Hm vi «mwmtlim Mu/w »f/Sffl i^bnun of tbc ßtuscum OF COMPARATIVE ZOOLÜGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. Tho gift of JjJruxX^ I ¥ Cü^OUäMl. No. \^X SITZUNGSmimCHTE DER KAISERLICHEN UIMVIE »ER \VISSK\SCIHFTK\, MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHE CLASSE. ZWEIUNDVIKRZIGSTKH BAXI». WIEN. AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI. IN ((IMMISSION BEI KARL GEROLD'S SOHN, BUCHHÄNDLER DER KAIS. AKADEMIE DICH WISSENSCHAFTEN. 1861. ith.v SITZUNGSBERICHTE DBH MATHEMATISCH-NATURW I SS FNSCH AFTLICHEN CLASSE DER KAISERLICHEI* AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. zweiundvierzigster band. Jahrgang 1860, — Heft 21 bis 29. (Bit 41 «offin.) WIEiN. AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI. IN COMMISSION BEI KARL GEROLD'S SOH>' . BUCHHÄNDLER DER KAIS. AKADEMIE UER WISSENSCHAFTEN. 1861. INHALT. Sitzung vom 4. October 1860. Übersicht 3 Haidinger, Der Meteorit von St. Denis -Westrem im k. k. Hof- Mineralien-Cabinete 9 Braun, Eine Notiz zur Anatomie und Bedeutung der Stäbchen- sehicht der Netzhaut 15 Dauber, Ermittelung krystallographischer Constanten und des Grades ihrer Zuverlässigkeit. (Mit i2 Tafeln.) .... 19 Reuss , Die fossilen Mollusken der tertiären Süsswasserkalke Böhmens. (Mit 3 Tafeln.) 55 v. Biesiadeeki, Über das Chiasma nervorum opticorum des Men- schen und der Thiere. (Mit 1 Tafel.) 86 Sitzung vom 11. Octuber 1860. Übersicht 103 Schrauf , Bestimmung der optischen Constanten krystallisirter Körper. II. Beihe. (Mit 1 Tafel.) ' 107 Schönfeld, Beobachtungen von veränderlichen Sternen .... 146 Haidinger, Über die bevorstehende Beise des königl. württem- bergischen Hofrathes Herrn Theodor von Heu glitt nach Afrika 199 v. Littroio, Über Herrn M. Eble's graphische Methoden der Auflösung sphärischer Dreiecke mit besonderer Bück- sieht auf sein neuestes, „Stundenzeiger" oder „Horoskop" genanntes Instrument 203 Hyrtl, Über wahre und falsche Schaltknochen in der Pars orbüaria des Stirnbeines. (Mit 3 Tafeln.) 213 Sitzung vom 18. October 1860. Übersicht 221 Wiesner, Beobachtungen über Stellungsverhältnisse der Neben- blätter. (Mit 2 Tafeln.) 225 Kner, Über den Flossenbau der Fische (Fortsetzung. ) .... 232 Rolle, Über einige neue oder wenig gekannte Mollusken -Arten aus Secundär-Ablagerungen. (Mit 1 Tafel.) 261 Balogh, Über das Jacobson' sehe Organ des Schafes .... 280 Steindachner, Beiträge zur Kenntniss der Gobioiden. (Mit 1 Tafel.) 283 Sitzung vom 3. November 1860. Übersicht 293 Mittheilung des Herrn Buys Bailot, Directors des meteoro- logischen Institutes in Utrecht 299 Haidinger, Die Meteoritenfalle von Queng^ouk bei Bassein in Pegu und Dhurmsala im Punjab 301 Planer, Die Gase desVerdaiiungsschIaucb.es und ihre Beziehungen zum Mute 307 VI Seite llr/iss, Beiträge zur Kenntniss der tertiären Foraminiferen-Fauna. (Mit 2 Tafeln.) 355 Weiss, Über die Bahn der Ariadne 371 Sitzung vom 8. November 1860. übersieht 379 Fitzinger, Die Ausbeute der österreichischen Naturforscher an Säugethieren und Reptilien während der Weltumsegelung Sr. Majestät Fregatte Novara 383 Wiesner, Untersuchungen über den Bogenwerth der Blattbasen. (Mit 1 Tafel.) 417 Murmann, Über die Bahn der Europa. (Fortsetzung.) 432 v. Waltenhofen, Über die Stromrichtung in Nebenschliessungen zusammengesetzter Ketten 439 Iialogh, Das Jacobson'sche Organ des Schafes. (Mit 5 Tafeln.) 449 Sitzung vom 16. November 1860. Übersicht 477 Wertheim, Analyse des Franz Joseph-Bades „Tüffer" in Süd- Steiermark 479 Rollell, Physiologische Versuche über binoculäres Sehen, ange- stellt mit Hilfe planparalleler Glasplatten. (Mit 2 Tafeln.) 488 Sit /.Ulli» vom 29. November 1860. Übersicht 503 Haidinger, Über das von Herrn Dr. J. Auerbach in Moskau entdeckte Meteoreisen von Tula 507 Harnstein, Elemente und Oppositions- Ephemeride (1861) der Calliope 519 Vintsehgau, Cav. di, Presenza dello zucchero nell'urina di Volpe 523 Reslhuber, Bericht über die im Jahre 1859 auf dem magnetischen Observatorium zu Kremsmünster beobachteten Störungen 533 — Vorläufige Mittheilung über die Bewölkungsverhältnisse des Himmels 573 Molin, De Rajidis trihus bolcanis 576 Tschermak, Analyse des Granates von Dobschau 582 Sitzung vom 6. December 1860. Übersicht 585 Stiess, Einige Bemerkungen über die seeundären Brachiopoden Portugals. (Mit 1 Tafel.) 589 Diesing, Bevision der Nematoden. (Mit 1 Tafel.) 595 Sitzung- vom 13. December 1861: Übersicht 737 Haidinger, Die Eisverhältnisse der Donau in den Jahren 1851 'bis 1860 739 — Notiz über das Rothbleierz von den Philippinen .... 742 — Notiz über das Meteoreisen von Nebraska 744 IIiukII, Über die Krystallformen der ameisensauren Salze. (Mit 1 Tafel.) 747 Sonndorfer, Darstellung des Laufes der Asteroiden im Jahre L861. (Mit 4 Tafeln.) 756 hiiev, über den Flossenbau der Fische. (Fortsetzung.) .... 759 Verzeichniss der eingegangenen Druckschriften 787 XXL SITZUiNG AM 4. OCTOBER 1860. Der geh. Regierungsrath, Herr Prof. F. Neu mann in Königs- berg, dankt mit Schreiben vom 25. August 1. J. für seine Wahl zum Ehrenmitgliede der Akademie. Herr Dr. G u g g e n b ü h 1, Director der Heilanstalt für Blödsinnige auf dem Abendberge, übersendet den auf seine Anregung von der kais. russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg veröffentlichten Bericht über das Vorkommen von Kropf und Creti- nismus in Russland, und ersucht um Mittheilungen der Resultate über die diesbezüglich in Österreich vorgenommenen Untersuchungen. Der Secretär legt folgende eingesendete Abhandlungen vor: 1. „Über die Stromrichtung in Nebenschliessungen zusammenge- setzter Ketten" von Herrn von Waltenhofen, Professor der Physik an der Universität zu Innsbruck. 2. „Beiträge zur unbestimmten Analytik", von dem suppl. Gym- nasiallehrer, Herrn W. Simerka, in Budweis. 3. „Über den Gebrauch des Luftthermometers" von Herrn Director K. W. Knochenhauer in Meiningen, und 4. dasManuscript eines grösseren, selbstständigen Werkes, betitelt, „Die natürlichen Gesetze der Musik, entwickelt von K. J. Anaton, I. Theil. Mechanik der Töne". Herr Dr.Diesing legt eine für. die Sitzungsberichte bestimmte Abhandlung: „Revision der Nematoden" vor. Herr Hofrath Haidinger überreicht eine Abhandlung: „Der Meteorit von St. Denis-Westrem im k. k. Hof-Mineralien-Cabinete" 1 • nebst einer Anzahl von Briefen an die Mitglieder der k. Akademie, worin diese ersucht werden, Herrn W. H. Miller, Secretär der Royal Society in London, einen kurzen Abriss ihrer neuesten wissenschaftlichen Leistungen mitzutheilen. Herr Director v. Littrow erklärt Herrn M. Eble's „Stunden- zeiger" oder „Horoskop" und stellt den Autrag, dass dein Erfinder dieses sinnreichen Apparates die ehrende Anerkennung der Classe ausgesprochen werde, womit diese sieh einverstanden erklärt. Herr Prof. Brücke übergibt eine Abhandlung des Herrn Dr. G. Braun aus Moskau, welche den Titel führt: „Eine Notiz zur Anatomie und Bedeutung der Stäbchenschicht der Netzhaut". Die betrelfende Untersuchung wurde im Laboratorium des Herrn Prof. Brücke angestellt. Herr Prof. Mol in legt eine Abhandlung vor: „II sottoordine degli Acrophalli, ordinato scientificamente secondo i risultamenti delle indagini anatomiche" . An Druckschriften wurden vorgelegt: Academie Boyale des sciences, des lettres et des beaux-arts de Belgique, Memoires couronnes et autres Memoires. Collection in 8o- — Tome IX et X. Bruxelles, 1859 et 1800. — Bulletins, 28me annee, 2me serie, tomes VII et VIII. Bruxelles, 1859; 8°- — Compte rendu des seances de la commission royale d'histoire ou recueil de ses Bulletins. 2me serie, toine XIIme, 3,,,e et 4rae Bulletin. 3me serie, tome Ir, 1% 2me et 3me Bulletin. Bruxelles, 1859 et 1860; 8°- — Annuaire, 26me annee, 1800. Bruxelles, 1860; 8°" — Statistique litteraire et scientifique. (Extr. des Bulletins, 2rae serie, tome IX, Nr. 3.) Acadcmy, Royal Irish, The Transactions of the — , Vol. XXIII. Part II. — Science, polite literature, antiquities. Dublin, 1859; 4»' — Proceedings, Vol. VII. Part I— VIII. Dublin, 1858- 1859; So- Akademie der Wissenschaften, Königl. Preuss. zu Berlin, Monats- bericht. Mai und Juni, 1860. Berlin, 1860; 8°- Ameri can Journal of science and arts. Conducted by B. Silliman, B. Silliman Jr. and James Dana. Vol. XXIX, Nr. 85, 86 & 87. New Haven, 1860; 8«- Andrieux, Annales des maladies chroniquos et de l'hydrologie medicale. Juillet, Nr. 2. Brioude et Paris, 1800; 8«- Astronomical Journal. Nr. 132 — 134. Vol. VI, Nr. 12—14. Cambridge, 1800; 4°- Asiatic Society of Bengal, Journal of the, — Nr. CCLXXVI, Nr. 1. 1800. Calcutta, 1800; 8°- Astronomische Nachrichten, Nr. 1209—1270. Altona, 1800; 4"- Au Stria, XII. Jahrgang. Heft XXX — XL. Wien, 1800; 8°- Bauzeitung, Allgemeine, XXV. Jahrgang. Heft V, VI und VII sammt Atlas. Wien, 1800; Fol. und 4»- Berlin, Universität, Akademische Gelegenheitsschriften für 1859 und 1800. Berlin, 1859 — 1800; 4«- Cosmos. IXe annee. 17e volume. 3e — 13e livraison. Paris, 18G0;S°- Du .Bois- Beymond, Emil, Gedächtnissrede auf Johannes Müller. (Aus den Abhandlungen der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin.) Berlin, 1800; 4°- Gazette medicale d1 Orient. IVme annee, Nr. 5 et 0. Constantinople, 1800; 4o- Gesellschaft, Oberhessische, für Natur- und Heilkunde, Achter Bericht. Mit 3 Steindrucktafeln. Giessen, 1800; 8°- Gesellschaft, Schlesische, für vaterländische Cultur, 37. Jahres- bericht. Breslau, 1859; 4°- Gruber, Wenzel, Missbildungen. I. Sammlung. Mit 8 Tafeln. (Memoires de TAcad. Imp. des sc. de St. Petersbourg, Tome II, Nr. 2.) St. Petersburg, 1859 ; 4"- Grunert, Job. Aug., Archiv für Mathematik und Physik. XXXIV. Theil, 3. und 4. Heft. Greifswald, 1800; So- Gymnasium der k. k. Theresianischen Akademie, Jahresbericht für das Schuljahr 1859 — 00, nebst einer Abhandlung: „DerProcess der Verginia", von Dr. V. Pun tschart. Wien, 1800 ; 4°- und So- Heidelberg, Universität, Akademische Gelegenheitsschriften für das Jahr 1859. Heidelberg und Göttingen, 1859; 4°- und So- Jahrbuch derk. k. geologischen Beichsanstalt. XI. Jahrgang, 1800, Nr. 1, Jänner, Februar, März. Wien, 1800; So- Jena, Universität, Akademische Gelegenheitsschriften für das erste Halbjahr 1800. Jena, 1800; 4«- und So- Land- und forstwirtschaftliche Zeitung, Allgemeine. X. Jahrgang, Nr. 21—28. Wien, 1800; gr. 8°- 6 Lot os, Zeitschrift für Naturwissenschaften. X. Jahrgang. Mai, Juni, Juli. Prag, 1860; 8°- Man dl, Louis, De l'Osmose pulmonaire ou recherches sur l'absorp- tion et exhalation des organes de la respiration. Paris, 1860; 8°- Memoirs ofthe Geological Survey of India. Vol. I. Part. III. Calcutta, 1850; 8°' — Annual Report of the Superintendent ofthe Geo- logical Survey of India and Director of the Geological Museum. Calcutta, 185S — 1850; 8°- Mittheilungen des k. k. Artillerie-Comile's über Gegenstände der Artillerie- und Kriegs-Wissenschaften. Jahrgang 1860, V. Band, 2. Heft. Wien, 1860; 8°- Mittheilungen des k. k, Genie-Comite's über Gegenstünde der Ingenieurs- und Kriegs- Wissenschaften. Jahrgang 1860, V.Band, 2. Heft. Wien, 1860; 8°- Mi t the ilungen aus J. Perthes' geographischer Anstalt. 1860. Heft VII und VIII nebst 2 Ergänzungsheften. Gotha; 4»- Morley, William II., Description of a planispheric Astrolabe, con- structed for Shah Sultan Husain Safawi, King of Persia, and now preserved in the British Museum. London, 1856; gr. Folio. — Description of an Arabic Quadrant. London, 1860; 80- Naumann, M. E. A., Ergebnisse und Studien aus der medizinischen Klinik zu Bonn. II. Band. Leipzig, 1860; 8°- Quetelet, A., De la statistique consideree sous Ie rapport du phy- sique, du moral et de rintelligence de 1'homme. Ir Memoire. Bru- xelles, 1860; 4°- — Table de mortalite d'apres le recensement de 1856; 4°- (Extr. du t. VIII du Bulletin de la Commission centrale de statistique.) — Observations des phenomenes perio- diques. 4°* (Extr. du t. XXIII des Memoires.) — Sur la diffe- rence de longitude des observatoires de Bruxelles et de Berlin, determinee, en 1857 , par des signaux galvaniques. 40, (Extr. des annales de l'observatoire roy. de Bruxelles.) — Notice Mir le Baron F. A. H. de Humboldt. Bruxelles, 1860; 8°- — Notice sur Daniel , Jacob van Ewyck. Bruxelles, 1860; 8°- — Notice sur Daniel, Joseph, Benoit Mareska 8°- — De la neeessite dun Systeme g£neral d'observations nautiques et mete) orologiques. Lettre de M. Maury ä M. A. Quetelet. 8°- — Sur la Variation des elements magnetiques. Lettre du Pere A. Secchi ä M. A. Unetelet. 8«'- Saussure, II. de, Description d'un volcan eteint, du Mexique, reste inconnu jusqu' ä ce jour (Extr. du Bulletin de la Societe geolog. de France. 2mc serie, T. 15,p. 76. 2. Nov. 1857); 8°- — Voyage au Mexique. Dicouverte des ruines d'une ancienne ville Mexi- caine situee sur le plateau de l'Anahuac. (Extr. du Bulletin de la Societe de geographie, Avril 1858.) Paris, 1858; 8°- Society, Geological, of Dublin, Journal of the — , Vol. VII, Part I, IV et V. — Vol. VIII. Part II. Dublin 1856, 1857, 1859; So- Tübingen, Universität, Akademische Gelegenheitsschriften für 1858—1860. Tübingen 1858 — 1860; 4«- und 8°- Upsala, Universität, Akademische Gelegenheitsschriften für 1859 — 1860. Upsala und Stockholm, 1859 und 1860; 4°- und 8«- Wedl, K., Atlas der pathologischen Histologie des Auges. Unter Mitwirkung des Herrn Prof. Dr. C. S teil wag v. Carion. Erste Lieferung. Leipzig, 1860; 4°' Wiener medizinische Wochenschrift. X. Jahrgang. Nr. 29 — 38, Wien, 1860; 4°- Winnecke, A., und Otto Struve, Pulkowaer Beobachtungen des grossen Kometen von 1858. (Memoires de Tacad. imp. des sc. de St. Petersbourg. VII me serie, T. II, Nr. 1. St. Peters- burg, 1859; 4°- Zeitschrift für Chemie und Pharmacie, herausgegeben von Dr. E. Erlenmeyer und Dr. G. Lewinstein. III. Jahrgang, 1860. Heft 6, 7, 8, 10 und 14. Erlangen, 1860; 8°- Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. XI. Band, 3. und 4. Heft. Mit 5 Tafeln. Berlin, 1859; 8»- Zeitschrift des österreichischen Ingenieur- Vereins. XII. Jahr- gang, 7. und 8. Heft. Wien, 1860; 4°- ABHANDLUNGEN UND MITTHEILUNGEN. Der Meteorit von St. Denis- Westrem im k. k. Hof -Miner alien- Cabinete. Von dem \v. M. V. Haidinger. In der letzten der Sitzungen unserer verflossenen Sitzungs- periode konnte ich Bericht über mehrere Erwerbungen von Meteoriten durch unser k. k. Hof - Mineralien -Cabinet an die hoch- verehrte Classe erstatten. Es ist mir ein wahres Vergnügen in der ersten der Sitzungen der gegenwärtigen Periode wenigstens eine kurze Notiz über eine neue Erwerbung dieser Art anzuschliessen. Ich lege hier zur freundlichen Ansicht zugleich, vor der Über- gabe an meinen hochverehrten Freund Herrn Director Dr. Moriz H örnes, das schöne Bruchstück vor, so wie es mir am 14. Septem- ber, diesem so mannigfach wichtigen Erinnerungstage durch Herrn Dr. Adolph Lieben freundlichst nach Dornbach überbracht worden ist. Ihm war es zur Übergabe persönlich von Herrn Professor A. Kekule von Gent, während der Versammlung der Chemiker in Karlsruhe übergeben worden, nebst dem Modelle des nahezu ganzen Steines, wie er bis dahin in dem Museum des unter Kekule's Leitung stehenden chemischen Laboratoriums der Universität Gent aufbewahrt wurde. Der Fall des Steines fand am 7. Juni 1855 Abends um 73/4 Uhr Statt , auf einem Felde anschliessend an den Plan von St. Denis- Westrem, eine Stunde von Gent entfernt in Ost-Flandern, in Gegen- wart eines Ackersmannes und der Frau des Planhüters. Herr Professor Duprez, Director des Observatoriums in Gent, verfügte sich wenige Tage nach dem Falle an Ort und Stelle, sammelte die Angaben der 10 Haiding er. Augenzeugen, untersuchte den Stein, und veranlasste, dass er für die Universität erworben wurde. Er gab auch in der Akademie der Wissenschaften zu Brüssel einen erschöpfenden Bericht über seine Erhebungen, der im 22. Bande No. 7 der Sitzungsberichte (Bulletins) enthalten ist. Dieser Stein ist einer von jenen, wie bei Linum, unweit Fehr- bellin, der am 5. September 1854 fiel, wo keine Detonation statt- fand, und über die Beobachtung einer Feuerkugel keine Angabe vor- liegt. Nur ein Geräusch, etwa wie Wagengerassel, wurde gehört, wie bei Linum nur starkes Bauschen und Sausen. Die Luft war ruhig, der Himmel wenig bewölkt. Der Stein fiel nur etwa dreissig Schritt von dem Orte, wo die oben genannten zwei Personen standen und schlug etwa zwei Fuss tief in die Erde ein. Man grub ihn gleich aus, fand ihn noch heiss, blaulichschwarz und schwefelig riechend. Herr Duprcz gab auch eine so weit dies für das Erste möglich war, hinreichende und genaue Beschreibung. Das Gewicht betrug 700*5 Grammen = 1 Pfund 8^4 Loth Wiener Gewicht , das specifische Gewicht 3293 bis 14 Grad Cels., die Dichte des Wassers bei 4 Grad als Einheit. Aus dem Berichte des Herrn Duprez war nicht zu entnehmen, wohin der Stein zur Aufbewahrung gekommen sei. Aber da sich in seiner Mittheilung der Wunsch ausgedrückt fand, dass derselbe doch in dieser Weise gesichert werden möge, so war mein erster Schritt, als ich mit meinem hochverehrten Freunde Hörnes die einzuleitende Vermehrung unserer classischen Meteoriten - Sammlung verab- redet hatte, in Bezug auf diesen St. Denis-Westrem-Meteoriten mich an Herrn Duprez selbst zu wenden, gleichzeitig aber auch an unser hochverdientes correspondirendes Mitglied Herrn Quetelet, be- ständigen Secretär der königlichen Akademie der Wissenschaften in Brüssel, der selbst so vieles zur Förderung unserer Kunde dieser an- ziehenden Abtheilung unserer Kenntnisse beigetragen hat, und dessen Aufmerksamkeit noch fortwährend derselben zugewendet ist. Mit freundlichster Bereitwilligkeit erhielt ich nun Auskunft, schrieb sodann auch an Herrn Professor Kekule, und da für eine Mittheilung an unser k. k. Hof-Mineralien-Cabinct doch derBeschluss der obersten Universitäts-Behörde erforderlich war, so verwendete sich letzterer für uns bei dieser in einer für uns höchst erfreulichen Weise, (Irren Ergebniss uns heute vorliegt. Der Meteorit von St. Denis-Westrem im k. k. Hof-Mineralien-Cabinete. 11 Ich darf aber noch eine Seite unserer Verhandlung hier nicht mit Stillschweigen übergehen. Ist diese auch in erster Linie von wissenschaftlicher Bedeutung, und wird auch, was ein entsprechendes Gegengeschenk anbelangt, Freund Hörne s gewiss in möglichster Weise sorgen, so dürfen doch wir in Wien überhaupt das freund- lichst uns übermittelte Stück als wahrhaft unschätzbar betrachten. Dasselbe wiegt nicht weniger als 312 Grammen (nebst einigen kleinen Abfällen), oder über 173/V Loth, fast die Hälfte des Ganzen 40 */4 Loth schweren Steines. Gerne sehen wir in einer so überaus wohlwollenden Gewährung des von uns ausgesprochenen Wunsches Gefühle früherer inniger Vereinigung, die auch in neuester Zeit in den hohen Regentenhäusern wieder auflebte, aus ältester Zeit, dann in der schönen Periode unserer unvergesslichen Kaiserin Maria Theresia, der Gründerin jener hochverdienten Genossenschaft, welche von jener Zeit an, bis jetzt, nun unter dem Namen der Academie Royale des Sciences, Lettres et Arts de Belgique, stets in erfolgreichster Weise sich thätig erwies, und welcher ich die Ehre verdanke, zu ihrem auswärtigen Genossen (Associe) ernannt worden zu sein, und weiter in der Entwicklung neuester Beziehungen bis zu der hohen Frau, welche in höchster Blüthe und Anmuth in dem gegenwärtigen Augenblicke unser Allerhöchstes Kaiserhau s, unser Österreich stets der Erinnerung des befreundeten Belgien wach erhält, und welcher von hier aus die Gefühle innigster Ergebenheit und ehrfurchtsvoller Erinnerung geweiht sind. Die Verhältnisse leben in der Geschichte fort, aber es ist erhebend, in der Bericht- erstattung über einzelne Verhandlungen ihrer in dankbarsten Gefühlen gedenken zu können. 12 II a i d i n p e r. Über den Meteoriten selbst bitte ich um Erlaubniss Einiges zu bemerken. Die Gestalt desselben ist sehr merkwürdig. Man könnte im Allgemeinen sagen, sie bietet im Groben die Verhältnisse eines Ananchiten dar, wenn auch natürlich keine Spur irgend welcher organischen Natur vorhanden ist, flache etwas längliche Basis, gewölbten Umschluss, Fig. 1 von oben, Fig. 2 von der Seite ge- sehen. Sehr richtig bemerkt bereits Duprez den Charakter eines wahren Bruchstückes. Alles ist überrindet, aber die Fläche A B ist selbst in der Binde höchst uneben, während der ganze übrige Um- schluss mehr eben und gleichmässig abgerundet sich darstellt. Dies gilt besonders von den Kanten, während die Kanten zwischen der Ebenfläche A B und den übrigen rundlichen Flächen scharf ausge- drückt sind. Nach der Lage des Schwerpunktes muss die Richtung der Bewegung von C nach D stattgefunden haben. Dies wird auch durch die, wenn auch an sich nicht sehr charakteristischen, rund- lichen Vertiefungen bestätigt, welche zunächst dem Punkte C liegen. Die Betrachtung dieser Lage deutet vielleicht daraufhin, dass die Rotation des Meteoriten mächtig auf die Abrundung durch das Ab- schmelzen des äussersten Umschlusses eingewirkt hat. Da aber die Rinde im Ganzen nur sehr dünn ist, mit wenig Glanz, so erscheint überhaupt die Schmelzbarkeit sehr gering, wobei man doch durch ein Übergreifen eines schwach angedeuteten Schmelzrandes an der schärferen abgerundeten Kante C F, so wie an der derselben zu- nächst liegenden darauf hingeleitet wird anzunehmen, dass die Rotation, auf die Vorderseite von Fig. 2 bezogen, in der Richtung von E gegen F stattgefunden hat. Der Mangel einer Detonation , hier nur durch ein Gerassel vertreten, bei Linum ebenfalls die Detonation gänzlich mangelnd, da man nur ein starkes Zischen und Sausen hörte, verdient wohl, wie mein hochverehrter Freund Gustav Rose in einem Schreiben erwähnt, das ich kürzlich von ihm erhielt, gewiss unsere ganze Aufmerk- samkeitgegenüberden gewaltigen Schallerscheinungen, wie sienament- lich unter anderen bei dem Falle von NewConcord am t. Mai 1860 vor- gekommen sind, freilich hier bei einem Ergebnisse von etwa 700 Pfund Meteorsteinen, während der Stein von Linum nur 6 Pfund, der von St. Denis-Westrem wenig über 1 Pfund (1 Pfund 8 Loth) wog. Aber der von Kakova am 10. Mai 1858 hatte doch einen Schall wie ein Der Meteorit von St. Denis- Westrem im k. k. Hof-Mineralieo-Cabinete. \ 3 Pislolenschuss gegeben, und wog gar nur 1 Pfund 1 Loth. So tferdü wohl vielleicht einiges in der Richtung und der Geschwindigkeit der Bewegung aufgesucht werden können , was auf solche Unterschiede einwirkt. Jeder Meteorit hat eine unabhängige Bewegung durch den Baum , bis er innerhalb eines gewissen im Mittelpunkte von unserer Erde erfüllten Baumes einer Beihe verschiedener Zustände ausge- setzt ist, bis er endlich als Theil unserer Erde angehört. Aber diese Erde hat selbst ihre rasche Bewegung um die Sonne, jeder Punkt der Oberfläche derselben die der Tagesrotation entsprechende um ihre eigene Axe. Es kann nun gewiss Fälle geben, wo der Meteorit gewissermassen tangential gegen die Ebene der Erdbahn aus dem Baume herbeieilt, mit einer Geschwindigkeit von wenig mehr oder weniger als 41 Meile in der Secunde, wo also entweder der Meteorit die Erde ereilt , oder er selbst von derselben in seinem Zuge über- holt wird, und zwar in solcher Entfernung, dass er nun wirklich gegen dieselbe zu angezogen wird, und nach dem Gesetze des freien Falles endlich an ihrer Oberfläche anlangt. In einem äussersten Falle wäre es möglich, da die Zusammendrückung der Lufttheilchen fehlte, dass gar keine Schmelzrinde nothwendiger Weise entstehen müsste. Aber eine solche ist doch auch bei diesen beiden Meteoriten vorhanden, und es mag daher doch auch hier nur ein geringer Grad, wenn auch kein vollständiges Fehlen der Zusammendrückung statt- gefunden haben. Gleichzeitig kann übrigens doch auch der Wider- stand in der Rotation der Erdatmosphäre seine Wirkung äussern, die ja selbst wieder der Rotation des Meteoriten um seine eigene Axe entgegengesetzt sein kann. Gewiss sind Betrachtungen dieser Art höchst anziehend in dem allmähligen Fortschritte der Studien der Erscheinung der Meteoriten, wenn sie auch vor der Hand mehr nur fragweise vorgelegt werden können, als dass sich durch Beobachtungen belegte Antworten durch- führen Hessen. Über den chemischen Bestand bereitet Herr Prof. Kekule selbst eine Arbeit vor. Hier möchte es noch genügen als die im All- gemeinen ähnlichsten Steine die etwas blaulichen von Freiherrn von Reichenba ch's zweiter Sippe von Slobodka , Chateau- Renard, Lissa u. s. w. bis Cereseto und Favars zu benennen. Eine ganz besondere Übereinstimmung zeigt er mit dem neuen Falle von New Concord. J4 Haidinger. Der Meteorit von St. Denis- Westrem etc. Es ist einer der Steine mit fein eingesprengtem Eisen und Magnetkies. In dem vorliegenden Stücke ist ein Theil des letzteren auf einem aufgebrochenen Kluftraume blossgelegt, auf dem er eine unzusammenhängende Gangausfüllung darstellt. Dies gibt dem Steine ganz den Charakter eines Bruchstückes aus einer sehr grossen Masse, einem wahren Berge von Gebirgsart. Der Stein enthält durch und durch vertheilt auch die gelblichen sogenannten Bostflecken, imQuerbruche etwas krystallinische Kügel- chen, welche heim Herausfallen aus der mürberen Masse einen Eindruck hinterlassen. Die stärkere unregelmässige Linie G H in den Holzschnitten deutet die Bruchfläche an, der Theil AG H ist es, welcher nun im k. k. Hof-Mineralien-Cabinete aufbewahrt wird. Braun. Eine Notiz zur Anatomie u. Bedeutung d. Stäbchenschichl d. Netzhaut 15 Eine Notiz zur Anatomie und Bedeutung der Stäbchenschicht der Netzhaut. Von Dp. Gustav Braun aus Moskau. (Aus dem physiologischen Institute der Wiener Universität.) In dem Archiv für Ophthalmologie von Donders, Arlt und von Graefe, V. Band, 2. Abtheilung, befindet sich eine Arbeit von Dr. Ritter über die Stäbchenschicht der Netzhaut des Frosches, worin derselbe behauptet, dass in die Stäbchen feine Nervenfasern hineingehen. Diese Thatsache wäre eine sehr wichtige, indem sie die bis jetzt noch unsicheren und verschiedenen Ansichten über die Perception des Lichtes in's Reine brächte. Meine Untersuchungen der Netzhaut bestätigen indessen nicht die Behauptung Ritter's. Indem ich strenge die Verfahrungs- methode Ritter's befolgte, ist es mir nie gelungen irgend ein Ge- bilde in den Stäbchen zu entdecken, das einer Nervenfaser oder einem Axencylinder ähnlich wäre. Wenn man das Auge eines Fro- sches nach der Angabe Ritter's in eine ziemlich starke Lösung von Chromsäure thut und nach 48 Stunden die Netzhaut untersucht, so findet man, dass der Inhalt des Stäbchens, oder besser gesagt, die Substanz, aus der dasselbe besteht, sich zu Klümpchen von ver- schiedener Grösse coagulirt hat; diese Klümpchen nehmen verschie- dene Lagen an; öfters bilden sie kleine unregelmässige Vierecke oder Vielecke, wie sie auch Ritter sehr treu in seiner dritten und fünften Abbildung dargestellt hat. In selteneren Fällen zieht sich die geron- nene Substanz des Stäbchens mehr oder weniger gleichmässig nach beiden Seiten zurück, so dass in der Mitte ein Riss entsteht. Der optische Ausdruck dieses Risses ist nun, wie ich glaube, die Ursache gewesen, die Ritter zu der Annahme geführt hat, dass in die Stäb- chen Nervenfasern eindringen. Die vollkommene Ähnlichkeit dieses \ (y Braun. Eine Notiz zur Anntouiie Längsrisses mit denjenigen, die sich um kleine Klümpchen bilden, lässt jedoch seine wahre Natur erkennen. Legt man das Auge eines Frosches in eine schwache Chrom- säurelösung (*/.> bis 1 Gran Chromsäure auf 1 Unze destillirtes Was- ser) und untersucht die Netzhaut nach 24 Stunden, so bemerkt man keine starke Coagulirung der Substanz der Stäbchen; dieselbe ist alsdann gewöhnlich ganz fein granulirt und man bemerkt nie so starke Risse, die zu einer Annahme von Nervenfasern führen könn- ten. Auch inuss ich gestehen, dass ich in gehärteten Netzhäuten des Frosches nie solche sonderbare Stäbchen gesehen habe, wie sie Ritter darstellt. Bei meinen Untersuchungen habe ich einige Erscheinungen bemerkt, die mir von einigem Interesse zu sein scheinen. In Rück- sicht auf die Form der Stäbchen beim Frosche stimme ich vollkom- men mit den Zeichnungen überein, wie sie Heinrich Müller und Max Schultze gegeben haben (Anotomisch-physiologische Unter- suchungen der retina etc. v. H. Müller und Observutiones de reti- nae structura penitiori v. M. Schultze); nur kann ich dieses Gebilde, von der Stelle, wo es zwischen dem Epitel der Aderhaut eingebettet ist, bis zu seinem Zusammenhange mit den Ganglien- zellen, nicht als ein ganzes einheitliches betrachten. Etwas über der Stelle, wo das Stäbchen anfängt sich zu verschmälern, um sich als ein knotiger Faden in der Körnerschicht fortzusetzen, bemerkt man an schwach gehärteten Präparaten immer einen feinen Streiten quer durch das Stäbchen gehend und bei gutgelungenen sehr feinen Quer- schnitten bilden diese Querstreifen eine gerade Linie parallel laufend mit der Oberfläche der Netzhaut; auch unterscheidet sich der untere Theil von dem oberen durch stärkere Lichtrettexion. Legt man nun die Netzhaut eines Frosches, die vorher während 24 Stunden in einer sehwachen Chrornsäurelösung gelegen hat (% bis 1 Gran Chromsäure auf 1 Unze Wasser), in eine schwach alkalische Karminlösung (je weniger die Netzhaut gehärtet ist, desto weniger alkalisch muss die Karminlösung sein) und untersucht darauf Querschnitte davon, so zeigt es sich, dass der benannte untere Theil hochroth inliltrirt ist, während der obere Theil , das heisst der ganze Cylinder bis nahezu an die Stelle, wo sich das Stäbchen zu verschmälern anfängt, gar nicht inliltrirt ist. Man sieht also einen glashellen Cylinder auf einem rosenrothen bis hochrolhen Ansätze and Bedeutung der Stäbetaenschichl der Netzhaut. \ / von derselben Breite, der sich fadenförmig in die Körnerschicht fortsetzt. Dieselbe verschiedenartige Karmininfiltration findet man auch bei den Fischen (Hecht), Vögeln (Huhn) und Säugethieren (Kanin- chen). Überall ist das Stäbchen, so weit es ein regelmässiger Oylin- der ist, nicht infiltrirt, während die weitere Fortsetzung roth infiltrirt ist. Dabei muss ich noch bemerken, dass beim Hecht und beim Kaninchen an der Stelle, wo der glashelle Cylinder an der gefärbten Fortsetzung anliegt, diese letztere ein wenig kolbenartig aufgetrie- ben ist; bei den Amphibien ist das nicht so hervortretend. Die Zapfen verhalten sich ebenso wie die Stäbchen; während sich der Zapfen schön hochroth färbt, bleibt der kleine auf ihm sitzende Kegel (Henle's Stiftchen) vollkommen glashell; auch in einfach gehärteten Querschnitten bemerkt man zwischen dem Zapfen und dem ihm aufsitzenden kleinen Kegel denselben Querstrich und dieselbe optische Verschiedenheit, wie zwischen dem Cylinder und der Fortsetzung desselben. Diese Thatsachen nun, von denen ich besonders das verschieden- artige Verhalten zur Karminlösung hervorhebe, deuten darauf hin, dass sowohl Stäbchen als Zapfen aus zwei wesentlich verschiedenen und durch eine scharfe Grenze von einander getrennte Substanzen bestehen. Bekanntlich existiren über die Stäbchen-Zapfenschicht seit einer Beihe von Jahren zwei verschiedene Ansichten: nach der einen ist sie ein katoptrischer Apparat, welcher die Lichtzerstreuung hinter den vom Lichte zur Empfindung des leuchtenden erregten Theilen verhindert, nach der anderen besteht sie aus den lichtemptindenden Elementen selbst. Durch die schönen Versuche H. Müll er' s über die Verschiebung des Gefässschattens auf der Netzhaut (Verhandlungen der phys.-medic. Gesellschaft in Würzburg, IV. Bd., S. 100) musste die letztere Ansicht ein entschiedenes Übergewicht erlangen, indem es nun offen zu Tage lag, dass die lichtempflndenden Thcile nahe der hinteren Oberfläche der Netzhaut liegen; aber sie sollte zu- gleich eine Beschränkung erfahren in Folge von Henle's Entdeckung (Henle's und Pfeuffer's Zeitschrift etc., II. Bd., 3. Heft, S. 307) dass die Stäbchen in der macula flava fehlen, hier sich nur Zapfen finden und die Menge, welche von den letzteren auf einen gege- benen Baum gestellt ist, um so mehr abnimmt, je mehr man sich von Sil/.l.. il. mathem.-naturw. Cl. XLH. B.I.Nr. '21. 2 | tS Brau n. Eine Notiz zur Anatomie u. Bedeutung d. Stäbehensehicht d. Netzhaut. der macula /Iura entfernt, indem immer mehr Stäbchen zwischen sie treten. Hieraus schliessen E. FI. Weber und Helmholtz (Karstens Encyklop. d. Physik IX, Helmholtz, Physiol. Optik, S. 214), dass man nicht Stäbchen und Zapfen indiscriminatim, sondern nur die letzteren als lichtempfindend betrachten könne. Wenn man nun findet, dass sowohl Stäbchen als Zapfen aus zwei wesentlich verschiedenen und durch eine scharfe Grenze von einander getrennten Substanzen bestehen, so liegt die Verrnuthung nahe, dass diesen beiden Sub- stanzen auch in Rücksicht auf ihre Function eine verschiedene Bedeutung beizumessen sei. I) a u b e r. Ermittelung krystallographischer Constanten de. 1 9 Ermittelung krystallographischer Constanten und des Grades ih rer Zuverlässigkeit. Von H. Da aber, Assistenten am k. k. Hof-Mineralien-Caliinete in Wien. (Mit 12 Tafeln.) (Anschliessend an S. 685, Band XXXIX des Jahrganges 1860 dieser Berichte.) (Vorgelegt in der Sitzung vom 19. Juli 1860.) (22) Rothbleierz. Dem thätigen Antheil, welchen mein hochverehrter Chef, der Vorstand des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets, Herr Dr. Hörn es, an dem Fortgange dieser Arbeiten nimmt, habe ich es zu danken, dass ich mich denselben mit mehr ungeteilter Aufmerksamkeit und Benutzung der bedeutenden Hülfsmittel der Anstalt widmen und desshalb den Anforderungen, die ich mir gestellt habe, besser als bisher genügen kann. Dieses hat mich veranlasst, die Untersuchung des Rothbleierz- Systemes noch einmal aufzunehmen, deren in P o gg e n d o r f f s Annalen 1859, Band CVI, veröffentlichte Resultate mich in manchen Stücken nicht ganz befriedigten. Das k. k. Hof-Mineralien-Cabinet besitzt von diesem schönen Mineral eine Reihe höchst ausgezeichneter Stufen, von denen ich fol- gende, welche die am meisten individualisirten und am besten aus- gebildeten Krystalle enthalten, möglichst erschöpfend untersucht habe, um die wahrscheinlichsten VVerthe der drei bestimmenden Elemente des Systems zu ermitteln. •>ik I» :i ii !i o r. A. Acq. 1853. XXIII. 36 (Handsammlung Nr. 1 ). Von Goiabeira bei Congonhas do Campo, Minas Geraes, Brasilien. Gruppirte Kry- stalle auf einem bröcklichen Gestein, welches zum geringeren Theil aus einem stellenweis durch Eisenoxydhydrat gefärbten Kaolin, zum grösseren aus durchsichtigen locker verbundenen Quarzkörnern be- sieht, deren Oberfläche, ohne jede Spur von Krystallisation , sehr ;m die Beschaffenheit eingetrockneter gummiartiger Substanzen erinnert, die aber gleichwohl kristallinischer Quarz zu sein schei- nen, da d;is speeifische Gewicht hei 19° Cels. = 2-6547 gefun- den wurde. Einzelne Körner finden sich im Rothbleierz einge- schlossen. X. Acq. 1833. XXIII. 31 (Handsammlung Nr. 1). Von demselben Fundort und ganz gleicher Beschaffenheit. B. Acq. ■*> IV. b. a. b. 3 (Handsammlung Nr. 1). Von Beresowsk. Einzelne Krystalle, oft in paralleler Lage einer im andern steckend, wie es bei Wolfram und Epidot vorkommt, auf einem grossen Stück derben undurchsichtigen Quarzes mit einigen (dem Anscheine nach durch theilweise Auflösung) an den Kanten abge- rundeten Quarzkry stallen, Vauquelinit, Brauneisenstein und wenig grüngelbem Pyromorphit. Nr. <>7 der Schausammlung. Von Beresowsk. Eine sehr schöne Krystallgruppe ohne Gestein, in deren Innern etwas Grünbleierz. Nr. 71 der Schausammlung. Von Beresowsk. Eine Gang- ausfüllung von Rothbleierz und derbem Vauquelinit in Glimmer- schiefer. Nr. 133 der Schausammlung. Von Beresowsk. Sehr vollständig ausgebildete Krystalle zwischen oberflächlich angegriffenen, an den Kanten abgerundeten, aber noch durchsichtigen Quarzkrystallen (deren speeifisches Gewicht bei 19° C. = 2-H240) auf einer grossen mit Chromoker und Rothbleierz durchwachsenen Glimmerschiefer- platte . welche zahlreiche zu Brauneisen umgewandelte Schwefel- kieskrystalle eingesprengt enthält. I). Acq. 1SG0. XXXIII. 10 (Handsammlung Nr. 1). Aus den Minen von Labo, Provinz Nord-Camarines auf der Insel Luzon, Philippinen. Von diesem wie es scheint wenig bekannt gewordenen Vorkon -n bat Herr Dr. Hochstetter gelegentlich der Novara- Expedition von Herrn \V. W. Wood zu Manila <> Exemplare zum Geschenk erhalten und dieselben dem k. k. Hof-Mineralien-Cabinet Ermittelung krystallograph. Constanten u. d. Grades ihrer Zuverlässigkeit. 2 1 überwiesen. Über die näheren Umstände, unter denen dieser inter- essante Fund gemacht ist, hat weder Herr Dr. Ilochstetter noch spater Herr Dr. Scherzer, der auf Bitte des Herrn Dr. Hörnes die neuere spanische Literatur über die Philippinen nachgesehen hat, Aufschluss erlangen können. Labo ist nach gütiger Mittheilung des Herrn Dr. Seh er z er ein kleiner Ort am linken Ufer des gleich- namigen Flusses und in geringer Entfernung von einem ebenfalls Labo benannten Berge *)• Die Krystalle dieses Fundortes zeichnen sich durch einen grossen Beichthum neuer Formen und ungewöhnliche Combinationsverhältnisse aus, erlauben auch zum grossen Theil sehr genaue Messungen und bilden eine werthvolle Ergänzung des übrigen reichen Materials. Das Gestein, auf welchem sie aufsitzen, ist weisser noch nicht völlig zersetzter Feldspatli, dem nur selten etwas derber Quarz anhängt. Die begleitenden Mineralien sind derber Vauquelinit, wenig Brauneisenstein mit Eisenoxydhydrat und ein dem Kampylit (Arsenikblei) von Cumberland täuschend ähnliches Mineral in nur viel kleineren Kristallen. Das zur Bestimmung der Constanten benutzte, mit D bezeichnete Stück ist eine kleine Krystallgruppe ohne Gestein. Auf diese sieben Stufen beziehen sich die inTaf. 1 zusammenge- stellten mittleren ßeobachtungsresultate. Ich habe dieselben, wie immer, erhalten, indem ich an möglichst gut ausgebildeten Individuen, oft aber auch nur an Fragmenten, ohne Ausnahme alle Winkel bestimmte, deren Flächen nicht unter einem gewissen Grade gut spiegelten. Die Feststellung dieser Grenze richtet sich nach den Abweichungen, welche auch bei den am besten spiegelnden Flächen noch beobachtet werden. Ich habe auf diese gestützt Verzerrungen der Bilder oder mehrfache Bilder bis zur Mittelpunktdistanz von 15' noch zugelassen. Zwischen diesem Minimum in der Güte der Flächenspiegelung und dem äussersten Grade der Vollkommenheit lassen sich drei Abstufungen mit hinlänglicher Sicherheit, unterscheiden und es ist nicht zu zweifeln, dass dieselben einen Eintluss auf den Werth der ') Nachträglich kann ich bemerken, dass die dortigen Gruben schon all und j,ri>ldführend zu sein seheinen wie die von Beresowsk. Herr Professor v. Waltershausen hat mir bei einem neulichen Besuche in Göttingen ein reich mit Gold durchwachsenes Stück Quarz von Luzon gezeigt, das schon seit vielen Jahren in der Universitäts- Sammlung zu (löttinjren aufbewahrt wird. 22 •> •» " h * '• Resultate haben. Allein es ist misslich, diesen Einfluss von vornhin- eil) zu schätzen, besonders desshalb, weil bedeutende Unregelmässig- keiten der Krystalle aus Ursachen zu entspringen scheinen, welche die Glätte und Ebenheit der Flächen schwerlich modificiren. Zu diesen gehört namentlich die Orientirung des Krystalles zu seiner nächsten Umgebung und zu der Richtung, in welcher die Schwerkraft zur Zeit seiner Bildung gewirkt hat •). In früheren Arbeiten habe ich demungeachtet den Versuch einer solchen Schätzung gemacht und dabei die Vorsicht geübt, dieselbe auf sehr enge Grenzen zu beschränken, weil bei unserer Unkenntniss der Natur der störenden Kräfte, welche die Ursache der beobachteten Abweichungen der Winkel sind, von der Annahme gleicher Gewichte für die erhaltenen Resultate viel weniger Nachtheil zu besorgen ist, als von der Annahmegrosser Unterschiede in Ansehung ihrerV'erlässlichkeit, wenn diese nicht hinreichend begründet sind. Im vorliegenden Falle erlaubt mir die bedeutende Zahl der Beob- achtungen ein strengeres Verfahren anzuwenden, nämlich zuerst die Gewichte der drei Kategorieen gleich zu setzen und, nachdem unter dieser Voraussetzung die wahrscheinlichsten Werthe der drei gesuch- ten Elemente bestimmt worden sind, aus den Abweichungen der Beobachtungen einer jeden Gattung von den berechneten Werthen die fraglichen Gewichte zu ermitteln, um mit Berücksichtigung ihres Unterschiedes, wenn derselbe überhaupt von Belang ist, die Rech- nung zu wiederholen. Taf. 1 ist übrigens ähnlich eingerichtet, wie die entsprechende Tafel der vorhergehenden Arbeit. Nur habe ich den wahrscheinlichen Fehlern (iii) der mittleren Resultate noch die der Einzelresultate beigefügt und zwar sowohl aus dem mittleren Fehlerquadrat berechnet (y) wie aus dem mittleren Fehler (rri). Diese Berechnung wurde in allen den Fällen vorgenommen, wo min- ') Wenn ein Krystall während seiner Entstehung die nämliche Stellung zur Richtung der Schwerkraft beibehalten hat, so können homologe Flächen am oberen und unteren Ende unmöglich gleiche Neigungsverhältnisse zeigen. Vielmehr müssen die oberen eine geringe Ablenkung zur horizontalen, die unteren zur verticalen Lage erkennen lassen. An einem frei in der Lösung gebildeten Krystall von essigsaurem Rupferoxyd habe ich wirklich einen kleinen, aber noch nicht entscheidenden derartigen Unterschied wahrgenommen. Es scheint, dass, um die ThaUache ausser Zweifel zu stellen. Körper gewählt werden müssen, deren speeifisches Gewicht das der Losung mehr übertrifft- Die Abweichung ist derjenigen analog, welche die Kugelgestalt eines im Mittelpunkt unterstützten Tropfens erleidet, wenn sich derselbe in einem speeifisch leichteren Medium helindet. Ermittelung' krystalJograph. Constantcn u. d. Grades ihrer Zuverlässigkeit. 23 destens 7 Einzelresultate vorlagen , für Reihen von geringerer Aus- dehnung hingegen als wahrscheinlicher Fehler des Einzelresnltates der aus sämmtlichen Bestimmungen gewonnene IWittelwerth zum Grunde gelegt, so lange die Differenz der äussersten Werthe dieses erlaubte, im anderen Falle die ganze Reihe als vorläufig unbrauchbar verworfen und das aus ihr gewonnene Resultat nicht in die Tafel aufgenommen. Ebenso sind alle Winkel ausgeschlossen, die ich nur einmal zu beobachten Gelegenheit hatte , sofern nicht eine Zusammenziehung mit anderen möglich war, weil bei ihnen jeder Anhaltspunkt zur Feststellung des wahrscheinlichen Fehlers mangelt. Bei den für die Stufe 71 erhaltenen Resultaten war ich genöthigt, die Gewichte der Mittel einfach der Zahl der Einzelresultate gleich zu setzen, weil nur für die Reihe tt'" eine überdies ungenügende Berechnung des wahrscheinlichen Fehlers ausführbar war. Die Buchstaben in der ersten Columne bezeichnen dieselben Formen, wie in Miller's Eiern. Introduct. to Mineralogy. a = 100 k" = 101 m = 110 z' = 011 t = 111 b' = 010 x" =301 d = 210 y' = 021 »' = Tll c = 001 to' = 012 u' = 211 Taf. I. Beobachtungsdata. Arithmetische Mittel W Q >n Beobachtete (irenzwerthe Zahl «ler Eimcl- bestim- mungen (Für 19 Kristalle der Stufe A von Süd-.Aiuerika.) imm'" = 86°28!77 \mm! = 93 30-60 1!92 6!39 6!90 86°16'-86°43' 12 3-83 93 17 93 40 3 Mittel mm"' = 86 28-90 1-71 U'" = 60 40-81 2-10 7-20 6-74 60 30 61 a 11 mt =34 2-08 1-94 9-81 9-21 33 34 34 34 24 m'"t = 82 10-71 1-32 5-68 6-15 81 o7 82 23 20 24 I) a 'i I) C Arilhmet ■che Mittel //• ij in Beobachtete Grenzwerthe Zahl • ;iü 54 43 55 1(1 2 {«"k" == 33 1-20 33 0 33 2 2 U" = 61 8-80 61 2 61 18 3 iny' = 47 27-93 47 16 47 40 2 k"t = 87 50-60 87 46 87 59 3 (F fir 29 Eryslalle der Stufe 133 von Sibirien. ► mm'" = 86°22!20 1 \mm' = 93 42-40 93°40' -93°45' 2 y<"»j = 136 45-00 1 b ' in' = 46 50-00 1 \dd'" = 50 20-10 50 19 51» 21 2 /tnrf <= 111 44 80 1 W'" = 68 22-30 68 17 68 27 2 Mittel am = 43 10-98 0!77 jz'c = 41 51-20 4-05 1 Wc = 60 45-75 2-86 60 45 60 47 2 Mittel s'c = 41 4S-34 2-57 W" = 60 49-30 0-60 2!48 2!44 60 45 60 57 17 f«"ft" = 53 3-25 2-86 52 55 53 12 2 V'c = 49 30-92 2-03 49 14 49 40 4 j.r"c = 82 20-75 2-86 82 16 82 25 2 (.r"A-" = 32 40-13 1-44 4-52 412 32 25 32 47 9 tat = 48 30-55 2-03 48 26 48 38 4 hu = 93 26-42 203 93 22 93 32 4 itv' = 70 43-00 2-86 70 39 70 47 2 a"y' = 96 7-73 2-34 96 3 96 13 3 imt = 34 1-59 0-91 2-84 2-59 33 56 34 9 9 \tc = 47 0-44 1-06 4-14 3-77 46 53 47 13 14 yi'u' = 27 6-90 2-86 27 6 27 8 2 [u'e = 74 4-45 2-86 74 3 74 5 2 m'"t =^ 82 9-43 1-99 6-42 4-86 82 3 82 32 8 Vl't = 97 55-30 2-86 97 54 97 56 2 Mitte] rm"'t = 82 7-85 1-64 W = 39 15 07 0-70 1-87 1-80 39 12 39 20 7 (>,,'?/' = 58 34-85 2-86 58 32 58 38 2 im"k" = 63 55-37 2-03 63 48 64 0 4 lu"k" = 33 4-38 1-29 4-67 4-66 33 49 34 15 13 Iz'k" = 61 7-30 2-86 61 5 61 9 2 26 Daube r. Arithmetische Mittel w q m Beobachtete (Srenzwerthe Zahl der Einzel- bestim- mungen \m"x' — 46°4G!:;2 2!03 46°40'- -46°50' 4 [u'x" = 26 14-37 2-34 7!21 6!85 25 52 26 22 9 nn/' = 47 42-40 2-86 47 41 47 43 2 (dt :=: 35 27-fiö 2-03 35 21 35 34 4 \d"k" = 56 55 03 2-03 56 50 57 3 4 h / = 87 37-34 0-41 1-66 1-63 87 35 87 43 16 jlc"w' = 53 43-55 2-86 53 43 53 44 2 ///•' = 33 56-60 2-86 33 54 33 59 2 d'y' = 74 6-97 2-34 73 44 74 20 3 u'y' = 60 24-33 2-34 60 15 60 36 3 d"x" = 31 49-90 1-81 31 45 31 54 5 dt"' = 67 27-45 2-03 67 22 67 38 4 y'f" = 96 14-64 1-81 96 10 96 19 5 y'x" = 86 18-90 2-86 86 17 86 21 2 y'k" = 71 31-72 1-65 71 24 71 38 6 (Für 72 Krjstall ■ der St ii IV- D v in den Philippinen.) /mm" =; 86°20!76 0!99 6!30 6!16 86° 9'- -86°48' 40 Vmm' = 93 45-99 0-58 3-98 3-99 93 30 93 57 47 yw" = 50 17-30 3-87 50 12 50 22 2 W = 111 34-70 2-74 111 15 111 47 4 Im'd" = 68 16-76 1-63 6-79 6-27 68 3 68 41 16 [ad = 25 4-20 5-48 1 Mittel am = 43 8- 17 0-24 W" = 60 56-41 1-88 6-15 6-31 60 40 61 8 11 k"x" = 32 53-30 3-87 32 46 33 1 2 at = 48 22-50 2-74 48 18 48 27 4 imt = 33 52-72 1-80 8-25 8-22 33 33 34 20 21 r = 46 55-90 3-87 46 46 47 6 2 \mc = 80 51-92 2-74 80 49 81 0 4 \m'"t = 82 8-39 1-25 5-78 513 81 57 82 31 19 \m't =: 97 54-15 2-24 97 45 98 0 6 Mittel m'"t = 82 7-78 109 m"k' = 63 52 15 0-74 2-18 203 63 47 63 58 8 m"x" = 46 42-89 1-92 5-07 5-06 46 33 46 55 7 idt = 35 13-40 3-87 :::; 4 35 23 2 }d"k" = 56 57-05 3-87 56 57 56 57 2 (k"t = 87 48-90 3-87 87 37 88 0 2 d'x" = 31 38-90 3-87 31 32 31 46 2 dt'" = 67 14-28 2 • 24 67 8 67 22 6 Ermittelung- krystallograph. Conslanlen u. d. finides ihrer Zuverlässigkeit. 27 Die zur Behandlung dieser Data nach Methode der kleinsten Quadrate notwendigen Fehlergleichungen, welche auch bei anderen Untersuchungen z. B. über die Ausdehnung der Krystalle in erhöhter Temperatur wieder Anwendung finden können, sind in Taf. 2 zusam- mengestellt, zu deren Verständniss nur zu bemerken ist, dass die Winkelwerthe im ersten Gliede für die Nüherungswerthe h = 0-88471 y = 0-84182 3 Z = 13 berechnet sind (wobei in Übereinstimmung mit der früher gebrauch- ten Bezeichnung die Oithodiagonale = 1 angenommen ist, die Haupt- axe = Vy, die Horizontalprojection der Klinodiagonale = y7i und das Verhältniss ihrer Verticalprojection zur Hauptaxe = z) und dass die Differenzen derselben gegen die beobachteten in Minuten ausge- drückt gedacht werden müssen. Taf. 2. Fchlergleichungen. 43°14!79 - am + 970 Mi = 0 48 10-08 — b'z' — 47 M, — 966 \'l + 357 A: = 0 59 34-69 — b't — 501 Mi — 365 ty "T 720 A: = 0 52 703 — a"k" + 933 Mi — 980 Mj + 2145 Az = 0 49 34-14 — k"c — 1349 Mi + 1418 % + 1046 A; = n 82 22-31 — x'c — 1049 Mi + 1102 A// + 2787 A: = 0 32 48-17 - k"x" + 300 Mi — 315 \'/ + 1741 A: = 0 48 30-19 — at + 964 Mi — 550 Mj — 1386 A: = 0 32 4-77 — tz — 651 Mi + 371 M/ — 1018 A: = 0 93 18-98 — tu' — 1908 AÄ + 1089 A.y + 442 A; = 0 70 26-10 — tv' — 1787 Mi + 1019 A// — 506 A: = 0 96 8-88 — a"y' + 207 Mi — 50 \'/ — 1586 Az == 0 33 56-79 - mt + 560 Mi — 924 ±>J — 593 A; = 0 46 50-93 — tc — 112 Mi + 609 Ml — 1705 As = 0 80 47-73 - mc + 447 Mi — 315 % — 2298 \z = 0 27 13-79 — d'u' + 616 Mi — 823 ■V/ + 688 M = 0 74 13-98 - u'c — 1049 M, + 1217 \'t 4" 2187 A: = 0 97 47-96 — m't — 1635 Mi -f 85 M, + 1193 A: = 0 58 39-52 - m'y' — 996 Mi — 281 \'t + 1465 A: = 0 39 8-44 — tu' — 639 Mi + 367 M/ — 272 A: == 0 54 49-21 — mz' — 197 Mi — 761 •\'/ — 1891 Aj = 0 CA 4-56 - m"k" + 1047 Mi — 635 \y -f 1390 A: = 0 2,s I) a u l> e ■'• 33°16'i6 u"k" + 445 AÄ + 75 -V/ + 1231 As = 0 Ol 6-23 t'k" — 851 M, + 1395 \>/ + 501 As = 0 46 54-78 m"x ' + 1072 Mi — 230 % + 140 As = 0 26 2717 — x"u' + 583 Mi + 104 \'/ + 662 ai = o 47 27-36 Uli/' — 568 Mi — 424 A»/ — 1419 As = 0 35 24-29 — dt + 583 Mi — 875 -V/ — 1166 As = 0 57 6-24 - d"k" + 1032 Mi — 845 \>, + 1849 As = 0 87 29-47 - tk" — 1615 Mi + 1720 M/ — 084 As = 0 53 42-25 — k"io' — 1151 Mi + 1460 •V/ + 814 As = 0 33 47-23 — lw' — 463 Mi + 260 *y — 1498 As = 0 74 3-60 - d'y' — 854 M, — 132 ty 4- 1550 As = 0 60 10-49 — n'y' — 1078 AÄ + 512 Ay + 667 As = 0 31 86-18 — d'x" + 940 Mi — 395 \i/ ~r 240 As = 0 67 24-79 — dt'" 4- 1507 AÄ — 259 \'t — 1304 As = 0 96 13-87 - y'f" + 373 AÄ + 1197 A// — 1415 As = 0 86 17-30 — y'x" — 503 Mi + 630 Ay + 1315 As == 0 71 33-76 — y'k" — 504 Mi + 1048 \>/ + 227 As == 0 Führt man die Rechnung für einen jeden der sieben Rcobachtungs- eomplexe ans und vergleicht hierauf die Differenzen der corrigirten Winkelwerthe und der beobachteten mit den in Taf. 1 gegebenen wahrscheinlichen Fehlern der letzteren, so stellt sich nur für das Resultat u'y' an der Stufe 133 von Sibirien ein sehr ungünstiges Verhältniss 5 : 1 heraus. Ein solches Überschreiten des wahrschein- lichen Fehlers würde, wenn derselbe richtig bestimmt wäre, kaum unter tausend Fallen einmal zu erwarten sein. Es ist desshalb keine Willkür, sondern man hat guten Grund, dieses Resultat auszu- schliessen. Um indess keinem Redenken Raum zu geben und zu zeigen, dass der Unterschied, den dieses verursacht, nicht gross ist, lasse ich liier die unter Reibehaltung des Resultates u'y' erhaltenen Werthe folgen, unter w deren wahrscheinliche Fehler verstanden- (Sibirien 133.) h = 0-87853 w = 0-00042 y = 0-83884 0-00049 t = 0-22603 0-00036 Die unter Ausschluss des Resultates u'y' erhaltenen Werthe sind mit den übrigen in Taf. 3 zusammengestellt. Ermittelung krystallograph. Constanten u. d. Grades ihrer Zuverlässigkeit. 29 Tal'. 3. Berechnete wahrscheinlichste »erthe. 1) w y io z io Süd-Amerikä A 0-884S7 0-00106 0-83387 0-00213 0-23279 0-00160 A' 0-88454 0-00206 0-84129 0-00268 0-23299 0-00245 Sibirien B 0-87982 0-00086 0-84270 0-00111 0-22850 0-00107 67 0-87919 0-00161 0-84201 0-00181 0-22887 0-00109 71 0-88072 0-00120 0-84336 0-00133 0-22649 0-00102 133 0-87861 0-00039 0-83882 0-00045 0-22596 0-00032 Philippinen I) 0-87821 0- 00031 0-84573 0-00135 0-22795 0-00059 Taf. 4 enthält die bei Annahme dieser W erthe übrigbleibenden relativen Fehler der Beobachtungsresultate in Taf. 1, erhalten durch Subtraction derselben von den berechneten und Division mit den zugehörigen wahrscheinlichen Fehlern (oder einfacher mit Hülfe der benutzten Fehlergleichungen). Hiebei wurde für die Stufe 71 der wahrscheinliche Fehler des Einzelresultats = 4! 17 angenommen, welches das Mittel aus den zwischen 1!G5 und 7'OS1) schwankenden wirklich berechneten Werthen (für Sibirien) ist. Taf. 4. tbrigbleibeude relative Fehler. Süd- Amerika A. mm' ' -f 0-23 tt'" + 0-46 mt + 0-40 m't + 0-48 Sii.l- Amerika X. ////// ' + 0-27 tt'" + 0-25 Vit + 0-32 m't + 0-63 Sil. iriei mm'" — z'c _l_ l tt'" + tz' + mt + tc — m't + '!/' — mz' + u"k" 4- s'k" -4- 71 1 29 3 75 1 81 1 88 0 54 0 74 2 97 0 40 0 12 •2 72 0 35 ^, — ■ Sibirien 133. Phil ppinen l). mm" — 2-77 ¥ — 3-63 mm" + 1-32 z'c + 004 m"k' — 0-98 tt'" - 2-86 tt'" — 0-09 u"k" + 2-25 k"x" — 3-41 a"k" — 3-26 z'k" — 0-87 at + 116 k"c + 107 m"x' + 0-85 mt — 0-84 x"c — 3-06 x"u' + 2-45 tc + 0-76 k"x" — 0-85 my' — 1-21 mc - 0-67 at + 102 dt + 0-65 m't + 3-06 tu' — 0-58 d"k" — 0-72 m"k' — 109 tv — 2-31 tk" ■f 0-28 m"x' '+ 1-90 "".'/' + 3-27 k"tö' — 0-90 dt + 1-80 ') Es sind dies genau die früher am Datolith beobachteten Grenzen, so dass derselbe in Ansehung' der Ausbildung seiner Krystalle mit dem Rothbleierz von Sibirien aul gleicher Stufe siebt. :*o I» a ii li e r. Sib iriei B. mm'" 0 37 tt" — 0 39 ml — 0 40 m'l — 0 56 Sib rirn 67 //'" 0-01 le'c + 2 23 mt + 1 72 fr + 0 49 tk" — (1 87 Sibirien 7t. my' +2-40 tk" - 3-78 mt (c i/'ii' n'e nii m'i,' Sibirien 133. — 28 -Ü tu- — 2-31 ,/,,' -f 0-80 d'x' r 0 61 dt - 0-13 ,,'i ; «•!;!) y'x" y'k" — ü-04 — 2-23 • 0-31 - 2-37 ; 0-10 - 2-36 i 0-53 Philippinen /' d"k" — 1-S6 tk" — 0-07 d'x , 2-31 dt" i 1-51 Diese Zahlen sind es, deren Quadratsummen der Theorie der angewandten Methode zufolge kleiner sein müssen, als sie ausfallen würden, wenn für h, y, z andere als die in Taf. 3 gegebenen Werthe angenommen werden, und man kann sich leicht überzeugen, dass dieses wirklich der Fall ist. Dass sie im Übrigen die Voraussetzungen bestätigen, aufweiche das Verfahren der Berechnung gestützt ist, geht aus folgender Vergleichung mit den bei 80 Resultaten zu erwar- tenden Fehlern hervor, wenn der wahrscheinliche Fehler bei allen derselbe und = 1 ist. Von HO Fehlern 0 und 0-5 sollten fallen fielen wirklich zwischen 21 23 „ 0-5 „ 10 19 19 ,. 10 ,. i-S IS 7 .. i'S . 2-0 11 8 •• 2-0 „ 2-5 7 10 » 2-5 „ 3-0 4 5 .. 30 „ 3-5 2 S „ 3S „ 40 1 3 über 4 0 o Das Krgebniss würde noch etwas günstiger ausgefallen sein, wenn, wie bei einer ähnlichen Vergleichung in der älteren Abhand- lung, die wahrscheinlichen Fehler der berechneten Werthe in Betracht gezogen wären, wovon ich aber geglaubt habe abstehen zu dürfen. da der Zweck auch so schon erreicht ist. Dass die Summe der posi- Ermittelung' krystallograph. Constanten u. d, Grades ihrer Zuverlässigkeit. 3 1 tiven Fehler in Taf. 4 (= 53*66) fast genau der Summe der negativen (= 52-84) gleichkommt ist. ein besonderer Zufall, denn in den einzelnen Complexen zeigt sich ein grosses Missverhältniss, das auch durchaus nicht auffallen kann. Ebenso muss man die schöne Übereinstimmung der für die Krystalle von Süd -Amerika erhaltenen Beobachtungs- resultate für einen blossen Zufall halten und kann daraus nicht etwa einen geringeren Werth des bei Berechnung der wahrscheinlichen Fehler der Besultate in Taf. 3 zum Grunde zu legenden relativen Fehler d herleiten. Eine brauchbare Bestimmung dieser Grösse ist in der That nur für die Beihen Sibirien 133 und Philippinen D mög- lich. Man erhält für Sibir. 133 S = 1-25 „ Phil. D 8 = 1-40 Der erste Werth wurde auch bei den übrigen sibirischen Stufen angenommen und, um den erwähnten scheinbaren Vorzug der Kry- stalle von Süd-Amerika nicht ganz ausser Acht zu lassen, auch für diese, da es sonst näher gelegen hätte, das Mittel 1 -33 zu nehmen. Auf diese Annahmen und die aus den Coefficienten der drei End- gleichungen für Ah, Ay , dz berechneten Gewichte stützen sich die Bestimmungen der wahrscheinlichen Fehler in Taf. 3. Die Vergleichung der in dieser Tafel gegebenen Besultate zeigt nun zuvörderst, dass zwischen den auf denselben Fundort bezüg- lichen Werthen ein Unterschied nicht verbürgt werden kann. Zieht man sie also zusammen, so folgt: Taf. 5. Endresultate. Süd-Amer, Sibirien Philippin. 0-88456 0-00094 0-87897 0-00026 0-87821 0-00031 0-83673 0-00167 0-83984 0-00068 0-84373 0-00135 0-23285 0-00134 0-22638 000037 0-22795 0-00059 Terop. •20°b.2295C. 19°bis20°C. Klinodiagonale 10 Hanptaxe u' Neigung der Basis gegen dieHauptaxe Süd-Amerika 0-96433 0- 00056 0-91473 0-00091 77°14'23° 4'34" Sibirien 0-96021 0-00015 0-91643 0-00037 77 31 20 1 16 Philippinen 0-96028 0-00024 0-91964 0-00074 77 23 27 2 20 32 ]» :i ii b e r. Eine weitere Znsammenziehung ist streng genommen für jetzt nicht zulässig, weil die chemische Zusammensetzung nur für die Krystalle von Sibirien genau bekannt und es wenigstens denkbar ist, dass die der anderen Vorkommnisse Abweichungen zeigt, welche geringe Unterschiede in der Form bedingen können. Weil indessen, wie man sieht, aus den bisher angestellten Beobachtungen diese Unterschiede, wenn sie vorhanden sind, doch nicht mit voller Sicher- heit bestimmt werden können und es für manche Zwecke wünschens- wert!) ist, ein der Gesammtheit der Beobachtungen möglichst genü- gendes Resultat zu besitzen, so lasse ich die Ableitung eines solchen unter dem Vorbehalt hier folgen, dass es nöthig sein wird, auf die Bestimmungen in Taf. 5 zurückzugehen, sobald die chemische Analyse oder Untersuchungen anderer Art einen bestimmten Unterschied zwischen den Krystallen der drei Fundorte zu erkennen geben soll- ten. Mit Zuziehung der früher in Poggendor ff s Annalen ge- gebenen Resultate, welche an 40 aus der einstigen Sammlung des Herrn Professor Bernhardi in den Besitz des Herrn Dr. (Crantz übergegangenen sibirischen Krystallen erhalten wurden Klinodiagonale w Haupt:! Neigang der Basis gegen die Hanptaxe (Sibirien) 0-96388 0-00031 0-l>1T.->l 0-00030 77°22'43; i'52" bemerkt man nur an den für die Klinodiagonale erhaltenen Werthen „(Sibirien)"' und „Süd- Amerika- Abweichungen, welche mit den berechneten wahrscheinlichen Fehlern unverträglich sind. Der mittlere Werth aus allen vier Resultaten nach Massgabe ihrer Gewichte ist nämlich 0-96091. Von diesem entfernt sich das Resultat ..Süd- Amerika" um den sechsfachen und das Resultat „(Sibirien)" um ilvn zehnfachen Betrag des berechneten wahrscheinlichen Fehlers. Ohne entscheiden zu können, worin dieses seinen Gr 1 hat, darf man doch behaupten, dass die genannten beiden Resultate für den vorliegenden besonderen Zweck verworfen werden müssen. Denn, was zuerst das Resultat „(Sibirien)" betrifft, so ist es Taf. 3 und allen bisherigen Erfahrungen zufolge sehr unwahrscheinlich, dass für Krystalle gleichen Vorkommens Unterschiede in den Elementen der Grundform existiren. Bei (bn Krystallen von Süd-Amerika aber ist die Abweichung der Art, Ermittelung krvatallograph. Constanten u. d. Grades ihrer Zuverlässigkeit. 33 dass sie wohl in der Unsicherheit des wahrscheinlichen Fehlers ihren Grund haben kann, der wie aus dem Vorhergehenden bekannt, wegen der geringen Zahl der Beobachtungsresultate nicht direct bestimmt werden konnte. Nach Ausschluss dieser beiden Bestimmungen der Klinodiagonale erhalt man aus Taf. 5 und dem Ergebniss der früheren Untersuchung als wahrscheinlichste Werthe der Constanten für die Krystalle aller drei Fundorte Orthodiagonale = 1 1 Klinodiagonale = 0-96023 w = 0-00013 = der Länge 5 7500 ° 1 Hauptaxe =0-91708 w = 0-00045 = „ r 2000 Neigung der Basis = 77°27'H* w == 1'52' Man kann dieses Resultat, ohne den Beobachtungen ungerecht zu werden, in folgenden einfachen Zahlen ausdrücken, was, auch wenn dieselben keine reelle Bedeutung haben, nicht ohne Vortheil ist: 22 21 5 ' "~ 25 V ~~ 25 ~ 22 Dieselben erfordern nämlich Klinodiagonale = Vh + yz* = 0-96093 Hauptaxe = Vy~~ = 0-91651 Neigung der Basis = 77 28' 51" Die Abweichung der Basisneigung erreicht also noch nicht den wahrscheinlichen Fehler, die der Hauptaxe übersteigt ihn kaum, die der Klinodiagonale überschreitet ihn allerdings bedeutender, allein für diese Axe herrscht, wegen des Ausschlusses der Resultate Süd- Amerika und (Sibirien) ohnehin noch eine kleine Unsicherheit. Es würde nun meine Aufgabe gewesen sein, den Eintluss der Güte der Flächenspiegelung auf den relativen Werth der Beobach- tungsresultate auf die früher angegehene Weise zu bestimmen und mit Berücksichtigung desselben die ganze mühsame Rechnung zu wiederholen. Da aber die Endresultate hierdurch schwerlich eine erhebliche Änderung erleiden, so habe ich mich entschlossen, diese mehr für die Ausbildung der Methode wichtige Arbeit einer späteren Zeit vorzubehalten, wo ich hoffe die Untersuchung durch Zuziehung Sitzb. d. uiathem.-naturw. Cl. XLII. Bd. Nr. 2t. 3 34 D •' " •» e <■ von Rothbleierzkrystallen ganz anderen Ursprunges vervollständigen zu können, solcher nämlich, welche nach dem von Drevermann und Yohl beschriebenen Verfahren im Laboratorio dargestellt sind J). Eine vorläufige genäherte Bestimmung des relativen Werthes der besten und schlechtesten Kategorie der Beobachtungen habe ich jedoch vorgenommen und dazu die an den Krystallen der Stufe „Sibirien 133" beobachteten Winkel mm"' tt' mt tc ml //,-" u"k'' benutzt. Es hat sich herausgestellt, dass die wahrscheinlichen Fehler beziehungsweise 2' 11 (aus 28 Resultaten zwischen 0 und 7') und 3!62 (aus 34 Resultaten zwischen 0 und 15') sind, wonach sich die Gewichte wie 131 : 44 oder genau wie 3 : 1 verhalten würden, welche Werthe zufällig mit den hei früheren Untersuchungen ange- nommenen übereinstimmen. Man wird die Notwendigkeit und die Schwierigkeiten einer genaueren Bestimmung zumal des wichtigsten Elements, der Basis- neigung, recht deutlich erkennen , wenn man die Resultate dieser Arbeit mit den vorhandenen Angaben vergleicht, welche zum Theil sehr bedeutend abweichen, ohne dass man die Schuld davon dein Beobachter zuschieben könnte. Kupffer2), welcher im Laufe seiner Untersuchungen immer mehr das Bedürfniss gefühlt zu haben scheint, sich durch Messungen an mehreren Krystallen einer grösseren Genauig- keit zu versichern, fand durch Beobachtungen an 8 Krystallen die Neigung der Basis = 78° 1', also von dem uächstgelegenen Werthe in Tafel 5 noch um */a Grad verschieden. Dass demungeachtet ein solches Resultat keinen Widerspruch enthält, habe ich in der frühe- ren Abhandlung nachzuweisen versucht und ist auch aus Tafel 1 und 2 zu folgern. Dufrenoy gibt in seinein Traite de Mineralogie, (1856, III, 285), 20 Winkel nach einem Manuscript von Marignac, aber die Menge der Druckfehler in diesem Werke und die Ungewiss- heit , welche Werthe die wirklich beobachteten sind, haben mich abgehalten aus ihnen ein Resultat zu ziehen, und knüpfe ich daran *) Wühler und Liebig', Annalen der Chemie und Pharmacie ISjIJ. LXXXVII, I.XXXVIII. '-) Kastner's Irchiv für die gesammte Naturlehre. L827, \'. 311. Zwei Jahre früher war die bekannte Preisschrifl über genaue Messung der Winkel an Krystallen er- schienen, in welcher zu erkennen ist. dass der Verfasser damals die allgemein berr sehende irrige Ansieht von der Beständigkeil der Kantenwinkel noch nichl ganz auf- gegeben hatte. Ermittelung- kry stallograph. Constanten u. d. Grades ihrer Zuverlässigkeit. 3U den Wunsch, dass es dem Autor gefallen möge, dieses demnächst seihst zu thun und zugleich anzugehen, oh die Messungen an urali- schen oder brasilischen Krystallen angestellt worden sind 1). Wenn das letztere der Fall ist, wie aus dem Eingänge des Artikels hei Dufrenoy hervorzugehen scheint, so würde eine Comhination mit den von mir erhaltenen Resultaten um so mehr zu wünschen sein, da gerade für das brasilische Vorkommen die vorliegende Untersuchung am wenigsten genügend genannt werden kann. Die Neigung der Basis findet sich in der erwähnten Zusammenstellung zu 77° 42' angegeben. In dem Werke von Phillips, „Elernentary Introduction to Mineralogy, 1823," welches vor der späteren sonst so ausgezeichneten Bearbeitung von Miller den grossen Vorzug hat, dass es die unmittelbaren Ergebnisse der von diesem umsich- tigen und gewissenhaften Forscher angestellten Messungen enthält, ist derselbe Winkel zu 77 55' angegeben, ein Resultat, das, wie auch die für die übrigen Winkel von Phillips erhaltenen, den Daten in Taf. 1 zufolge vollkommen glaubwürdig ist. Die anscheinen- den Widersprüche in den Phillips'schen Winkelungaben, über welche sich der Verfasser auf Seite 2 der Vorrede so einsichtsvoll und doch zurückhaltend ausspricht und welche ihm vielleicht gerade wegen der Anspruchslosigkeit, mit der er seine Beobachtungen nur Näherungen nennt, oft zum Vorwurf gemacht sind, stellen sich bei dieser Vergleichung als eine Notwendigkeit und als das beste Zeug- niss für ihren Werth heraus. Auch Haidinger's Beobachtungen an 4 Krystallen der Allan- schen Sammlung (der erste im Treat. on Min. Fig. 170 gezeichnet), welche den Angaben in Mohs1 Lehrbuch zum Grunde liegen, belin- den sich im vollen Einklänge mit den hier abgeleiteten Resultaten, da die Abweichungen weder kleiner noch grösser sind als sie nach Taf. 1 zu erwarten waren. Haidinger fand (Manuskript): ac = 77° 10' (am dritten Krystall) 77 29 (= 180° — [a"k" + k"c] an demselbep KjrysfeJI) 77 50 (= ak" — k' c am vierten Krystall) 77 52 (aus a"k" am ersten Krystall) 77 öl (aus ak" am ersten Krystall). •) Da» Vorkommen auf den Philippinen finde ich nur in D a n a's System of Mineralogy und zwar ohne jede nähere Aiigahe erwähnt. 3» 36 D a u I) p r. Ferner Ente • Krystull Zweiter Krystall Vierter Krystall mm'" = 86° 4 y'ii" = 122° 2 nun'" = 86 3;» /,'.," = 33 °9' nun' = 93 42 z'z'" = 84 <; mm' = 93 28 m'm" = 86 32 lt'" = 60 51 m'm" = 86 22 m" in1' ' = 93 37 v'k" v'v" = 36 2 = 72 1 )n"m" = 93 38 Indem ich hiermit in Ansehung des Hauptzweckes dieser Arbei- ten eine brauchbare Grundlage für das Studium der Molecular- constitution der Krystall e zu schaffen, mein Möglichstes glaube gethau zu haben, halte ich es nicht für überflüssig, die bei dieser Gelegenheit gemachten sonstigen Beobachtungen mitzutheilen, weil ihnen ein Material zum Grunde liegt, wie es nicht so bald wieder einem Forscher zu Gebote stehen möchte, die Krystalle von den Philippinen überall noch nicht beschrieben und die Angaben in den Lehrbüchern sehr dürftig und widersprechend, die Zeichnungen (und unglücklicherweise gerade bei den Autoren, welche deren am meisten geben) mitunter sehr fehlerhaft sind. Was diesem Theile meiner Arbeit vielleicht einigen Werth verleiht ist, dass alle Angaben auf Winkelmessungen gestützt und die Originale zu diesen im k. k. Hof-Mineralien-Cahinete wohlgeordnet deponirt sind, somit zu jeder Zeit, wo begründete Zweifel oder neu gewonnene leitende Grundsätze es nöthig machen sollten, eine Controlc geübt werden kann. Ich lasse desshalb zunächst hier eine Übersicht des Materials folgen: Nr. 1— 20 u mit 25 Krystalle der Stufe A „ 21-36 „ 37—56 und 102—107 ... „ 57-65, 77 83, 90-101 u. 124 „ „ 66—76 und JOS— 111 ... .. 84—87 und 116—123 ... n 88,112, 113 „ n 89,114,115 „ „ 126-131 n 132-134 . 135-143 „ . 144-149 „ , 150-152 „ „ 153-236 von Süd-Amerika. ) von Sibirien. von den Philippinen. Ermittelung krvstallograph. Constanten u. d. Grades ihrer Zuverlässigkeit. 3 7 Von den Exemplaren der Philippinen enthalten D, C und E sehr nette scharf ausgebildete Krystalle, welche denen vom Ural in keiner Beziehung nachstehen. Die der Stufe // sind zum Theil sehr unter einander verwachsen, sehr klein (unter 1 Millimeter im Durch- messer), kaum durchscheinend, heller und mehr orangegelb gefärbt und wenig- ebenflächig. Die der Stufen F und G sind wieder grösser, aber nicht besser ausgebildet und von etwas unreiner Farbe. Das Gestein zeigt keine erheblichen Unterschiede und ist der Hauptsache nach stets ein weisser in Zersetzung begriffener, aber noch ganz compacter Feldspath von unebenem Bruch. Ich habe früher bemerkt, dass sämmtliche Beobachtungen, welche mit Bücksicht auf die Ebenheit der Flachen nicht unter einer gewissen Grenze der Genauigkeit lagen, für die Bestimmung der Constanten benutzt wurden, und es folgt schon hieraus, dass die besten der in Taf. 6 gegebenen, welche mit (3) bezeichnet sind, im Allgemeinen unter dieser Grenze liegen. Die mit (1) bezeichneten sind die unzuverlässigsten und unter Anwendung einer nur wenige Fuss vom Instrumente aufgestellten Lampe erhalten, welche allein ein erkennbares Bild gab. Die Zahl (2) bezeichnet einen mitt- leren Grad der Genauigkeit. Die Vergleichung mit den berechneten Werthen ist noch mit Zugrundelegung der älteren Bestimmung der Systemselemente vorgenommen, deren Genauigkeit für diesen Zweck vollkommen ausreicht. Die beigesetzten Nummern bezeichnen den Krystall, auf den sich die Messung bezieht und vermöge der vorstehenden Übersicht zugleich dessen Fundort. Auch die Figuren sind nicht, wie sonst üblich, mit fortlaufender Nummer, sondern mit derjenigen versehen, welche die Originale tragen. Es ist kein Krystall gezeichnet, dessen Combination nicht voll- ständig durch Winkelmessung bestimmt wäre, deren Daten jedoch nur für die in Taf. 6 zur Erörterung kommenden Formen mit- getheilt sind. Die Zeichnungen sind von Herrn Obsieger, Litho- graphen der kais. Hof- und Staatsdruckerei, mit gewohnter Genauig- keit und Eleganz nach ganz rohen Entwürfen construirt und mit Hülfe einer Neu man n sehen Projection auf die Zeichenebene (Taf. XII) controlirt1), welche zugleich den Nutzen hat, dass sie ') Da die Verbindungslinien der Netimann'schen Flächenorte die Durchschnitte der Zonenebenen mit der Projectionsfläche sind , so folgt, dass diese Linien stets senk- 38 I) a u 1. e r. ein vollständigeres Bild gibt als die eine oder andere der Projec- tionen Taf. X und XI. In Ansehung der Wahl der Zeichenebene bin ich Mobs und Haidinger gefolgt, die wie bekannt sehr glücklieh die Tangente der Declination ihrer Normale =i/3 und die ihrer Elevatum = % genommen haben. Da es bei der Masse des Materials und der geringen Bedeutung, welche für jetzt die Auffindung neuer Combinationsglieder noch hat, eine höchst unangenehme Aufgabe gewesen sein würde, einen jeden kleinen Umstand anzuführen, der bei der Bestimmung ihres Abhän- gigkeitsverhältnisses auf mein Urtheil von Eiutluss gewesen ist, so theile ich die Formen der Taf. t> in drei Gruppen, in zuverlässig bestimmte, wahrscheinliche und zweifelhafte. Nur die ersteren sind als ein wirklicher Gewinn anzusehen, und es war desshalh anfänglich meine Absicht die Mittheilung auf sie zu beschränken; allein die Überlegung, dass eine naturwahre Darstellung auch in den Fällen im Interesse der Wissenschaft liegt, wo unsere Kenntnisse nicht hinreichen die Erscheinungen zu erklären, und dass eine solche wenigstens denen erwünscht sein muss, die sich künftig mit dem Gegenstande beschäftigen, ist Ursache, dass ich das Wesentlichste auch für die beiden anderen Gruppen beibringen werde. Um die Unterschiede der drei Gruppen bis auf Weiteres fixiren und in den Projectionen zur Anschauung bringen zu können, sind nur die Formen der ersten Gruppe mit Buchstaben, die der beiden anderen hingegen mit fortlaufenden Zahlen bezeichnet, wodurch zugleich die Übersieht erleichtert ist. Noch ist in Betreff der Angaben selbst und der hinzugefügten Bemerkungen hervorzuheben, dass der Ausdruck „Abstumpfung" nur da gebraucht wurde, wo die Tauto- zonalität durch Beobachtung mit dem Goniometer wirklich festgestellt war und dass der Ausdruck „bestimmende Zonen" diejenigen Zonen bezeichnet, durch welche die Form ihre einfachste Bestimmung ri rlii auf den Projectionen der durch ili«' betreffenden Flächen gebildeten Kantenstehen, Man k lesshalb , ohne eine besondere Fertigkeit in der Ausführung von Construc- tionen zn besitzen . aus einer N e u m ;i n n'schen Projection nach Art der Taf. 1 - mit der grössten Leichtigkeit und einer auf anderem Wege nichl erreichbaren Schärfe jede beliebige Combination perspectivisch darstellen. Als Controle wenigstens sollte diivsi", Verfahren immer angewandt werden, da es einen Irrthum gar nicht zulässt, nachdem man nur wenige Punkte der zum Grunde zu legenden Projection sicher bestimmt hat. Ermittelung krystallograpli. Constanten u i enzen 470 und I 2U einge schlössen sein '). Haidinger fand //'■ = 55°30' und gab darnach der Form zu- erst das Zeichen 120') . 1 ) l>a die Fläche fast stets durch oseillatorische Combination mit anderen verticalen Flächen treppenartig gefurcht ist und das Anlegegoniometer in solchen Fallen nur die \'iii dem ganz zufälligen Grösseuverhältniss der einzelnen Flächenelemente ab- hängige Richtung der berührenden Ebene angibt, so ist es al lerdings denkbar, d;iss llaüy's Annahme /'=o.'io mit' einer solchen fehlerhaften Beobachtung beruht. An Krystallen der Philippinen habe ich indess nicht nur das Prisma 350 sondern auch zwei Pyramiden aus der Zone desselben nach e gui ausgebildet gefunden. -) Treatise on Mineralogy. Edinburgh 1&2Ö. Die Winkelangabe nach einem ihir von Herrn Hofrath Haidinger gütigst mitgelheilten Manuscript. 40 D a u b e r. .Nr,.. des Beobachtet Berechnet Bemerkungen «=310 Kryst. 98 92 aa'" a"a' = 35° 8 '(2) = 17 23 (1) 34°48' 17 24 Heisenberg , welcher diese stets gut ausgebildete Fläche zuerst beobachtete! fand 92 m'a' = 25 55 (1) 25 51 aa'" = 34°30' ma = 26 0"). 80 da = 7 21 (2) 7 47 97 80 da"' d'"a = 42 12 (1) =43 3 (2) 42 35 £=350 155 Ulf*' III * = 14°15'(2) ') 154 III „ = 14 25 fi) 206 ///'"»" ' = 14 43 (2) ) 14°13' Ein einfaches nur etwa» ver- zogenes Bild reflectirend. 209 m'C = 14 51 (2) l 154 m* == 15 10 (1) ) schein liehe Annahmen, nämlich 70 = 42 53 (3) > 43 26 X = 801 und j = 601, tob 75 = 43 0 (3) welchen jedoch die erstere den nebenstehenden bei ein- 110 = 43 3 (3) \ facher Reflexion erhaltenen 1 Werthen besser genügt. Die 70 = 43 24 (3) zweite dürfte dem zweiten 75 = 43 28 (3) ) Bilde in den Fällen, wo die Reflexion keine einfache mehr 120 cX = 70 47 (3) ] 70 13 war, entsprechen, und findet sich das Nöthige darüber in 66 =71 8 (3) ) der zweiten Abtheiluug dieser Tafel'). Bestimm. Zonen ac air'" • ,0=502 178 mp = 47°18'(3) 47° 2' 178 tp = 35 54 (3) 35 30 Grosse gut spiegelnde Fläche. Bestimmende Zonen 178 z'p = 66 22 (3) 65 53 ac my. 178 m'p =133 27 (3) 132 58 -=221 6 jii- = 19° 4'(1) . 102 ?n'"-' ' = 19 31 (2) i 103 m~ = 19 31 (2) \ 19°37' Abstumpfung der Kauten mt. 106 rrvK = 19 45 (2) gut spiegelnd und ausser an Nr. 6 stets besser ausgebildet 152 VI 77 = 20 8 (1) \ als die beiden folgenden Ge- 6 m'"7i' '= 20 18 (1) j stalten. 103 tn = 14 17 (2) \ 14 20 102 «"V" = 14 28 (2) j *) Sehr zweifelhaft geblieben ist mir eine Fläche 501. Von einer vorderen Schiefend- fläebe steiler als '/_ habe ich nie eine Spur bemerkt. Soret (Annales des mines 1818. III, 479, und 1820. V, 281) führt eine solche von 3°ö0' Neigung gegen a auf, deren Zeichen = 16 0 1 sein würde. Allein d;is Verhältniss dieser Fläche zu den Flächen w in Fig. 16 der zweiten Abhandlung begründet die Vermuthung, dass Soret die hier mit % bezeichnete Fläche vor sich gehabt hat. Bestimmte Schlüsse lässt die Arbeit von Soret leider nicht zu, da Beobachtungen zwar angestellt sind (und zum Theil schon mit dem Retlexionsgoniomeler) , aber nicht mitgetheilt « urden, und die Figuren wegeu ihrer vielen Fehler auch keine festen Anhaltspunkte bieten. 42 über. Nro. 3=331 des Kryst. B obachtet Berechnet Im-ih. i künden 120 ,„n 12°25' (1) 117 m& = 12 49 0) | 58 m"'#" ' = 13 5 (i) 6 10 6 m"'$" = 14 0 14 6 14 18 (1) (i) (1) 13°37' Geht zuweilen durch conti- nuirliche Krümmung am ] 0) (±50') \ sind daraus •" ^= 20 7 (1) 20 20 a=441 128 Dl 8 9°26' (1) 11!) = 9 29 (1) J 87 85 121 78 117 = 9 30 !) 45 9 58 9 59 10 24 (1) (1) (i) (0 (1) 1 L0°24' \ Ebenfalls uft in dem Sinne wie # gekrümmt doch im Allgemeinen etwas besser aus- gebildet. Schon von Soret bestimmt . nach dessen Be- rechnung 1113 = lo°il' ist. 120 = 10 34 (1) 1 l 108 t"'s"' = 22 28 (1) 23 33 ^'=311 116 100 ■ r"c" x" 42 34 (2) ' 42 47 durch matt erscheinend. Schon von II e s s e n h e rg beobachtet. 92 m'ß' = 42 38 (2) 1 =123 91 65 n t'"i'" = 18°52'(1) = 18 56 (1) f 18°45' 91 t'"i = 61 57 (2) 62 5 An Nr. 1SI gross und gut ausgebildet. An den übrigen 95 k ' i = 68 41 (2) J 68 45 Krystallen eine schmale aber 91 k"i = 68 55 (1) £ut spiegelnde Abstumpfung der Kante ftp'. 181 in" i" ' = 50 6 (2) 50 44 181 mi'" = 89 4 (2) 89 9 A =T12 95 x")J = 57°55'(2) 58°21' 95 a* = 39 7 (2) 39 6 Sehr kleine aber gut spie- 95 k"i' = 32 10 (2) 32 10 gelnde Fläche in den Zonen 9ö u'V = 40 49 (2) 41 0 x"i und k"u" . 9ö y'i' = 41 12 (2) 41 25 r =223 95 k"f = 31°44'(1) 32°13' Sehr kleine um die Axe u'y' etwas gekrümmte Flache in der 95 y'r' = 39 8 (1) 39 20 Zun»- A"'i/'. Abgesehen von den 95 u'y' = 33 26 (±60') 33 2 nicht ganz g-enüyenden Resul- taten der Messung verleiht das 95 x'y = 52 3 (±60') 53 16 Zusammen vorkommen dieser Form mit den beiden vorher- gehenden und die Einfachheit des Zeichens demselben einen buhen Grad von Wahrschein- lichkeit. y/ =412 169 n/'r/' '= 38°54'(3) 38°52' 169 nrr/'' = 58 39 (3) 58 38 Grosse und sehr sehön aus- gebildete Fläche. Vollkommen 169 er/" = 53 23 (3) 53 26 deuilieh und einfach reflec- 169 tr/" = 43 45 (3) 43 40 tiieinl. Bestimmende Zonen tili hr.. 169 1 ', = 24 9 (3) 24 6 \ =411 133 '" :- = 39°5i'(l) 40°49' An Nr. 133 ziemlich uut ausgebildet in der Zone tv' . 176 ui \ = 31 17 (1) [ 32 29 \i, Mr. 176 iini den Flächen 133 m! -. = 32 24 (±43') '.' 3 'l und 17 j i der zweiten und dritten Gruppe die Kante m'x" abstumpfend. 44 D a u b e r. .1=31 1 Nro. des Kryst. Beobachtet Berechnet Bemerkungen 155 a"A' = 17°49'(i) 18° 1 155 155 133 b'"A' m'A' m"A' =101 23 (1) = 34 25 (1) = 55 43 (1) 100 49 34 48 55 41 Reflectirt neben einem deut- lichen Bilde , welches benutzt wurde, mehrere ganz undeut- liche. Bestimmende Zonen 155 d'A' = 19 15 (1) 19 53 d'x" (it. 155 d"A' = 38 39 (1) 38 42 #'=521 155 a"B' = 24°57'(2) 24°12' 155 m'B' = 24 20 (2) 24 22 135 135 155 m"B' d'B' d"B' = 65 55 (2) = 12 36 (2) = 48 30 (2) 65 20 11 53 47 48 Hat in Ansehung der Spie- gelung- nur einen geringen Vorzug vor A'. In der Zone m'X" beobachtet. 153 AB' = 10 41 (2) 10 18 ß'=2~63 156 136 156 mD" d"D' t'"D" =125°18'(2) = 77 24 (2) = 47 46 (2) 123°47' 77 40 48 2 Grosse gut spiegelnde Flache. Bestimmende Zonen y'k" d'"i'. F ==621 153 153 m'F1 m"F' = 26° 7' (2) = 62 6 (2) 26°51' 61 47 Sehr klein doch ziemlich gut ausgebildet. Bestimmende 153 d'F' = 11 22 (2) 11 56 Zonen a'C m'c". L=l 1 10 156 mL = 69°30'(2) 70°12' 156 m'"L =77 13 (2) 77 7 156 136 d'"L t'"L = 71 48 (2) = 44 6 (2) 71 45 43 57 Grogs und gut spiegelnd. Bestimmende Zonen de /'"«■•. 156 DL = 59 20 (2) 59 22 #=435 154 m II = 42°5i'(2) 43°11' 154 154 154 z'H y'R x'H = 34 8 (2) = 45 19 (2) =113 45 / 114 8) 34 9 45 36 113 1 In den Zonen ;/'£"' und z'd' 1 buchtet. Bestimmende Zonen ft (/•";'. Gut ausgebildet. »7=841 154 >< !/ = 24°18'(2) 25° 22' 154 154 in ij d'g"> = 20 32 (2) = 6 37 (1) 19 44 6 30 Tautozonal mit tun. Gut spiegelnd. Bestimmende Zonen aiz de. 154 "ü" = 24 2 (2) 25 14 Ermittelung krystallograph. Constanten u. d. Grades ihrer Zuverlässigkeit 45 r'=612 Nro. des Kryst Beobachtet Berechnet Bemerkungen 100 d'r' = 24° 9 '(2) 25°12* 100 d"r' = 39 8 (2) 39 35 100 100 u'r' y'r = 18 0 (2) = 78 25 (2) 18 13 78 5 Eine grosse glänzende etwas unebene Fläche in der Zone 100 tr' =110 32 (2) 110 7 b'x'1. 100 mV = 37 48 (2) 38 33 100 D a n h e r. Nro. äea Kryst. Beobachtet Berechnet Bemerkungen c'=9tl 112 <"T = 39°35'(1) } 39°58 Relleetirt in der Richtung 112 *' = 29 13 (1) 119 " =115 56 (3) 115 5 121 lllivollkum i. üestiin- inli' Zonen >/.i " tp'u". 119 m p" = 135 33 (3) 135 44 127 m'p' = 43 36 (1) 44 16 127 r/,' = 41 0 (1) 42 10 7=1 2 4 1 117 in n"R" = 31 43 (3) 31 18 0=953 181 mQ = 22°53'(2) 23°25' Gut ausgebildet, aber von den übrigen Flächen des Kri- 181 m'"Q = 69 36 (2) 70 1 stalls durch Unebenheiten ge- trennt, worauf man vielleicht einen Zweifel gründen könnte. Bestimmende Zonen at u'"~. r=40i 23 l"i = 60° 4' Ausser den angeführten Be- obachtungen, bei welchen die 23 60 40 Beschaffenheit der Flüche ver- 52 60 48 gleichsweise günstig genannt werden konnte, indi in entweder 52 61 9 gar keine oder nur sehr licht- schwache Nebenbilder reflec- 42 (aus /' 0 61 19 tirt wurden, fand ich unter 52 (aus /' 7) 61 36 weniger günstigen Umständen l"t = 59°34' bis 62° 26' (an 37 61 37 11 Kanten von 7 KrystallenJ Vc = S5°26 bis 86b50' (an 52 (aus /' 7) 61 47 4 Kanten von 4 Kristallen) 38 (aus V 0 62 0 l"k = 35°4' bis 35°40' (an 3 Kanten vou 3 Krystallen) 41 62 20 ■> und l"h an einem Krystall = 5S°19. 37 62 25 Es ist aber für l" = 401 41 62 36 Vt = 60°24' Vc = 87 24 37 63 4 l"k" = 37 56 38 (aus / 0 03 24 / '- mit X" scheinbar eine einzige gekrümmte Fläche bildet, die jedoch, wenn man sie spiegeln lässt, 10 deutlich getrennte Bilder in ungefähr gleichen Distanzen retlectirt. Der ge- gebene Winkel 7° 48 ist der grösste. Bestimmende Zonen ac a"W. 0"=6Oi 86 118 124 118 124 118 124 a"6" = 10°46'(1) cd" = 92 12 (1) x"d" = 11 17 (1) k"6" = 42 40 (1) d"0" = 27 51 (1) m'd" =44 53 (1) m"0" = 45 6 (1) 10° 5' 92 32 10 15 43 4 27 2 | 44 12 An Nr. 124 deutlich von x" altgesetzt und ziemlich eben. An Nr. 1 18 lehr Mein und un- eben. An Nr. 86 etwas ge- krümmt. Bestimmende Zonen ac a"tp'- II. >lii Wahrscheinlichkeit bestimmte Formen. 2'=T23 Nro. des Kryst. Beobachtet Berechnet Bemerkungen 180 180 180 w/2' = 64°18'(1) m%> = 71 47 (±50') t%' = 47 36 (±50') 65° 9' 72 47 47 26 Tautozonal mit mk". Wenig glänzend, unvollkommen aus- gebildet, aber mit Rücksicht auf die j^-ii t bestimmte Form i = 123 wahrscheinlich. 3=532 15 i:; 15 15 ,3' =92 54 (2) / "3' =125 44 ( 1 ) ,„3' =102 38 (2) m'"3' =155 47 (2) 94°2:;' 125 14 103 49 156 14 Ziemlich gross und eben. Das Zeichen 14 9 ti würde den Beobachtungen besser genügen , passt über weniger gut in den Zonenverband, namentlich in Betreff der mitvoikoinmenden Fläche l1, (/'7'" = 118°58'; mW" = 136°8' beob.), welche bei der hier gemachten Annahme /wischen den Flächen m und 3' einen Rhombus bildet. Bestimm. Zonen m'u' m"p'. 4=532 131 131 m i = 25°32'(1 ) t"'¥" = 17 46 (1) 24° 12' 17 32 Böchsl unvollkommen spie- gelnd, indessen der rorher- gehenden Gestalt wegen wahr- scheinlich . und das für d iese angenommene Zeichen noch mehr bekräfl igend. Bestimmende Zonen mA at. Ermittelung krystallograph. Consianten u. d. Grades ihrer Zuverlässigkeit. 49 N n> . 5'=512 des Kry.t. Beobachtet Berechnet Bemerkungen 139 m'a' = 37° 7'(1) ) 136 m'o' = 38 26 (1) 38°49' ) 30 34 Stets unvollkommene Ab- 135 m'o' = 40 12 (1) stumpfung der Kante m'v". 135 k"a' = 30 32 (2) Bestimmende Zonen m'v"aß". 135 t'ä' =116 37 (1) 117 37 6=598 148 wT"6" = 36°56'(1) 37°42' 148 ("'&" = 11 47 (1) 11 40 Uneben. (Vgl. 14'.) 148 t&" = 70 2 (1) 69 31 7=652 174 mT" = 78°36'(1) 79°41' Mit der zweifelhaften Form 50 = 12 9 4 scheinbar 174 m"'l" = 16 25 (1) 16 4 eine einzige grosse glanzende Fläche bildend. Bestimmende Zonen A'y1 drz. 8=665 162 m%' = 88°56'(2) 87°49' 162 m'8' = 35 19 (2) 35 3 Gross und ziemlich gut spiegelnd. Bestimmende Zonen 162 c8' = 63 42 (2) 64 9 m'c y'x". 162 t& = 74 17 (2) 74 3 9=852 158 a9'" = 32°13'(1) 31°15' Sehr klein aber glänzend. Mit Rücksicht auf die an dem- 158 d 9'" = 55 55 (1) 55 11 selben Krystall beobachtete 158 m'"9" = 18 54 (1) 18 29 Form G = 812 wahrschein- lich. Bestimm. Zonen 6's d(p". 10=443 179 tlO" = 63°53'(1) 64°36' Reflectirt in der Zone nach t neben einem hellen deutlichen 179 y"'i0' '= 39 30 (1) 38 58 Bilde, welches benützt wurde, 179 t'"W '= 5 36 (1) 6 30 mehrere undeutliche in Distan- zen von 7°3' 7°43' und 9°Ö0' 179 mlO'" = 82 22 (1) 82 54 gegen t. Die Fläche 332 würde S 5S' gegen t geneigt 179 d"'l0' "= 30 19 (1) 30 4 sein, scheint also die Grenze zu bezeichnen. Sie findet sich unter den Zweifelhaften. Die Annahme des Zeichens 443 stützt sich auf das Vorkommen der mit voller Sicherheit be- stimmten Form ?i = 401 an demselben Krystall, Indem die- selbe mit d'" und 443 in eine Zone fällt. 11 '=348 170 a"ll" = 82°40'(1) 82°43' 170 m"W = 68 52 (1) 67 56 170 m'll" =100 32 (1) 101 1 170 t'"\i" = 51 38 (1) 51 26 Sehr uneben, unvollkommen spiegelnd. Bestimmeode Zonen 170 tli" = 77 16 (1) 78 12 aw' b'E'. 170 x 11' = 64 52 (1) 64 28 170 y'H" = 85 37 (1) 86 53 ' 170 t'll" =68 8 (1) 68 58 Sitzb. d. mathem.-naturw. (1. XL1I. Bd. Nr. 21. 50 i) ;i u li e r. Nro. lies Beobachtet Berechnet Bemerkungen 12' :;-, 12 Kryst. 178 m'lZ" =K>r44'(l) 100°48' 178 rnl2" = 102 50 (1) Iü2 20 Unvollkommen spiegelnd. 178 /.■"!•>" = 39 35 ( 1 ) 30 S 13=230 154 m 1 3 = 10°57'(1) 11025' 155 rf'"13" '= 29 37 (2) 29 20 155 : = 37 14 (2) 37 14 \n Nr. ISS deutlich not) i in- faeh reflectirend. 156 !> 13 '= 57 IS (2) 57 37 156 u:\ =81 19 (2) 81 8 14'=485 148 m'"W = 71° 8'(±60') 71° 7' DieangeführtenBeobachtnn- gen sind nicht so ungenügend, l'"U" = 59 21 (±60') 00 4 ;ils sie scheinen . \\ <*il deren 148 tU" =107 16 (1) 107 29 Dnsicherheil allein den Flächen m'" im il t'" zur Lasl fällt. Die Fläche I i' '<• 1 ziemlich ausge- dehnt, eben und einfach reflec- tirend. Tautozonal mit IM. Be- stimmende Zonen f'c t\x. 15=722 69 r\lV = 84°39,( + 40') 85°25' «/!:;' =11!) 10 (1) 110 li ll 1 m'\'.)" = 60 2 (1) = 62 30 (I) | 104 m"15' , 00 40 stets unvollkommen 104 m"lo" = 30 57 (±50*) '■ 31 35 bildet. 104 m'WV = 31 22 ( 1) i 69 i\\V =108 5 ( 1 | 108 24 160 ,r\:v = 18 19 (1) 18 59 16=783 153 rf'16"' = 24°39'(2) 24° 47' Gross und gut spiegelnd. 153 = 14 47 CD 10 2 Tautozonal mit dx". Bestim- mende Zonen dx" f/l. 153 »i"16' = 88 10 (2) 87 40 17=932 158 m'"\7 = 27°15,(1) 153 m'lT =28 7(1) ( Es verhall sieh mil dieser 85 in ' 1 7 ' = 28 20 (1) ziemlich häufig als Abstum- i Kanten in ..■' ' auftre- 170 m"\T = 28 38 (1 ) 27°:;4' tenden Form wie mil /' ii ml /' '. 168 i ' 14 34 [ Liehen mit i/. ferner auf die , i iehung zu der ^ al 154 d'lT = 15 3(1) \ hestiramten Form )'' = j)31 1 und auf das Einfallen in die 158 .; i : = 44 38 ( 1 ) 4:; o reich entwickelten Z.ouen a'"c =21 0(1) ' 22 14 nuil in | 1 160 = 21 2 ( Ermittelung krystallograph. Constanten a. d. Grades ihrer Zuverlässigkeit. q \ \ro. des Beobachtet Berechnet Bemerkungen 18=922 Kryst. 172 «"18" = 17°46'(1) 18° 4' 172 m"18' =33 5 (1) 33 17 Unvollkommen spiegelnd. Bestimmende Zonen ut a'r'. 172 d"iS" = 18 5 (1) 18 17 19=10 3 4 131 ro'"19 "= 33°57'(1) 34°33' Mit 4 = 532 scheinbar eine einzige Fläche bildend. Un- 131 riw '=25 6 (1) 24 14 vollkommen spiegelnd. Bestim- mende Zonen dh ö'p. 20=601 107 (20 = 42° 2' ) Es ist bei der Form / =801 erwähnt, dass dieselbe häufig 108 42 4 2 Bilder refleetirt. Die neben- 111 42 16 > 42° 0" ( stehenden Beobachtungen be- ziehen sieh auf solche Fälle 69 (aus c 20) 42 45 und entsprechen dem einen \ Bilde, während das andere 107 42 52 \ folgende offenbar der Form y 109 42 53 \ angehörige Werthe gab. .Nr. 107 ;/ = 43°12' „ 108 '„ 4:; >\ „111 „ 43 9 „ 69 „ 43 22 „ 107 „ 44 2 „ 109 „ 43 42 Bestimmende Zonen ac a 34°26' 143 ro'22' = 35 33 (1) ) An Nr. 143 vollständig und 136 m'22" = 59 40 (1) ) deutlich ausgebildet, obwohl uneben und wenig glänzend. 143 m"22' = 60 30 (1) J 61 17 Tautozonal mit m'v". Bestim- 143 m'%%" = 62 18 (1) | mende Zuneu m'V" m"r'. 143 143 t22' t "22 =105 26 (1) =105 27 (1) ' 105 21 143 22'22' = 29 15 (1) 29 6 ') Der mit bezeichnete Krystall i.->t verloren gegangen. 4* D a ii b e r. Nro. 23' =12 5 4 des Kryst. Beobachtet Berechnet Bemerkungen 149 m'23" = 27°36'(2) 27°23' 149 mZZ" =153 9 (2) 152 37 Klein, aber gut ausgebildet. 149 £23'' = 37 56 (2) 38 40 Bestimmende Zonen b'x" d'ß'. 149 «'23" = 48 30 (2) 47 24 24' =13 5 2 85 d"U" = 9° 3 '(2) m"U" = 23 50 (2) 9° 48' Ziemlich gut reflectirend, 85 24 14 tautozonal mit d"'lT. Bestim- mende Zouen u"'W m'"ip". 25' =3 8 12 156 m25" =H2°42'(2) 111°40' Da diese Fläche recht gut 156 m"'25"= 70 11 (2) 69 45 spiegelt, so würde die den Beobachtungen viel besser ge- 156 13m25"= 65 13 (2) 65 23 nügende Annahme 25' = 4 1U 15 vorzuziehen gewesen sein, wenn 156 ^"25" = 78 32 (2) D "25" = 13 41 (2) 78 0 dieselbe im Zonenzusammen- 156 17 8 hang irgend eine Wahrschein- lichkeit hätte. Bestimmende Zonen ni x'i\'. 26 =TS 7 5 157 m"26"== 25°31'(3) 25°28' 157 m'26" = 69 15 (3) 69 53 157 a"26" = 30 30 (3) 31 6 Sehr gut spiegelnd. Bestim- 157 x"2ß" = 23 50 (3) 24 3 mende Zonen b'x" ß't'". 157 rf"26" = 18 12 (3) 18 33 157 £"26" = 39 51 (3) 39 52 27 =16 5 4 157 157 m"27'" = 59°27'(3) m'27'" = 30 33 (2) 59°43' 30 28 Gut spiegelnd. Bestimmende Zonen bs «23'. Die Annahme 27 =s 12 4 3 157 a"27'" = 20 13 (2) 20 15 würde erfordern m" 27'" = G0°40' 157 d"27'"= 42 19 (2) 42 28 m' 27"' = 29 34 e r. Ermittelung krystnllograph. Constanten etc. werde*), das allein richtige ist. Allerdings müssen, jeweiliger einfach die Verhältnisse der Indices sind, desto grössere Anforde- rungen an die Beobachtungen gestellt werden und dieses ist auch der Grund, warum ich einige Formen wie 26=lo 7 5 der guten Übereinstimmung der beobachteten und berechneten Werthe unge- achtet in die Kategorie der blos wahrscheinlichen Formen gestellt habe. !) I»ie beiden Messungen von Phillins sind nicht entscheidend. Dauber. RoÜibleierB von Süd Amerika. Tat" I \r? 19 K?T N*6. A N9 L25. X515 Anl.Obsieger rist . lieh " ' Si ■/mvisbd.k.AkBili W.math naturwl'l. XI, II Rtlil)lci*'i/, von den Philippinen, N" L79. Taf.lX. vi; NH76 Nn69. P180. SrttTDl|ib.ik Akml ,1 W mntli.iiiilurw.rl. M , 1 1 Rd \'° i I L860. Umlier Roth1il«erB.( V»rdrr* Vrt-tir«]proj«rtioiO. ■ ■ ■ . Sitaangtb d k.AWd dW mRth naturw Cl Xl.IIßdS" 21 1860 HauWr R.otht>l(Mfrr..i HonEontdjirojectKai /V r- «• ) - Tri \| ■ /\ / ^T /\ pw \ / TsS ..;.- -.._■- \ \ ^ — •—" ' x£\\. x\\ li \ / }jj>" ' / 1 ") • M \ ^S// v / X ^\ Law L «i r *T ^^>c\ >>z^\NCn / \ ^^ 9e ? \ »*7 J^A^\\ * / // •im l\ i- r, btdl Cfeis < L — • — \ D X .Sili.ijifUb J k Atad.dWm«* n.turw l'I Al.llBd.f L'llUliO Reuss. Die fossilen Mollusken der tertiären Sfisswasserkalke Böhmens. 55 Die fossilen Mollusken der tertiären Süss wasser kalke Böhmens. Von Prof. Dr. Aug. Km. Reuss, wirklichen Mitgliede der kais. Akademie der Wissenschaften. (Mit 3 Tafeln.) (Vorgelegt in der Sitzung vom 8. Juni 1860.) Schon vor längerer Zeit — im zweiten Bande der Paläonto- graphica von H. v. Meyer und W. Dunker — wurde eine ausführ- liche Schilderung der böhmischen tertiären Süsswassergebilde >) und ') Seit dieser Zeit ist mir ein neuer Fundort von Siisswasserkalk im nordwestlichen Böhmen bekannt geworden. Derselbe wurde in Schladnig in SW. von liilia am rechten Bila-Ufer im Jahre 1858 bei der Aushebung des Grundes für den dor- tigen Kirchenbau gefunden. Ich hatte nur Gelegenheit, einige der ausgegrabenen Bruchstücke zu sehen. Das anstehende Gestein , das übrigens nur nesterweise in einem Mergel zu liegen scheint, war längst wieder durch das inzwischen vollendete Gebäude verdeckt. Die Kirche liegt im ohern Theile des Dorfes auf einem flachen, wahrscheinlich von dem Kalksteine gebildeten Hügel. An der Oberfläche ist derselbe aber durch Gerolle überdeckt; zu beiden Seiten steht in geringer Entfernung Phonolith an. Der Kalkstein unterscheidet sich von anderen böhmischen Süsswasserkalken durch seine dunkel chocoladebraune oder graubraune Farbe und wird von vielen nicht sehr grossen Höhlungen durch- zogen, die stellenweise so gedrängt sind, dass das Gestein einem Kalksinter ähnlich wird. Die Stücke, die ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, waren erfüllt mit nicht vollkommen erhaltenen Schalen oder Steinkerneu von Planorbis solidus Thom. und Limnueus subpalnstris Thom. Andere Fossilreste beobachtete ich nicht, doch auch die genannten zwei Species genügen zum Beweise, dass dem Schladniger Kalksteine ein gleiches Alter mit jenem von Tuchoritz und Kolo- soruk zukomme. Auch die Kalksteine von Tuchoritz und Lipen sind in der jüngsten Zeit durch fortgesetzte Steinbrucharbeit in weiterer Ausdehnung aufgeschlossen wor- den. Die tieferen Schichten bestehen aus festem Kalksteine, der nur einzelne Nester einer weichen mergeligen Masse einschliesst, aus welcher sich die Ver- steinerungen leicht und unversehrt auslösen lassen. Mit ihm wechseln einzelne, aber sich immer bald auskeilende Schichten eines dunkelgrauen fetten oder eines graulichweissen feinsandigen Thones, die keine Fossilien zu führen pflpgen. Zu oberst liegt eine meist wenig mächtige Zone eines weichen mergeligen graugelben Kalksteines, der zuweilen ein conglomeratartiges Ansehen annimmt, indem zahl- 56 Reu an. ihrer Versteinerungen gegeben, in welcher ich die Mollusken und Ostrakoden, H. v. Meyer die übrigen Thierreste bearbeitet hatte. Seil dieser Zeit ist ungeachtet der grösseren Entfernung, in der ich mich jetzt von den Hauptfundorten dieser Petrefacten — Tuchoritz, Lipen und Kolosoruk — befinde, manches Neue und manche der schon beschriebenen Arten im Zustande vollkommenerer Erhaltung in meine Hände gelangt. Besonders die obern weichen mergeligen Schichten des Süsswasserkalkes von Grosslipen, welche einer meiner früheren Schüler, Herr J. Schwager aus Lipen, mit grossem Eifer durch- forschte und ausbeutete, haben zur genaueren Kenntniss vorzüglich der kleineren Arten der fossilen Fauna dieser Gebilde manchen nicht unwichtigen Beitrag geliefert. Die Zuvorkommenheit, mit welcher Herr Seh wag er seine neuen Funde mir zur Disposition stellte, setzt mich in den Stand, die früher gegebenen Daten einer Revision zu unterziehen, zu vervollständigen und in mancher Beziehung auch wesentlich zu berichtigen. Diese Revision wurde in hohem Grade erleichtert durch die treffliche Arbeit Sandberger's über die fos- silen Conchylien des Mainzer Tertiärbeckens, deren erste schon ptiblicirte Lieferungen umfassende Beschreibungen und sehr getreue Altbildungen der demselben angehörenden Land- und Süsswassercon- chylien enthalten. Dadurch wurden mir zugleich die Mittel geboten zu einer detaillirten Vergleichung der Fauna der böhmischen Süss- lose Bröckchen weichen Mergels durch ein festeres Kalksteineäment verkittet, erscheinen. Eine strenge Begrenzung- der verschiedenen Versteinerungen auf einzelne Schichten lässt sich zwar nicht nachweisen, doch kann man beobachten, dass die tieferen Kalkhänke nur Landschnecken aus den Gattungen Uelix, Clausilia, Pupa., BuHmus, Vitrina, Glandina u. s. w. führen. Die Süsswasserformen Limnaeus, Planorbis, Cyclas sind nur auf die höheren Schichten des Kalksteines beschränkt, doch kommen ihnen auch hier, wenn auch nur vereinzelte Exemplare von Land- schnecken beigemengt vor. Es wird dadurch wahrscheinlich , dass der anfäng- lich tiefe Landsee sich später in ein sumpfiges und schlammiges Terrain umwan- delte, das dem Gedeihen der genannten Surapfformen günstig war. Die oberste mergelige Bank ist dagegen wieder beinahe ausschliesslich mit kleinen Arten von Helix, Clausilia, Pupa und Glandina erfüllt. In SO, bei den letzten Häusern des Dorfes Tuchoritz dagegen sieht ein kalk- linterartiger Kalkslein an, voll von undeutlichen Abdrücken von Dikotyledonen- blältern, so wie ein fester lichtgrauer, sehr kieseliger Kalkstein, der in krystallini- schen Kalkspath umgewandelte Säugethierknochen umschliesst. An einer beschränkten Stelle liegen in einein weichen Mergel noch zahlreiche zerbrochene Knochen und Zähne von Fehden , Vielhufern und birschartigen Thieren. die aber noch einer näheren Untersuchung entgegensehen. Die fossilen Mollusken der tertiiiren Siisswasserkalke Böhmens. 57 wasserkalke mit jener des Mainzer Beckens und einer darauf gegrün- deten genaueren Altersbestimmung der ersteren. Um die Resultate dieser Vergleichung mit einem Blicke über- schauen zu können, stelle ich die in Böhmen und im Mainzer Becken vorkommenden Conchyliengattungen und die Unterabtheilungen der umfassendsten derselben in eine tabellarische Übersicht zusammen. Die erste Rubrik enthalt die Formen der böhmischen Siisswasserkalke, die zweite jene des Mainzer Beckens im Allgemeinen, die dritte jene des Landschneckenkalkes von Hochheim insbesondere. Die vierte und fünfte endlich geben die Species, welche Böhmen mit den letzt- genannten und mit dem Littorinellenkalke gemeinschaftlich besitzt. Slropltostnma De sb. . . Cyclostoma Lam. . . . a. Craspedopoma Pf. . b. Leptopoma Pf. . . c. Cyclostomus Moni f. d. Megalumastoma Gui e. Pomalias S tud. . . Acicula Hartm. . . . Yitrina Drap Sucdnea Drap Hei ix L a. Zonites Montf. . . b. Patula Held . . . Hyalina Stud. . . Fruticicola Held. . e. Conulus Fitz. . . . /". Xerophila Held. . . ff. Cr etwa Alb. . . . Macularia Alb.. Campylaea Beck. . Glaphyra Müll. . . Gonostoma Held. Ulostoma Alb. . . Archelix Alb. . . . Galaxias Beck. . . Pomatias Beck. . . ? Bvlimus Br ug a- Petraeus Alb. . . . b. Chondrus Cu v. . . /> 9 . 68 1 76 51 . 15 6 Fasst man die in der vorstehenden Liste angeführten Arten nach den Familien, denen sie angehören, zusammen, so gelangt man zu fol- gender Übersicht: Siiss- Mainzer La seh id- ne- Identische Arten kalke Böhmens Becken ckenknlk v. Hoch- heim mit dem Kalke von Huehheiui mit dem Littoiinel- lenk.ilko 1 2 50 12 3 6 1 58 2 9 5 1 44 1 ? 15 9 1 *5 ? Auriculacea Cyclasida 68 76 51 15 6 Aus dem Süsswasserkalke von Tuchoritz, Lipen und Kolosoruk sind mithin bisher 68 Conchylienspecies bekannt geworden. Jedoch ist damit ihre Gesammtanzahl keineswegs erschöpft, denn in den compacten Kalksteinen beobachtete icli Trümmer noch mehrerer an- derer Arten, die aber wegen ihres festen Eingewachsenseins keine nähere Bestimmung und Beschreibung gestatteten. Rechnet man von Die fossilen Mollusken der tertiären Stisswasserkalke Böhmens. 59 der angegebenen Zahl die drei Species aus der Familie der Cycladi- den, die in dem bis jetzt publicirten Theile des Sa udberger'schen Werkes noch nicht berücksichtigt werden konnte, ab, so bleiben zur Vergleichung noch 65 Arten übrig, denen man aus dem Land- schneckenkalke von llochheim 51 Arten entgegenstellen kann. Von der erwähnten Zahl gehören die meisten — - 50 Species, also 73*5 Perc. — den Heliceen, 12 Arten — 176 Perc. — den Limnaea- ceen, 2 Arten — 3 Perc. — den Aciculaceen und nur eine Species — 15 Perc. — den Cyclostomaceen an, während sich unter den Hoch- heimer Conchylien die Heliceen auf 86 Perc, die Cyclostomaceen auf 9*8 Perc, die Aciculaceen auf 1-9 Perc. erheben, die Auricu- laceen mit 19 Perc. hinzukommen, die Limnaeaceen aber ganz fehlen. Die grösste Artenzahl (24 = 353 Perc) bietet in Böhmen die Gattung Heiix dar, bei Hochheim 25 Species, beinahe 49 Perc Die Unterabtheilungen von Helix , denen diese Arten angehören, bleiben an beiden Fundorten beinahe dieselben. Nur hat der Süss- wasserkalk von Lipen eine Species (H. elasmodonta m.) aus der Gruppe Conulus Fitz, geliefert, die bei Hochheim nicht vertreten zu sein scheint, während in Böhmen die Gruppen Archelix Alb., Galaxias Beck, Pomatia Beck und Herophila Held vermisst werden. Der Gattung Helix folgt in der Artenzahl zunächst Pupa mit 7 Arten, von welcher Sandberge r aus dem ganzen Mainzer Becken 16, aus dem Landschneckenkalke von Hochheim aber 13 Arten beschreibt. Jedoch lässt sich vielleicht gerade hier noch eine beson- dere Bereicherung der böhmischen Fauna mit Zuversicht hoffen, da die weichen Mergel von Lipen erst in der jüngsten Zeit vier früher nicht beobachtete Arten lieferten. Die böhmischen Glandina-Arten (6) dagegen übertreffen in der Zahl jene des Mainzer Beckens (4), welche sämmtlich dem Landschneckenkalke von Hochheim angehören, noch mehr aber die Arten der Gattung Clausilia, deren Böhmen 7 zählt, während der Littorinellenkalk des Mainzer Beckens nur eine Species, der Landschneckenkalk aber gar keine Species aufzuweisen hat. Überhaupt dürfte Tuchoritz und Lipen wohl unter allen bekannten Süsswasserkalken am reichsten an verschiedenen Clausilienformen sein. Die Gattung Bulimus wird in Böhmen und in den Mainzer Schichten durch sehr analoge Arten spärlich vertreten; während 00 R e u s s. Succinea, die in Böhmen zwei Arten darbietet, in den Mainzer Ter- tiärgebilden gar keine Vertreter zu besitzen scheint. Geht man nun aber selbst in die Vergleichung der Species ein, so findet man, dass die Süsswasserkalke Böhmens 15 Arten, also 22 Perc., mit dem Landschneckenkalke von Hochheim gemeinschaft- lich haben. Es sind dies folgende: Vitrina intermediaR euss, Heluv lunula Thom., IL paludinaeformis A. Br., H. oscalum Thom., //. macrochela Reuss, //. deflexa A. Br. , IL involata Thom., H.phacodes Thom., H. uniplicata A. Br., Glandlna inflata Reuss, Gl. Sandbergeri Thom., Gl. lubricella A. Br., Pupa subvariabilis Feb., P. cryptodus A. Br. und P.suturalis A. Br. Die Übereinstim- mung beider Schichtengruppen tritt noch deutlicher hervor, wenn man berücksichtigt , dass ausserdem manche Arten des Mainzer Beckens in Böhmen durch sehr analoge Species vertreten werden, wie z. B. Cyclostoma labellum Sand b. durch C. Rubeschi Reuss, Acicula microceras A. Br. durch A. limbata Reuss, Jleliv sub- rerticillus Sandb. durch IL algiroides Reuss, //. multicostata Thom. durch LI. euglypha Reuss, H. crebripunctata Sandb. durch //. Zippei Reuss, H. punctigera Thom. durch //. devexa R e u s s , H. Rahtii T h o m. durch IL obtusecarinata Sandb., H. lepi- dotricha A. Br. durch H. robusta Reuss, H. pidchella Müll. foss. durch //. lepida Reuss, Pupa fissidens Sandb. durch P. callosa Reuss, P. trigonostoma A. Br. durch P. flexidens Reuss. Abgesehen von allen anderen Verhältnissen dürfte diese grosse paläontologische Übereinstimmung einen genügenden Grund bieten für die schon von Sandberger ausgesprochene Behauptung, dass die Süsswasserkalke von Tuchoritz, Lipen und Kolosoruk von glei- chem Alter und gleichem geologischen Niveau sind mit dem Land- schneckenkalke von Hochheim, also in die miocäne Tertiärepoche fallen, wie ich dies schon früher dargethan hatte. Doch unterschei- den sich dieselben von dem letztgenannten theilweise durch das häu- fige Auftreten von Arten der Gattungen Limnaeus, Planorbis und Cyclas, so wie durch die seltenen Formen von Ancylus und Acro- chasma, sämmtlich Süsswasserconchylien, welche dem Hochheimer Landschneckerikalke fehlen, und, wenigstens die ersten zwei Gat- tungen, vorzugsweise in den obern und mittlem Schichten des Littori- nellenkalkes vorkommen. Von diesem weichen sie aber wieder ab durch das Fehlen aller Arten, welche zu brakischen Formen hinneigen, Die fossilen Mollusken der tertiären Siisswasserk.-ilke Hölimens. Q \ z. B. Paludina, Littorinella, Cyrena u. s. w. Die böhmischen Kalke sind reine Süsswassergebilde und scheinen nur einen Theil der Lit- torinellenkalke zugleich zu vertreten. Denn wenn die Limnaeaeen auch stellenweise mit den Landschnecken in denselben Schichten gemengt liegen, so finden sie sich doch weit häufiger von denselben gesondert in den oberen Schichten des Kalkes von Tuchoritz. Dass die böhmischen Süsswasserkalke jünger sind als die dor- tigen Braunkohlengebilde, selbst als die obere Abtheilung derselben, geht unzweifelhaft daraus hervor, dass sie bei Kolosoruk denselben unmittelbar aufgelagert erscheinen. Der Typus, der sich in der Fauna unserer Süsswasserkalke vor- zugsweise ausspricht, ist der mediterrane; doch sind, wieSandber- ger vom Mainzer Becken genügend dargethan hat, auch bei uns tro- pische und halbtropische Formen , ähnlich manchen Arten von den Azoren, aus West-Indien und dem südlichen Nord -Amerika, bei- gemengt. (Sandberg er im amtlichen Berichte über die Versamm- lung deutscher Naturforscher in Karlsruhe 1859, pag. 76 — 79.) Zusammenstellung der gefundenen Gattungen und Arten. A. Gasteropoden. 1. Piilnionifera. A. Oper etil ata. a. Cyclostomacea. CYCLOSTOMA Lam. 1. C. (Pomatias) Rnbeschi Beuss (Palaeontographica II. p. 40, T. 4, F. 12). Im Habitus sehr ähnlich dem C. labellum Thom. (Sandberger, die Conchylien des Mainzer Tertiärbeckens p. 9, T. 1, F. 5). — Selten im Süsswasserkalke von Kolosoruk. b. Aciculacea. ACICCLA Hartm. 1. A. limbata Beuss {Acme fusca [Walk.] Beuss 1. c. p. 40, T. 3, F. 16). Ich identificirte diese etwa 1-5— 25'" hohe Species früher mit der lebenden Acme fusca Walk., der sie jedenfalls, nahe steht, welche sich aber doch durch manche Kennzeichen unter- 62 R e u s s. scheidet. Unsere Species ist undurehbohrt, beinahe cylindrisch, nach oben gegen den sein- stumpfen Wirbel hin sich sehr langsam und wenig verschmälernd. Sieben fast gleiche, flache, beinahe senkrecht abfallende Umgänge, die durch schmale und seichte, aber deutliche Näthe gesondert werden. Der erste Umgang ist sehr klein, ragt kaum aus dem ihn umfassenden zweiten hervor, wodurch die Spitze sehr stumpf wird. Auf dem obern Rande eines jeden Umganges hart an der Nath verläuft ein sehr feiner fadenförmiger erhabener Spiral- streifen. Die Mündung halb-eiförmig, oben zugespitzt. Über die fast glatte Schale verlaufen in ungleichen Abständen entfernte schmale, verticale, vertiefte Linien. In der Abbildung sind sie etwas zu regel- mässig vertheilt. Die Species ähnelt im Umriss der A. microceras A. Br. sp. (Sand berger 1. c. p. 11, T. 6, F. 3), welche aber kleiner, schlan- ker, mehr cylindrisch ist, keinen Spiralstreifen und einen etwas bauchigen letzten Umgang besitzt. Auch Acme fuscu Walk, ist schlanker, hat eine mehr viereckige Mündung und keinen Nath— streifen. — Sehr selten bei Tuchoritz und Lipen. 2. In Gesellschaft der vorigen Species kommen bei Tuchoritz noch Schalen vor, die mit der vorerwähnten lebenden Art vollkom- men übereinzustimmen scheinen. Siebesitzen eine halbrunde, undeut- lich vierseitige Mündung, beinahe ebene , fein gestreifte Umgänge, denen aber der Nathstreifen fehlt. Da aber bei keinem der wenigen vorliegenden Exemplare die Mündung vollständig erhalten ist, wage ich über ihre etwaige Identität mit der lebenden Species kein ent- scheidendes Urtheil zu fällen. Die früher (I. c. p. 41) von mir unter dem Namen Acme costel- lata Reuss beschriebene Art muss gestrichen werden. Neuerlichst gefundene Exemplare haben mir die Überzeugung verschafft , dass sie einer Pupa angehören, deren Mündung aber zu einer genaueren Bestimmung nicht hinreichend erhalten war. lt. I n o p e v c ii I a t a. a. Helicea. VITR1NA Drap. I. V, Intermedia Reuss (I. c. p. 18, T. 1, F. 4. — Sand ber- ger I. c. p. 12, T. Ii, F. 19). — Sehr selten bei Kolosoruk und Tuchoritz; äusserst selten im Landschneckenkalke von Hoehheim. Die fossilen Mollusken der tertiären Siisswasserkalke ßühmens. (J3 SÜCCINEA Drap. 1. S. Pfeiffer! Rossm. ? (Reuss 1. c. p. 18, T. 1, F. 2). Sehr selten bei Tuchoritz und Lipen. 2. S. affinis Reuss (1. c. p. 18, T. 1, F. 3). Steht der lebenden S. oblonqa Drap, sehr nahe. Sehr selten bei Tuchoritz, nicht sel- ten bei Lipen. HEL1X L., Drap. a) Wjonites Montf. , Beck. 1. H. algiroides Reuss (I.e. p. 19, T. 1.F.5). — Die sehr ähn- liche H. subverUcillus Sandb. (1. c. p. 14, T. 1 , F. 6, 7) ist nur durch ein höheres Gewinde, gewölbtere Umgänge und durch weniger scharfe und regelmässige Querstreifen auf der Oberseite der Schale verschieden. — Ziemlich selten bei Tuchoritz und Kolosoruk. 2. H. BaidingeriReu ss (I. c. p. 19, 20, T. 1 , F. 6). Vielleicht nur eine Varietät der vorigen Species. Nicht selten bei Tuchoritz, Lipen und Kolosoruk. 3. H.semiplana Reuss (1. c. p. 20, T. 1, F. 7, 8). Kommt in der Sculptur mit der vorigen Species überein. Die Schale ist mit Aus- nahme der Embryonalwindung mit ziemlich gleichen regelmässigen scharfen, theilweise dichotomen, erhabenen Querstreifen bedeckt, welche nur auf ihrer Höhe von etwas entfernten sehr schwachen Spiralfurchen eingeschnitten werden. Nicht selten mit der vorigen Art. b) Patula Held. 4. H. englypha Reuss (I. c. p. 22, T. 1 , F. 12). Gemein bei Tuchoritz und Lipen, selten bei Kolosoruk. 5. H. lonula Thom. (Sand berger 1. c. p. 16, T. 2, F. 8). Unsere Form kömmt mit der Wiesbadener vollkommen überein; nur beobachtet man unter den einfachen Querrippchen nicht selten auch gabelförmig gespaltene. — Sehr selten bei Tuchoritz. 6. H. stenospira Reuss (1. c. p. 22, T. 1, F. 11). In der Abbil- dung ist der letzte Umgang etwas zu breit dargestellt. — Sehr selten bei Kolosoruk. 7. H.plicatellaReuss(l. c. p. 21, T. 1,F. 10). Nicht selten bei Tuchoritz. 8. fl. paladinaeformis A. Br. (Sand berger 1. c. p. 17, T. 3, F. 9). Die sehr selten bei Lipen vorkommenden Schalen stimmen in der Grösse und allen Kennzeichen mit der Brau »'sehen Species überein ; nur stehen die stärkeren Anwachsstreifen, welche zwischen 04 lt <• u s s. die feinen Anwachslinien eingeschoben sind, in sehr ungleichen Abständen. c) Mi tf ali na Fer. 9. H. denndata Reuss (1. c. p. 21, T. 1, F. 9). Gemein bei Tuchoritz und Lipen, selten bei Kolosoruk. (1) Fruticicola Held. 10. H. osculnm Thom. (Reuss. I. c. p. 27, 28. T. 3, F. 2; Sandberg er 1. c. p. 19, T.3, F. 13; T. 4, F. 1). Nicht selten bei Tuchoritz und Lipen. Es finden sich dort beide von Sandberger unterschiedene Varietäten, die typische und die niedergedrückte, erstere jedoch weit seltener. Es ist diese Species übrigens wohl die verbreitetste der mitteltertiären Landschnecken. H.H. Zippei Reuss (1. c. p. 24, 25, T. 2, F. 5). Ist der //. lep- toloma A. B r. sehr verwandt, unterscheidet sich jedoch durch wei- teren Nabel, gewölbtere Umgänge, schiefere Mündung, stärker zurückgeschlagenen Mundsaum u. s. w. Nicht selten bei Tuchoritz und Lipen. 12. H. apicalis Reus (T. 1, F. 1). — Eine eigenthümliche Form, bis 4" hoch und 5-75'" breit, niedrig kegelförmig, mit spitzigem Wirbel. 51/, massig gewölbte, abschüssige Umgänge, die sehr langsam an Breite zunehmen. Nur der vorletzte und beson- ders der letzte werden rasch breiter, so dass der Anfangstheil des Gewindes nun als ein kleiner und spitziger Kegel aus der Mitte der gewölbteren Fläche, welche von den zwei letzten Windungen gebildet wird, hervorragt. Jedoch nicht immer tritt der Unterschied der Wölbung zwischen den inneren und äusseren Umgängen so deutlich hervor, oft ist der Abfall derselben mehr gleichmässig, stets aber stellt das Gewinde einen niedrigen, zugespitzten Kegel dar. Die Umgänge sind im Umfange stumpf gekielt. Die Oberfläche ist mit gedrängten, ungleichen, schrägen Querstreifen, von denen die grobem selbst dem freien Auge deutlich erkennbar sind, bedeckt. Die Unterseite des Gehäuses gewölbt, eben so gestreift, mit einem engen Nabel, der durch einen massig breiten Umschlag des Spindel- randes mehr als zur Hälfte verdeckt wird. Die schräge Mündung verhältnissmässig hoch, fast halbrund. Der scharfe Mundsaum bildet einen schmalen Umschlag und ist nicht gelippt. Die Schalenober- fläche ist mit sehr gedrängten und feinen, schmalen, länglichen Höckerchen bedeckt, die sehr oft zu unregelmässigen, vielfach sich Die fossilen Mölln i! en der tertiären Siissvyasserkalke Böhmens. (>•) verbindenden, feinen, erhabenen Streifen zusammenfliessen. Sollen bei Tuiehoritz, stellenweise gemein bei Lipon. 13. H. devexa Reuss (T. 1. F. 4). — Gehäuse eng und boinalie vollkommen bedeckt-durchhohrt, sehr flach halbkugelig, auf bei- den Seiten beinahe gleicbmässig gewölbt. Durchmesser: 5\'>'", Hohe 3 2f>'". Das flache gewölbte Gewinde besieht aus fünf nur langsam an Breite zunehmenden Umgängen, deren erste sehr stumpf gekielt sind. An dem letzten Umgange, der am Ende nur sehr wonig herab- gebogen ist, verliert sieh dieser Kiel ganz. Die Mündung, hinter welcher das Gehäuse eingeschnürt erscheint, ist schräge, halbmond- förmig, breiter als hoch. Der Mundsaum unterbrochen, mit nicht breitem Umschlag, innen schmal gelippt. Die Embryonalwindung glatt; die übrige Schale mit ziemlich breiten, wenig ungleichen, sehr flachen, rückwärts gewendeten ^nwaehsstreifen bedeckt. In allen diesen Kennzeichen stimmt unsere Species beinahe ganz mit H, punctigera Timm. (Sandberger I. c. p. 21, T. 2. F. o) aus dem Littorinellenkalk von Wiesbaden überein; nur ist das Gewinde noch niedriger, flacher, und die ersten Umgänge stehen nicht wie hei der letztgenannten zitzenförmig hervor. Sehr abwei- chend ist aber die feinere Sculptur der Schale. Bei H. devexa isl nämlich die Oberfläche derselben mir genäherten, in ziemlich regel- mässigen, alternirenden schrägen Beiben stehenden, langgezogenen, schmalen Höckerehen bedeckt, welche bin und wieder mit ihren nicht weil von einander abstehenden Enden in Streifen zusammenfliessen. Von rundlichen gedrängten Wärzchen und regelmässig eingestreuten grösseren Haarnarben, wie sie Sandberger an H. punctigera beschreibt und abbildet, ist hier keine Bede. Sehr selten im weichen mergeligen Kalksfein von Lipen. 13. H.homalospira Ben ss — (T. 1,F. 3). — Das Gehäuse nieder- gedrückt, auf beiden Seiten flach und beinahe gleichmässig gewölbt, höchstens T" breit und 4'" hoch. Die Spiralfläche ist von der Nabel- seite durch einen deutlichen winkligen Kiel gesondert, welcher aber gegen das Ende des letzten Umganges allmählich an Deutlichkeit abnimmt. Fünf sehr flach gewölbte Umgänge, durch deutliche, aber schmale und nicht sehr tiefe Nathfurchen getrennt. Der letzte Umgang ist am Ende etwas herabgebogen und auf der Unterseite viel stärker gewölbt als auf der obern. Der Nabel tief und ziemlich weit, Die Mündung sehr schief, beinahe oben so breit als hoch: der Mundsaum Sitzh. (1. rnnflifm -naturw. Cl. XML R<1. Nr. 21. o scharf, mit schmalem Umschlag. Am stärksten zurückgeschlagen ist der untere Rand, der den Nabel aber nur in sehr geringer Ausdehnung verdeckt. Die sehr stumpfe Embryonalmündung des Gehäuses glatt, der (ihrige Theil mit feinen sehr ungleichen, schwach rückwärts gebogenen Anwach sstreifen bedeckt und zugleich sehr unregelmässig chagrinirt. Sehr selten im Süsswasserkalke von Tuchofitz. r) Conultis Fitz. 14. II. elasmodonta Reuss — (T. 1, F. 2). — Eine sehr kleine nicht über 1'" im Qnerdnrchmesser haltende und 0-7o'" hohe, aber sehr zierliche Species, im Habitus der lebenden //. bidens Chemn. und Cobresiana v. Alt. verwandt. Sie ist niedrig konisch, kreisel- fi'irmig. mit wenig gewölbter, fast flacher Unterseite. Fünf sehr schmale, eng gewundene, an Breite fast gar nicht zunehmende Umgänge, die ziemlich gewölbt sind, sodass ihre Näthe tief ein- gedrückt erscheinen. Der letzte Umgang ist am Ende nicht herab- gebogen, an der Basis deutlich, aber stumpf gekielt. Die ersten 1 t/n Windungen sind glatt; die übrige Schalenoberfläche trägt feine gedrängte regelmässige erhabene Querstreifen, die auf der Unter- seite des Gehäuses viel feiner und ungleich werden. — Der Nabel sehr enge , durch den schmalen Umschlag des untern Theiles des Mundrandes fast ganz verdeckt. Die Mündung wenig schief, niedrig, quer-halbmondförmig; der Mundsaum innen gelippt, zurückgeschlagen, am Rande ziemlich scharf; die Bänder durch eine dünne schwielige Ablagerung auf der Basis des vorletzten Umganges verbunden. Von derselben entspringen, sich fast senkrecht von ihr erhebend, zwei sehr dünne, blattartige Zähne mit schneidigem Bande, die weit nach innen fortsetzen. Der innere, der Spindel näher gelegene ist etwa nur halb so gross als der äussere. — Nicht selten im mergeligen Kalke von Lipon. f) Crenea Albers. \lj. II. obtusecarinata Sand b. (I. c. p. 2.f>). — Die Species wurde früher von mir (I. c. p. 23, T. 2. F. 1, 2) mit //. Rahtii Thom. (Sandberger I. c. p. 24, T. 3, F. 3), der sie ausnehmend ähn- lich ist, verbunden. Die einzigen ('(instanten Unterschiede bildet die etwas grössere Wölbung der Oberseite der Windungen und die Schalensculptur; die Schalenoberfläche zeigt nämlich nicht die grösseren Wärzchen, die bei H. Rahtii in schrägen Reihen zwischen den kleineren stehen. Die böhmischen Exemplare lasspu nur feine, Die fossilen Mollusken der tertiären Süsswasserkalke Böhmens. ß7 aber sehr ungleiche und unregelmässige, bald sehr zarte, bald gröbere, oft in gebogene Reihen zusammcnfliessende chagrinartige flache Körnchen wahrnehmen, die dadurch entstehen, dass die ungleichen Anwachsstreifen von sehr zarten Furchen in schräger, von der geraden Linie vielfach abweichender Richtung zerschnitten werden. — Die Windungen schliessen wohl gewöhnlich dicht an einander, doch fehlt es nicht an Exemplaren, hei denen der Kiel, wie bei //. Rahtii, etwas überstehend ist. Derselbe ist zwar in Folge der etwas stärkeren Wölbung der Schalenumgänge weni- ger scharf als hei //. Rahtii, kann aber keineswegs stumpf genannt werden, bleibt vielmehr mit Ausnahme des Endes des letzten Umganges scharf genug; doch wechseln auch in dieser Beziehung verschiedene Exemplare nicht unbedeutend. — ■ Ob daher die böh- mische Form als besondere Art von H. Rahtii zu trennen oder viel- mehr nur als Varietät derselben zu betrachten sei, will ich dahin- gestellt sein lassen. Jedenfalls scheint der Name „obtusecarinata" nicht ganz passend zu sein. — Sehr gemein bei Tuchoritz und Lipen. 16. B. macrochila Reuss (I. c. p. 26, T.3, F. 1, ic. mala). Die Species stimmt vollkommen mit H.expaimlabris Sandb. (I. c. p. 27, T. 2, F. 12) überein. Die von mir 1. e. gegebene Abbildung ist jedoch nicht treu. — Sehr selten bei Kolosoruk und nach Sand- berger im Landschneckenkalke von Hochheim. ff) Macularia Alb. 17. H. deflexa A.Br. (Sand berger 1. c. p. 28, T. 4, F. 7. — //. rostrata [A. Br.] Reuss I. c. p. 27, T. 2, F. 9). Sie unter- scheidet sich von H. rostrata durch die grössere Höhe, Breite und Wölbung des letzten Umganges, den Mangel des stumpfen Kieles und die stärkere Convexität der Unterseite des Gehäuses. Dieselbe ist nicht, wie ich früher anführte, ungenabelt , sondern verdeckt- durchbohrt. — Ziemlich gemein bei Tuchoritz, Lipen und Kolosoruk. h) Campyliiea Beck. 18. H. robusta Reuss (1. e. p. 23, T. 2, F. 7). — Die Schalen- oberfläche zeigt eine Sculptur, ähnlich jener von H. lepidotricha A. Br. (Sand berger I. c. p. 30, T. 3, F. 4). Sie ist mit in sehr schrägen Reihen stehenden feinen, etwas in die Quere ausgedehnten, erhöhten Haarnarben besetzt, welche in sehr seichten länglichen Vertiefungen stehen. — Sehr selten bei Tuchoritz und Lipen. 68 R e u s s. 19. II. Irichophora I! euss (J. c. p. 26, T. 2. F. 8). — Ist mit der vorigen nalie verwandt. Bei ziemlich gleicher Form ist die Mnnd- lippe schärfer, weniger verdickt; die Haarnarben sind nicht zu kleinen flachen queren Höckerchen erhohen, sondern kleine Grübchen, die viel gedrängter und unregelmässigcr stehen als hei //. robust«. — Selten hei Tuchoritz und Lipen. i) Glaphyra Albers. 20. O.lepida Reuss (1. c. p. 24, T. 2, F. 4). — Sehr selten bei Kolosoruk. h) fionosfoma He Id. 21. H. involata Tho m. (Nassauer Jahrb. II. p. 144, T. 2. F. 8. — Ron ss I. c. p. 28, T. 3, F. 3. — Sandherger 1. c. p. 32, T. 3. F. 10). — Tritt auch in Böhmen mit bald weiterem, bald engerem Nabel auf, aber nie mit so engem, wie Sandberger 1. c. F. 10 abgebildet. — Selten bei Tuchoritz und Lipen , sehr selten bei Kolosoruk. 22. II. pliacodes Thom. (Nassauer Jahrb. II. T. 3. F. 8. — Sandberger 1. c. p. 33, T. 3, F. 11. Helix Petersi Reuss, 1. c. p. 23, 24, T. 2, F. 3). — Seit meiner ersten Beschreibung erhielt ich vollständigere Exemplare, die mit den Hochheimer und Wiesbadener Exemplaren — auch in Beziehung auf die von mir früher nicht vollständig gekannte Mündung — ganz übereinstimmen. Nur besteht das Gehäuse vollkommen ausgewachsener Exemplare nicht aus 8y2, sondern aus O'/o Umgängen. Mitunter schliessen diese nicht dicht an einander, so dass der scharfe Kiel etwas über der Nath liegt. In den flachen Zwischenräumchen der einzelnen Rippchen bemerkt man bei stärkerer Vergrösserung denselben parallel verlaufende Linien, und bei noch intensiverer Vergrößerung äusserst feine und gedrängte längliche chagrinartige Erhöhungen. Sehr seilen bei Tuchoritz und Lipen. I ) Ulostoma A l l>o rs. 23. II. oniplicata A. Br. (Sandberger I. c. p. 35, T. 3, F. 7). — Die sein- seilen bei Tuchoritz vorkommenden Exemplare kommen ganz mit der Beschreibung und Abbildung Sandberger's überein; nur sind die scharfen, entferntstehenden, wenig gebogenen Quer- fältchen der Schale nicht gabelförmig gespalten, wohl aber etwas ungleich, indem zwischen die vorwaltenden stärkeren einzelne feinere eingeschoben sind. Alle aber ändern, sowie sie über den Basalkiel Die t'ussileu .Mollusken dei tertiären Süsswasserkalke fioliinens. {\(,\ auf die Unterseite der Schale treten, ihre Beschaffenheit. Sic werden zu gewöhnlichen, sehr ungleichen und unregelmässigen feinen gedrängten, viel schieferen Anwachsstreifen. BULIMUS Bing. a) Chondrus Cm. 1. ß. complanalus Reuss (I. c. p. 29, T. 3. F. 4). — Selten bei Tuehoritz, Lipen und Kolosoruk. 2. it. filocinetus Reuss — (T. 2, F. 5). — Bis öo'" hoch bei 2'1"' grösster Dicke, thurmförmig, mit engem Nabelritz. Sieben wenig gewölbte Windungen, deren erste sehr klein, die letzte viel mehr als ein Dritttheil der Höhe des ganzen Gehäuses misst. In den seichten Näthen verläuft ein sehr feiner glatter Spiralstreifen. Die Oberfläche der Umgänge mit gedrängten, sehr feinen ungleichen, fast geraden, rückwärts gerichteten Anwachslinien bedeckt. Die Mündung eiförmig, oben zugespitzt. Der Mundsaum ist an den vor- liegenden Exemplaren nicht erhalten; jedoch scheint er zurück- geschlagen gewesen zu sein. Wenigstens bemerkt man dies noch deutlich am Spindelrande, dessen Umschlag den Nabelritz grössten- teils bedeckt. — Sehr selten bei Tuehoritz. 3. Die von mir als B. Meyeri (Reuss I. c. p. 29, T. 3, F. 5) beschriebene und abgebildete Species ist mir seither nicht wieder vorgekommen. Sic ist so mangelhaft erhalten, dass sie weder scharf charakterisirt, noch in eine bestimmte Unterabtheilung der Gattung Bulimus versetz! werden kann. C.I.AMHXA Seli um. a) tilandina Beck. 1. Gl. inflata Reuss {Achatina inflata Reuss I. c. p. 33, T. 3, F. 14. -- Glandina cancellata Sandberger 1. c. p. 46, T. li, F. 2). — Die böhmischen Formen sind, wie schon Sandberger be- merkt, ganz identisch mit jenen aus dem Mainzer Becken; sie besitzen auch dieselben etwas ungleichen und wellenförmigen Spiralfurchen, von denen Sandberger irrig meint, sie seien von mir nicht beachtet worden. In meiner Beschreibung (I. c. p. 33) heisst es ausdrücklich: „Das Gehäuse ist gestreift, mit sehr feinen und zierlichen Spiral- streifen." In der Abbildung sind sie leider vom Zeichner nicht wieder- gegeben worden. Ich habe den alten Namen beibehalten, da zu einer Änderung desselben kein Grund vorliegt. Die gitterförmige Streifung kehrt auch bei andern Glandinaarten, z. ?>. Gl. Sandbergeri 70 Reuse. T hu in. wieder. — Sehr selten bei Tuchoritz, Lipen und Kolosoruk. Verbreitet im Mainzer Becken, bei Ulm, in Steiermark. (Über die weitere Synonymik siebe Sa ndb erger 1. c. p. 46.) 2. Gl. oligostropha Reuss (1. c. p. 33, T. 3, F. 13). — Der vori- gen Art im Habitus ähnlich, aber durch viel kleinere Dimensionen, die geringere Zahl der Umgänge, die weniger bauchige letzte Win- dung und den Mangel aller Spiralfurchen verschieden, während die- selben auch an den inneren Umgängen zerbrochener Gehäuse von Gl. inflata sichtbar sind. 3. Gl.Sandbergeri Thom. (Sa ndb erger I. c. p. 47, T. 5, F. 4. — Achatina Sandbergeri Thomae, Nassauer Jahrb. II. p. 151, T. 3, F. 11 ; Reuss 1. c. p. 32, T. 3. F. 11). — Nicht selten bei Tuchoritz und Lipen, sehr selten bei Kolosoruk; nicht häufig bei Hochheim und bei Vermes unweit Delemont im Berner Jura. 4. Gl. producta Reuss (Achatina pr. 1. c. p. 32, T. 3, F. 12). — Sehr selten bei Tuchoritz und Lipen und nach Sandberger bei Vermes unweit Delemont im Berner Jura. b) i'ioneUft Jeffreys. 5. Gl.labricellaA. Br. sp. (Sandberger 1. c. p. 48, T. 5, F. 5). — Achatina subrimata Reuss, I. c. p. 31, T. 3, F. 9). — Selten bei Tuchoritz, häufiger im Mainzer Becken, bei Zwiefalten in Würtemberg. 6. Gl. Dormitzeri Reuss (I. c. p. 31, 32. T. 3, F. 10). — Ist von der vorigen Art durch das schlankere Gehäuse und die Form der Mündung offenbar verschieden. Ebenso weicht sie durch weniger gewölbte, mehr treppenartig an einander absetzende Umgänge, die verbältnissmässig höhere letzte Windung und die schmälere, sich nach oben mehr allmählich zuspitzende Mündung von der sehr ähn- lichen lebenden GL lubrica Müll. sp. ab. — Sehr selten bei Tuchoritz. PUFA Drap. a) Torquilla Beck. 1. P. subvariabilis Sandb. (I. c. p. 50, T. 5, F. 6). Wurde in jüngster Zeit in zahlreichen Exemplaren im mergeligen Süsswasser- kalke von Lipen aufgefunden. Ich hielt sie anfänglich für eine neue Species, bis Exemplare mit vollkommen erhaltener Mündung und den oft wandelbaren Zähnen mich überzeugten , dass sie von der Sand berger'schen Species nicht zu trennen sei. Die regelmässigen, etwas entfernten , selten gabelförmig gespaltenen Querfältchen sind an den letzten drei Umgängen am Rücken etwas abgeplattet und da. Die fossileu Mollusken der tertiären Süsswasserkulke iJLiliii.eiis. , \ wo sie stärker abgerieben erscheinen, durch eine darauf verlaufende Furche in zwei schmale parallele Leistcheu gesondert. Auf dem Hoden der flachen , die Rippchen sondernden Zwischenräume beobachtet man bei stärkerer Yergrosserung noch sehr zarte, denselben paral- lele Linien. b) Pupilla Leach. 2. I*. cryptodus A. Br.? (Sandb erger I. c. p. o3). Ich habe diese nur sehr selten vorkommende Species mit der lebenden P. miniitissima Hartm. identiiicirt (I. c. p. 29, T. 3, F. 6), mit welcher sie auch eine ausnehmende Ähnlichkeit besitzt; höchstens weicht sie durch ein kleineres, etwas schlankeres Gehäuse und durch zartere Streifung davon ab. Die Zahl der Umgänge beläuft sich auf sechs, wie bei der lebenden Species. Den Zahn, der die sehr nahe stehende fossile P. cryptodus auszeichnet, konnte ich nicht bloss- legen, da die Mündung der sehr kleinen Schale immer mehr weni- ger mit Gesteinsmasse erfüllt war. Ich kann die böhmischen Exem- plare daher auch nur vorläufig zu P. cnjptodus von Hochheim zählen. 3. P. suturalisA. Br. sp. (Sandberg er 1. c. p. 54, T.o, F. 13). In Beziehung auf die Gestalt des Gehäuses, die Mündung und die Schalensculptur stimmen die sehr seltenen böhmischen Exemplare vollkommen mit jenen von Hochheim, wo die Species ziemlich häufig vorkömmt, überein; nur sind die Näthe tiefer, daher die Umgänge convexer, als in der Sa ndberge r'scheu Abbildung. 4. P. turgida Reuss (Vertigo turgida Reuss, I.e. p.30, T. 3, F. 8). Vor Kurzem lieferte eine mergelige Schichte des Süsswasser- kalkes von Lipen vollständig erhaltene Exemplare, die mich in den Stand setzen, die früher gegebene Beschreibung zu vervollständigen und zu berichtigen. Das kurze Gehäuse ist dick, bauchig eiförmig, sich oben allmählig zur sehr stumpfen Spitze verschmälernd. Sechs gewölbte, durch tief eingedruckte Näthe gesonderte Umgänge, von denen der erste sehr kleine gar nicht über den zweiten vorragt, der letzte kaum ein Dritttheil der Höhe des ganzen Gehäuses einnimmt. Mit Ausnahme der ersten zwei glatten Windungen sind die übrigen mit sehr feinen gedrängten ungleichen, rückwärts gerichteten Anwachslinien -be- deckt; der letzte Umgang am Ende nicht herabgebogen, sondern gerade. Die Mündung steht auf der Richtung desselben senkrecht, 72 R » !i und ist zu einem ziemlich breiten, dünnen Saum trichterartig aus- gebreitet. Der Mundsaum ununterbrochen, auch über die Basis dos vorletzten Umganges sich ausbreitend. Die Mündung etwas breiter als hoch, undeutlich hufeisenförmig, an der äussern Seite flach ein- gebuchtet. Auf der Mündungswand, beiläufig auf der Grenze zwischen dem äusseren und mittleren Dritttheil, ein dünner ziemlich langer, etwas gebogener, faltenartiger Zahn, der auf dein obern Rand des Mund- saumes fast senkrecht stellt und eine rundliche Bucht der dort höher ansteigenden Mündung von dem übrigen Theile abgrenzt. Ein star- ker schräger Nahelritz. Ziemlich selten bei Lipen, Tuchoritz und Kolosoruk , aus dem festen Gesteine fast nie mit erhaltenem Mundsaume auslösbar. e) Vertigo Müller. 5. P. callosa Reuss {Vertigo callosa Reuss 1. c. p. 30, T. 3, F. 7). — (Taf 2, Fig. G, 7). Auch von dieser Art erhielt ich erst neuerlichst vollständige Exemplare, die aber in Beziehung auf ihre Zahnentwicklung sehr wandelbar sind. Manche Formen sind darin der P.fissidens Sandb. (1. c. p. 57, T. 5, F. 16) ausnehmend ähnlich , so dass mau versucht sein könnte, sie damit zu vereinigen. Das rechtsgewundeiie, mit einem deutlichen Nabelritz versehene Gehäuse ist eiförmig, oben stumpf und bestellt aus fünf massig ge- wölbten, durch deutliche Näthe gesonderten Umgängen, von denen der letzte beiläufig zwei Dritttheile oder wenig mehr von der Höhe des ganzen Gehäuses einnimmt. Er ist nicht herabgebogen und hinter der Mündung — im Nacken — zu einem kielartigen senk- rechten Wulst erhoben, der sich am unteren Ende umbiegt und den Nabelritz auf einer Seile begrenzt. Hinter diesem Kiele liegt ein tiefer schmaler, ebenfalls hakenförmig gebogener Eindruck. Der Mundsaum selbst ist scharf, mit sehr schmalem Umschlag. Die Mündung klein, herzförmig-dreieckig. Die meisten Exemplare tragen fünf Zähne. Zwei dünne blättrige stehen auf der Mündungs- wand und zwar in der äussern Hälfte , von denen der innere länger ist, tiefer herab reicht. Bald stehen dieselben entfernter von einander., bald sind sie dagegen einander so genähert, dass sie, wie bei /'. fissidens, einen einzigen gespaltenen Zahn darzustellen scheinen. Ein dritter gerader spitziger Zahn sitzt wenig unterhalb der Mitte der Spindel, und endlich bemerkt man noch zwei kleinere, I i M der lei tiären Sfi iswassei 7o ebenfalls zugespitzte Zähnehen am Gaumen und zwar den einen gerade am untersten Theile desselben, den zweiten höher oben an der äussern Mündungswand, etwas unterhalb der Mitte derselben. An manchen Exemplaren jedoch ist die Zahl der Zähne noch grösser. Zuweilen schiebt sieh nämlich noch ein sehr kleiner an der Basalwand des vorletzten Umganges ein und zwar im Innern Winkel zunächst der Spindel. Einen solchen rudimentären Zahn zeigt auch S an dberger's Abbildung von P.fissidem (T. 5, F. 16 c). Endlich kömmt zu allen genannten mitunter noch ein siebenter, sehr kleiner Zahn hinzu am untersten Theile der Spindel in der Lücke zwischen der Spindel und der untern Gaumenfalte. Die Oberfläche der Schale ist mit Ausnahme dw Embryonal- windung mit sehr zarten gedrängten Anwachslinien bedeckt. Die beschriebene Art zeigt also wohl in manchen Exemplaren die grösste Analogie mit P. fissidois in der Form des Gehäuses, so wie in der Zahl, Gestalt und Vertheilung der Zähne, unterscheidet sieh aher dennoch durch den starken winkelig gebrochenen Kiel und Eindruck am letzten Umgange hinter der Mündung. Sie findet sich wohl häufig beiTuchofitz, Lipen und Kolosoruk, kann aher wegen der Festigkeit des Gesteines , in welches die Schale gewöhnlich eingebettet ist, fast nie vollständig erhalten werden. ü. 1*. uiicrostonici Reu ss — (T. 2, F. 8). Gehäuse eiförmig, oben stumpf endigend, mit fünf ziemlich ge- wölbten, durch tiefe Näthe gesonderten Umgängen, von denen i]w letzte eben so hoch ist als das übrige Gewinde. Die Mündung sehr klein, viel breiter als hoch, fast quer halbmondförmig mit sehr schmalem, scharfem Mundsaum. Sie steht auf dem letzten Um- gange senkrecht. Zwei dünne blattförmige, kommäförmig gebogene Zähne auf der Mündungswand, der äussere dickere heinahe in der Mitte derselben, mit nach innen gerichteter Convexität; der zweite, nach aussen convexe, hart an der Spindel und viel tiefer im Hinter- gründe der Mündung. Zwei kleine spitzige Zähne trägt der Gaumen. Der grössere liegt gerade dem Zwischenräume der beiden Zähne der Mündungs- wand gegenüber, der andere weiter nach aussen und oben. Ein kleiner Nahelritz. Die Embryonalwindung glatt, die übrigen mit gedrängten feinen schrägen Anwachslinien liedeckt. Sehr selten hei Lipen. 74 Heus s. 7. P. flexidcns Neuss. — (T. 2, F. 9.) Gehäuse bauchig, fass-eiförmig, oben sehr stumpf, der letzte Umgang sich wenig verschmälernd. Fünf massig gewölbte Umgänge, durch schmale, aber meistens ziemlich tief eingedrückte Näthe gesondert; der letzte, mehr als ein Dritttheil der Mühe des ganzen Gehäuses bildend, nicht herabgebogen, hinter der Mündung tief eingedrückt, mit einem schmalen niedrigen Wulst. Die Mündung gerundet -dreiseitig, jener von P. tiarula A. Hr. (Saudi) erger I.e. p. 60, T. o, F. 18) ähnlich. Auf der Mündungswaud drei Zähne. Der äusserste sehr weit nach vorne stehend und am grüssteu winklig gebogen, mit der Convexilät nach innen gewendet. Er steht auf dem Ende des Mundsaumes fast senkrecht und schliesst . da sein freies Ende sich der eingebogenen äussern Mündungswaud sehr nähert, einen kleinen rundlichen Theil der Mundöffnung in Form einer Bucht beinahe ab, wie man dies auch bei P. tiarula wahr- nimmt. Weiter nach innen und viel weiter im Hintergründe folgen nun an der Mündungswand noch zwei gerade dünne Zähneheu , von denen der innerste sehr klein ist. Ein kleiner gerader, fast horizontaler Zahn steht, ebenfalls weit im Hintergrunde, auf der Spindel. Drei sehr kleine Zähne trägt endlich der Gaumen. Zwei höekerförmige stehen, einander sehr genähert, an der Einbiegungsstelle des äusseren Mundsaumes; der dritte blattförmige, schief nach innen gerichtete im Winkel am untern Ende des äusseren Mundrandes. Ein tiefer schräger Nabelritz. Dichte äusserst zarte Anwachs- linien zieren die Schalenoberfläche. Nicht selten hei Lipen. CLAUSILIA Dran. 1. Cl. vulgata Reuss (I. c. |». 34, T. 4, F. 1). — (Taf. 2, Fig. 10). Wegen der Unmöglichkeit, die Mündung des Gehäuses von dem anhängenden festen Gesteine zu befreien, konnte ich früher nur ein sehr unvollkommenes Bild der Species liefern. Jetzt, da ich aus dem Süsswassermergel von Lipen zahlreiche Exemplare mit er- haltenem Mundsaum erhielt, vermag ich dasselbe zu vervollständigen und in mancher Beziehung zu berichtigen. Das lang-spindelförmige (bis 9"' lange), linksgewundeneGehäuse verschmälert sich nach oben sehr allmähligund endigt in einer stumpfen Spitze 13 14 sehr (lach gewölbte, fasl senkrechte Umgänge sind Die fossilen Mollusken der tertiären Süsswasserkalke Böfimeus. 7u durch schmale Näthe gesondert. Die ersten zwei sind glatt, die übrigen mit gedrängten, regelmässigen, einfachen, scharfen Längs- rippchen verziert, die am letzten Umgange tbeilweise endigen, theils zn zwei gabelförmig sich verbinden. Nur eine kleine Anzahl der- selben gelangt , sich am Nacken umbiegend, bis in den schiefen gebogenen Nabelritz. Die Mündung schief - biruförmig , oben sich zu einer ziemlich langen Spalte verengernd, steht senkrecht auf dem letzten Umgänge. Der Mundsaum zusammenhängend, losgelöst, fast gerade, kaum umgeschlagen. Fast in der Mitte der obern Mün- dungswand die starke senkrechte obere Lamelle, die in einem mit der Convexität auswärts gerichteten Bogen weit nach hinten in die Mün- dung fortsetzt. Viel tiefer, etwas vom Mundrande entfernt, entspringt die untere Lamelle, die, nur wenig vortretend, sehr steil ansteigt. Eine noch viel niedrigere Gaumenfalte entspringt unter der vorigen am unteren Ende des Spindelrandes und steigt, ebenfalls gebogen, in die Höhe. Häufig bei Tuchoritz und Lipen. Viele Exemplare befinden sich offenbar in einem unausgehildeten Jugendzustande. 2. Cl. tenniscnlpta Reuss (T. 2, Fig. 11). Von dieser seltenen Art liegt mir kein ganzes Exemplar, aber mehrere Bruchstücke, dar- unter zwei mit wohlerhaltener Mündung vor. Die Embryonalwindun- gen sind dagegen an keinem derselben vorhanden. Die letzten 4 Windungen messen 6" in der Höhe. Das linksgewundene Gehäuse hat, wie bei CL vulgata, eine lang spindelförmige Gestalt und ver- dünnt sich oben sehr allmählig zur stumpfen Spitze. Die zahlreichen Windungen sind sehr flach gewölbt, beinahe senkrecht abfallend und durch lineare Näthe gesondert. Nur der letzte Umgang ist höher als breit, gegen das Ende hin etwas verengert; der Nacken zu einem hohen scharfen leistenartigen Kiel erhoben. Der Umfang der Mün- dung, welche senkrecht auf dem letzten Umgange steht, vierseitig, mit losgelöstem, stark zurückgeschlagenem, deutlich gelipptem Mund- saum. Die Mundöffnung selbst enge, sich oben und aussen in einen kurzen Canal verlängernd. Die sehr kurze und ziemlich dicke obere Lamelle entspringt vom ersten Drittheil der obern Mündungswand. Sie begrenzt den erwähnten Canal nach innen und scheidet ihn tbeil- weise von der übrigen Mundhöhlung. Sehr stark dagegen ist die dicke untere Lamelle entwickelt. Sie entspringt von der Mitte des Spiudelrandes und erstreckt sich in beinahe horizontaler Richtung bis 70 R e u b s. in geringe Entfernung von der dort etwas eingedrückten äussern Mündungswund, so dass die Mündung dadurch sehr verengl und gleichsam in zwei Hälften geschieden wird, in eine grössere halb- runde untere und eine kleinere zweilappige obere. Von dieser breiten Lamelle wird eine wenig erhabene, weit gegen die Spindel hin gele- gene Gaumenfalte fast gänzlich verdeckt, die im Hin! ergründe vom untern Theile des Spindelrandes fast senkrecht in die Höhe steigt. — Die Oberfläche der Sehale wird von sehr feinen und gedrängten Rippenstreifen bedeckt, die auf den letzten Windungen sich vielfach gabelig verbinden und auf dein vordem Theile des Nackenkammes in wenige viel stärkere und entferntere zusammenfliessen. 3. Cl. denticulata Reuss (T. 2, F. 12, a; T. 3, F. 12, I>). Es steht mir nur ein Bruchstück mit sehr gut erhaltener Mündung zu Gebote. Die Species stimmt mit der folgenden — Cl. polyodon — ■ in hohem Grade überein, und unterscheidet sieh nur durch die rippen- streifige Sehale, die breitere regelmäßigere Mündung und den Man- gel des Nackenwulstes und der unteren Gaumenfalten. Die Mündung ist birnförmig, unten schön gerundet, oben und aussen in einen canalartigen Lappen verlängert. Der Mundrand nur im innern Theile schwach umgebogen. Vom äusseren Theile der Mündungs- wand senkt sich die kurze dünne obere Lamelle fast senkrecht herab und steigt dann wenig gebogen im Hintergründe empor; die untere Lamelle an ihrem Ursprünge in zwei parallel dicht an einander lie- gende Aste gespalten. Zwischen der obern und untern Lamelle zwei und unterhalb der letzlern eben so viele dünne Fältehen. — Die Schalenoberfläche ist mit feinen regelmässigen Rippenstreifen bedeckt, die auf dem letzten Umgange sich theilweise gabelig verbinden, über- haupt aber weniger zahlreich, dicker und weiter von einander abste- hend werden. Am stärksten treten sie am Ende des letzten Umgan- ges und au dem nur wenig aufgetriebenen Nacken hervor. Auf der vorletzten Mündung dagegen sind sie feiner und viel gedrängter. 4. Cl. polyodon Reuss (T. 3, F. 13). Links gewunden, gleich der Cl. denticulata viel kleiner als Cl. vulgata und tenuisculpta , im unteren Theile etwas bauchig. Höhe: ;>-33". 91/. Windungen, von denen die drittletzte am breitesten, die letzte höher als breit ist. Alle sind wenig gewölbt, durch ziemlich vertiefte Näthe geschieden. Ein kurzer enger Nabelritz, die Mündung schief-eiförmig, oben und aussen canalfürmig verlängert. Der Mundsaum losgelöst, Die fossilon Mollusken flpr torfiliren SSsswasserknlke Rolimen«:. zusammenhängend, im äussern Theile gerade, scharf, im innern sehr wenig zurückgeschlagen, nicht gelippt. Am äussern Theile der Mün- dungswand steht die kurze, dünne, fast senkrechte obere Lamelle, die sich hinten hogenfönnig nach innen und oben krümmt. Daneben auf dem schmalen Interlamellare in ziemlich gleichen Abständen bis zum unteren Thoile des Spindelrandes herab sechs fast gleiche dünne Falten, deren dritte und vierte von oben der in ihrem Anfange zweispaltigen untern Lamelle angehören. Tief im Hintergründe der Mündung sieht man noch eine vom untern Theile der Aussenwand schräg nach innen und oben aufsteigende schwache Gaumenfalte. Der Nacken wulstförmig aufgetrieben. — Die Schalenoberfläche glatt, nur mit feinen unregelmässigen Anwachslinien, die an verwitterten Gehäusen deutlicher hervortreten. Keine Hippen oder Rippenstreifen; nur am Ende der letzten Windung auf und zunächst dem Nacken beobachtet man einige grosse ziemlich entfernt stehende Falten. — Mit den vorigen Arten sehr selten in der obersten mergeligen Kalk- schichte von Tuchofitz und Lipen. H. Cl. peregrina Reuss (I. c. p. 34, 3ö, T. 4, F. 2). Der früher gegebenen Beschreibung vermag ich leider keine Ergänzung beizu- fügen, da die Spccies seither nicht wieder gefunden wurde. Übrigens ist das Gehäuse etwas schlanker, als es in der citirten Abbildung dargestellt wird. 6. Cl. antpliiodon Reuss (T. 3, F. 14). Das Gehäuse klein, 4'" lang, schlank, thurmförmig, nicht bauchig, links gewunden, oben stumpf zugespitzt, aus 8 Umgängen bestehend, deren obere ziemlich gewölbt und durch tiefe Näthe gesondert sind. Der letzte Umgang am höchsten, heinahe ein Drittel der Gesammtlänge des Gehäuses einnehmend. Die Mündung schief birnförmig, klein, mit kurzer Bucht. Mundsaum losgelöst, kaum zurückgeschlagen. Die obere Lamelle sehr kurz und dünn, die untere grösser und dicker. Auf «lern Interlamellare zwei dünne Falten. Unterhalb der untern Lamelle auf dem Spindelrande 4 gedrängt stehende abwechselnd sehr un- gleiche Fallen. 3 — 4 sehr kurze und weit aus einander stehende Fältchen auf dem untern und äussern Theile des Mundrandes. Der Nacken kaum aufgetrieben. Der letzte Umgang mit feinen scharfen Rippenstreifen bedeckt, die durch wenig breitere Zwischenfitnchen geschieden werden. Schon auf der zweiten Windung übergehen die- selben in unreselmässige Anwachsstreifen , die nach oben immer 78 R e u s s. undeutlicher werden, so dass die 5 Anfangswindungen ganz glatt erscheinen. Von einer siebenten, wie es scheint, sehr schlanken Clausi- lienspecies liegt mir nur ein Bruchstück vor, aus den letzten zwei Windungen bestehend, an dem aber die Mündung nur unvoll- kommen erhalten ist. Sie ist birnförmig. Der zusammenhängende los- gelöste Mundsaum scheint gerade, scharf und nur am untern Theile des Spindelrandes sehr wenig auswärts gebogen zu sein. Die obere Mündungswand hat einen sehr schrägen Verlauf. Beide Lamellen, besonders die obere, sind dünn und kurz. Die obere ragt beinahe senkrecht nach unten. Auf dem sehr schmalen scharfen Interlamel- lare stehen zwei sehr kleine rudimentäre Zähnchen neben einander. Unterhalb der untern Lamelle zwei Gaumenfalten , deren obere schräge stärker entwickelt ist, beinahe eben so gross als die obere Lamelle. Dieunlere, senkrecht in dieHöhe steigende ist viel schwächer und wird von der ersteren beinahe ganz verdeckt. Die Oberfläche der vorhandenen zwei Windungen ist mit scharfen Bippenstreifen bedeckt, die in der Nähe des in Gestalt eines massigen Wulstes vor- getriebenen Nackens weniger zahlreich werden und weiter aus ein- ander treten. Das beschriebene Fragment stammt ebenfalls vonLipen. b. Limnaeacea. LIMNAEUS Drap. 1. Ii. p&chygaster Thom. (L. vulgaris [Pf.] Beuss 1. c. p. 37, T. 4, F. 22. — Sand berger 1. c. p. «7, T. 7 , F. 1 , 4). Sehr selten bei Kolosoruk. 2. L. subpalustris Thom. (Sandberger I. c. p. 68, T. 7, F. 2. — L. acutus [A. Br.] Beuss I. c. p. 35, T. 4, F. 3). Die selten quadratischen, meist reetangulären seichten Eindrücke, welche durch sehr flache und öfters unterbrochene spirale Erhöhungen, die die vertiealen Streifen durchkreuzen, hervorgebracht werden, finden sich an manchen Exemplaren ausgezeichnet, während sie an anderen wieder ganz fehlen. Kleine Jugendexemplare mit weniger zahlreichen Windungen habe ich früher (I. c. p. 30, T. 4, F. 5) irr- thümlich unter üem Namen Limnaeus medius Rs s. als eine eigen- thümliche Species beschrieben. Die Art kömmt in verschiedenen Alterszuständen, daher von sehr verschiedener Grösse, bei Tuchoritz, Lipen, Kolosoruk, Waltseh und als Steinkern im Süsswasserquarze von Littmitz vor. nie fossilen Mollusken der tertiären Siisswasserkslke Böhmens. ^ f) 3. Ii. Tlioimiei Reuss (I. c. p. 36, T. 4, F. 4). Sehr selten bei Tuchoritz und Lipon. 4. L minor Thom. (Sandberg er I. c. p. 70, T. 7, F. 0). Seifen bei Tuchoritz. PLANORBIS Müll. 1. PI. solidos Thom. (Sand b erger 1. c. p. 71, 72, T. 7, F. 8. — PL psendammonius [Yoltz] Reuss 1. c. p. 37, T. 4, F. 7). Gemein bei Tuchoritz und Lipen, selten hei Kolosoruk, Mire- schowitz und als Steinkern hei Littmitz. Auch die seltenen, aber stets schlecht erhaltenen Schalen im Süsswasserkalke von Oberndorf bei Franzensbrunn dürften wohl hiebet* gehören. 2. PI. declivts A.Br. (Sand berget* I. c. p. 73, T. 7, F. 9. — PL applanatus Thom. Rss. I. c. p. 38, T. 4, F. 8). Sehr gemein, mitunter in grosser Menge zusammengehäuft, bei Tuchoritz, Lipen und Kolosoruk, einzeln und meist schlecht erhalten bei Oberndorf unweit Eger. 3. PI. lageri Reuss (!. c. p. 39, T. 4, F. 10). Sehr selten bei Tuchoritz. 4. PI. cognatus Rss. — (T. 3, F. 15). — Diese kleine Species steht dem PL laevis v. K 1 e in (S a n db er g e r 1. c. p. 74, T. 7, F. 1 0) im Habitus so nahe, dass man sich anfänglich versucht fühlt, dieselbe damit zu vereinigen. Allein eine genauere Untersuchung zeigt manche nicht unerhebliche Unterschiede. Die kleine Schale ist auf der obern Seite ziemlich gewölbt, in der Mitte vertieft. Die Unterseite ist etwas weniger convex und in der Mitte auch etwas schwacher concav. Auf dem Rücken des Gehäuses verläuft sehr wenig unter der Mitte ein sehr stumpfer, gerundeter Kiel. 3*/2 durch tiefe Näthe gesonderte Umgänge, die langsam an Breite zunehmen, so dass der letzte nicht mehr als zwei und ein halbmal so breit erscheint als der vorletzte. Die Schalen- oberfläche glatt; unter der Loupe treten sehr feine gedrängte An- wachsstreifen hervor, die auf der Unterseite des Gehäuses fast gerade zum Nabel verlaufen, auf der obern Fläche einen schwachen vorwärts gerichteten Bogen bilden. Die Mündung wenig schief, breit-halb- mondförmig, höher als breit. — Sehr selten bei Lipen. PL cognatus unterscheidet sich von PL laevis v. Klein durch bedeutendere Höhe des Gehäuses und der Mündung, durch den Mangel des Basalkieles, die stärkere Wölbung der Unterseite, und (SO R e u 8 ». die weniger rasch an Breite zunehmenden Umgänge. Zur Verglei- chung diente die Beschreibung und Abbildung S andberger's, die von jener v. Klein's (Würtemberg. Jahresbefte II. 1. p. 79, T. 1, F. 26) bedeutend abweicht. Originalexemplare standen mir leider nicht zu Gebote. 5. PI. exiguus Reu ss (I. e. p. 38, T. 4. F. 9). Diese Art dürfte wohl viel eher mit PL laevis v. Klein übereinstimmen, doch kann ich wegen tles schon erwähnten Mangels an Originalexemplaren kein entscheidendes Urtheil fällen; die Umgänge tragen den stumpfen Kiel über der Basis und nehmen viel rascher an Breite zu, als hei der vorigen Art. Die Unterseite ist flach und ziemlich enge gena- belt, die Mündung breiter als hoc!). Die etwas bedeutendere Höhe des Gehäuses allein dürfte vielleicht keinen Speciesunterscbied bedingen. — Selten bei Tuchofitz und Kolosornk. 6. PI. decossatas (1. e. p. 39, T. 4, F. 11). Sehr häufig bei Tuchofitz und Lipen. Selten bei Kolosornk. ANCYLUS Müll. I.A. decossatas Re us s (I.e. p. 17,T. 1,F. 1). Gehört, gleich dem lebenden A. lacustris, in die Abtheilung mit ausserhalb der Median- linie liegendem Wirbel. Sehr selten bei Kolosornk und Tuchofitz. ACROCHASMA Reuss, nov. genus. Schale dünn, dreiseitig-pyramidal, in der ganzen Weite der Basis gemündet, mit hinter der Mitte liegendem, kaum nach rückwärts gebogenem kurzem spitzem Wirbel. Hart unterhalb desselben eine kurze, etwas in senkrechter Richtung verlängerte Spalte. 1. A. tricariaatnm Reuss — (T. 3, F. \G). — Das kleine, sehr dünne und zerbrechliche Gehäuse ist schief dreiseitig -pyramidal, der kurze spitze Wirbel excentrisch nach hinten gerichtet. Die hintere Seite des Gehäuses abgestutzt durch eine, besonders im untern Theile, von einer Seite zur andern ausgeschweifte trian- guläre Fläche. Am oberen Ende derselben, hart unter dem Wirbel, lieg! eine kleine, in senkrechter Richtung etwas verlängerte, von einem scharfen Rande eingefasste spallenförmige Öffnung, von welcher ein schwacher, nach unten allmählich breiter werdender, sich aber zugleich immer mehr verwischender Wulst bis last zum untern ein- gebogenen Rande des Gehäuses herabläuft. Im Innern des Gehäuses selzt sich die Öffnung als schmal" Furche beinahe bis zur halben Höbe herab fori. Die fossilen Mollusken der lerfiiiren Süsswnsserknlke Böhmens. § \ Die beiden unregelmässig dreieckigen Seitenflächen sind nur in der Nähe des obern Kieles, in welchem sie zusammenstossen. schwach gewölbt, sonst fast eben, unterhalb des Wirbels selbst etwas eingedrückt. Der eben genannte obere Kiel ist winklig, aber nicht scharf, am schärfsten noch in der Nähe des Wirbels. Er steigt von diesem in schwacher Biegung schräg herab. Mit der hinteren Fläche stossen beide Seitenflächen in einem schar- fen Kiele zusammen, der sich unten in einen nach hinten vorspringen- den Zipfel verlängert und dadurch coneav bogenförmig wird. Durch diese seitlichen Verlängerungen wird auch die Coneavität der hinteren Fläche und das Eingebogensein des hinteren untern Randes bedingt. Das Gehäuse mündet in seiner ganzen Weite aus. Die von scharfen Rändern umgrenzte Mündung ist daher dreiseitig, mit sehr schwach convexen Seiten und eingebogenem hinteren Rande. Die unebene Oberfläche der glanzlosen Schale zeigt nur sehr unregel- mässige und unterbrochene Anwachsstreifen , die auf der hinteren Seite des Gehäuses noch am deutlichsten hervortreten. Ursprünglich dürfte dasselbe wohl mit einer Epidermis überzogen gewesen sein. Da der eben beschriebene Fossilrest in dem Süsswasserkalke von Lipen gefunden wurde, begleitet von einer grossen Anzahl von Land- und Süsswasserconchylien, den Gattungen HelLv, Bulhnus, Pupti, Clausula, Glandina, Acicula, Limnaeus, Planorbis, Cyclas angehörig, so wie von sparsamen Resten von Landpflanzen, ohne jede Spur von marinen Resten, die überhaupt dem ganzen Gebilde vollkommen mangeln, so dürfte wohl der Schluss erlaubt sein, dass derselbe ebenfalls von keinem Seethiere abzuleiten sei, sondern offenbar von einem Süsswassergasteropoden abstamme. Aber weder unter den lebenden , noch unter den fossilen Formen derselben ist mir bisher irgend eine bekannt geworden , mit welcher sich das in Rede stehende Fossil auch nur annähernd vergleichen liesse. Wenn es erlaubt ist, aus der Form und der Structur der Schale einen frei- lich unsicheren Schluss zu ziehen, so könnte man, was hier auch vorläufig geschieht, das eigenthümliche Genus, dessen Typus unser Fossilrest bildet, zunächst an Ancylus anschliessen. Von der andern Seite aber scheint es in Folge seiner Seheitelötfnung vielmehr in der Reihe der Süsswassergasteropoden jene Formen zu vertreten, die im Kreise mariner Gasteropoden unter dem Namen Cemoria oder Puncturella begriffen werden. Sit/.b. (1. mathem.-naturw. Cl. XLII. B.l. Nr. 21. 6 82 Reu« b. Bisher sind nur zwei Exemplare von Herrn Schwager im mergeligen Süsswasserkalke von Lipen entdeckt worden. B. Conchifera. I. Cycladida. CYCLAS Lara. 1. f. pseudocornea Reuss (C. comea [Z,.] Reuss I. c. p. 41, T. 4, F. 13). — Diese Species, welche nicht selten in den Süss- wassergebilden von Tuchoritz, Lipen, Kolosoruk und Kostenblatt vorkömmt, besitzt eine so grosse Ähnlichkeit mit kleineren Exem- plaren der lebenden C. Cornea, dass ich sie früher damit unbedingt vereinigte. Selbst der Bau des Schlosses, das Vorhandensein eines dünnen kleinen Schlosszahnes in jeder Klappe und eines einfachen blattförmigen Nebenzahnes auf jeder Seite der linken und zweier solcher auf jeder Seite der rechten Schalenklappe stimmt vollkommen überein. Bei genauerer Vergleichung stellt es sich jedoch heraus, dass die fossilen Schalen weniger gleichseitig sind, die vordere Seite nämlich bedeutend niedriger und etwas mehr vorgezogen, die hintere dagegen höher, weniger gerundet, beinahe abgestutzt erscheint. Daher bildet die letzlere auch unten einen wenig deut- lichen gerundeten Winkel. Ich glaube daher die fossile Form doch vorläufig von der lebenden trennen zu müssen, um so mehr als auch alle anderen die Cycladen begleitenden Conchylienarten ausgestor- benen, manchen lebenden Formen freilich mitunter sehr analogen Arten angehören. 2. C. prominula Reuss (I. c. p. 42, T. 4, F. 14). Schlosszahn rudimentär. Nebenzähne einfach, klein. — Nicht selten bei Lipen, selten bei Tuchoritz und Kolosoruk. 3. C. seniiiiulum Reuss (I. c. p. 42, T. 4, F. IS). Kein Schloss- zahn. Nebenzähne einfach, sehr klein. — Selten bei Lipen, Tucho- ritz und Kolosoruk. C. Pflanzenreste. Das südliche Ende des gesammten Kalksteindepöts zunächst den letzten Häusern des Dorfes ist von vielen, gewöhnlich den Schich- tungsebenen parallel verlaufenden Höhlungen durchzogen, das einem hie fossilen Mollusken der tertiären Süsswnsserkalke Böhmens. $3 Kalksinter ähnliche Gestein mit zahlreichen Abdrücken von Dikoty- ledonenblättern erfüllt, welche aber meist keine Spur der Nervatur wahrnehmen lassen, überhaupt zu schlecht erhalten sind, als dass eine nähere Beslimmung derselben möglich wäre. Durch das ganze Kalksteinlager zerstreut findet man aber zwei Arten von Früchten, deren guter Erhaltungszustand eine nähere Beschreibung gestattet. Die erste derselben gehört offenbar einer Juglans an, der ich wegen des vorwaltenden Breitendurchmessers des Kernes den Namen Juglam dilatata beilege (T. 3, F. 17, 18). Es ist weder die äussere fleischige Hülle, noch die holzige Schale, sondern nur der innere Fruchtkern erhalten. Derselbe ist querelliptisch, 7'"75 breit bei 6"'o grösster Höhe, an beiden Enden sehr stumpf und zusam- mengedrückt, denn die Dicke' beträgt am mittleren Kiel — der dick- sten Kegion — nur ö:'7ö. Der flache Bücken des glatten, nicht runzligen Kernes trägt in der Mitte jederseifs einen wenig hohen stumpfen Kfel. Die Seitenlappen sind von dem Mitteltheil durch seichte aber breite Depressionen abgegrenzt, überaus breit, stumpf, gegen das Ende hin bogenförmig , etwas convergirend. An der Innenseite der durch sehr tiefe Einschnitte gesonderten Lappen bemerkt man bisweilen noch deutliche Eindrücke von Gefässramificationen. — Die Species scheint selten zu sein; sie wurde bisher nur in wenigen Exemplaren gefunden. Die zweite, besonders in den mergeligen Kalksteinschicbten häufiger vorkommende Species stellt eine breit eiförmige, mitunter beinahe rundliche, an beiden Enden stumpfe, höchstens 2mö lange Steinfrucht oder Nuss dar. Von einem Ende zum andern um die ganze Peripherie der Frucht verläuft ein stumpfer leistenartiger Saum, der am unteren Ende zuweilen deutlich in zwei Lippen aus einander tritt, welche eine Furche zwischen sich haben. An abge- riebenen Exemplaren ist dieselbe auch noch an andern Stellen des Samens wahrzunehmen. Längs derselben theilt sich beim Zerbrechen das Fruchtgehäuse gewöhnlich in zwei Hälften. Das untere Ende zeigt deutlich die Anheftungsstelle. Die Oberfläche ist mit ziemlich tiefen eckigen Gruben bedeckt, wodurch sie runzlig erscheint. Die Gruben seihst stehen bisweilen in mehr weniger deutlichen geboge- nen Längsreihen. Über die Mitte jeder Seitenfläche verläuft der Länge nach ein mehr weniger deutlicher rippenartiger stumpfer Wulst, bald gerade, wie an dem abgebildeten Exemplare (T. 3, 6* 84 Rons«. F. 19). bald unregelmässig gebogen, je nachdem die Stellung der vor- erwähnten Gruben selbst eine mehr weniger regelmässige ist. An manchen Exemplaren tritt dieser Wulst beinahe gar nicht hervor, indem er sich nicht höher erhebt, als die übrigen Runzeln der Schalenoberfläche. Ich kenne keine Frucht unter den Pflanzen der jetzigen Schöpfung, auf welche die beschriebene fossile Form bezo- gen werden könnte. Ich habe derselben daher provisorisch ihn Namen Pyrenella lacunosa beigelegt. Neben t\r\\ eben beschriebenen Pflanzenresten liegen in dem Süsswasserkalke von Tuchoritz und Lipen noch zahlreiche Bruch- stücke von Stämmen und Ästen, welche Unger (Genera et Species plantar, foss. 1850, p. 398) zu der Gattung Betulinium zieht und unter dem Namen D. stagnigenum LTng. beschreibt. Manche zeigen noch die deutlich erhaltene Rinde; dagegen ist von der innern Structur nur sehr selten mehr etwas wahrzunehmen. Gewöhnlich ist das Innere durch grobkristallinischen Eisenspath ausgefüllt. Erklärung der Tafeln. Tafel I. Fig. i. Helix apicalis Reuss vergrössert; a Spiralseite, b Nabelseite, c Mün- dungsansicht. „ 2. Helix elasmoäonta Reuss vergrössert; a Spiralseite, b Unterseite, c Mündungsansicht. „ 3. Helix komalospira Reuss vergrössert: a Windungsansicht, 6 untere, c seitliche Ansicht. „ 4. Helix devexa Reuss vergrössert; a obere, b untere, e seitliche An- sicht, d ein Stückchen der Oberfläche stärker vergrössert. Tafel II. Fig. 5. Bulimus filocinetus Reuss; aRücken-, l> Mündungsansicht. Vergrössert. „ G, 7. Pupa eatlosa R e u s s vergrössert ; a Rücken-, b Mündungsansicht. „ 8. Pupa mierostoma Reuss vergrössert; u Rücken-, b .Mündungsansicht. „ 9. „ fiexidens R e u s s vergrössert ; a Rücken-, b Mündungsansicht. „ 10. Clausula vulgata R e u s s vergrössert ; a Mündungs-, b Rückenansicht. „ 11. „ tenuisculpta R e u s s ; a vergrösserte Mündungsansicht, b die letzte Windung von der Mündung, c dieselbe vom Nacken gesehen. Heide Ansichten stärker vergrössert. „ 12, a. Clausula dentieulata Reuss; vergrösserte Ansieht. Die letzten zv.ri Umgänge von der Mündungsseite betrachtet. Reuss. Diefos*ilen Hol buken der tertiären SüfswatseTkalke Böhmen« Ta I I - / Helüc apt-calis /'•»'• 'i. // elcu-modonta ft.v-i' '/.//. //cnr.r<< RgS Sity.un.jsl. (1 k.Uad d.W. maih .nalunv X\ XI.IIIU. N° 21 l«GO. Reless. Die fossilen Mollusken ier tertiären Suis»» sse i kalke Böhmens Tal 1! •' BuZCrnUS i'i7/irüic/i/.y /,'■ ry ff.}. /'////// rii/tosa Hx.t. -V F. w/'rmxfam/i //.< ' 9, /'flr.rrt/rtt.v R.\s\ /Oy//lr/.i//i'f/ »ri/ynttt />',::■:. //. Ct. tci/ltt '.rriil/ittt J> i .;■. / '' . ff. rf eil f t tu /'x.r Sitmnto*sli.d.k.Akad.i.Wmath.n«tttrw.CI. L IT. Bd. ff? L860 licilss. Die fossiler Mollusken der tertiären Süfswasserkalke Molinien ii 13 I' T;if III , ? Clausifm rUtrficiiltito ffs.< >■>' Cl.polpoefori /».'; /'/. ff. "////' fuodon /'Vi. /./' /'fii/iiir/ii.K cognatut Kss. /6 Aerochewnva trüarinatem äts. // fti.Jugldtns düafata /Ist. 19. /'l/n/llf/ll /iif/riio*'! //>•■• . Sii/.uii'j-.sb tk Akad.d.W mafh. nalnrw CI XLIIBd N*21 1860 Die Fossilen Mollusken der tertiären Siisswusserkalke Böhmens. fäy Tafel llf. Fig. 12, b. Clausilia denticulata Reuss; vergrösserte Riickenansicht der letzten zwei Umgänge. „ 13. Clausula polyodan Reuss; a das ganze Gehäuse vergrössert, b die letzten zwei Umgänge von der Mündungsseite, c von der Rückenseite betrachtet, stärker vergrössert. „ 14. Clausilia amphiodon Reuss : a vergn'isserte Ansicht des ganzen Ge- häuses, b stärker vergrösserte Ansicht der letzten zwei Umgänge von der Mündungsseite, c von der Nackenseite aus. „ lä. Planorbis cognatus Reuss; a untere, b obere, c seitliche vergrösserte Ansicht. „ 16. Acrochasma tricarinatum Reuss vergrössert; a seitliche, b hintere, c obere Ansicht. „ 17. Jufflans dilatata Reuss; a Seitenansicht, b obere Ansicht. ,. 18. Dieselbe; Ansicht der innern Fläche einer Fruehthälfte. „ 19, 20. Pyrenella lacunosa R e u s s vergrössert; a von der Fläche, b von der Seite, c von oben betrachtet. 86 Biesiadecki. Über das Chiasma nerrorum opticorum des Menschen und der Thiere. Von Alfred v. Biesiadecki. (Mit 1 Tafel.) Aus dein physiologischen Institute der Wiener Universität. (Vorgelegt in der Sitzung- vom 19. Juli 1860.) Die ältesten zwei Ansichten, erstens, dass im Chiasma die Fasern des Nervus opticus sich vollständig kreuzen1), und zweitens, dass sie sich nur an einander legen2) und ohne Kreuzung verflech- ten, machten in neuerer Zeil einer dritten Platz, die eine unvollstän- dige Kreuzung der Fasern annimmt. Joh. Müller3), indem er eine anatomische Begründung für die Lehre von den identischen Stellen der Netzhäute suchte, nahm an, dass beim Menschen und denjenigen Thieren, deren Horopteren sich theilweisedecken, dieäusseren Fasern des Tractus opticus zum Nerven desselben Auges, und die inneren zum Nerven des entgegengesetzten Auges übergehen, wobei er auch commissurenartig verlaufende Fasern zwischen den peripherischen und centralen Ursprüngen der Nerven beobachtet zu haben glaubte. Diese Ansicht wurde mit sehr geringen Abweichungen über die Zahl der einen oder der anderen Fasern beim Menschen überein- stimmend angenommen von Tod d-Bo wmann4), Arnold5) u. A. bis auf Hannover, 6) der zu diesen drei Arten von Fasern eine ') niese Ansicht bestand schon vor Galen, auch nahmen sie Sömmering, Ebel, Nöthi« und Andere an. '•) Galen, Vesal, Santorini, Monro und Ami. :i) Zur vergleichenden Physiologie des Geschichtssinnes des Menschen und der Thiere etc. Leipzig 1826, pag. 83. 4 ) The physiologieal [natomy and Physiology ofman. London 1859. v. II, pag. 37. s) Anatomie. 6) Uas Vuge. Beitrüge zur Anatomie, Physiologie und Path ilogie dieses Organes. Leipzig, 18:;-. pag. 2. Über das Chiasma nervorum optieorum des Menschen und derThiere. 87 vierte hinzufügte, Fasern die von der substantia perforata antica major auf das Chiasma und auf die Nerven sich erstrecken. Ich unternahm unter Anleitung- meines hochverehrten Lehrers Prof. Brücke die Untersuchung desselben Gegenstandes und suchte, die Schwierigkeit derselben einsehend, sie durch Vergleichung mit Thieren, namentlich solchen, die mit beiden Augen Gegenstände fixiren, zu erleichtern. Ich ging zu diesem Zwecke auf dreierlei Wegen vor. Erstens: Ich machte Schnitte von in Chromsäure gehärteten Präparaten und untersuchte sie mikroskopisch. Zweitens: Ich zerzupfte die in Chromsäure gehärteten und in concentrirte Kalilösung hineingelegten Chiasmen, wobei das zwischen die einzelnen Nervenbündel sich hineinschiebende Bindegewebe theils mehr durchsichtig wurde als die Nervenfasern, so dass man im Sonnenlichte den Verlauf der Fasern verfolgen, theils sich voll- ständig auflöste, so dass man mit Leichtigkeit die Nervenbündel ablieben konnte. Drittens: Ich untersuchte die Chiasmen von auf einem Auge blinden Menschen und Thieren. Chiasma der Fische. Ich beginne mit der Untersuchung der Fische, als derjenigen Classe der Wirbelthiere, bei deren grösserer Zahl, nämlich den Grätenfischen, das Chiasma aus einer gekreuzten Übereinanderlage- rung der Nerven besteht. Nach den Angaben von Carus1), Job. Müller3) und Han- nover3) soll aber die Kreuzung und die Vereinigung der Nerven bei den Fischen von einander geschieden sein, indem die Wurzeln vor ihrem Austritte aus dem Gehirne sich durch ziemlich starke Commissuren vereinigen. So nach Hannover beim Hechte, Dorsche und Schollen. Zugleich soll der Nerv sowohl der Gräten- als Knorpelfische nicht mehr aus einzelnen Nervenfasern bestehen , sondern aus einer continuirlichen Membran, die in viele Falten gelegt ist, in welche l) Versuch einer Darstellung des Nervensystems und insbesondere des Gehirns nach ihrer Bedeutung, Eatwickelung und Vollendung. Leipzig 1814, pag. 151. 3) L. c. pag. 13j. 3) L. c. pag. 23. g$ Biesiadecki. überall die weiche Hirnhaut eingeht, während die harte Hirnhaut sämmtliche Falten zu einem cylindrischen Sehnerven vereinigt '). Ich untersuchte dasChiasma des Eso.v liiclus, cyprinus carpio- leuciscus, salmo salar, salmo faria und lucioperca. Beim Eso.v lucius entspringen heide Nerven durch einen Gehirnvorsprung von einander getrennt, vor welchem zwei weisse bogenförmige Stränge, die Hannover beschrieben und abgezeich- net hat, die Wurzeln zu vereinigen scheinen. Zieht man jedoch diesen Gehirnvorsprung von seiner Unterlage zurück, so geht der hintere grössere Bogen mit demselben mit, und der vordere wird so weit abgezogen, dass man mit Leichtigkeit sieht wie derselbe an der Stelle, wo er an die Wurzeln angrenzt, auch endigt und so mit den Sehnerven gar keine Verbindung hat. Beim Cijprinns carpio entspringen beide Sehnerven unmittelbar neben einander, der rechte Nerv legt sich über i\cn linken. Die Nerven sind sehr lang, bis über die Kreuzung deutlich gefurcht, nach der Kreuzung vom dicken Neurilemma umgeben, bilden sie einen rundlichen Strang. Der Ursprung der Nerven aus dem Gehirne ist durch einen Gehirnvorsprung verdeckt, nach dessen Abziehen man die unmittelbar neben einander liegenden Sehnerven sich im Gehirne verlieren sieht. Gleiches findet man bei den anderen oben angeführten Fischen. Aus dem Umstände, dass man den Nerv im frischen Zustande beliebig in eine Membran entfalten kann, darf man begreiflicher Weise den Schluss nicht ziehen, dass der Sehnerv der Fische keine faserige Bildung besitze, denn legt man einen Nerv in Kalilösung, so zerfallt er in einzelne Nervenbündel, indem die dieselben zusammenhaltende pia mater sich in Kali auflöst. Auch sieht man an Querschnitten ganz genau (juerdurchschnit- tene Nervenfasern mit dem centralen Axencylinder und dem ihn um- gebenden Nervenmarke. Chiasma der Amphibien. Carus2) beschrieb zuerst bei den Amphibien die blätterförmige Kreuzung der Sehnerven. Die Sehnervenwurzeln theilen sich in 1) Joh. Müller I. c. pag-. 13G. 2) L. c. pag. 188. Über das Chiasma neroorum opticorutn ilrs Menschen und der Thiere. $J) Blätter, die sich im Chiasma durcheinander schieben ähnlich den durchgeschobenen Fingern beider Hände. .loh. Müller1) bestätigte die blätter förmige Beschaffenheit des Chiasma mit dein Zusätze, dass nur der kleinste und innerste Theil der Wurzel zum entgegengesetzten Nerven hinziehe, der grössere Theil aber auf der selben Seite bleibe. So bei der Lacerta ocellata, der Emis Europaea und der Tropidonotus Natrix. Nach flauuover's Angabe2) sind die sich kreuzenden Fasern zahlreicher als die seitlichen Übergangsfasern. Zugleich soll eine hintere Commissur existiren. Ich untersuchte aus der Classe der Amphibien das Chiasma des Frosches, der Schildkröte und der Hingelnatter und kann denselben nur die blätterförmige Beschaffenheit des Chiasma zusprechen, nicht aber die Semidecussation, indem ich an Längsschnitten des Chiasma aller dieser Thiere unzweifelhafte Präparate besitze, die den voll- ständigen Übergang der Wurzelfasern zum entgegengesetzten Ner- ven beweisen. Was die commissurenartig verlaufenden Fasern der Ringel- natter anbelangt, so ist eine solche Commissur als ein weisser Strang zwischen den beiden Wurzeln mit blossem Auge schon zu erkennen. Bei näherer Untersuchung jedoch findet man, dass er nicht zusammen mit den Wurzeln verlauft, sondern, sich gegen das Innere des Gehirns wendend, Gehirnfaseru darstellt, die gar nichts mit dem Sehnerven als solchen zu thun haben. Das Chiasma der Ringelnatter aberstellt eine vollständige Kreu- zung der Fasern dar. Chiasma der Vögel. C a r u s 3) , M e c k e 1 *) , Job. M ü 1 1 e r 5) und II annove r 6) be- schrieben eine blätterförmige Beschaffenheit des Chiasma der Vögel. ») L. c. pag-. 133. •) L. c. pag. 22. 3) L. c. Taf. IV, Fig. IX. 4) Anatomie des Gehirns der Vögel. Deutsches Archiv für die Physiologie B,d. II- pag. 23. 5) L. c. pag. 124. «) L. c. pag. 22. 90 Biesiad ec k i. Carus und Meckel beschrieben einen vollständigen Übergang aller Blätter zum Nerven des entgegengesetzten Auges; Joh. Müller und Hannover eine Kreuzung der inneren Fasern und einen Über- gang der äusseren Fasern zum Nerven derselben Seite; Letzterer beschrieb auch eine hintere Commissur. Ich untersuchte das Chiasma des Huhns, des Truthuhns, der Gans, der Taube, der Krähe und kann ebenso wie bei den Amphibien nur die blätterförmige Beschaffenheit der Vogel-Chiasmen bestätigen, nicht aber die Semideeussation und die hintere Commissur. Ich beschreibe nur das Chiasma der Taube und was von diesem gilt, gilt auch für die anderen angeführten Vögel. Die Sehnervenwurzeln entspringen mit einer breiten aber dünnen Basis von den Vierhügeln und ziehen an Breite verlierend aber an Dicke zunehmend nach vorne, wo sie sich begegnen und nachdem sie das Chiasma gebildet haben, zu den runden und kurzen Sehnerven werden. Daraus erklärt sich das Missverhältniss, welches an Längs- schnitten zwischen der Dicke des Nerven und der Wurzel auffällt. Macht man nun an in Chromsäure gehärteten Taubenchiasmen horizontale mit der Längenaxe parallele Schnitte, so sieht man schon mit blossem Auge, wie die Richtung aller Fasern bei jedem Schnitte sich ändert, indem die Fasern je nach dem auffallenden Lichte ihre Farbe verändern. Sah man bei einem Schnitte die Fasern der rechten Wurzel übergehen zu den Nerven des linken Auges, so sieht man beim näch- sten Schnitte die Fasern der linken Wurzel übergehen zum Nerven des rechten Auges, und zwar durch die ganze Dicke des Nerven hindurch. Untersucht man einen in karniinsaurern Ammoniak roth imbi- birten Schnitt unter dem Mikroskope, so sieht man die Bestätigung der mit dem blossen Auge gemachten Beobachtung. Das Bindegewebe, welches sich im Nerven zwischen die ein- zelnen Bündel von Nervenfasern einschiebt, setzt sich durch das Chiasma in die Wurzeln fori und zeigt auch schon bei kleinen Ver- größerungen die Richtung der Fasern an, und so sieht man nicht nur die inneren Fasern sieh kreuzen, sondern auch die äusseren Fasern dev Wurzel mit den ausseien des Nerven einen heinahe rechten Win- kel bilden und zu den inneren des entgegengesetzten Nerven werden. An dickeren Schnitten sieht mau die Bindegew ehsslreifen eines Blattes mit denen des unteren in entgegengesetzter Richtung Über iIms Chiasmu nervorum optieorum dea Menschen und der Thiere. f) J ziehenden Blattes sich kreuzen und auf diese Art quadratförmige Räume bilden. An senkrechten mit der Breitenaxe parallelen Schnitten bekommt man ein verschiedenes Bild, je nachdem der Schnitt die beiden äusseren Winkel vereinigte , oder je nachdem der Schnitt mehr oder weniger nach vorne oder hinten von den Winkeln entfernt gemacht worden ist. War das Letztere der Fall, so sieht man an Querschnitten mit blossem Auge nur die inneren Partien Zickzack förmig in einander geschoben, die äusseren aber gleichmässig blätterlos; ein Bild, das Joh. Müller bewog die Sernidecussation anzunehmen, was aber dadurch keineswegs beweisen wird, inden die äussern blätterlosen Partien die noch nicht bis zum Chiasma angelangten Fasern der Wur- zeln respective Nerven sind; denn verbindet man mit dem Schnitte die äusseren Winkel, so bekommt man der ganzen Breite nach Quer- schnitte der sich einander deckenden Blätter. Ebenso klar, wie in den äusseren Winkeln die Fasern der Wur- zel mit denen des Nerven sich kreuzen, sieht man auch im hinteren Winkel die Fasern der beiden Wurzeln sich kreuzen und zwischen sie die Gehirnsubstanz sich einschieben ohne jedwede Spur von com- missurenartig verlaufenden Fasern. Um mich noch genauer über die Bildung des Chiasma bei den Vögeln zu überzeugen, durchschnitt ich den Sehnerv einer Taube am 31. Mai und untersuchte das Gehirn am 6. Juli. Den durchschnittenen Nerv und die entgegengesetzte Wurzel fand ich stark atrophisch, gelblich, durchsichtig, in Chromsäure ge- härtet lichter gelb gefärbt, als den andern Sehnerven, und zwar ging diese lichtgelbe Färbung durch die ganze Dicke der Wurzel hindurch, wählend die gesunde Wurzel vom Gehirne sich durch ihre dunkel- braune Färbung unterschied. An Schnitten vom atrophirten Nerven und seiner Wurzel fand man einzelne vollständig erhaltene Nervenröhren, während an den meisten Fasern dieAxencylinder wohl noch zu sehen waren, aber das Nerven- mark beinahe geschwunden war. Zugleich färbten sich die Schnitte von denselben in carminsaurem Ammoniak schneller und stärker roth, als die der gesunden Wurzel und als die übrige Gehirnsubstanz. Ein besonderes Interesse knüpfte ich an die Untersuchung' des Chiasma der Eulen, als einer Familie von Vögeln, die mit beiden Augen Gegenstände fixiren. (1^5 Biesiadecki. Leider konnte ich aber zu keinem so sicheren Resultate gelungen wie bei den andern Vögeln, indem ich nicht hinreichend frische Ob- jecte zur Untersuchung bekam. Ich konnte an horizontalen, der Längenaxe parallelen Schnitten die einzelnen Nervenfasern nicht mehr so genau verfolgen. Nach der Vertheilung des Bindegewebes zu urtheilen, fand indessen hier die- selbe vollständige Kreuzung wie bei den Tauben Statt. Chi asm a der Säugethiere. Die einzige mir bekannte Untersuchung über das Chiasma der Säugethiere ist die von Joh. Müller1). Job. Müller untersuchte das Chiasma des Ochsen, des Pferdes und des Affen und kam zu dein Resultate, dass die kleinste äussere Zahl der Wurzelfasern zum Nerven derselben Seite, die grössere aber zu dem der entgegengesetzten Seite übergeht. Chiasma des Kaninchens. Beim Kaninchen stossen die breiten bandförmigen Wurzeln unter einem mehr als rechten Winkel zusammen, bilden dann das viereckige Chiasma, aus dessen seitlichen vorderen Flächen die beiden runden Sehnerven entspringen. Die Grenze zwischen Chiasma einerseits, Nerven und Wurzeln andererseits ist durch eine Erhöhung des ersteren angedeutet. Im frischen Zustande Hess es sich nicht entscheiden, ob die im hinteren Winkel des Chiasma liegenden Fasern sich auch kreuzen, oder ob sie eommissurenartig verlaufen, indem eine kleine hintere Partie der Fasern von den vorderen Fasern durch eine seichte läng- liche Einbuchtung geschieden ist. Da auch die der Längenaxe parallelen Schnitte keinen bestimm- ten Aufschluss über den Verlauf der im hinteren Winkel liegenden Fasern gegeben haben, indem man aus denselben nur so viel ersieht dass die zum Nerven hinziehenden Fasern sich zu einander neigen, so exstirpirte ich am 31. Mai einem Kaninchen ein Auge und unter- suchte das Chiasma am 1. ,luli. Den durchgeschnittenen Nerv und die entgegengesetzte Wurzel fand ich atrophisch, röthlich, durchsichtig, gegen das Chiasma stark l) L. c. pag. 117. Über das Chiasma nervurum opticorum des Menschen und der Thiere. J)3 abgegrenzt, auf der der atrophirten Wurzel entsprechenden Seite die längliche Verliefung im Chiasma stärker ausgeprägt als auf der anderen Seite. In Chromsäure gehärtet war der durchschnittene Nerv und die ganze entgegengesetzte Wurzel lichtgelb gefärbt, der andere Nerv und die entsprechende Wurzel dunkelbraun. Dass alle Fasern der dem durchschnittenen Nerven entgegen- gesetzten Wurzel und die im hintern Winkel verlaufenden zweifel- haften Fasern degenerirten, machte der Umstand wahrscheinlich, dass an Querschnitten die ganze Wurzel die lichtgelbe Färbung zeigte, und von der ebenfalls lichtgell) gefärbten Gehirnsubstanz nicht zu unterscheiden war, während die andere Wurzel von der Gehirnsub- stanz durch die dunkelbraune Färbung abstach. Mikroskopisch fand man im durchschnittenen Nerven und in der entgegengesetzten Wurzel einzelne Nervenröhren , bei den meisten Fasern sah man die Contouren nicht mehr genau und oft nur den Axencylinder. Die andere Wurzel enthielt vollständig erhaltene Nervenfasern. Chiasma des Hundes. Durch die Güte des Herrn Prof. Ludwig bekam ich den Kopf eines einseitig blinden Hundes, wo die Degeneration der entgegen- gesetzten Wurzel die vollständige Kreuzung der Sehnerven im Chi- asma ausser allen Zweifel setzte. Den Nerv konnte ich beim Auspräparircn aus der Orbita nicht mehr seiner ganzen Länge nach verfolgen, indem er von dem ihn umgebenden Fette nicht mehr zu unterscheiden war und nur am Chiasma und dem atrophirten Bulbus hingen Stücke von Nervenüber- resten. Hinter dem Chiasma war an der Stelle der Wurzel ein schmaler in Chromsäure lichtgelb gefärbter Streifen bemerkbar, der ebenso wie der Nerv beim Berühren in eine amorphe Masse zerfiel. Der andere Nerv und die Wurzel lie.esen keine degenerirten Fasern erkennen. An horizontalen mit der Längenaxe parallelen Schnitten sah man alle Fasern der gesunden Wurzel übergehen zum entgegengesetzten Nerven, nachdem sie im Chiasma eine zweimalige Beugung erlitten hatten. In dem gesunden Nerv sah man die einzelnen Nervenröhren <>4 B i es i a dock i. mit ihrem Axencylinder; während die Nerven und Wurzel Überreste der anderen Seite in karminsaurem Ammoniak viel stärker roth ge- färbt, keine bestimmte Faserung an sich erkennen Hessen. An der Kreuzungsstelle heider Nerven bemerkte man nur die gesunden Nervenfasern, keine Spur von degenerirten Nervenrühren. Ich hielt die Untersuchung eines Chiasma vom gesunden Hunde nicht mehr für nölhig, indem dieser pathologisch-anatomische Fall den deutlichsten Beweis für die vollständige Kreuzung abgibt. Chiasma des Pferdes. Einen gleichen Befund über die vollständige Kreuzung der Fasern im Chiasma erhielt ich auch heim Pferde. Schon die oberflächliche Anschauung des Pferde -Chiasma lässt eine solche Structnr voraussetzen, indem das Chiasma des Pferdes beinahe die doppelte Dicke der Wurzel hat. Auf der unteren Fläche ist das Chiasma über den Nerv erhaben und von jeder Wurzel zieht gegen das Chiasma je ein Fortsatz, der bis zum vorderen Winkel mit seiner Spitze reicht, indem er immer dünner wird und in der Mitte des Chiasma mit dem der anderen Seite in einer Linie zusammentrifft, welche den vorderen Winkel mit dem hinteren vereinigt. Dass die Fasern in diesem Fortsätze nicht zum Nerven derselben Seite gehen, beweist schon ihre Richtung, ferner die genaue Be- grenzung des Chiasma's gegen den Nerv, dann das Zerzupfen eines in Kalilösung hineingelegten Chiasma, indem man mit der Loupe die in der Mitte verlaufende Linie als die Kreuzungslinie der sich treffen- den beiden Fortsätze erkennt und endlich der Umstand, dass bei Degeneration einesNerven der entgegengesetzte Fortsalz degenerirt. Die obere Fläche des Chiasma ist breiter als die untere, das Chiasma geht in den Nerv ohne irgend welche Begrenzung über, während es gegen die Wurzeln begrenzt ist. Dass übrigens auch die äusseren Fasern der Wurzel zum ent- gegengesetzten Nerven gehen und folglich eine vollständige Kreuzung im Pforde-Chiasma stattfindet, ersieht man am besten aus einem pathologisch-anatomischen Falle, einer Atrophie des Sehnerven eines Auges, den ich durch die Güte des Herrn Dr. Müller, Prof. der Anatomie an dem k. k. Thierarznei-Institute, erhallen habe. Frisch erschien der dem alrophirten Bulbus entsprechende Nerv und die entgegengesetzte Wurzel atrophisch bis in die Vierhügel, Über das Chiasma nervorum opticorum des Menschen und der Thiere. £)•) die ;uich schwächer waren. Das Veihä 1 tniss des Durchmessers des kranken Nerven zum gesunden war wie 1:4, der kranken Wurzel zum gesunden wie 1:6. In Chromsäure gehärtet, färbte sieh der kranke Nerv und die Wurzel bis in die Vierhügel lichtgelb, der gesunde Nerv braungelb. An der unteren Fläche färbte sieh der dem kranken Nerven entgegen- gesetzte oben beschriebene Fortsatz lichtgelb. Die mikroskopische Untersuchung des kranken Nerven wies nach : Schwund der nervösen Substanz und relativ stärkere Entwicklung des Bindegewebes, das von der Pia mater zwischen die Bündel von Nervenfasern eindringt und an Querschnitten als ein dichtes Netz- werk erscheint, dessen Zwischenräume durch eine feinkörnige, nur schwach rothgefärbte Masse ausgefüllt werden, wenn der kranke Nerv in Chromsäure gehärtet und mit karminsaurem Ammoniak imbibirt worden ist. In der entgegengesetzten atronhirten Wurzel nirgends eine erhaltene Nervenröhre, noch ein Axencylinder aufzuweisen, überall dicht an einander gelegtes Bindegewebe. In dem atrophirten Vierhügel keine Veränderung aufzufinden, der Menge und der Beschaffenheit nach vollständig erhaltene in den Ganglienzellen. Die Atrophie scheint im Schwunde der Zwischengehirnsubstanz zu beruhen. In der gesunden Wurzel deutliche Nervenfasern mit Axencylin- der und ihn umgebendem Nervenmark ohne nachweisbare Degene- ration von Nervenfasern. Diese beiden Fälle von Degeneration und Schwund der entgegengesetzten Wurzel beim Pferde und Hunde sind um so wichtiger, als beide Thiere Gegenstände mit beiden Augen fixiren. Chiasma des keuschen. Man hat im Chiasma des Menschen vier Arten von Fasern beschrieben. 1. Fasern, die von der Substautia per fo rata media auf die obere Fläche des Chiasma verlaufen, von dort theilweise durch den vorderen Winkel auf die untere Fläche ziehen und sich im Tuber cinereum verlieren, theilweise zum Nerven derselben Seite über- gehen. Qß Biesiadecki. Hannover, der diese Lage von Fasern Commissura ausata be- nennt, beschrieb sie als Gehirnfasern, Valentin ') als Sehnenfasern. 2. Fasern, welche von der Wurzel zum Nerven derselben Seite übergehen (von Hannover Fasciculus dexter und sinister benannt), von Johann Müller zuerst als solche besehrieben. Von den meisten Physiologen später bestätiget, nehmen sie besonders den äusseren Rand des Chiasma ein. 3. Fasern, welche im vorderen und hinteren Winkel des Chiasma bogenförmig verlaufen (von Hannover Commissura arcuata anterior et Commissura arcuata posterior benannt) , zuerst von Johann Müller angedeutet, später von Erdl2), Todd-Bowmann und Anderen beschrieben, vereinigen die einen die peripherischen, die anderen die centralen Ursprünge der Sehnerven. 4. Fasern, die von einer Wurzel zum entgegengesetzten Nerven verlaufen (von Hannover Commissura cruciata benannt), verlaufen in der Mitte des Chiasma von den oben beschriebenen Fasern bedeckt und machen nach Johann Müller die grössere, nach Hannover die kleinste Zahl der Fasern des Chiasma aus. Die bis jetzt bekannten pathologisch- anatomischen Fälle von Degeneration eines Sehnerven in Folge von einäugiger Blindheit sind nicht geeignet uns sichere Anhaltspunkte über die Structur des Chiasma des Menschen zu geben, indem von verschiedenen Autoren bald der Schwund der Wurzel derselben3), bald der entgegengesetzten Seite4), bald der Schwund beider Wurzeln 5) beschrieben worden ist. Der am öftersten vorkommende Fall ist der Schwund des Ner- ven bis zum Chiasma ohne Atrophie der Wurzel6). Ebenso wenig gibt die Pathologie irgend welche Anhaltspunkte, indem nicht alle Fälle von Hemiopie, die von Johann Müller gesam- melt und in neuerer Zeit von Professor Graefe7) zahlreich beob- achtet worden sind und die man durch eine Erkrankung der Wurzeln *) Sömmerring's Hirn- und Nervenlehre, umgearbeitet von Valentin, 1841, pag. 308. 8) Nene medicinisch-chirurgische Zeitung. Augsburg 1843. Nr. 8, pag. 113. ■ ) Vesal, Valverda, lliolan. Santorini, Caldani und A. *) Sömmerring, Ebel, Michaelis, Valter, Cuvier und A. i Meckel, Cruveilhier und A. '•) Longet, Heinrich .Müller. 7) Archiv für Ophthalmologie v. Donders, Arlt und Gräfe. Über das Chiasma nervorttm opticorum des Menschen und der Thiere. 97 bei vorhandener Semideeussation erklären wollte, sich dadurch erklären lassen. Wohl sind die Fälle, wo das eine Auge auf der Schläfenseite, das andere auf der Nasenseite der Netzhaut erblindet ist, durch eine Erkrankung einer Wurzel und mit Mühe noch die Fälle der Erblin- dung an den innern Hälften beider Augen durch eine Geschwulst an der Basis cranii erklärlich; wie ist es aber in den Fällen vonHemiopie an beiden äusseren Hälften? Sind es symmetrische Geschwülste welche zu beiden Seiten die Wurzeln afficiren und auch dann nur eine bestimmte Zahl der Fasern derselben, nämlich die, welche eine Hälfte des Auges versehen? Die Sectionsbefunde hemiopischer Fälle sind nicht bekannt. Ich habe pathologisch-anatomische Fälle von einäugig blinden Menschen gesammelt und habe es bis zu fünf Fällen gebracht, von denen bei zweien die entgegengesetzte Wurzel um ein Bedeutendes atrophirt war. Die mikroskopische Untersuchung wies Schwund der Nervensubstanz und stärkere Entwicklung des Zwischenbinde- gewebes im Nerven, in der atrophirten Wurzel gar nichts abnormes, vollständig erhaltene Nervenröhren mit deutlichem Axencylinder und Nervenmark nach. Die Atrophie scheint in einer nicht nachweis- baren Abnahme der Dicke der einzelnen Nervenfasern zu bestehen. Bei drei Fällen ist die Veränderung nur bis zum Chiasma gediehen, ohne dass zwischen dem gesunden Nerven und den Wur- zeln irgend welches abnorme Verhältniss nachzuweisen wäre. Die beiden ersten Fälle beweisen also so viel, dass der grössere Theil der Fasern zum entgegengesetzten Nerven hinzieht. Das Zerzupfen der in Chromsäure gehärteten und dann in Kalilösung hineingelegten Chiasmen ergab folgendes Besultat. Obere Flüche des Chiasma vom Menschen. Zieht man die Pia muter vorsichtig vom Gehirn und dem Chiasma ab, so präsentirt sich zuerst eine Schichte von Fasern, die vom Gehirn absteigend , brückenförmig zum Chiasma hinüberläuft, den hinteren Winkel desselben verdeckt, sich in einem Halbkreis an das Chiasma anlegt und über die ganze obere Fläche desselben sich ausbreitet; da sich diese Fasern in Chromsäure lichter gell) färben, so kann ihre Ausbreitung genau angegeben werden. In manchen Fällen beschränken sie sich nur auf die obere Fläche des Chiasma Sitzb. d. mathem.-naturw. CI. XLU. Bd. Nr. 21. 7 98 Biesiadeckl. und nur einzelne Bündel steigen vomTuber cinereum auf die untere Fläche, in manchen Fällen ziehen aber diese Fasern von der oberen Fläche durch den vorderen Winkel auf die untere und auf die Nerven, dann überzieht eine dünne Lage von ähnlichen in Chrom- säure sich lichtgelb färbenden Fasern auch die Wurzeln. Am stärksten ist diese Lage von Fasern zu beiden Seiten des hin- teren Winkels, schwächer in der Mitte des Chiasma, oft reissen sie beim Abziehen der Pia maier an dieser Stelle und lassen eine Öff- nung frei, welche hineinführt in die unter ihnen liegende Höhle, die mit der dritten Gehirnkammer in directer Verbindung steht. Denn öffnet man die dritte Gehirnkammer durch Entfernung des Balkens und des Plexus choruideus medius, so sieht man unter der Commis- sura anterior den Aditus ad infundibulum. Dieser Zugang wird durch den in ihn hineinragenden hinleren Winkel des Chiasma ein- getheilt in einen unteren kleinen Gang, der unter die untere Fläche des Chiasma zum Infundibulum führt, d. i. der eigentliche Aditus ad infundibulum und in eine obere Höhle, welche über dem Chiasma liegt, nach unten von einem Theil der oberen Fläche des Chiasma, nach oben von den brückenförmig vom Gehirn zum Chiasma abstei- gendenFasern begrenzt wird, und welche Arnold in seiner Anatomie erwähnt. Das Ependyma kleidet diese Höhle und den in die Höhle hineinragenden hinteren Winkel des Chiasma aus. Es ist nun die Frage, sind diese Fasern wirklich Gehirnfasern als welche sie Hannover angibt — es ist dies seine Commissura ansata — oder sind es Sehnenfasern, als welche sie Valentin betrachtet? Im frischen Zustande sind sie von den andern Fasern des Seh- nerven an der Farbe nicht zu unterscheiden, mit der Pincette ange- fasst sind sie aber viel fester und zäher, lassen sich stark ausdehnen und reissen sehr schwer. Unter dem Mikroskope ohne Zusatz von Wasser sieht man sehr dichte feine Bindegewebsfasern, durchzogen von varicöscn Nerven- röhren, nach Zusatz von Essigsäure verlieren die Fasern ihre Con- touren, werden durchsichtig, während die Nervenfasern deutlicher hervortreten, ebenso nach Zusatz von Kalilösung. In Chromsäure gehärtet färben sie sich lichter gelb als die anileren Fasern des Sehnerven und als die Gehirnsubstanz, lassen sich von ihrer Unterlage mit Leichtigkeit abziehen, sind zähe, elastisch, und werden in Kalilösung ganz durchsichtig. Über das Chiasma nervorum opticorum des Menschen und der Thiere. J)Q Unter dem Mikroskope sieht mau an den in Chromsäure gehär- teten Präparaten feine Fasern von Bindegewehe, ohne dass man dazwischen Nervenfasern entdecken kann. Diese Eigenschaften kom- men dem Bindegewebe zu und die einzelnen Nervenfasern, deren ich oben erwähnte und die nur an frischen Präparaten, wo diese Schichte von Fasern von der Nervensubstanz schwer zu unterscheiden ist, sich vorfinden, sind wahrscheinlich beim Abziehen vom Nerven mit- gerissen worden. Diese Schichte von Fasern stellt einen Theil der vorderen oberen Begrenzungsfläche der dritten Gehirnkammer dar; hat man sie von ihrer Unterlage abgezogen, so hat man die eigentliche obere Fläche des Chiasma vor sich. Die Grenze zwischen Chiasma und Wurzel ist durch eine Er- höhung des ersteren gegen die Wurzeln namentlich stark im äusseren Winkel ausgeprägt. Man sieht den continuirlichen Verlauf der Fasern vom Nerven bis zum hinteren Winkel des Chiasma; der innere Theil der Fasern des Nerven geht schon auf der oberen Fläche zur ent- gegengesetzten Wurzel, die äusseren Fasern dagegen kreuzen sich erst im Winkel und verlaufen in der Wurzel von innen nach aussen, indem sie die anderen Fasern der Wurzel kreuzen. Von dieserBegel fand ich an einzelnen Chiasmen eine auffallende Ausnahme, die darin bestand, dass die Fasern vom Nerven in einen immer dünneren Fortsatz ausliefen, der eine innere Convexität und äussere Concavität besass und mit seiner Spitze zur Seite des hin- teren Chiasma- Winkels endigte. Mit der Convexität berührten sich die beiden Fortsätze in der Mitte des Chiasma und bildeten auf diese Weise zwei entgegengesetzte Winkel, einen vorderen und einen hinteren. Der vordere war ausgefüllt von einer Lage von Fasern, die vom vorderen Chiasma- Winkel in ein Bündel gesammelt zum Nerven ziehen und denselben von innen nach aussen kreuzen; der hintere Winkel dagegen war vertieft und nach hinten begrenzt durch eine Wulstung von Fasern, die commiss urenartig zwischen beiden Wurzeln verlief und von Ependyma überzogen war, die Fasern in diesen Fortsätzen schienen auf derselben Seite des Nerven zu bleuten. Untere Fläche des Chiasma vom Menschen. Die untere Fläche hat mit der oberen in so ferne Ähnlichkeit, als an ihr derselbe Vorgang, nur verkehrt, stattfindet. 7* 100 Biesiadecki. Hier ist das Chiasma gegen den Nerv durch eine Erhöhung der Wurzeln und des Chiasma, welche in einander übergehen, begrenzt. Die Fasern ziehen von der ganzen unteren Fläche der Wurzeln zum vorderen Winkel, kreuzen sich in demselben und erscheinen auf der oberen Flache der Nerven als ein gesammeltes Bündel, welches, im Nerven von innen nach aussen ziehend, sich mit den übrigen Fasern kreuzt. Zwischen diesen Fasern sieht man im hinteren Winkel des Chiasma mit der Längenaxe desselben parallel verlaufende Bündel, die oft durch das Infundibulum in der Mitte eingedrückt werden. Innere Schichte des Chiasma vom Menschen. Verfolgt man die weitere Faserung des Chiasma durch Abheben von einzelnen Nervenbündeln, so bekommt man an gut erhaltenen Präparaten lauter Bilder, welche den Übergang der Wurzelfasern zum entgegengesetzten Nerven beweisen. Die äusseren Fasern der Wurzeln ziehen längs des äusseren Winkels bogenförmig über dem Nerven zum vorderen Winkel und zum entgegengesetzten Nerven. Die inneren längs des hinteren Win- kels bogenförmig über die Wurzel zum äusseren Winkel und zum Nerven hin. An minder gut erhaltenen Präparaten bekommt man oft Bündel welche auf derselben Seite zu bleiben scheinen; untersucht man jedoch diese Bündel unter dem Mikroskope, so findet man sich kreu- zende Nervenfasern, die nach der Kreuzung abgerissen sind. Ebenso bekommt man Fasern, die commissurenartig zu verlau- fen scheinen , öfter bekommt man sie im hinteren Winkel als im vorderen, und letzteres meistens nur in den Fällen, wo die Nerven weit aus einander stehen und der vordere Winkel desshalb einen Bogen darstellt. Treten aber die Nerven unter einem spitzen Winkel aus dem Chiasma hervor, so sieht man, wie die im Winkel verlaufenden Fasern sich unter einander kreuzen. Die Bilder von commissurenartig verlaufenden Fasern bekam ich besonders beim Beginne meiner Untersuchung, wo ich oft das ganze Chiasma in lauter commissurenartig verlaufende Bündel zerlegte. Schon dieser Umstand, verbunden damit, dass beim Zerzupfen an der Grenze des Nerven respective der Wurzel die Fasern dersel- (Tlier d;is Chiasma nervorum opticortim des Menschen und der Thiere. 101 ben abrissen, und dass, wenn ich ein feines Bündel mit Nadeln vor- sichtig abzog, dasselbe von der Wurzel zum entgegengesetzten Ner- ven verlief, und unter dem Mikroskope als ein Bündel von ununter- brochenen Fasern sich darstellte, beweist hinlänglich, dass eine voll- ständige Kreuzung stattfindet. Und so muss ich auf diesen Umstand besonders aufmerksam machen, wie leicht man sich hier täuschen könne, wie leicht man beim ersten Anblicke die meisten Fasern für commissurenartig ver- laufende Fasern oder für Fasern, die auf derselben Seite verbleiben, erklären könne, und dass ich selber anfangs, wie ich mit dem Zer- zupfen noch nicht gut vertraut war, viele für solche hielt, wahrend nach genauerer Einsicht man dieselben für sich kreuzende Fasern halten muss. Ich muss somit nach meinen Untersuchungen mit denjenigen übereinstimmen, welche angegeben haben, dass beim Menschen und bei allen Wirbelthieren im Chiasma nervorum opticorum eine voll- ständige Kreuzung der Sehnervenfasern stattfindet. Erklärung der Abbildungen. Fig. I. Längsschnitt eines Chiasma der Ringelnatter. Man sieht wie die Fasern der rechten Wurzel zum linken Nerven hin- ziehen und an einzelnen Stellen unter ihnen die in entgegengesetzter Richtung ziehenden Fasern. Die Wurzeln sind durch eine Commissur verbunden, zwischen ihnen bleibt ein dreieckiger Raum frei. Die Commissur zeigt nur in ihrer vorderen Partie eine faserige Bildung, in der hinteren Partie sieht man Gruppen von Ganglienzellen und in der Gehirnsubstanz zerstreute einzelne Zellen; auch ein Beweis dafür, dass sie mit dem Sehnerven keine Verbindung hat. Fig. 2. Längsschnitt eines Chiasma der Taube. Stellt die vollständige Kreuzung der Fasern im Chiasma dar, besonders deutlich an den äusseren Winkeln. Im hinteren Winkel keine Spur von commissurenartig verlaufenden Fasern. Die Wurzeln sind viel schmäler als die Nerven. Fig. 3. Chiasma eines auf einem Auge erblindeten Pferdes. Die hier dargestellte untere Fläche des Chiasma zeigt die degenerirte entgegengesetzte Wurzel, besonders deutlich zu sehen an den Querschnitten 102 Biesiade cki. Über d. Chiasma neroonim optieorum des Menschen etc. beider Wurzeln. Am Chiasma selbst sieht man zwei Fortsätze, der dem kran- ken Auge entgegengesetzte ist degenerirt. Der gesunde Nerv und die entgegengesetzte Wurzel haben eine gleiche Dicke und einen geraden Verlauf. Fig. 4. Untere Fläche des Chiasma vom Menschen. Wie man sie an in Chromsäure schwach gehärteten und in Kalilösung hineingelegten Präparaten nur nach vorsichtigem Abheben der Pia matcr, die einen Theil des rechten Nerven noch umgibt, rindet. Man sieht von der Wurzel eine Lage von Fasern, welche über dem Nerven erhaben ist und zum vorderen Winkel zieht; die Fasern der rechten Wurzel bedecken die der entgegengesetzten. Im hinteren Theil des Chiasma sieht man der Längenaxe parallel ver- laufende Fasern, die in der Mitte vom Infundibulum eingedrückt sind. Fig. 5. Obere Fläche des Chiasma vom Menschen. Nachdem die oberflächliche brückenförmig über den hinteren Winkel verlaufende Schichte von Fasern nach einer schwachen Härtung in Chromsäure abgezogen und das Bindegewebe in Kalilösung durchsichtig geworden ist, präsentirt sich hier diese dargestellte obere Fläche, wie man sie aber nur an einzelnen Chiasmen ausnahmsweise findet, mit einem im hinteren Winkel commissurenartig verlaufenden Wulst von Fasern. Zugleich geht von jedem Nerven zum hintern Winkel ein bogenförmig gekrümmter Fortsatz, der sich in der Mitte des Chiasma mit dem der andern Seite berührt und zur Wurzel derselben Seite Fasern abzugeben scheint. Man hat jedoch keinerlei Sicherheit, dass man hier nicht denselben Täuschungen unterworfen sei , denen man so oft unterlegen , indem man Fasern, die auf derselben Seite bleiben, gefunden zu haben glaubte. Meinem Collegen, Herrn R. Hofmann danke ich für die gefällige Über- nahme der Zeichnungen. BiesiadecM. Ölt er das Chiasma nerv, opt.d. Menschen u.i.Thiere Fi? , Fig. '■! Ficf. 3. 1 Fr//. ■■') Sitzun-sli.l k Aka1l.ll.U'.malh..rdturw.ri.XLILBtl.N0 21.1860. SITZUNGSBERICHTE DKR KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. MATHEMATISCH - NATURWISSENSCHAFTLICHE CLASSE. XLII. BAND. ■ SITZUNG VOM 11, OCTOBEB 1860. m 22. XXII. SITZUNG AM 11. OCTOBER 18Ü0. Der Secretär legt vor: 1. Eine für die Sitzungsberichte bestimmte Abhandlung des Herrn Professors Reuss in Prag: „Beiträge zur Kenntniss der ter- tiären Foraminiferenfauna" ; 2. eine vom Herrn Gian. Batt. Fasoli, Mitredacteur der Gazette chimique in Venedig, eingesendete Abhandlung über Gegen- gifte. 3. Ein versiegeltes Schreiben mit der Aufschrift: „Optisch- krystallographische Relationen. Wien, den 10. October 1860", welches vom Herrn A. Seh rauf mit der Bitte um Aufbewahrung zur Sicherung seiner Priorität übergeben wurde. Herr Hofrath W. Hai ding er bringt die bevorstehende Reise des kön. württembergischen Hofrathes Theodor v. Heuglin nach Afrika zur Sprache und überreicht ein Exemplar der Einladung zur Subscription für Deckung der Kosten dieser Reise. Derselbe legt ferner die erste Lieferung des in J. Perthes' geographischer Anstalt ausgeführten geologischen Atlases des öster- reichischen Kaiserstaates vom Herrn Bergrathe Fr. Foetterle vor. Herr Regierungsrath H y r 1 1 überreicht eine Abhandlung : „Über wahre und falsche Schaltknochen in der Pars orbitaria des Stirnbeins". Herr Prof. Brücke theilt die Resultate einer Untersuchung des Jacobson'schen Organs des Schafes mit, welche von Dr. Co- loman Balogh, Assistenten am physiologischen Institute der Uni- versität in Pest, angestellt wurde. Herr Prof. Kner übergibt die Fortsetzung seiner in der Sitzung vom 19. Juli d. J. vorgelegten Abhandlung: „Über den Flossenbau der Fische". 8* 104 Herr Max. Ritter v. Vintschgau, Prof. der Physiologie und höheren Anatomie an der k. k. Universität zu Padua, legt eine Abhand- lung vor, betitelt: „Presenza dello Zucchero nelVurina di volpe". Herr Hume deLuine, General-Consul von Chili in Altona, ertheilt mit Schreiben vom 11. September 1. J. Auskunft über die wissenschaftlichen Institute Chili's und deren Publicationen , behufs der Einleitung des Schriftentausches mit denselben. An Druckschriften wurden vorgelegt: Academia Lugduno - Batava, Annales academici. 1856 — 1857. Lugduni-Batavorum, 1860; 4°- Academie imperiale des sciences, belles-lettres et arts de Lyon, Memoires. Classe des lettres: N. S. Tome Vme. Lyon et Paris, 1858 — 59; 8 •■ — Classe des sciences: Tome VIHme et lXme Lyon et Paris, 1858 et 1859; So- Ann alen der Chemie und Pharmacie von Friedr. Wühler, J. Lieb ig und Herrn. Kopp. XXXIX. Band, 1. und 2. Heft. Leip- zig und Heidelberg, 1860; So- Annales des mines. Cinquieme serie, tome XVme et XVlme. 3e et 4e livraison de 1859. Paris, 1859; 8»- Asiatic Society of Bengal, Journal of the — Nr. 5. — 1858. Calcutta, 1860; 8»- Astronomische Nachrichten. Nr. 1277. Altona, 1860; 4°- Austria. XII. Jahrgang, XLI. Heft. Wien, 1860; 8»- Cornalia, Emilio, Illustrazione Hella Mummia Peruviana esistente nel civico Museo de Milano. Con 1 tavola. Milano, 1860; fol. Cos mos. IXe annee. 17e volume. 14e livraison. Paris, 1860; So- Gesellschaft, mähr.-schlesische, des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde. Schriften der historisch-statistischen Section. XII. Band. Brunn, 1859; 8°- — der Wissenschaften, Königl. Sächsische zu Leipzig, Abhand- lungen. Philologisch -historische Classe: VIII. Band, 1. und 2. Heft. Leipzig, 1860; 4°- — Mathematisch - physische Classe: V. Band, 2, 3. und 4. Heft. Leipzig, 1859 und 1860; 4°- — Berichte über die Verhandlungen. Philologisch- historische Classe: XI. Band. Leipzig, 1859. XII. Band, 1. und 2. Heft. Leipzig, 1860; 8°- — Mathematisch-physische Classe 105 XI. Band. Leipzig, 1859; 80, — Jahresbericht der Fürstlich Jablonowski'schen Gesellschaft. Leipzig, im März 1860; 80- Gewerbe-Verein, nieder-österreichischer, Verhandlungen und Mittheilungen. Jahrgang 1860, 3. und 4. Heft. Wien. 1860; 8°- Institut des Provinces , des societes savantes et des congres scientifiques, Annuaire. 1860. 2dc serie, 2me vol. — XH"" vol. de la collection. Paris et Caen; 80# Jahrbuch, Neues, für Pharmacie und verwandte Fächer, von G. F. Walz und F. L. Win ekler. XIII. Band, 6. Heft. XIV. Band, 1. Heft. Heidelberg, 1860; So- Offenbacher Verein für Naturkunde, Erster Bericht über seine Thätigkeit von seiner Gründung am 10. März 1859 bis zum 13. Mai 1860. Mit 4 Abbildungen. Offenbach am Main, 1860; 8°* Perez Bosales, V., Essai sur le Chili. Hamburg, 1857; S0- Plantamour, E., Observation de l'eclipse totale de soleil du 18 Juillet 1860, a Castellon de la Plana (Espagne). (Tire des archives des sciences de la bibliotheque universelle. Aoüt 1860.) 8°* Scarpellini, Caterina, Sulli terremoti avvenuti in Borna negli anni 1858 & 1859. (Estr. dal Bullettino della corrisp. scien- tif. di Roma. Anno XII°, Nr. 25.) 4°- Secchi, P. Angelo, Belazione delle osservazioni fatle in Spagna durante l'ecclisse totale del 18 Luglio 1860. Borna, 1860; So- So ci et e imperiale d'agriculture etc. de Lyon, Annales des sciences physiques et naturelles d'agriculture et d'industrie. 3me serie, tom. II et III, 1858 et 1859. Lyon et Paris; 8»- — geologique de France, Bulletin, 2me serie, tome XVII, feuilles 7—12 et 21—28. Paris, 1859 ä 1860; S°- — Linneenne de Bordeaux, Actes de la — . Tome XXI. — 3me serie, tome I. Paris et Bordeaux, 1858; 8°* — Linneenne de Lyon, Aunales. Annees 1858 et 1859, tomes v„>e et yjme N> s Lyon et paris f 1858j 1859 — Janviep 1860; 80, — Beglement de la Societe Linneenne de Lyon. Lyon, 1860; 8<>- — Imp. des Naturalistes de Moscou, Bulletin. Annee 1860. Nr. 2. Avec 4 planches. Moscou, 1860; So- Society, Royal, of London, Philosophical Transactions for the vear 1859. Vol. 149. Part I & II. London, 1860; 4°- — 100 Proceedings. Vol. X, Nr. 37 — 39. 8°- — The Royal Society, 30lh November, 1859; 4°- — Further Researches on the Grey Substance of the Spinal Corde. Ry J. Lockhart Clarke, Esq. (from the Philos. Transact. , part I. 1859). London, 1859; 4°- Stas, J. S., Recherches sur les rapports reciproques des poids atomiques. Bruxelles, 1860; So- Wiener medizinische Wochenschrift. X. Jahrgang, Nr. 39 und 40. Wien, 1860; 4«- 107 ABHANDLUNGEN UND MITTHEILUNGEN. Bestimmung der optischen Constanten hrystallisirter Körper. IL Reihe. Von Albrecht Schraof. (Mit 1 Tafel.) (Vorgelegt in der Sitzung' vom 19. .luli 1860.) In einer früheren unter demselben Titel veröffentlichten Ab- handlung habe ich die Grundsätze ausgesprochen, welche mich bei der Untersuchung krystallisirter Körper leiten. Überzeugt, dass die Ermittelung der in der Optik der Krystalle vorkommenden Zahlen- werthe zur einstigen Bestimmung der Molecularfunction gewiss eben so nöthig ist, wie die Erforschung der Krystallgestalt, Cohäsion, magnetischen Verhältnisse und Orientirung der Elasticitätsaxen, habe ich meine Untersuchungen über die Brechung und Dispersion des Lichts in krystallinischen Medien fortgesetzt. Die Besultate, welche die vorliegende Abhandlung enthält, sind die Brechungsexponenten von 11 doppelbrechenden Körpern, worunter sich 7 zweiaxige Medien befinden. Von diesen letzteren stimmen die gerechneten Axenwinkel mit der aus directer Beobachtung sich ergebenden für den Austritt in die Luft oder in Öl durchgehends bis auf einen Grad. Wer die Schwierigkeiten kennt, welche sich der absolut genauen Bestimmung von Brechungsexponenten sowohl von Seite der Reinheit und Grösse, als auch durch die schwierig zu erreichende Identität des Materials entgegenstellen, wird diese Genauigkeit für mehr als genügend erachten. Die wirklichen inneren Axenwinkel haben hin- gegen noch viel grössere Sicherheit, indem die gerechneten mit den aus der Beobachtung folgenden nie mehr als um lOMinuten difleriren. 108 Sehr au f. Die Methode und das übrige Detail der Rechnung und Beob- achtung in Beziehung auf Brechungsexponenten, Axenwinkel, Öff- nung des Kegels der konischen Refraction etc. ist dasselbe geblie- ben, so dass ich hier nur noch einen Einwurf zu erörtern habe, welcher mir in Beziehung auf die Identificirung von bestimmten Stellen der Spectra mit den Fraunhofer'schen Linien gemacht wer- den könnte. Ich suche denselben in vorliegender Arbeit zu entkräf- ten, obgleich ich im Allgemeinen dem Ausspruche Kirch ho ff s und Bunsen's in ihrer kürzlich publicirten trefflichen Abhandlung: „Über die chemische Analyse durch Spectrabeobachtungen" voll- kommen beipflichte: „dass der Physiker aus der Farbe und Lage der Lichtlinien auf ihre Stellung zu den Fraunhofer'schen Linien schliessen kann"; ich führe jedoch, um die Genauigkeit zu zeigen, welche auch bei dieser Methode zu erreichen ist, die Mittel mehrerer Beobachtungsreihen von Quarz an , welcher ein Mineral von voll- kommen chemisch reiner und gleicher Constitution und genau be- stimmten Brechungsverhältnissen ist. Die Beobachtungen, welche ich sowohl im Beginne meiner ersten Untersuchung als auch jetzt anstellte, stimmen mit den Messungen Rudberg's vollkommen. In Beziehung auf die krystallographischen Verhältnisse war es mir an den vorliegenden Stoffen nicht möglich, zur Verbesserung der schon bekannten Axenverhältnisse genaue Messungen vornehmen zu können , weil der grössere Wachsthum der chemischen Verbin- dungen die Flächen gewöhnlich rauh und uneben macht. Übrigens muss ich auch noch mehrere andere Fragen, deren Beantwortung mir möglich war, wegen ihres mineralogisch-physikalischen Charak- ters von dieser Publication ausschliessen, und will in dieser Ein- leitung nur noch bemerken, dass ich ein Pendant zu den von S enar- mont studirten Seignette - Salzmischungen an dem sogenannten hexagonalen schwefelsauren Kalinatron gefunden zu haben glaube, welches trotz des scheinbar einaxigen Charakters doch vielleicht zwei sehr genäherte Axen besitzt. Das Detail meiner Untersuchungen hierüber habe ich Herrn Karl Ritter v. Hauer übergeben, welcher dieselben zugleich mit seiner chemischen Untersuchung desselben Salzes veröffentlichen wird. Schliesslich erlaube ich mir noch, dem Herrn Regierungsrath Ritter v. Et tings hausen, Director des k. k. physikalischen Insti- tutes, so wie dem Herrn Dr. Mor. Hörnes, Vorstand des k. k. Hof- Bestimmung der optischen Constanten krystallisirter Körper. 109 Mineralien-Cabinets, und dem Herrn Karl Ritter v. Hauer, Vorstand des chemischen Laboratoriums der geologischen Reichsanstalt für ihre gütige Liberalität zu danken, mit welcher sie mir das Material und die zur Untersuchung nöthigen Hilfsmittel zu Gebote stellten. X. Quarz. Si02. Krystalle aus dem k. k. Hof-Mineralien-Cabinete. Rhomboedrisch. a : c = 1 : 0-9082. Positiv doppelbrechend. Die zur Untersuchung benützten Exemplare waren vollkommen reine, wasserhelle Bergkrystalle des Fundortes S. Gotthard (XX, XV, b, a,cc, 59) von geringer Grösse, ihreLänge in der Richtung der Haupt- axe war 6 — 7 Millimeter; grössere Stücke konnten nicht verwendet werden, weil einerseits der Goniometer mit verticaler Limbusstellung für dieselben nicht genug Stabilität darbietet, andererseits aber dureh kleinere Stücke die bei krystallographischen Untersuchungen häulig vorkommenden Verhältnisse am treuesten dargelegt werden. An den Quarzkrystallen wurden das natürlich vorkommende sechsseitige Prisma benutzt und nur solche Flächencombinationen gewählt, in denen die Kante der das Prisma bildenden Flächen durch eine schmale Fläche abgestumpft wurde. Im Nachfolgenden führe ich nur die Mittel der Beobachtungsreihen von vier Krystallen an und habe diejenigen , welche ich im Beginne meiner ersten Abhandlung mit (59), die, welche ich jetzt machte, mit (60) bezeichnet: Prisma I. A = 60° 1' 20". (60). * = 1695. 1. Schwingungen senkrecht der Kante, daher ta Dß = 40°50' o)B = 1-54113 D = 40 58 w = 1-54261 000313 Mittel von 4 Beob- />. - 4t 7 mn= 1-54426 Fehl. jed. ein«, vom DE = 41 22 4 = 1-54704 0ü°*i7S Mittel = 0-00018 2. Schwingungen parallel der Kante, daher e \)n = 41°40' sB = 1-54998 l)p = 41 49 e = 1-55181 0-00367 Milf. von 4 Beob. I)f) = 41 58 eD = 1-55365 Fehl. jed. einz. I>,: = 42 13 eE = 1-35638 0-00273 0-00023 DßX= 42 35 £ßX= 1-56040 110 Sehr a u f. (59). t=i2° H. 1. Schwingungen senkrecht der Kante, daher w. DB = 40°49* uiB = 1-54095 Dn = 40 58 a» = i-54260 0-00331 ..... P p Witt. Dn = 41 7 w„ = 1-54426 n 14 oi ' < M,lflQß 0-00260 ied. DE = 41 21 00o73 0- 00008 eE = 1-55608 />;= 42 35 e3X= 1-56025 (60). Prisma III. A = 60° 1' 30". t = 20° R. 1. Schwingungen senkrecht der Kante, daher w. DÄ = 40°50' Z)p == 40 58 ^=41 7 I>£ = 41 22 10" mB - L 54107 Fehler 3. Beobacht, '"' = 1*54254 0.0,)3 1;; 0-00010 ,„.. = 1-54422 , „,(~no 0-00280 a> E = 1 -a4i02 2. Schwingun gen parallel der Kante, daher e. Bn = 41°40'40" D — W 48 />„ = 41 56 e. == 1-55042 e =1-55180 0-00281 Fehler 3. Beobacht. , „..r>, 0-00014 £/> _ ' DOdAa 0-00299 />/. — 42 12 20 e£ = 1-55622 D^= 42 34 b^a= I-5601S Bestimmung der optischen Constanten krystallisirter Körper. Prisma IV. .1-60° 3'. (60). t= 17° R. 1. Schwingungen senkrecht der Kante, daher oj. DB = 40°51 ' Dp = 40 59 U)ß _ 1-54099 Fehler 2 Beobat.|l( o,? = 1-54248 0-00313 0-00021 DD = 41 8 DE = 41 24 wD= 1-54412 0-00293 ?A= 42 37 £ßX= 1-56035 Nimmt man aus diesen Beobachtungsreihen das Mittel, so erhält man für die beiden Hauptbrechungs-Exponenten folgende Werthe: oj,. = 1-54106 eB = 1-55012 nnnn a k*aoa 0-00315 Ä , ~„„s 0-00325 wn = l-o4421 £n = l-aa338 ^^^ , K,„ni 0-00280 fl , „Kro, 0-00283 w£ = 1-54701 eE = 1-03621 und daraus folgt aus der Cauchy'schen Dispersionsformel mite r Berücksichtigung des Mittels von (#— D) und (D — E) folgender Werth für H. . KKSnfl 0-01105 |.«ß7KR 001137 4 |9 S c h r a u f. Dieses Resultat, welches ganz unabhängig von allen Neben- rücksichten gefunden ward, erlaubt mir jetzt einen Schluss zu ziehen auf die Genauigkeit der angewendeten Hilfsmittel und auf die Rich- tigkeit der Methode bei der Identificirung einiger Spectrastellen mit Fraunhofer'schen Linien. Rud b erg's Beobachtungen nämlich, welche mit Benützung der erwähnten Linien gemacht wurden und seitdem durch die Messungen Esselbacb's (Pogg. Ann.) eine directe Be- stätigung erfahren haben , sind als vollkommen genau zu betrachten und können als sichere Vergleichspunkte benützt werden. Es ist: Seh rauf: w„ = 1-54106 Rudberg: ujj, = 1-54421 ioB = 1-54701 ioB = 1-55806 uurg; tu ., = i y-nj;»u _i wB = 1-54418 wB = 1-54711 toH = 1-55817 = -f u VW 1» 4- 0-00003 — 0-00010 — 0-00011 es = 1-55012 en = 1 • 55338 £/. = 1-55621 Eg = 1 • 56758 eB = 1-54990 £[) = 1-55328 eE = 1-55631 eH = 1-56772 + 0-00022 + 0-00010 - 0-00010 — 0-00014 Der mittlere Fehler meiner Beobachtungsreihe gegen R u d b erg beträgt daher 0-00012; er ist so gering, dass er vielmehr eine Be- stätigung als eine Correction meiner Methode in sich birgt, denn selbst die Messungen Esselbacb's, welche doch mit der Benützung der Fraunhofer'schen Linien angestellt wurden, differiren durch- schnittlich um einige Einheiten der vierten Decimalstelle gegen die Rudb erg's; ich konnte daher mich schon im Anfang meiner früheren Untersuchung für überzeugt halten, keine bedeutenden Fehler zu begehen. tl tl Berechnet man endlich nach der bekannten Formel -^— - das ng-i Dispersionsvermögen beider gebrochenen Strahlen, so erhält man folgende Zahlenwerthe: J = 0031735 4. = 0-032080. XI. Anatas. Ti08. Krystalle aus dem k. k. Hof-Mineralien-Cabinete. Pyramidal. a:c = 1 : 05628. Negativ doppelhrechend. Von diesem Minerale wären wohl sehr schwer durch Schleifen die nöthigen Prismen herzustellen, weil die hohe, doppelbrechende Bestimmung der optischen Constanten krystallisirter Körper. 113 Kraft, die Härte und Kleinheit der Handstücke diess kaum erlauben würde; hingegen bietet die natürliche Pyramide (111) ein so orientirtes Prisma dar, dass durch directe Beobachtung sich beide Hauptbrechungs-Exponenteu ergeben. Zur krystallographischen Be- stimmung der benützten Pyramidenflächen machte ich einige Mes- sungen. (111) (ITT) = 136°31'20' = 136 40 = 136 38 = 136 37 = 136 32 welche von dem mittleren Werthe nach Brooke's und Miller's Angabe (111) (11T) = 136°36' nur wenig differiren. Zur Bestimmung der Brechungs-Exponenten konnte ich einige schöne Exemplare verwenden. Krystall I, welcher ein vollkommen deutliches Spectrum lieferte, war eine Combination der Flächen (111) und (100), welche so verzogen war, dass die Endfläche ein sehr verlängertes Parallelogramm bildete. Er war licht honiggelb, fast durchsichtig; sein unteres Ende war abgebrochen; als Fundort des losen Exemplares war Cocaes in Brasilien (1845 V 27) bezeichnet; seine Grösse ist in der Richtung der Hauptaxe circa 5 Millim., in der darauf senkrechten 7 Millim. Krystall II war dunkelbraun, durch- scheinend, gab auch nur ein verschwommenes Spectrum. Die Grösse dieses Exemplares, welches durch die Pyramide (111) gebildet wird, beträgt nach jeder Dimension kaum einige Millimeter. Prisma I. A = 43° 28' 40". * = 16° R. 1. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher parallel der Axe = £. ü B = 89°31' eB = 2-47396 Mitt. Fbl. v. 4Beob. DD = 91 41 tB = 2-49585 °'01989 0-00100 DE = 93 35 eE = 2-51261 0-01676 2. Schwingungen parallel der Kante, daher == oj. ÜB = 9302a' wB = 2-51118 Fehler 4 ßeobach. DD = 96 wlt = 2-33536 0"02418 0-00250 J14 Schrauf. Die annähernde Richtigkeit dieser Zahlen wird durch die Mes- sungen am zweiten Krystalle bestätigt , wo ich folgende Resultate erhielt: e. D„ => 89° e„ = 2-477 'B — "" CÄ >D - 91 °' £D Dn = 93 5 io p = 2 • 5 1 :; DD = 9t 0' eD = 2-497 = 2-47596 5 = 50°31' wß = 1-63460 Dp = 50 44 o>p = 1-63670 0-00431 Fehler 3. Beobacht. ^o = 50 57 30" ioD = 1-63891 0-00015 #£ = 5123 0^ = 1-64303 0-00412 DßX= 51 56 mßX= 1-64834 Prismall. A = 60° 2'. *=16° R. (60) 1. Schwingungen parallel der Kante, daher = e. 05 = 49°17' eB = 1-63062 D = 49 28 DD = 49 40 DE = 50 2 e = 1-63240 sß = 1-63447 sE = 1-63814 0-00385 Fehler 3. Beobacht. 0-00016 0-00367 Z)^= 50 33 e A= 1-64330 2. Schwii igungen senkrecht der Kante, daher = oj. 2>5 = 49°41' ojb = 1-63474 Dp = 49 54 DD = 50 7 ߣ = 50 32 ojp = 1-63682 wD = 1-63892 (oE = 1-64317 0-00418 Fehler 4. Beobacht. 0-00013 0-00425 ^A= 51 w = 1-64775 An diesem zweiten Krystalle wurde schon früher ein anderes Prisma benützt, für welches folgende Zahlen gefunden wurden : Prisma III. 4 = 60° 0' 20". *=13° R. (59) 1 . Schwingungen parallel der Kante, daher = e. Db = 49°13' eB = 1-63067 Fehler 5. Beobacht. Dd = M37 eD = 1-63437 U'UU,5'U 0-00012 fl£ = 49 59 eE = 1-63807 0*00370 t 1 (J S c li r a u f. 2. Schwingungen senkrecht der Kante, daher — w. DB = 49°38 atB = 1- 63454 Fehler 5.Beobacht. DD = SO 5 wD =1-63906 UUÜ454 0-00010 DE = 50 30 wE = 1-64321 0-00415 Vergleicht man nun die Mittelwerthe meiner Beohachtungsreihen mit den Angaben Heusser's, so erhält man eine constante negative Differenz: Häuser: wfl = 1-64607 n.nnQQi Schrauf: eß = 1-63896 q.qoah« wE = 1-64998 eE = 1-64314 £/)=l-64172 ion= 1-63448 4 ßißüQ 0- 00371 D . fi,a„« 0-00376 eE = 1- 64643 toE = 1- 63824 welche sich auf 0*007 berechnet. Dieselbe ist zu gross, um einem Beobachtungsfehler zugeschrieben zu werden, besonders da der Grad der Doppelbrechung und Dispersion fast vollkommen übereinstimmen, sondern kann nur ihren Grund in der Verschiedenheit des Materials haben, ich werde daher wenn möglich, auch Krystalle anderen Fund- ortes in den Kreis meiner Untersuchungen ziehen. Berechnet man endlich nach bekannter Formel den Brechungs- exponenten für Violett aus meinen Messungen, so erhält man folgen- des allgemeine Schema für Apatit von Jumilla: wR = 1-63463 eR = 1-63053 «4=1-63896 °-00433 4=1-03448 O'00383 4=1-64324 °-°0418 4 = 1-63824 °-0ü37ß <4 =1-65934 °-°1620 4=1-65260 °01436 und hieraus folgt das Dispersionsvermögen für beide Strahlen zu JE = 43 35 eE = 1-57154 2. Schwingungen senkrecht der Kante, daher = w. DR = 43°24' ojß = 1-57028 D =43 34 ^=1-57180 °00314 Fehler 5. Beobacht. 0^ = 43 45 30" ^=1-87342 0.00268 DE = 44 44 wE = 1-57710 Diese Messungen stimmen sehr gut mit den Angaben Descloi- zeau x's überein, welcher (Ann. d. Min. XI) unter dem Titel : „ Emeraud" Krystalle von Elba untersuchte. Er fand für dieselben, sowohl für einen ungefärbten reinen, als auch für einen rosee gefärbten gleiche Werthe des Brechungsexponenten E. Es ist Descl. wE =1-577 e£ = 1-572 welche Zahlen mit den von mir gefundenen identisch sind. Berechnet man nun aus meinen Messungen den Brechungsexponenten für H, so folgt als allgemeines Schema für den Fundort Elba : u, = 1-57028 £ß = 1-56540 i.w^o 0-00314 B a k-^h 0-00268 D wP = 1 -57710 er wH= 1-58884 U U11'4 eH und hieraus das Dispersionsvermögen Jw = 0-0323672 Js = 0-0302790 B. VonSerra de Grao Mogor in Brasilien. (1SÖ3, XXIII. 19), Die zwei Exemplare dieses Fundortes wurden 1841 beim Diamant- waschen gefunden, haben die an beiden Enden abgebrochene Säulen- form; ihre Farbe ist sehr licht blaugrün, sie stehen daher schon den Sit/.lj. d. mathem.-iiiitunv. Cl. XLU. Bd. Nr. 22. 9 1 • 56838 0-00298 0-00316 = 1 oy1d4 = 1 ■58261 0- Ol 107 118 S c h r a u f. sogenannten Smaragden '), auch nach ihrem Fundort nahe; die Flächen sind etwas matt; die Grösse beider ist verschieden, der Krystall I hat eine Länge von 1 Centim. bei einem Durchmesser von 2 Millim., während der zweite Krystall eine Länge von 5 Millim. und einen Durchmesser von 4 Millim. besitzt. Prismal. 4 = 59° 58'. t = U° R. 1. Schwingungen parallel zur Kante, daher = e. e = 1-57197 e == 1-57394 ü'00395 Fehler 2. Beobacht. / _ 4. 57592 O-O0020 eD — l oiovt, 0.00408 eE = 1-58004 £}ji= 1*58554 2. Schwingungen senkrecht der Kante, daher = w. ai., = 1-57771 " 4 ttw 0-00411 Fehler 2. Beobacht. ion = l'5/9uo P a ksm«o 0-00024 wD= l-o8182 0- 00443 mE = 1 • 58625 io -,= 1-59246 Prismall. 4 = 60° 20'. f = 15°R. 1. Schwingungen parallel der Kante, daher = e. D» = 43°56 e„ = 1- 57100 »B == 43c 35 Dp = 43 46 DD = 43 :;? »B = 44 20 Dß* = 44 51 2 . Schw *>B = 44< 7 »p = 44 18 »D = 44 30 »E = 44 55 D* = 45 30 Dp = 44 8 DD = 44 21 DE = 44 45 ep= 1-57328 °-°0441 £z> = 1-37541 O.Q0423 ££ = 1-57904 Fehler 3. Beobacht. 0-00014 DßX= 45 18 e« = 1-58543 2. Schwing ungen senkrecht der Kaute, daher = OJ. DB = 44°33 ' Ü = 44 47 (jj,, = 1 -57753 «,*== 1-57994 °'0Ü481 DD = 45 0 30' I)h. = 45 26 "/> = i-88234 0.oo451 W/. = 1-58685 ÖA=46 2 o, A= 1-59310 Descloizeaux gibt in seiner Untersuchung einige Brechungs- exponenten an, welche sich meinen Messungen nähern, so für einen „sehr grünen" Smaragd w = 1-5841 e = 1-5780 ') Dieses hoffe ich nächstens untersuche1" /u können, Bestimmung; der optischen Constanten krystallisirter Körper. 110 für einen zweiten hingegen von „hellerer" Farbe, ohne Angabe des Fundortes oj = 1-5796 e = 1-5738 beide Werthe schliessen sich ziemlich nahe an meine an. Nimmt man daher aus meinen Messungen das Mittel und berechnet ojw und £//, so folgt als allgemeines Schema für Fundort Grao Mogor w.. = 1-57762 e„ = 1-57148 -i.-89na 0*00446 * . w„fi„ 0-00417 io n = 1 '00,408 en = l'5E = 1-oöboo e£ = l'o<984 * i>no'n 0'01660 . „nu,„ 0'01558 (jjh = 1 '60321 £H = l'o9o42 und das Dispersionsvermögen für beide Strahlen zu J = 0-0439630 m äe == 0-0415878 C. Vom Fundorte Nertschinsk (1828, XL. 108) untersuchte ich ebenfalls zwei Exemplare; sie waren lange, sechsseitige Säuleu, deren einzelne Flächen der Hauptaxe parallel gestreift waren, ihre Farbe variirte zwischen farblos und lichtgrün. Prisma I. ^ = 60° 10' 30". t = 16° R. 1. Schwingungen parallel der Kante, daher = £. DR = 42°52' ep = 1-56154 j>* = 43 5 ' = 1-56388 0-00469 Fehler 3. Beobacht. DD = 43 18 4 = i-WWM o- 00393 ^^^ DE = 43 40 eE = 1-57016 Dßk= 44 47 eßX = 1-57496 2. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher = w. ÜB = 43°19' ojb = 1-56640 D = 43 30 top == 1-56838 0-00397 Fehler 2. Beobacht. 0- 00025 2^ = 43 41 a,D=* 1-57037 ^^^ DE = 44 6 wE = 1-57480 Dj?= 44 40 aißk= 1-58085 Prisma IL J = 58° 48'. * = 18°R. 1. Schwingungen parallel der Kante, daher = £. DB = 41°19' eB = 1-56181 = 1-56371 — 41 41 29 39 DE = 41 58 ** = 42 30 0 • 00381 Fehler 4. Beobacht. / __ 1.K6561 0- 00012 ,D _ i ooooi 0.003ü0 1-56921 1-57563 9* 120 Schnn f. 2. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher = w DB = 4 1 °42 ' wß = 1 • 506 1 9 O = 41 52 ß w = p 1 56801 0-00396 1 1 57015 57373 0- 00358 <> = 1 •58010 Fehler 4. Beobacht. T) — 42 3 ... ^.KmiK />,.. = 42 22 D = 42 56 Die Brechungsexponenten dieser zwei Exemplare sind bedeu- tend kleiner als die der früheren, stimmen jedoch auch mit einer schon vorhandenen Messung überein. Heusser gibt nämlich die Brechungsexponenten eines Berylls für grüne Strahlen an zu eE = 1-57068 mE = 1- 57513. Nimmt man nun aus meinen Beobachtungen das Mittel, rechnet den Brechungsexponenten für //, so erhält man für Krystalle des Fundortes Nertschiusk folgendes allgemeine Schema: ioR = 1-56630 fn = 1-56165 4=1-87026 0'003!)° eD= 1-56592 ^^ 4=1-57426 °-004üü eE= 1-56968 °-°0376 4=1-58818 0'01392 4=1-58393 001425 woraus sich das Dispersionsvermögen beider Strahlen berechnet zu Jw = 0-0383685 j' = 0- 0393695 XIV. Weissblei. PbO,COa. Prismatisch. a:b:c= 1 :0'7232 : 06102. Negativ doppelbrechend. Über die optischen Verhältnisse dieses Minerals sind mehrere wichtige Arbeiten veröffentlicht, über die Messung seines schein- baren Axenwinkel vonGrai lic h (Sitzt). IX) und Grailich und La ng (Sitzb. 27) über seine Brechungsexponenten von Desc loizeaux (Ann. d. Min.). Letzterer gibt dieselben zu a = 2-0745, ß = 2*0728, «y = 1-7980 an, ohne jedoch auf die Dispersion der Strahlen Bück- sicht zu nehmen, leb suchte daher auch dieses Mineral in den Kreis meiner Untersuchungen ziehen zu können. Wohl bilden die immer vorkommenden Zwillingsbildungen grosse Schwierigkeiten in der Auswahl passender Exemplare, jedoch gelang es mir, in der Krystall- saramlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes (8, H*, 12, 33) sehr schöne zu linden, bei denen die Zwillingsbildung so gering, dass die Bestimmung der optischen Constanten krystallisirter Körper. 121 zur Beobachtung nöthigen Prismen nicht unbrauchbar waren. Diese Ki ystalle waren vollkommen rein, fast farblos und vollkommen durch- sichtig, sie wurden benützt zur Bestimmung der Hauptbrechungs- exponenten « und y. Zur Bestimmung von ß hingegen wurde ein Krystall des Fundortes Baaden benutzt. Zum Verständniss der be- nützten Prisma habe ich in Fig. 1 die Krystallgestalt, in Fig. 2 die Projection der Flachen dargestellt. Die krystallographischen Verhält- nisse dieses Minerals verdienen eine monographische Behandlung, ich schloss daher meine bisherigen Untersuchungen, welche mir einige neue Flächen und ein dem Mohs'schen fast identisches Axenverhält- niss geben, von dieser jetzigen Publication aus und werde dieselben erst nach ihrem vollständigen Abschluss veröffentlichen. Vergleicht man nun die sphärische Projection mit dem von Grailicb und Lang gegebenen Schema der Elasticitätsaxen (b a c) so erhellt, dass der parallel der Kante schwingende Strahl bei dem Prisma (210) (T00) den Hauptbrechungsexponenten a, „ „ „ (301) (00T) „ „ y, „ „ „ (021) (001) „ geben muss, während der senkrecht zu derselben vibrirende in jedem Prisma einen mittleren Werth /i gibt. a. Krystall I. Prisma (210) (100). A = 34° 40'. t = 15° R. 1. Schwingungen senkrecht der Kante, daher fi=f (7 ß)- DR = 30°38'10° fiR = 1-81125 Z>* = 31 7 10 ^ = 1-82275 °'011S0 Fehler 3. Beobaeht. 4 = 3133 £=1-83340 °-°i06S O"00030 0^=32 10 fißX= 1-84850 2. Schwingungen parallel zur Kante, daher = a. DB = 41° 7' aB = 2-06146 DD = 41 51 20" aD = 2 07849 DE = 42 32 aE = 2-09405 D = 43 36 aßX= 2-11840 U U15o° Krystall II. Prisma (210) (T00). Ä = 34° 36' 40". t=\V R. 1. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher p—f (7 ,3). 0-01703 Fehler 4. Beobacbt. 0-00027 DB = 30°25' £)D = 30 58 30" fiB = 1-80694 ,,I) = 1-82074 0-01380 Fehler 3.Beobacht 0-00021 DE = 31 29 Dßk= 32 14 fxE = 1-83327 n = 1-85079 0-01253 J22 Sc h p a ii f. 2. Schwingungen parallel zur Kante, daher = a. DB = 41° 2' «Ä = 2-06145 n.MM» Fehler 3. Beobacht. DD = 41 46 aD = 207840 " ™» 0.00017 y>/; = 42 24 «g = 2-09299- 0-014..«.» Krystalim. 1. Prisma (210) (T00). ,d=34° 20'. / = 13°R. 1. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher /z — f (ß 7). DB = 30°12'20° /iÄ = 1-80890 0-0144'i J)n = 30 47 DE = 31 20 30 ,j.D = 1-82332 ^ = 1-83721 001389 Fehler 4. Beobacht. 0-00018 0/?A= 32 5 in = 1-85560 2. Schwingui igen parallel der Kante, daher = a. #ß = 40°36' 5° DD = 41 17 30 l)r = 41 59 aB = 2-06101 aD= 2-07718 aB = 2-09328 001617 0-01610 Fehler 4. Beobacht. 0-00015 0 = 42 55 aßk= 2-11493 2. Prisma = (310) (100). ^ = 24° 37' 40". *=13°R. 1. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher fi=f (ß 7). j)n = 20°22' Z^ = 20 52 30" Mß = 1-79415 pB = 1-81340 0 01925 1. Beobacht. DE = 21 21 \iE = 1 -83135 1>-q\= 1'85636 001795 2. Schwingur igen parallel der Kante, daher = OL. #Ä = 27°18' />fl = 27 59 20" DE = 28 36 ^a= 29 23 aB = 2-05285 aD = 2-07815 aE = 2-10054 a/M = 2-13037 001530 0 • 02239 1. Beobacht. ß. Kr y st all IV. 1. Prisma = (021) (001). ^ = 39° 46'. £ = 12° R. 1. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher fi = f (« 7). D, = 34°12'30' ^ = 2-02475 Fehler 3. Beobacht. /,„ = 34 44 10 ^ = 2-04026 0.00()18 ^=35 14 "*-;•??" 0-01285 D/W= 35 54 ^= 207147 2. Schwingungen parallel der Kante, daher = ;9. DS = 35°28'30' fc = 2-0597:; D/, = 36 4 ^=2-07695 ^ = 36 28 fa-t-00161 0.01468 0^=37 24 ßßX= Ä-11253 Bestimmung der optischen Constanten krystailisirter Körper, 12!j 2. Prisma=(02l) (GOT). A = 30° 46' 40". /=1S°R. 1. Schwingungen parallel der Kante, daher = ß. DK = 35°28'30° ßB = 2-05934 „,. ß _ . ., " /y r eitler 6. Beobacht. />„ = 36 4 ^=207562 /)g = 36 40 30 ßE = 2-09225 7. Kry stall I. Prisma (301) (T00). ,4 = 28° 38'. t=U° R. 1. Schwingungen parallel der Kante, daher = y. D „ = 24° 0'30" r„ = 1-79300 Fehler 4. Beobacht. 0-01072 Dn = 24 20 40 Yn = 1' 80372 0- 00012 0-01070 D£ = 24 41 ftj = 1-81442 u U1U'U ß/?A=25 8 ^=1-82859 2. Schwingungen senkrecht zur Kante, /* = /"(« ß). DD = 33 11 ^ = 207726 Krystalllll. Prisma (301) (100). A = 28° 35' 20". * = 17° R. 1. Schwingungen parallel der Kante, daher = 7. DB = 23°52' yB = 1-78996 i)ft = 24 18 m = 1-80364 °-°1368 Fehler 5. Beobacht. ^ = 24 46 £=1-81840 °-°1476 O"00014 2. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher fi=f{a. ß~). DD = 33° 7' fi = 2-07705 1. Beobacht. Nimmt man nun aus diesen Beobachtungsreihen das Mittel, so erhält man für die drei Hauptbrechungsexponenten folgende Werthe, wobei der Werth für // berechnet ist : «„ = 2-06131 ßn = 2-05954 rß = 1-79148 1672 lfi74 l^rt ffl/) = 2-07803 10/* ^ = 2-07628 1°'* ^ = 1-80368 1AäV aE = 2-09344 1541 ßE = 2-09194 1366 ^£ = 1-81641 *273 aÄ = 2-15614 6270 ßH = 2-15487 6293 yH = 1-86329 4688 Mit diesen Werthen stimmen auch diejenigen nahezu überein *), welche man aus den senkrecht zur Kante schwingenden Strahlen ableiten könnte, da die krystallographischen Verhältnisse bekannt sind. Ich habe zur Controle diese Methode benützt , fand wohl 1) Bei dieser Gelegenheit miiss ich einen Druckfehler in der ersten Reihe XLF. pag. 804 verbessern, da in der Note statt v cos '2ij — /•. gesetzt ward v cos 2y — v. Die Rech- nung ist, wie man sich Leicht überzeugen Kann, nach der richtigen Formel, die ich pag. 774 gegeben, durchgeführt. 124 S c h r a u f. Werthe, die keine grosse Differenz von a, ß, y zeigen; d a jedoch im vorliegenden Falle, da a — ß sehr gering, ein sehr kleiner Fehler in ,3 oder a, den Axenwinkel ungemein afficirt, so schloss ich diese Rechnungen von der Publication aus. Berechnet man nun aus den obigen Werften von \ 17°16'30" ABU = 6 45 55 (AB)U = 14 36 30 welches Resultat mit den schon bekannten Werthen vollkommen über- einstimmt, denn es ist nach Gräflich Grailich und Lang Desrloizeaux (AB) = 16°56' p = 19°31' o = 17°0' 17°15' während meine eigenen Beobachtungen 15 — 17° ergaben. Es ist daher das vollständige Schema für Weissblei mit Berück- sichtigung sowohl des wirklichen inneren, als auch des secundären (secA B) und scheinbaren Axen winkeis und der Öffnung des Kegels der konischen Refraction Folgendes: seh B D E // « = 206131 2-07803 2-09344 2- 15614 ß = 2-05954 2-07628 2-09194 2-15487 ^ = 2-79148 L -80368 1-81641 1-86329 ■» AB— 8°21'35' 8°13'50° 7°35' 15' 6°45 ':;:;' , AB = (9 36 50) (9 28 40) (8 44 30) (7 49 25) tp= 1 20 45 1 20 25 1 14 24 1 8 35 (,4ß) = 17 16 30 17 8 10 15 54 40 14 36 30 Bestimmung der optiselnn CoDstanten krystallisirter Körper. 121 XV. Amcisensanrer Baryt. BaO,Fo03. Krystalle von Herrn Karl Mitter v. Hauer. Prismatisch. a:b:c= 1 : 08638 :0 76ö0. Positiv doppelbrechend. Die Krystalle dieser Verbindung sind durch die Flächen (101) und (011) gebildet, und seihst hei sehr grossem Wachsthum der Krystalle tritt (HO) nur sehr untergeordnet auf. Zur Orientirung habe ich., da (101) nicht immer das vorherrschende Prisma bildet, mehrere Winkel gemessen, wovon folgende das Mittel sind : (101) (10T) = 104°30' (011) (OH) = 83 45 welche Werthe mit den von Heusser angegebenen ziemlieh über- einstimmen, daher ich auch das von ihm bekannt gemachte Axen- verhältniss beibehalten habe. Zur Bestimmung der Brechungsexponenten konnten keine natürlichen Prismen benützt werden; ich suchte daher, wie auch bei den übrigen Substanzen, die Schnitte so zu führen, dass jedes geschliffene Prisma vollständig symmetrisch gegen die Elastici- tätsaxen orientirt ist , damit beide gebrochenen Strahlen Haupt- brechungsexponenten geben. Ein solcher Schliff ist wohl jedesmal bei einiger Aufmerksamkeit und Übung, trotz seiner Schwie- rigkeit, zu erlangen. Vergleicht man nun die möglichen Prismen mit der von Lang gegebenen Orientirung der Elasticitätsaxen (6 a c) so erhellt, dass für (101) (101) der parall. Str. = y "n(1 der senkr- = /J (OH) (OlT) „ „ „ = ß „ „ „ = y (HO) (HO) „ „ „ = a „ „ „ = ß sein müsse, was ich auch bei meinen Untersuchungen vollkommen bestätigt gefunden habe. Es ist ferner bei diesen so orientirten Prismen der Vortheil erreicht, dass die Übereinstimmung der Brechungsexponenten durch den bei jedem Prisma beobachteten ß geprüft wird. Die Resultate meiner Messungen sind : 0-00538 Fehler 4. ßeobacht. 0-00550 12(5 S c h r a u f. Prisma I. Symmetrisch geschliffen zu (101) (101). 4 = 40° %'. / = 14° R. 1. Schwingungen parallel der Kante, daher = 7. D - U 53 yB - 156792 o oo53g ^^ ^ ßeobacht p ^ r-° _ ; ü 0-00021 />„ ^25 7 rö= 1S7327 0.00449 Z)£ = 25 20 30' r£ = 1*57776 0^=25 40 rßX= 1-58473 2. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher = ,3. I)B = 26° /?ff = 1-59168 /)p=26 7' ,5, =189418 Z)o = 26 14 400 ßD= 1-59706 D£ = 26 30 /5£ = 1-60256 7>j)= 26 53 ßßX= 1-61034 Prisma II. Symmetrisch zu (011) (011). ^ = 49° 58'. *=15°R. 1. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher = 7. n' = S°85' ^ = I'ÜSJS °-°0465 FehIer 3-Beobacht. ^ = 33 7 r^= Ll>o °-°o°13 2)^=33 16 rfl= 1-57249 ^^ Z)£= 33 36 yE = 1-57761 *>,ja=3S 4 Yßx= 158480 2. Schwingungen parallel der Kante, daher ^ß. ^ = 34°32'10" >3* = 1'S9196 ()-00494 Fehler* Beobacht D = 34 42 ß = 1-59435 U UU4J+ n ftM« 71,,= 34 51 30 ^=1-59690 0.00;.2„ DE = 35 13 30 ßE = 1-60215 /^=35 45 ßßX= 1-61032 Prisina III. Symmetrisch zu (HO) (110). ,4 = 51° 30'. #=17° R. 1. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher =ß. 2* I 36 11' ßl 1-59436 0'00537 ^SE"*1- /,„ = 36 21 30" ,Sfl = 1-59691 0.00..,;7 D£ = 36 42 ßB = 1-60248 2. Schwingungen parallel der Kante, daher = a. DÄ = 38°42'10' wß = 1-63098 Dp = 38 54 i»p = 1-63355 0-00514 Fehler 6. Beobacht. ^=39 6 ^=1-63612 0-00010 DB= 39 26 «je= 1-64123 U UU511 Bestimmung der optischen Constonten kryslallisirter Körper. 127 Nimmt man nun aus diesen Beobachtungsreihen das Mittel, so erhält man für die drei Hauptbrechungsexponenten folgende Werthe: aB = 1-63098 ßn = 1-59181 yR = 1-56788 MArt B Kl 4 B Kl 7 500 «„ = 1-63612 a14 ßn= 1-59698 a1' yn= 1-57288 ,"" a£ = 1-64123 51; ,3£ = 1-60243 °45 yfi = 1-57768 *°" a„ = 1-66047 1924 /?Ä = 1-62176 1933 yH = 1-59643 187d Es ist daher das Verhältniss der Elasticitätsaxen folgendes : für B — a : b : c = 1 : 0-984905 : 0-961300 D = 1 : 0-984909 : 0-961348 E = 1 : 0-984554 : 0-961279 H = 1 : 0-984405 : 0-961455 und das Dispersionsvermögen des Mediums in der Richtung der drei Elasticitätsaxen : Aa = 0-0463593 Aß = 0-0501692 J = 0-0498360 r Aus den obigen Daten berechnet sich ferner der wirkliche Axenwinkel, so wie der scheinbare ((AB')) beim Austritt in Öl ') zu ABB = 77°5i' ABH = 80°12'40' ((AB))B = 85 45 ((AB))H = 89 30 während die Axen in der Luft nicht mehr austreten. Aus Mangel an schönem passenden Material konnte ich mir keine Axenplatte schleifen, kann daher meine Resultate nur mit den Beobachtungen Grailich und Lang vergleichen. Sie geben an für den Austritt in Öl ((AB))P = 85°, ((AB))» = 86° 30'. Werthe, welche mit den vor mir gefundenen nahe über- einstimmen; für den Austritt in die Luft hingegen (AB)P = 167° J>4', (AB),j = 170°; diese letzteren Zahlen nun stimmen weder mit von mir gefundenen überein, noch mit den aus der Reduction von ((AB)) auf (AB) entspringenden, da für Violett jedenfalls aus ((AB))» = 86° 30' sich (AB) = 180° berechnet. Bedenkt man ') Uer Brechungsexponent des Öles wurde zur Rechnung identisch angenommen mit der von Grailich. und Lang- angegebenen, um eine Vergleichung zu ermög- lichen , also: ,i = 1-470, nß = 1-473, fiE = 1-475, y.H — 1-484. 128 S c li r a u f. jedoch, dass nahe an 180° der scheinbare Axenwinkel in der Luft wegen der grossen Unsicherheit seine volle Bedeutung verliert, so ist auch diese Differenz von sehr untergeordnetem Werthe im Ver- gleich zu der nahen Übereinstimmung der für den Austritt in öl beiderseits erhaltenen Werthe. Es ist daher für den ameisensauren Baryt mit Berücksichtigung des scheinbaren Axenwinkels in Öl ((AB)) folgendes Schema giltig: B 1) E II a= 163098 1-63612 164123 1-66047 ß= 1-59181 1-59698 1-60243 1-62176 y = 1-56788 1-57288 1-57768 1-59643 w,l#=77°5r 77°54'20" 78°31'40" 80°12'40° sec ,lß=(75 38 50") (75 42 30) (76 19 10) 78 0 10) £ = 44 31 yE = 151301 ^A=43 7 ^a= 151857 2. Schwingungen senkrecht der Kante, daher = a. DR = 51°19'30° aR = 1-57314 nff „. „, B , „-„„„ 0-00440 Fehler 5. Beobacht. Z> = 51 34 a„ = i'oioiS jf u, K, ,n p , .-7~« 000015 Dfl = 51 51 10 aD = i-57754 0.00537 Z>£ = 52 22 30 a£ = 1-58291 Dßl = 53 18 aJ;= 1-58954 Prisina II. Vollkommen symmetrisch zu (011) (Oll). A = 62° 39'. *=17° R. 1. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher = y. DR = 40°29'30° yr = 1-50651 0-00351 Fehler 3. Beobacht. 0-00014 0-00321 Dp = 40 39 y = 1-50826 DD = 40 48 yD = 1-51002 Z>£ = 41 6 30 f£ = 1-51323 DßX= 41 33 r#= 1-51780 2. Schwingungen parallel der Kante, daher = ß. DR = 40°48' ÄH = 1-50998 D = 40 58 ß == 1-51170 °'00343 Fehler 4. Beobacht. DD=U 8 ^=1-51343 0.00399 000013 DE = 41 26 30" ßE = 1-51672 0^=41 46 ßßk= 1-52070 Prisma III. J. Unsymmetrisch zu (011) (011). Gibt ein ver- schwommenes Spectrum, welches beim Mittelnehmen zu übergehen ist. ,1 = 64° 37'. £=16° R. 1. Schwingungen senkrecht zur Kante,// nahe an y. DR = 42°37' ftR — 1-50627 ^ = 42 57 30" ^ = 1-50937 " ««J j. Beobacht. D£ = 43 16 40 ^ = 1-51265 U UU,i'-' | 3 Ü 8 c h r a u f. 2. Schwingungen parallel der Kante, daher v nahe an ß. DR = 43° 0'40" v„ = 1-S110S ÜD = 43 27 vß = 1 -51430 üü"5 L Beobacht. />£ = 43 48 v£ = 1-51765 0- 00335 D A= 44 19 i»^= 1-52256 B, Dasselbe Prisma wurde unigeschliffen, so dass es vollkommen symmetrisch zu (011) (011) wurde, was sich aus den übrigen noch vorhandenen Flächen des Kryslalls erkennen lässt. ^4 = 60°12'20" t= 17° R. 1. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher — y. DB = 37°S9'30" yB = 1-50707 D = 38 8 yp = 1*50873 DD = 38 IG yd = *"««» 0-003»3 ° ^^ Z)£ = 38 33 40 r£ = 1-51346 DßX= 38 59 Yßx= 131817 2. Schwingungen parallel der Kante, daher =ß. DB = 38°15' y?Ä = 1-50995 0-00316 Fehler 4. Beobacht. 0-0(1355 Fehler 4. Beobacht. 0-00325 D = 38 23 ß = 1-51157 DD = 38 31 50" ^ = 1- 51350 Z)£ = 38 50 20 ßE = 1-51675 1)^= 39 10 40 ßßk= 1-52045 Nimmt man nun aus diesen Beobachtungsreihen das Mittel, so erhalt man für die drei Hauptbrechungsexponenten, wenn nach bekannter Formel II berechnet wird, folgende Werthe: aR = 1-57314 ßR = 1-50997 Yn = 1-50669 B 4.40 144 ViO an= 1-57754 44 /3„ = 151346 r„ = 1-51005 äM «„ = 1-58191 oäi /?„, = 1-51674 "^ Yf = t 51323 *10 4 = 1-59851 löAB= 26°30'25B 26°47'10° 26°49'10° 27°57' sec AB =(25 25 40) (25 40 40) (25 41 40) (26 42 30' ) tp= 1 3 43 1 5 7 1 6 13 1 12 5 seh (AB) «= 40 30 20 41 2 20 41 11 43 21 20 XVII. Ameisensaurer Strontian. SrO, Fu03-|-2HO. Krystalle von Herrn Karl Ritter v. Hauer. Prismatisch. a:b:c = 1 : 0*6065 :0-5945. Negativ doppelbrechend. Die untersuchten Exemplare, welche sehr gross, weiss, durch- scheinend bis durchsichtig waren, bildeten die bekannte Combinatiou (110) mit (101). Meine Messungen gaben mir im Mittel (HO) (HO) = 117°30' (101) (101) = 118 30 welche Werthe mit den Beobachtungen Heusser's übereinstimmen. Das Axenschema ist nach den Untersuchungen von Grailich und Lang (b ca) daher geben die beiden natürlichen Prismen die Hauptbrechungs- exponenten in folgender Weise : 132 Sc brau f. Bei dem Prisma (1 iO) (110) ist der parallel der Kante schwin- gende = y, der senkrecht zu derselben — ß. Bei (101) (TOI) ist der parallel schwingende = a, der senkrecht = y. Diese Voraus- setzungen wurden durch meine Untersuchungen bestätigt. Zur Mes- sung der Brechungsexponenten wurden nämlich folgende Prismen benutzt: Prisma I. (HO) (UO). A = 60° 11'. t = 13° R. 1. Schwingungen parallel der Kante, daher = y. Dn = 35°39' yK = 1- 48024 n - *S 49 y = 1-48909 °'00369 Fehler 3. Beobacht. P P 0-00015 Z)y>=35 58 yD = 1-48393 0.003ü0 DE = 36 IG yE = 1-48753 2. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher = ß. 8*2 151912 0#00369 Fehler 4. Beobacht. / - 1-5*094 °"00012 DD = 39 2 39 12 DE = 39 31 Dß,= 40 2 ßE = 1-52420 fyA= i- 52991 Prismall. (110) (HO). J = 59°54'. t = \V R. 1. Schwingungen parallel der Kante, daher = y. *.-J»°»'»' J*-™ 0-003,1 Febier 4. Beobacht. ö = 35 33 Yp = * *8210 0.0ÜÜ10 ^=35 4120 r/>= 1-48372 0.00303 />£ = 35 57 r£ = 1-48675 0^=36 19 Yßk= 1-49102 2. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher = /9. 2>_ = 38°37' ß„ — 1-51761 , „ * OQ ,,, QB . ...(m 0-00342 Fehler 4. Beobacht. D => 38 46 rf„ = 1-51932 „ nn„.n p _a K. Kn. ' ./ . K91ftq o-oooto DD = 38 54 50 ßD = 1-52103 0.00329 D£ = 39 12 20 /ff, = 1-52432 Dßk= 39 19 ßßk= 1-52935 Prisma III. Symmetrisch zu (101) (TOI). A = 33° 50' 50 '. t = 14°R. 1. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher = y. rn = 1-48077 == !• 48997 0-00288 Fehler 4. Beobacht. TJ " . ,'~ 0-00013 Yd — * 4ö,it)0 0-00278 Ye = 1-48643 "// sss 43c '26' ", ^ = 43 36 = 43 45 40 ^ = 44 4 30 ^A = 44 32 Bestimmung der optischen Constanten krystallisirter Körper. 133 2. Schwingungen parallel der Kante, daher = u. Fehler 4.Beobacht. 0-00014. DB = 49°43'40* Dp = 49 57 aB = 1-53410 ap = 1-53593 0-00387 Dß = 50 1 1 ÜE = 50 38 30 aD = 1.53797 aE = 1-54175 0-00378 DßX= 51 20 aßX= 1-54720 Prisma IV. A = 72°24'. * = 15° R. Da dasselbe nicht vollkommen symmetrisch zu (101) (101) ist, so wurde dasselbe nur zur Controle benützt. 1. Schwingungen senkrecht zur Kante, p nahe an y. DD = 50°56' fiD = 1-48650 2. Schwingungen parallel zur Kante, v nahe an a. DB = 57 34 vB = 1-53432 DD = 58 13 40° vD = 1-53842 DE = 58 51 40 v£ = 1-54232 Dj^= 59 55 v^A= 1-54776 Nimmt man aus diesen Beobachtungsreihen die Mittel, so erhält man folgende Werthe der drei Brechungsquotienten: aB = 1-53421 ßß= 1-51743 yB = 1-48057 0^ = 1-53820 3" ^=1-52099 3f6 ^=1-48377 32° a£= 1-54203 383 ßE = i -52441 342 ^=1-48690 313 a„ = 1-55624 1421 ^ = 1-53769 1328 y„ = 1-49899 1209 Vergleicht man hiemit die Brechungsexponenten , welche Mons. Violette gefunden und Descloizeaux publicirte und die höchst wahrscheinlich für Roth (wie dies bei Descloizeaux durch- gehends der Fall) zu gelten haben, es sind dies a = 1-54148 ß = 1-52616 y = 1-48664 so bemerkt man alsogleich die nahe Übereinstimmung mit meinen für iE geltenden Zahlen, während sie hingegen für Roth viel zu gross erscheinen, da dies sich aber gleichmässig auf alle drei erstreckt, so könnte der Unterschied entweder in der Methode oder im Materiale zu suchen sein *)• ') loh kann nicht umhin eines Irrthums zu erwähnen, welchen ich in den Jahresbericht für Chemie und Physik, 1857, von Za miner gefunden habe. Es ist nämlich hei der Excerption der De sei o i zeaux'schen Arbeit der Name des Forschers Violette, ohne auf die erläuternde Note des Textes Rücksicht zu nehmen, mit dem Sitib. d. inatliem.-ufilurw. Cl. XUI Bd. Nr. 22. 10 134 S c h r a ii f. Aus meinen Beobachtungen ergibt sich ferner das Verhältniss der Elasticitätsaxen für B — a :b : c = 1 : 0975710 : 0965037 D = 1 : 0-975530 : 0-964615 E = 1 : 0-975395 : 0-964250 // = 1 : 0-974833 : 0963213 und das Dispersionsvermögen des Mediums in der Richtung der Elasticitätsaxen zu: Aa = 0- 0409327 A. = 0-0388875 A _- 0-0380750 Berechnet man endlich die Axenwinkel, sowohl den innen» als den beim Austritt in die Luft, so folgt ABB = 06°36'20" ABH = 67°53'30" (AB)B = 112 51 {AS)a = 116 20 Diese Wcrthe stimmen nahezu mit den von Descloizeaux beob- achteten überein, er gibt (AB)P = 112° 9' — (AB)U = 113° 12' an, nur folgt aus meiner Rechnung ein grosser Grad der Dispersion. Ich selbst beobachtete den scheinbaren Axenwinkel an zwei, vollkommen senkrecht zur Axenebene geschnittenen Platten und fand als Mittel mehrerer Messungen an der ersten Platte: {AB) = 113°, an der zweiten (AB)p = 112° „ '„ „ „ (AB)ßk= 115 , „ „ „ (AB)n= 116 30' welche Zahlen mit den gerechneten so gut stimmen, dass ich von der Richtigkeit der Brechungsexponenten überzeugt sein konnte 1). Es ist daher das allgemeine Schema für den ameisensauren Strontian: violeten Strahle identificirt worden. Übrigens scheint speciell dieses Capitel ni cht mit in diesem trefflichen Buche gewohnten Übersicht und Correctheit behandelt zu sein, weil /.. I!. schou auf der nächsten Seih' das prismatische äpfelsaure Ammoniak unter die monoklinischen Krystalle gereiht wurde. ') Grailich und Lang haben (Sit/.!.. 27) den Axenwinkel in Öl zu !>8° !>8' ange- geben, woraus sieden scheinbaren in der Luft zu 92° 48' berechnen. Bedenkt man, dass der Axenwinkel in Öl = 68° 38' für den Austritt in die Luft 113° gibt, so schein! diese Angabe durch ein Versehen um 10° gefehlt zu sein. Bestimmung der optischen Constanten krystallisirter Körper. 135 11 1) E II a= 153421 1-53820 1-54203 1-55624 ß= 1-51743 1-52099 1-52441 1-53769 r = 1-48057 1-48377 1-48690 1-49899 w AB = 66°36'20' 66°59'20" 67°23'40° 67°53'3ö' sec. AB =(68 29 20) (68 54 20) (69 19 40) (69 23 40) p= 1 53 47 1 55 33 1 57 5 2 1 0 seh. (AB) =112 51 114 8 115 32 118 20 XVIII. Apfelsaurer Kalk. CaO,2M+9HO. Krystalle von Herrn K. Ritter v. Hauer. Prismatisch, a : b : c = 1:0-9477:0-8922. Positiv doppelbrechend. Die Krystalle, welche ich zur optischen Untersuchung verwen- dete, hatten die in Fig. 4 dargestellte Form. Krystallographiseh ist es schwer an den durch die Luft trübe gewordenen Krystallen sich zu orientiren, da die nöthigen Winkel von (210) und (012) nahezu gleich sind. Ich habe daher zur ersten Orientirung der Brechungs- exponenten auf die Krystallaxen an einem schönen Exemplare zwei Prismen so hergestellt, dass beide aus(OlO) inCombination mit (Ol 2) und (210) bestanden. Ich erhielt folgende ßrechungsexponenten: Prisma I. (2J0)(0l0). A = 62° 24'. Kante ist parallel der Kry- stallaxe (001). 1. Schwingungen parallel der Kante. DD = 38°58'10" ri) = 1-49350. 2. Schwingungen senkrecht zur Kante. Dn = 41° 8'15' ^=1-51635 Prismall. (012)(0T0). A = 55° 42'. Die Kante ist parallel der Krystallaxe (100). 1. Schwingungen senkrecht zur Kante. Djj = 32°48'20° vD = 1-49820. 2. Schwingungen parallel der Kante. DD = 36°42'20° aD = 1-54504. Aus diesen Beobachtungen erhellt also, dass der grösste Bre- cliungsexpuiient auf die grösste, so wie der kleinste auf die kleinste Krystallaxe entfällt; daher das Schema der lilastieitälsaxen (c b a) 10* | 36 S c 1. r a u f. ist. Dieses nun ist mit den von Lang (Sitzungsb. XXXI) gegebenen identisch. Zur genauen Bestimmung der Brechungsverhältnisse war es mir nur möglich zwei Prismen zu verwenden, die symmetrisch gegen die Elasticitätsaxen geschliffen waren. Prisma I. Symmetrisch zu (210)(210). ^ = 63° 16' 40". M4° R. 1. Schwingungen parallel der Kante, daher = y. P 'P 0- 00012 ^=39 51 ,ö= 1-49324 ^ ÜÜUU- DE = 40 14 yE = -l,49720 2. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher = ß. l)D = 40°47'40° /3„ = 1-50293 TB .. o j KAKftQ 0 00434 Fehler 5. Beobacht. I) = 41 ii = 1-oOüOJ Zf ,* ,o / 4 Kn-™ 0-00014. 2^ = 41 13 ^=1-50/27 0.003g9 DE == 41 36 fo = 1-51116 DßX= 42 10 ßßX= 1-51689 Prisma II. Symmetrisch zu (210) (2T0). A = 40° 48'. t = 15° R. 1. Schwingungen parallel der Kante, daher = y. DB = 21°43'20' Dp = 21 49 UD = 21 56 DE = 22 8 r„ = 1-48876 £=1-40094 °-°0451 rfl = 1 49327 0.00425 fA. = 1-49752 Fehler 4. Beobacht. 0-00013. 2. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher = a. DB = 24° 9' Dp = 24 15 Üj, = 24 22 D£ = 24 34 o,, = 1-54037 a =1-54248 O"00437 aL) = 1-54494 Q- 00423 a£ = 1-54917 Fehler 4. Beobacht 000015. l)'n= 24 50 aßk= 1-55478 Aus diesen Beobachtiiugsreihen erhält mau nach Berechnung der Werthe für II folgende Zahlen für die drei Hauptbrechungs- Exponenten. «,, = 1-54037 ßR = 1-50293 Yn = 1-48873 4r»7 414 4'il a„= 1-54494 4{" /S,. =1-50727 W4 yft =1-49326 4o,i 0^=1-54917 *'* ßE = 181116 MJ Yk = 149718 ö''~ 1 • 56800 1583 ß 1-52864 1448 yu = 1-51192 1474 Bestimmung der optischen Constanten Icrystallisirter Körper. J J>7 Hieraus berechnet sich das Verhältniss der Elasticitätsaxen für die verschiedenen Farben zu: für B — a : 6 : c= 1 : 0-990352 : 0-966476 D = 1 : 0-990705 : 0-966674 E = i : 0 990770 : 0-966440 II = 1 : : 0-991007 ; 0-966083 und das Dispersionsvermögen des Mediums in der Richtung der drei Elasticitätsaxen zu \ = 0 •0451975 Aß = 0 0447690 Ar = o- 0470137 Aus den obigen Zahlen ergeben sich ferner als Werthe des innere und scheinbaren Axenwinkels: ABB = 64*33'30° ABn= 62°25'40" (AB)B = 106 46 (AB)H = 104 50 Diese Winkel stimmen mit den durch die Beobachtung gefun- denen nahe überein; ich fand als Werth des Axenwinkels in die Luft an einer vollkommen senkrecht zur ersten Normale geschnitte- nen Platte (AB)p = 108° (AB)ßX = 105 G r a i lieh und Lang geben an (AB)p = 109° 6' (AB)V = 105 15 Beide Beobachtungen bestätigen daher das durch die Rechnung erhaltene Resultat, da man von der geringen Differenz in der Grösse der scheinbaren Dispersion absehen kann. Das allgemeine Schema ist daher für den apfelsauren Kalk folgendes: B a= 1-54037 D 1-54494 E 1-34917 H 1-56500 ß= 1-50293 1-30727 1-51116 1-52564. r= 1-48873 i -49326 1-49718 1-51192 (o AB= 64°33'40" 64° 6'30' 63°41'20" 62°25'40* sec AB =(62 48 40)

1-86892 °'00756 0-00017. DE = 20 J>3 ßE = 1-57225 u WÖM 2. Schwingungen parallel der Kante, daher = a. Dn = 21° 0'30° aB = i- 87553 _, Fehler 3. Beobacht. Dn = 21 IS a„= 1-88320 °'007,J< 0-0001!). DE = 21 27 aE = 1-88713 U VSJ,i Bestimmung der optischen konstanten krystallisirter Körper. 139 Prisma II. Symmetrisch zu (011)(0ll). A = 37° 30'. £=14° R. 1. Schwingungen parallel der Kante, daher = y. D„ = 22°39' yr = 1 55903 DD = 22 57 rD = 1 '5Ö607 °-(,(,7°4 ™ller 3- Beobacht. fl =23 5 r =1-56920 °'0ü313 0-00017. 2. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher = a. DB = 23°23' aB = 1-57623 Fehler 3. Beobacht. i>ß = 23 41 fl/, = 1-58325 0'00702 0-00015. D = 23 50 aYp= 1- 58713 °"00388 Prisma III. Symmetrisch zu (i I0)(1 10). ,4 = 57° 20' 10".*= 15° R. 1. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher = y. DB = 39°29'50° ^ = 1-55923 Fehler 3. Beobacht. />„ = 42 2 50 yn= 1-56586 °'00663 0-00023. " 0-00^71 D = 40 21 30 y = i'56957 U ÜUd'1 2. Schwingungen parallel der Kante, daher = a. DB = 40°55'10° aB = 1-57642 Fehler 3. Beobacht. DD = 41 27 10 aD = 1-58302 0*006^0 0-00018. Dyp= 41 46 20 a^ = 1-58680 °'00378 Prisma IV. Symmetrisch zu (101) (T01) J = 56°12'. *=14° R. 1. Schwingungen parallel der Kante, daher = ß. Yb = 1-56167 Fehler 3. Beobacht. Yn= 1-56884 °'00717 0-00013. ^=1-57198 °-°ü314 2. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher = a. aB = 1-57563 ^ Fehler 3. Beobacht. a„ =1-58290 °"00727 0-00018. a =1-58640 °-°0350 TP Aus diesen Beobaehtungsreihen ergibt sich als Mittel der Bre- chungsexponenten für B und D. aB = 1-57586 fc = 1-56151 rß = 1-55913 op = 1-58306 '~U ß„ = 1-56888 'd' ^ = 1-56596 0M • und das Verhältniss der drei Elasticitätsaxen zu: für B a : b r c = 1 : 0-998475 : 0-989384 Z) = 1 : 0- 998138 : 0- 989198. *>b = 38' '31' DD = 39 1 DrP = 39 18 2 . s chw DB = 39c '38' Dß = 40 13 DrP = 40 28 140 Sc h r a u f. Berechnet man ferner aus den obigen Zahlen die wirklichen und scheinbaren Axenwinkel, so erhalt man ABB = 44°38'30" ABD = 49°10' (AB)B = 72 45 (AB)n = 81 29 während ich durch directe Beobachtung an zwei vollkommen senk- recht zur ersten Normale geschnittenen Platten folgende Werthe erhielt: an der ersten Platte (AB)p = 72° „ „ zweiten „ (AB) = 74 Da die Platten im Ölgefäss ein zu grosses , daher verschwom- menes Axenbild geben, konnte ich diese Messungen nicht genauer vornehmen. Durch Betrachtung im Polarisationsmikroskop zeigen die Platten (AB)P < (AB),j und zwar bedeutend Dispersion , jedoch glaube ich, dass dieselbe nicht so bedeutend ist wie die Bechnung sie gibt. Diese Untersuchungen stimmen nun vollkommen mit den schon bekannten überein; denn schon Lang machte auf die Unwahrschein- lichkeit des von Marx angegebenen wirklichen Axenwinkels AB = 19° 35' aufmerksam und beobachtete (AB) = 70°30' p < o. Da also die directe Beobachtung mit den Resultaten der Rech- nung übereinstimmt, so stelle ich für Kalium-Eisencyanid folgendes Schema auf: D a = 1-57586 1-58306 ß = i -56151 1-56888 y = 1-55913 1-56596 u> AB = 44°38'30" 49° 10' secAB =(44 12 40) (48 41 50')

, = 50 8 «, = 1-61653 °-00304 Fehler 3.Beol,aeht. ^=50 24 aD= 1-61905 °'00015- DE = 50 53 30* aE = 1- 62372 DßX= 51 36 aßX= 1-63045 142 S c h r a u f. Prisma II. (210) (210). ^1 = 61° 53'. t =14° R. 1. Schwingungen parallel der Kante, daher = y. D,. = 43°12'30" yn= 1-54394 „ , , nB «n „ ß . ,.,„„. 0-00378 Fehler 3. Beobacht. Dp =43 23 ^ = i-5457S 7^=43 34 30 r„ = 1-54772 3 l)E = 43 55 ^£ = 1-55122 Ö,A=44 24 rjA= 1-55615 2. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher = a. DB = 50°16' D =50 32 * =1-61630 °00519 Fehler 3. Beoba, /ö=50 49 — °00017 DE = 51 20 i>;A=52 4 Prisma III. Symmetrisch zu (01 i) (Oll). A =45° 8'. *=17° R. 1. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher = y. Dn = 27°30' yR = 1- 54327 L i = 27 37 =-1-54510 °'00408 Fehler 3. Beobacht. P ~~ P 0*00018 Do=27 43 20° r„= 1-54735 0.n040S DF = 27 56 30 Ye ~ 1 '55140 Z>;A=28 12 rw= 1-55610 2. Schwingungen parallel der Kante, daher = ß. DB = 29°15' ßB = 1-57517 U.n == 1 UJOO/i ao = 1-61630 aD = 1-61901 aE => 1-62386 0-00519 0-00485 a,,= 1-63067 Dn = 29 23 ;3„ = 1-57758 p p 0-00014 Dn = 29 31 ßD = 1-57999 DE = 29 46 ßE = 1-58451 Z^A== 30 6 ßßk= 1-59053 0-00482 Fehler 3. Beobacht. 0- 00452 //' =20 3 /= 1-54436 0Mm7,>' Mittel aus 3 Beob- Prisma IV. Nicht vollkommen symmetrisch zu (011) (011), musste daher beim Mittelnehmen übergangen werden. A = 34° 36'. /=15°R. 1. Schwingungen senkrecht zur Kante, daher nahe = y. Dn = 19°58' Yl{ = t -54156 )p = 20 3 y DD = 20 8 30 Yn = 154632 ^33 ^ ™><- jff* DE => 20 21 30 ye = 15516S einzelnen vom Mittel Du = 20 37 Yß\ — * * S-»824 = ° ' 0Ü027' 2. Schwingungen parallel der Kante, daher nahe = /?. DB = 2i°14' ,3,,= 1-57441 Mittel . aus 3 Beob- Z>p = 21 20 ßp — 1-57750 ac|lt. Fehler jeder ^D = '&' *' &D = 1*58002 0-00519 einzelnen vom Mittel ö£ = 2 t 39 ,5£ = 1 -58521 = 0-00032. Bestimmung der optischen Constanten krystallisirter Körper 143 Aus diesen Beobachtungsreihen ergeben sich für die drei Bre- chungsexponenten folgende Werthe , wobei // aus dem Mittel von (B—D) und (D—E) berechnet ist. «5 = 1-61392 r?a = l'S7bT7 y R = 1-54380 aD= 1-61903 Jj* ^=1-87999 482 yn =1-54757 377 «£ = 1-62379 fl ßE = 1-58451 4W ^ == 1-55133 376 aH = 1-64221 I84- /SÄ = 1-60194 1743 ^ = 1-56538 1405 Hieraus berechnet sich das Verhältniss der Elasticitätsaxen für B — a : 6 : c = 1 : 0-980054 : 0-956553 D = 1 : 0-979481 : 0- 955862 E = 1 : 0-979060 : 0-955376 # = 1 : 0-977178 : 0-953116 und das Dispersionsvermögen des Mediums in der Richtung der drei Elasticitätsaxen zu A a = 0 0457005 Aß = 0-0461560 Ay = 0-0394105 Endlich findet man die wirklichen und die für den Austritt in Ol J) geltenden Axenwinkel aus obigen Zahlen zu : ABB = 85°51'20" ABH = 89°17'10" ((AB))B = 93 28 i(AB))H = 98 40 Diese Zahlen stimmen vollkommen mit den Messungen von Lang überein, welcher für den Austritt in Öl angibt: «AB))p = 94°10' ((AB))yr = 94 50 ((AB))rl = 95 34 Ich selbst war wegen ungenügendem Materiale nicht in der Lage selbst den Axenwinkel messen zu können; es ist jedoch die erwähnte Übereinstimmung mit Lang vollkommen entscheidend für die Genauigkeit der Brechungsexponenten. Das allgemeine Schema für Asparagin ist daher: !) Zur Rechnung wurden die schon früher angeführten Brechungsexponenten benützt, um die Vergleichung zu ermöglichen. S c li r a u f. B D E // a= 1-61392 1-61903 1-62379 1-64221 ß=. 1-57517 1-57999 1-58451 1-60194 r= 1-54380 1-54757 1-55133 1-56538 w AB= 85°5l'20' 86°36'50' 87° 7 '20' 89°17'i0" 8ec AB =(83 19 20) (84 2 40) (84 38 30) (86 32 30) ••{ lü e 1-63463 1-63063 1-65934 1-65260 ( w 1 • 57028 1-58884 e 1-56540 1-58261 13. Beryll. \ 1 • 57762 1-60321 Be20;i. 3SiOa + A1303 3Si02< £ 1-57148 1 • 59542 10 1-50630 1-58818 l £ 1-56165 1 • 58393 / a 206131 215614 14. Weissblei. PbO, CO.. . . ... ß r m Mi 2-05954 1-79148 8°21'35" 2-15487 1-86329 6°45' 55" 1 9 1 20 45 1 8 35 (AB) 17 16 30 14 36 30 Schrauf. Bestimmung" der optischen Coas tauten kr) stalii.su i er KSrper. II Reih* Fia.J. Fiff. 't. Aiid (Tbsieger Sit7.ungsb.dk Akad d Wmath naturw f'l XLü .Bd.N« VI. 1860. Bestimmung der optischen Constanten krystallisirter Körper. 145 ( a B // 1-63098 1-66047 15. Ameisensaurer Baryt. j BaO, F003 < ß r m AB 1-59181 1-56788 77°51' 1-62176 1-59643 80°12'40" 9 2 1125" 2 22 37 l (0"9) 85 45 89 30 r a 1-57314 1-59851 16. Ameisensaurer Kalk. ] CaO, Fo03 < ß r w AB 1-50997 1-50669 26°30'25" 1-52971 1-52577 27°57' / 9 1 3 43 1 12 5' v (AB) 40 30 20 43 21 20 / a 1-53421 1-55624 17. Ameisensaurer Strontian. ] SrO, F0O3 + 2H0 . . . \ ß r u) AB 1-51743 1-48057 66°36'20" 1-53769 1-49899 67°53'30" 1 ? 1 53 47 2 10 (AB) 112 51 118 20 ( a 1-54037 1-56500 18. Apfelsaurer Kalk. ] CaO,2M + 9HO < ] ß r (uAB 1-50293 1-48873 64°33'40" 1-52564 1-51192 62°25'40" 9 1 4415 1 43 25 l (AB) 106 46 104 50 für D: f a 1-57586 1-58306 19. Kalium-Eisencyanid. \ 3KCy + FpoCy3 . . . . 1 ) ß r u> AB 1-56151 1-55913 44°38'30" 1-56888 1-56596 49°10' 9 0 25 33 0 28 5 l (AB) 72 45 81 29 / a 1-61392 1-64221 20. Asparagin. \ HO, C8H7N205 + 2H0 . . <^ ß r oiAB 1-57517 1-54380 85°51'20" 1-60194 1-56538, 89°17'10" 1 9 2 3135 j 2 44 23 ((AB)) 93 28 98 40 \Aß S c h ö n f e I d. Beobachtungen von veränderlichen Sternen. Angestellt auf der königlichen Sternwarte zu Bonn von dem früheren uehilfen derselben Dr. E. Schön fei d, Professur, Astronomen «ler grosslierzuglicheu Sternwarte tu Mannheim. Einleitung. Der bedeutende Aufschwung, den das Studium des Details des Fixsternhimmels in den letzten Jahrzehenden genommen hat, ist be- kanntlich auch von bedeutendem Einfluss auf die Erweiterung unserer Kenntnisse von denjenigen merkwürdigen Sternen gewesen, welche ihre Helligkeit, sei es in begrenzten Perioden, sei es scheinbar regel- los verändern. Während vor zwanzig Jahren nur etwa 18 periodisch veränderliche Sterne bekannt waren, und Argelander in Hum- boldt's Kosmos 1850 nur 24 als solche aufführen konnte, deren Periodicität sicher constatirt war, ist jetzt die Zahl derselben auf nahe 80 angewachsen , und diese Zahl ist in raschem Steigen be- griffen. Bei dem niedrigen theoretischen Standpunkte, auf dem wir in Bezug auf diese Himmelskörper stehen, bei dem Mangel au Tiefe unserer Kenntnisse von ihnen, könnte man dieses Ausdehnen ins Breite eher für einen Nachtheil halten, und fürchten, dass das Feld unübersehbar würde, ehe es gelingt die verwickelten und regel- losen Erscheinungen durch Unterordnung unter ein leitendes Princip verstehen zu lernen. Allein die Beobachtungen haben schon früh gezeigt, dass der Verlauf der Lichtänderungen fast bei jedem Sterne ein anderer ist; und so müssen wir desshalb , weit entfernt in der Vermehrung des vorliegenden Details die Gefahr zu sehen davon erdrückt zu werden, vielmehr jede neue Entdeckung mit Freuden begrüssen; denn sie vermehrt die Aussicht, das Allgemeine der Er- scheinung von dem jedem Sterne Eigentümlichen zu trennen, und Beobachtungen von veränderlichen Sternen. 147 so allmählich zur Erkenutuiss des Generellen und dadurch der »irken- den Ursachen zu gelangen. Mit der Zahl der Veränderlichen ist glücklicherweise auch die Zahl derjenigen Astronomen gewachsen, welche sich mit ihnen be- schäftigen; und wenn auch die meisten derselben ihnen nureinen Theil ihrer Zeit widmen können, so ist dadurch doch schon erreicht, ilass wir von der Mehrzahl der neu entdeckten Veränderlichen verhält- nissmässig eben so viel wissen, wie man von den lange bekannten wusste, ehe Ar gel and er anfing sich mit ihnen zu beschäftigen. Es ist natürlich hier nicht der Ort, A rgela nder 's hervorragende Ver- dienste auf diesem Gebiete besonders hervorzuheben; sei es mir nur vergönnt zu erwähnen, dass ich wie so vieles Andere auch die Anre- gung zu den Beobachtungen, von welchen ich hier einen ersten, durch meinen Abgang von Bonn abgeschlossenen Theil dem nachsichtigen Urtheile der Astronomen übergebe, den Schriften und dem lebendigen Worte und Beispiele meines hochverehrten Lehrers verdanke. Es bedarf wohl keiner Entschuldigung, dass ich nicht blos die Resultate, sondern auch die Originalbeobachtungen, in der Form wie sie niedergeschrieben sind, der Öffentlichkeit übergebe. Wenn es auch jetzt bei einer Planeten- oder Kometenbeobachtung nur selten nöthig ist, auf die ursprünglichen Zahlen zurückzugehen, weil die Methoden, durch welche diese Zahlen in Rectascension und Declina- tion verwandelt werden, einer mathematischen Schärfe fähig sind und dabei die Reductionselemente eine hinreichende Genauigkeit be- sitzen, so stehen wir doch bei den veränderlichen Sternen noch nicht auf diesem Standpunkte. In der That ist bei der graphischen Aus- gleichung der Beobachtungen — und die graphischen Methoden sind hei den Veränderlichen ohne die grösste und für den jetzigen Stand der Sache ganz unnöthige Weitläufigkeit nicht zu umgehen — eine gewisse Willkür nicht zu vermeiden; in dem Masse aber, wie die Willkürlichkeit derReduction wächst, wird die Kenntniss der Original- zahlen mehr und mehr unentbehrlich. Ich habe aber auch geglaubt mich nicht auf das reine Original der Beobachtungen beschränken zu dürfen, da man aus den Schätzungen der Helligkeit einfache Zahlen ableiten kann, welche dieselheu repräsentiren, und deren Gebrauch weit bequemer ist als der der rohen Beobachtungen. Obwohl die von mir befolgten Beobachtungs- und Rechnungs- methoden kaum in irgend einem Stücke von denen, die Argelan- |48 s c h 8 '> f e I (1. der angegeben hat1)» verschieden sind, so erlaube ich mir doch, sie kurz aus einander zu setzen, damit man Alles, was zur Beurthei- lung der Zuverlässigkeit meiner Beobachtungen und der daraus ab- geleiteten Besultate dienen kann , hier zusammengestellt finde. Die Beobachtungen sind zunächst Schätzungen von Lichtunterschieden des Veränderlichen gegen Sterne von constantem Lichte, die ihm in Position und Helligkeit nahe stehen. Durch die nahe Gleichheit an Helligkeit wird überhaupt erst eine sichere Vergleichung möglich; durch die Nähe des Vergleichsterns eliminirt man den grössten Theil des Einflusses der atmosphärischen Zustände. Die an sich willkür- liche Einheit, auf die sich die niedergeschriebenen, den Lichtunter- schied repräsenlirenden Zahlen beziehen, nennt Argelander eine Stufe, und versteht darunter eine eben mit Sicherheit bemerkbare Helligkeitsdifferenz. Um anzuzeigen, dass ein Stern a. um m Stufen heller oder schwächer geschätzt worden ist als ein anderer ß, schreibt man resp. a m ß und ß m ß, und ot viel grösser als p. '•< |- > fl. sind nur unbestimmte Ausdrücke, wenn der Unterschied mehr als etwa 4 Stufen beträgt. Beobachtungen von veränderlichen Sternen. \ 49 Die Vorsichtsmassregeln, die Argelander anräth, habe ich möglichst zu befolgen gesucht. Die Schätzungen sind alle so ange- stellt, dass wiederholt der Veränderliche und sein Vergleichstern abwechselnd fixirt und so allmälich das Urtheil festgestellt wurde. Wenn der Veränderliche mit zwei Sternen, einem hellem und einem schwächern verglichen wurde, so setzte ich zuerst auf die angegebene WCise den Stufenunterschied gegen jeden Stern einzeln fest, dann ging ich aber auch wiederholt von dem heilern Vergleichstern durch den Veränderlichen zum schwächern über, und umgekehrt, um das Verhältniss beider Stufenunterschiede genauer beurtheilen zu können. Dadurch treten freilich die beiden Schätzungen in noch grössere Ab- hängigkeit von einander, als dies wohl auch sonst schon der Fall ist; aber die Bestimmung der relativen Helligkeit des Veränderlichen hat ohne Zweifel dadurch gewonnen. Grössere Unterschiede als 3 bis 4 Stufen wurden möglichst vermieden, ebenso grosse Entfernung der Vergleichsterne, geringe, und sehr verschiedene Höhen über dem Hori- zonte, endlich das Beobachten bei zweifelhaftem Luftzustande, sowie bei stark ermüdetem Auge und bei unbequemer Lage des Kopfes. Alle diese, wie andere Nebenumstände sind möglichst vollständig angemerkt. Bei den Beobachtungen, die mit Hilfe eines Fernrohres oder Opernglases angestellt sind, wurden stets die zu vergleichenden Sterne abwechselnd in die Mitte, oder wenigstens an denselben Punkt des Gesichtsfeldes gebracht (ich stellte sie manchmal excentrisch, um nicht durch benachbarte hellere Sterne gestört zu werden), weil diejenigen Sterne, welche ausserhalb der Mitte stehen, relativ zu hell erscheinen1)- Die Beobachtungen im Dunkeln zu notiren, habe ich selten nöthig gefunden; ein grosser Theil derselben ist ohnehin am Äquatoreal angestellt, wo Kreise einzustellen waren, also das Auge zwischen den einzelnen Beobachtungen doch von fremdem *) Ich glaube, dass der Grund davon nur zum Theil in der bekannten physiologischen Thatsaehe, dass seitlich in's Auge gelangendes Licht heller erscheint, hauptsächlich aber in dem Einflüsse der Unvollkommenheit der Gläser zu suchen ist. Ii.is Bild des Sterns ist eine kleine Lichtfläche, die um so grösser erscheint, je weiter der Stern aus der Mitte des Feldes stellt. Dadurch vergrüssert sich bei gleicher Lichtmenge seine gesebene Helligkeit, wie auch Fechner in seiner interessanten Schrift „über ein wichtiges psycho-physisches Gesetz und dessen Anwendung in Bezug auf die Scbätzung der Sterngrössen" aus andern Betrachtungen ableitet. Einen Kometensucher von Stein heil, der bis an den Rand des Gesichtsfeldes ganz scharfe Bilder gibt, habe ich im Jahre 18o9 häufig geprüft und von dem erwähnten Übelstande fast ganz frei gefunden. Sitzb. d. mathem.-naturw. Cl. XML Bd Nr. 22. 1 1 \ 50 S c h ö n f e 1 d. Lichte getroffen wurde. Dass für gehörige Ruhe des Auges vor jeder Schätzung dennoch gesorgt wurde, bedarf wohl kaum der Erwähnung- Bekanntlich ist das Urtheil ül»er die Helligkeitsdifferenz zweier verschieden gefärbter Sterne auch von der ahsolutcn Helligkeit, in der sie erscheinen, abhängig. Die Intensität der Lichtempfindung ist (nach einem Ausdrucke von Prof. Helmholtz in seinen Vorle- sungen über die Physiologie der Sinnesorgane) nicht proportional der Intensität des Lichtes. Der Eindruck, den rothcs Licht auch auf das normale Auge macht, wächst mit der Zunahme der Helligkeit mehr als der Eindruck des blauen oder weissen Lichtes. Ausserdem scheint es, als brächte das Auge den vollen Eindruck des weissen Lichtes rascher zum Bewusstsein als den des rothen, so dass man den rothen Stern länger ansehen muss, als den weissen, um den Totaleindruck zu erhalten. Indessen mögen auch noch andere Um- stände von constantem Einflüsse auf die Schätzungen sein. Arge- lander hat mehrere Fälle der Art angegeben, und Dr. Winnccke hat noch vor Kurzem (Astr. Nachr. Nr. 1224) erklärt, dass auch die angewandte Vergrösserung von Einfluss auf seine Schätzungen sei. Meine Erfahrungen sind hierin nicht vollständig genug, um mich zu werthvollen Beiträgen zur Beantwortung solcher interessanten Fragen zu befähigen ; über den Einfluss der Vergrösserung habe ich neulich einige Versuche angestellt, aber in keinem Falle die Überzeugung gewinnen können, dass die allerdings vorhandene geringe Verschie- denheit in der Schätzung von etwas Anderem herrühre, als von der verschieden scharfen Begrenzung der Bilder und der geringeren Helligkeit des Hintergrundes hei den stärkeren Vergrösserungen. Demnach ist hei jeder Beobachtung oder Beobachtungsreihe das Fernrohr, in dem sie angestellt wurde, angegeben, und zwar bezeichnet // das achtfüssige Heliometer von 72 Par. Linien Öffnung. Wo nichts weiter bemerkt ist, wurde ein schwaches Ocular von 45 maliger Vergrösserung gebraucht, dasselbe, welches zur Revision für die Bonner Himmelskarten dient. F das fünffüssige Fernrohr der Bonner Sternwarte, Öffnung 48"' Pariser Mass. Vergrösserung 38. B das 4%1'üssige (Benzenberg 'sehe) Fernrohr, Öffnung 43"', Vergrösserung = 37. S einen grossen Fraunhofer'schen Kometensucher von 43'" Öffnung mit l2'/.maliger Vergrösserung. Beobachtungen von veränderlichen Sternen. 151 S" einen kleinen Sucher von 34'" Öffnung mit lOfacher Ver- grosserung. S'" einen Steinheil'schen Sucher von 27'" Öffnung, Vergrüs- serung = 15. 0 ein Opernglas von 13"' Öffnung, Vergrüsserung = 2. Die Beobachtungen der helleren Sterne (/? Lyme, o Cephei, r; Aquilae, ß und p Persei, o Ceti, R Hydrae) sind mit geringen, stets angegebenen Ausnahmen mit freiem Auge angestellt. Seil dem Frühling 1859 habe ich bei zunehmender Kurzsichtigkeit, und umdiese Beobachtungen denen der teleskopischen Sterne etwas gleichartiger zu machen, diese Sterne im Opernglase zu beobachten angefangen, die Beobachtungen der drei ersten aber noch zurückgehalten, weil das Material noch nicht genügend ist, um eine vollständige Berech- nung zu gestatten. Sonst sind nur einige wenige kleinere Beob- achtungsreihen von Sternen von mir zurückgehalten worden, die entweder gar zu unvollständig waren, um ein einigermassen brauch- bares Resultat zu geben, oder sich auf Sterne beziehen, die der Ver- änderlichkeit nur verdächtig sind. Einer der wichtigsten und schwierigsten Punkte bei der An- wendung von Argel ander's Beobachtungsmethode ist die Vermei- dung des Einflusses von vorgefassten Meinungen, die liier umso schädlicher wirken, weil die Beobachtung fast unmittelbar das Ge- suchte ergibt. Ich muss zu meinem Leidwesen die Ansicht aussprechen, dass ich schwerlich stets ganz frei davon gewesen bin, doch hat mir andererseits die Berechnung der Beobachtungen von ß Lyrae, o Ce- phei und yj Aquilae gezeigt, dass dieser Einfluss weit geringer sein muss, als ich nach einer oberflächlichen Betrachtung geglaubt hatte *)• Bei den Sternen von kurzer Periode, namentlich Algol und S Cancri haben wir es in Bonn stets vermieden, uns mit den zu erwartenden Zeiten des Minimums genauer bekannt zu machen, als zur Entwer- fung des Beobachtungsplaues für den Abend nöthig war. Bei den Sternen mit langen Perioden, wo bei anhaltend klarer Witterung die Beobachtung des letzten Abends noch von Einlluss auf die neuen Schätzungen sein konnte, habe ich dann und wann die Beobachtungen lieber ausgesetzt oder abwechselnd in mehreren Fernrohren beob- l) Die Abweichungen dieser Beobachtungen von Arge land e r's Tafeln entsprechen niimlich den Regeln der Wahrseheinlichkeitsrecl ig nahe, während hei stark aus- gesprochenem Präjudiz die grossen Fehler weit seltener Initten sein müssen. lt * |52 S c li ö n f e I d. achtet, und eine Heduction der verschiedenen Fernrohre ;tuf einan- der für weniger schädlich gehalten, als das Präjudiz. Gleichwohl kommen wenigstens in der ersten Zeit der Beobachtungen einige Fälle vor, die den Einfluss von vorgefassten Meinungen verrathen; in späteren Zeiten jedoch werden dieselben auf meine Beobachtungen weit weniger influirt haben. Auf die Farben und das sonstige Aussehen der Sterne habe ich nur gelegentlich Rücksicht genommen. Bei S Virginis, wo Herr Po g- son Farbenänderungen beobachtet hat, vereinigen sich die Beobach- tungen von W innecke und mir, um dieselben unwahrscheinlich zu machen. Bei stark gefärbten Sternen habe ich manchmal das trübe, nebelartige Aussehen bemerkt, das Pogson als ein fast allgemeines Kennzeichen der Veränderlichen im Minimum aufstellt. Aber ich bin um so weniger geneigt, dies Kennzeichen für eine Eigenthümlicbkeit der Sterne selbst zu halten, als ich manchmal dies nebelartige Wesen auch bei helleren rothen Sternen in schwächeren Fernröhren bemerkte, es aber alsdann stets zum Verschwinden brachte, sobald ich den Stern in einem hinreichend starken Fernrohr betrachtete. Dieser Erfahrung nach ist es mir wahrscheinlich, dass eine bedeutende Verstärkung der optischen Mittel das Phänomen auch bei den schwächeren Sternen zum Verschwinden bringen würde, und ich halte dasselbe für gröss- tcntheils physiologischer Natur, hervorgebracht durch die intensive Färbung eines Lichtpunktes, der nicht die genügende Helligkeit be- sitzt, um die Farbe klar zu zeigen. Auch mag der Umstand, dass unsere Fernröhre nur für das weisse Sonnenlicht achromatisch sind, zu dem nebelartigen Aussehen mit beitragen. Zur Berechnung der Beobachtungen bedarf man nun zunächst einer Scala der Vergleichsterne, die in denselben Stufen ausgedrückt ist, welche den Einzelschätzungen zu Grunde liegen. Diese erhält man nach Ar gelander dadurch, dass man den Stufenunterschied je zweier Vergleichsterne aus der Gesainmtheit der gleichzeitigen Vergleichungen des Veränderlichen mit beiden , wenn er sich an Helligkeit zwischen ihnen befand, durch einfache Summirung der beobachteten Stufenunterschiede bestimmt. Ist der Veränderliche an demselben Abend mit n Sternen verglichen, so hat man zwischen diesen n — 1 von einander unabhängige Gleichungen, die zur Ab- leitung ihrer Helligkeitsscala dienen können. Es setzt dies freilich voraus, dass die n Vergleichungen ganz unabhängig von einander Beobachtungen von veränderlichen Sternen. 153 sind, was, für meine Beobachtungen wenigstens, gewiss nicht der Fall ist. Indessen ist weniger ein constanter Einflnss dieser gegen- seitigen Abhängigkeit der gleichzeitigen Schätzungen auf die Scala zu befürchten, als vielmehr eine scheinbar zu grosse Genauigkeit derselben, und es ist diese Art der Aufstellung der Scala ohne wirk- liche photometrische Bestimmung der Vergleichsterne auch überhaupt nicht zu umgehen. Die Unsicherheit der einzelnen Schätzung auf diesem Wege zu bestimmen, habe ich aber aus den angeführten Gründen nicht gewagt. Da zwischen n Vergleichsternen M "~ ■- Dif- ferenzen existiren, so war für n = 3 oder mehr eine Auswahl der n — 1 Gleichungen möglich, wobei ich das Princip befolgte, den Stufenunterschied nur aus Summen, nicht aus Differenzen von Stufen zu ermitteln, sonst aber stets nur an Helligkeit nächste Sterne an- zusetzen J). So erhielt ich für die Scala der Vergleichsterne jedes Veränderlichen unter Voraussetzung der beliebigen Annahme eines Vergleichsternes eine Reihe von Bedingungsgleiehungen, die nun eigentlich nach der Methode der kleinsten Quadrate hätten ausge- glichen werden sollen. Eine solche scharfe Rechnung habe ich in- dessen nur versuchsweise bei ,3 Lyme durchgeführt und sie auch hier wieder verlassen; vielmehr habe ich die Scala hauptsächlich nur aus den Gleichungen, die je zwei an Helligkeit einander nächst- stehende Sterne verbinden, abgeleitet und die anderen Gleichungen nur durch eine Art von Überschlag mit zum Resultate stimmen lassen. Hierzu lagen mehrere Gründe vor. Zunächst sind diese Gleichungen aus grösseren Lichtunterschieden geschlossen, mithin unsicherer, auch ist ihr Gewicht, weil sie auf einer geringeren Zahl von Beob- achtungen beruhen, an sich geringer. Dann aber scheint es auch, als ob ich die grösseren Lichtunterschiede im Mittel ähnlich wie Oudemans2) durch relativ etwas zu kleine Zahlen ausgedrückt habe; es wäre also nöthig gewesen, hierüber noch eine besondere Untersuchung anzustellen, und demnach au die einzelnen Beobach- tungen empirische Correctionen anzubringen, wozu ich alter mein 1) Einzelne Ausnahmen sind bei den Beobachtungen selbst angemerkt; sie hauen darin ihren Grund, dass ich Gleichungen von gar zu geringem Gewichte vermeiden wollte. Aus Differenzen von Schätzungen habe ich Stufenunterschiede nur dann berechnet, wenn der Veränderliche dem einen Vergleichsterne sehr nahe gleich geschätzt war. 2) Oudemans zweijährige Beobachtungen der meisten jet/.t bekannten veränderlichen Sterne (Amsterdam 1856), pag. 6 und 7. 154 Sch6nfeld. Material nicht für ausreichend halle, weil einige Zusammenstellun- gen mir gezeigt haben, dass dieser Schätzungsfehler keineswegs den Lichtunterschieden proportional ist *). Solche hypothetische Correc- tionen aber wollte ich vermeiden , um so mehr, als der dadurch zu vermeidende Fehler nur den Umfang der Stuten bedeutend trifft, auf den Zug der Lichtcurven aber nur in sehr geringem Masse Einfluss hat, indem er aus den einzelnen Beobachtungen fast ganz eliminirt wird. Endlich würde, wie ein Überblick der Bedingungsgleichungen sofort erkennen liess, die Helligkeitsscala in den allermeisten Fallen durch die schärfere Rechnung nur um wenige Zehntelstufen geändert worden sein, so dass mir auch in Bezug "auf das zu erwartende Resultat diese Schärfe unnöthig schien. Für die Berechnung der Beobachtungen mit Hilfe der Scala ist nun zu bedenken, dass der Fehler der einzelnen Schätzung ein dop- pelter sein kann; einmal eine fehlerhafte Auffassung der wirklichen Helligkeit jedes der verglichenen Sterne, und zweitens eine Abwei- chung der gebrauchten Stufenweite von der mittleren, hervorge- bracht z. B. durch eine grössere oder geringere Empfindlichkeit des Auges andern betreffenden Abend. Hat man, wenn R den Veränder- lichen, a und b seine Vergleichsterne bezeichnen, geschätzt: II in a , h n R , so wird der erste Fehler am vollständigsten eliminirt, wenn man 1 1 R = — (a + 6) + — O — n) setzt; der zweite ganz durch m R = a -\ (b — a). m + n Um mit Rücksicht auf beide Fehlerquellen den wahrschein- lichsten Werth von /? zu bestimmen, müsste man das numerische Verhältniss der Grösse beider kennen, was ohne wirkliche photo- metrische Messungen nicht zu erreichen ist. Desshalb habe ich Ar- '( Als Resultat dieser vorläufigen Untersuchungen glaube ich annehmen zu können, gelander 's Vorschrift, aus beiden Bestimmungen das einfache Mittel zu nehmen <), um so unbedenklicher befolgt, als auch bei mir beide meist auf wenige Zehntelstufen übereinstimmen. Den „ Stufen werth des Abends" habe ich, wenn mehr als 2 Vergleichsterne gebraucht sind, aus der grössten vorkommenden Ilelügkeitsdifferenz ermittelt, und die etwaigen Ausnahmsfälle (deren Gründe immer sehr nahe lie- gen und aus der Beobachtung sehr leicht zu erkennen sind) bei den einzelnen Beobachtungen angegeben. Mit diesem Stufenwerth des Abends sind dann auch die Schätzungen mit den übrigen Vergleich- sternen reducirt und mit den andern in das Mittel vereinigt. Die end- lich als Zahlenresultat der ganzen Beobachtung erhaltene Quantität ist stets auf Zehntelstufen abgerundet und in die Columne gesetzt worden, die mit dem Buchstaben , welcher zum Namen des Verän- derlichen gehört, bezeichnet ist 2). Sonst ist über die Anordnung der gedruckten Beobachtungen, mit Ausnahme der 3 Sterne ß Lyme, o Cephei, i) Aquilae, über die ich sogleich sprechen werde, nur wenig hinzuzufügen. Es ist zuerst Datum und Zeit angegeben, dann, wo nöthig, das gebrauchte Fern- rohr, dann die Originalbeobachtung, so zwar, dass die Vergleichung mit dem schwächsten Stern zuerst steht und so fort bis zum hellsten. Darauf folgen kurze Originalaufzeichnungen, z. B. über Farbe, über den Luftzustand (wobei das Zeichen (£) Mondschein, der bekanntlich von Einfluss auf die Schätzungen sein kann, und (^ (^ sehr hellen Mondschein bezeichnet). Endlich folgt die berechnete Helligkeit, <) Sehuhmaeher's Jahrbuch für 1844, pag. 232. 3) Als Beispiel der Berechnungsart bei mehr als 2 Vergleichsternen möge die Beob- achtung von ß Lyrae 1853, Mai 23. ß 1-5 o , ß 0-5 ? , T 2—2-5 ß dienen. Die Scala gibt o = 8-0 , $=10-5 , y = 13-8 ; also y — o= 5-8, wahrend die obige Vergleichung 3-7ö gibt. Der Stufenwerth des JJ.O Abends betrügt also = 1-S5, und damit würde die Beobachtung ß 2-32 o , ß 0-77 l , y 3-48 ß werden. Man hat also ß nach der ersten Art nach der zweiten Art aus o = 9-5 aus E= 110 y Ul»d r' = 10-32 Y = 11-55 f = 11-27 also Mittel 10-68 10-80 oder ß im Mittel 10-7. 156 Schönfeld. bezogen auf die Scala der Vergleichsterne, die für jede Beobach- tungsreihe in der Überschrift nach ihren Bayerischen Buchstaben oder ihren durchweg für 181>50 geltenden Positionen mit dem Veränderlichen selbst angeführt sind. Wo noch eine Colonne für C — B hinzugefügt ist, hat man unter C eine Curvenzeichnung mit der Zeit als Abseisse und der Helligkeit als Ordinate zu verstehen, wie sie zur Ermittelung der besonderen Umstände des Lichtwechsels gebräuchlich sind. Wenn Beobachtungen, die zu derselben Beihe gehören, in verschiedenen Feinröhren erhalten sind, so habe ich aus den gleichzeitigen Beobachtungen den Unterschied der Schätzungen (wenn es nöthig war, z. B. bei S Hydrae auch in Bezug auf den Stufenwerth) in den verschiedenen Fernröhren abgeleitet und bei der Beduction berücksichtigt. Bei schwächeren Sternen habe ich im Kometensucher die Stufen manchmal weiter genommen als in den stärkeren Fernröhren, und die rothen Sterne meist *) in stärkeren Fernröhren heller geschätzt, als in den schwächeren. Die desshalb nöthigen Beductioneu sind bei den einzelnen Beiheu besonders ange- geben, und die auf dasselbe Fernrohr reducirten Beobachtungen sind auch zusammen zur Construction der Lichtcurven benützt. Den Cur- ven selbst habe ich, ohne den Beobachtungen allzuviel Zwang anzu- thun, möglichst wenig Wendepunkte gegeben. Dass beide Forde- rungen häufig in Contlict kommen müssen, ist klar, auch enthält die erste etwas Unbestimmtes, weil man kein Urtheil a priori über die Güte der Beobachtungen hat, die ja nicht allein aus der Überein- stimmung der Beobachtungen unter einander erkannt werden kann. Es gibt bei der Beurtheilung der Helligkeit, besonders verschieden- farbiger Sterne Fehlerquellen, die oft längere Zeit in demselben Sinne fortwirken. Dahin gehören vorzüglich immerhin mögliche kleine Lichtänderungen der Vergleichsterne; der Einfluss der Präoccupation oder des Strebens sich von ihr loszumachen; das Vorrücken der Sterne in die helle Dämmerung: sodann die vierwöchentliche Periode der Erleuchtung des Himmelsgrundes durch das Mondlicht. Obwohl ich häufig den Einfluss dieser Fehlerquellen nur klein gefunden habe, l) noch kann man aus den folgenden Beobachtungen auch einzelne Ausnahmen erkennen; z. B. finde ich zwischen den Fernröhren II und /•' nirgends einen stark ausgesprochenen Unterschied, und ß Coronae ist, als er 1859 so schwach war, dass die rolhe Farbe nicht hervortrat, häufig im Heliometer nicht heller oder gar ein wenig schwächer taxirt worden, als in B. Beobachtungen von veränderlichen Sternen. 157 so traute icli mir doch in vielen Fällen keine Entscheidung zu, ob eine gewisse Form der Lichtcurve mit den Beobachtungen noch ver- einbar sei. Desshalb sind auch meine Rechnungen über die wahr- scheinlichen Fehler der Beobachtungen weit fragmentarischer ge- blieben, als icli gewünscht und gehofft hatte. Die Sterne ß Lyme, v Cephei und rt Aquilae erfordern noch eine besondere Betrachtung. Zuerst habe ich bei ß Lyrae eine Schwierigkeit der Reduction zu erwähnen, welche darin besteht, dass die Vergleichungen des Veränderlichen mit # Herculis in den ver- schiedenen Jahren gänzlich unter sich unvereinbar sind, wenn man nicht annehmen will, dass mein Urtheil über die Helligkeit von tt sich im Laufe der Beobachtungen zum Nachtheile des Sterns geändert hat. Umgekehrt deuten die Vergleichungen von ß mit 7 Lyrae dar- auf hin, dass ich 7 später heller gesehen habe als anfangs. Setze ich |= 10-2, so folgt die Scala aus den Beobachtungen der Jahre 1855 IS56 1837 X 105 0-37 0 17 ö 210 1-22 1-34 K 2-44 2-05 2-24 £ 4-08 3-63 3-98 3 8-41 6-67 5-98 0 7-35 7-72 8- 16 % 10-20 10-20 10-20 !->■ nicht benützt 12-83 7 13-53 14-09 15-31 x und 0 beruhen auf nur wenigen Beobachtungen , den letzten hält überdies Argelander für schwach veränderlich. Bei diesen Sternen haben also die Differenzen zwischen den verschiedenen Jahren nichts Auffälliges. Dagegen ist # im Jahre 1855 heller als 0, später mehr und mehr schwächer geschätzt worden, und 7 beruht auf der grössten Zahl von Beobachtungen. Vielleicht mag meine zunehmende Kurz- sichtigkeit diese Änderungen bewirkt haben '); vielleicht ist aber auch die Kenntniss von Argelan der's Scala von Einfluss gewesen, so zwar, dass ich alle Beobachtungen, in denen ich // schwächer sah, für misslungen hielt. Wenigstens habe ich mich im Anfang der l) Ich fintle bei 9 Herculis die gelbe Farbe sehr entschieden, und jedenfalls weit mehr als bei o ausgesprochen. Argelander nennt i> aber nur fortasse aliquantulo flaves- cens (De Stella 3 Lyrae variabili commentatio altera. Bonn 1Sj9, pag. 3). 1 ,!>8 s c h o n r c i (i. Beobachtungen nach Ar gel an der 's Ruth1) bemüht, ineinc Stufen- werthe den seinigen gleich zu machen. Vielleicht wäre es also besser gewesen, bei den Beobachtungen desJahres 1855 die Vergleichungen mit ii ganz auszuschliessen; da aber mit einer einzigen Ausnahme (August 2) # nie allein als hellerer oder schwächerer Vergleichstern gebraucht, sondern stets noch einer auf derselben Seite von ß mit- genommen worden ist, so würde sich durch das Weglassen von H das Resultat kaum ändern. Demnach habe ich für # und y die ein- zelnen Jahre getrennt, und schliesslich, um mich etwas an die Scala von Argelander anzunähern, noch 0*3 den einzelnen Werften zu- gelegt. Die Scala wird somit x = 0-8 8 = 1-8 K = 2-5 £ = 4-2 S= 8-7 (1851)), 6-9 (1856), 6-2(1857) o = 8-0 ? = 10-5 fi = 13- 1 v = 13*8 (1855), 14-3 (185G), 15-6 (1857). Bei d Cepkei und rt Aquilae habe ich ähnliebe Schwierigkeiten nicht gefunden. Reim ersteren schwankt die Differenz zwischen £ und s etwas, und da auch andere Beobachter dasselbe bemerkt haben und c wegen seiner Stellung in der Milchstrasse auch etwas schwie- riger zu vergleichen ist, so habe ich ihn später nicht mehr benützt. Bei rt Aquilae ist der Unterschied zwischen den Vergleichsternen /ji und v am schwankendsten, doch reichen meine Beobachtungen nicht aus, um eine etwaige Veränderlichkeit eines dieser Sterne darzuthun. Von/9 Lyme, § Cephei und n Aquilae kennen wir durch Ar- gelander die Elemente des Licht wechseis hinreichend genau, um die Beobachtungen mit einer vorhandenen Theorie vergleichen zu können. Ich habe desshalb, nachdem ich auf die angegebene Art meine Schätzungen in Zahlen verwandelt hatte, aus Argelander's neuesten Tafeln8) die Helligkeiten für die Zeiten meiner Beobachtun- ') Schumachers Jahrbuch für 1844, pag. 239. -I Für P Lyrae isl die erwähnte zweite Abhandlung, für 8 Cephei i!i<' Tafel in Nr. 4'>;>. für ', Iguilae die in V. 1063 der Astronomischen Nachrichten benutzt. Die Epochen für '■ Cephei sind aber nach il<>n neueren Rechnungen von Argelander (Astronom. Nachrichten lu4ü) um -f- 20' corrigirt worden. Beobachtungen von veränderlichen Steinen. 1 59 gen berechnet, und aus den Unterschieden dieser Zahlen von ineinen die Reduclion von Nullpunkt der Scala und Stufenwerth auf Arge- Iander bestimmt. Auf diese Weise erhielt ich die Reduction für ß Lyrae + 0 05 — 0-119 (<3 — 8) r} l 'epkei — 0 • 42 — 0 • 056 (d - 6) vj Aquüae — 029 — 0-147 (>? — 5) durch deren Anbringung an die einzelnen auf meiner Scala beruhen- den Helligkeiten man die zweite, mit red. bezeichnete Columne, die a u f A rgela nder reducirte Helligkeit, erhält. Diese Me- thode, die Reduction zu berechnen, ist offenbar sicherer, als die Vergleichung der beiderseitigen Scalen gewesen sein würde; denn sie1 ist unabhängig von den persönlichen Unterschieden der Bestim- mung der Vergleichsterne. Die Differenz zwischen der Helligkeit der Tafel und der zweiten Columne steht dann in der dritten, mit R — B bezeichneten. Unter der Voraussetzung der Regelmässigkeit des Lichtwechsels geben die Zahlen der letzten Columne ein Kriterium für die Sicher- heit meiner Beobachtungen, wenigstens der mit freiem Auge ange- stellten. Rei dieser Untersuchung habe ich die wenigen im Opern- glase erhaltenen Beobachtungen nicht von den übrigen getrennt. Das Opernglas wurde eben nur dann und wann bei hellem Mondscheine, wenn die Sterne auf dem hellen Himmelsgrunde fast unsichtbar waren, benützt, um die Beobachtungen den sonst mit freiem Auge erhaltenen ebenbürtig zu machen. Ausgeschlossen sind nur wenige unter ungün- stigen Umständen erhaltene, schon sonst zweifelhafte Beobachtungen, die alle durch eckige Klammern in Colonne 3 kenntlich gemacht sind. Legt man dieA rgela nder'schc Stufe als Einheit zu Grunde, so folgt die Summe der Fehlerquadrate aus 230 Beobachtungen von ,3 Lyrae = 189-52 „ 169 „ „ oN Cephei = 143-05 .. 140 „ „ v Aquüae = 100-18, mithin der wahrscheinliche Fehler einer Beobachtung bei ß Lyrae = 0-67449 . V189'32 =0-615 ± 0-0193 ' J 228 8 Cephei 0-624 ± 0-0229 vj Aquilae 0-575 ± 0-0232. lßO Schönfeld. Die drei Werthe stimmen nahe innerhalb der Unsicherheit der Theorie, und man erhält den wahrscheinlichen Fehle r einer Beobachtung im Mittel aus allen 539 Beobachtungen: 0-67449 . ^ 432 73 = 0 608 Stufen + 0 0125. 533 Die Vertheilung der 539 Fehler stimmt befriedigend mit der Theorie; diese fordert zwischen 0 i und 0*25 Stufen 1180 0-25 045 87-9 0-45 0-65 79-2 0-65 0-85 67-7 0-85 1-05 54-7 105 i-25 42-6 1-25 i-65 52-8 i-65 2-05 23-7 2 05 a-45 8-9 di iriibi ir 3-5 108 — 20 78 + 1 65 + 3 46 + 9 43 — 1 59 — 6 22 + 2 11 — 2 2 + 1 Es scheint also in der That, als seien die übrig bleibenden Ab- weichungen im Wesentlichen zufällige, und wenn ein Theil derselben in den Sternen selbst begründet ist, so müsste sein Gesetz verwickelt und die Periode kurz sein. Die wahrscheinliche Unsicherheit meiner Beobachtungen ist etwas grösser, als die von Argelan der für seine Beobachtungen berech- nete von 0-5o. Indess ist einestheils der Unterschied nicht allzu be- deutend, und anderntheils ist der Werth durch die Unregelmässigkeit der Sterne selbst so wie dadurch vergrössert, dass ich die Tafeln als fehlerfrei annehmen musste, weil mir die Mittel zur Schätzung ihres Fehlers zum Theil fehlten. Für ß Lyme findet auch Arge- I and er (zweite Abhandlung pag. 16) die wahrscheinliche Abwei- chung einer Beobachtung von der Tafel = 0000. Es kann noch von Interesse sein, meine Stufenweiten mit der von Argelan der zu vergleichen. Die Gleichungen, welche zur Bestimmung der Beduction auf Argelander dienten, ergaben aus ß Lyrae 1 Stufe A = 1-1344 Stufe Seh. Gewicht 2075-7 8 Cephei 1-0S92 1150-5 r, Aquilae I 17:52 1117-6 also im Mittel 1 * 1245 Gewicht 4343-8 Beobachtungen von veränderlichen Sternen. 161 Die Gewichtseinheit ist die einzelne Beobachtung. Daraus folgt: 1 Stufe ^1 = i • 1245 Stufen Seh ± 0-0092 oder 1 Stufe Seh => 0-8894 Stufen A ± 0-0073. Bei der Berechnung der einzelnen Sterne ist aber nicht diese mittlere Stufenweite angewandt, sondern die früher gegebene Reduc- tion. Legt man meine Stufe zu Grunde, so folgt noch der wahr- scheinliche Fehler einer Beobachtung = 0. 684 + 0. 0141. Die Reihenfolge, in der ich die Sterne mittheile, mag etwas will- kürlich erscheinen. Ich habe zuerst die mit freiem Auge beobachte- ten gegeben, an diese jedoch als Seitenstück zu ß Persei sogleich S Cancri angeschlossen. Der letzte Stern dieser Classe ist o Ceti, dem ich alsdann die übrigen schon länger bekannten Veränderlichen (bis R Serpentis) habe folgen lassen. Dann folgen, mit R Piscium be- ginnend, Beobachtungen von Hind'schen Sternen nach den Rect- ascensionen geordnet; hierauf von T Piscium an eine Reihe von Sternen, deren Entdeckung man verschiedenen Astronomen verdankt. Die dann folgenden Sterne von R Andromedae bis R Vulpeeulae sind bei Gelegenheit der Anfertigung der Bonner Sternkarten auf- gefunden worden, und die letzten von S Ophiuchi an verdankt man der Thätigkeit des Herrn Pogson. Um das Auffinden der Beobach- tungen zu erleichtern, ist am Ende ein alphabetisches Register über das Vorkommen eines Sterns in den Beobachtungen und den Zu- sätzen beigegeben. 162 S C h ö ii f e I il. ß L y r a e. 18" 44'" 44- -f 33° 1 18 Pracession: -f- 2"21 -f O'OT. Vergleichsterne: ■/., ti, £, e, 7 Lyfae. 5, 0, £, p. Herculis. (Die Helligkeiisscala siehe in der Einleitung- pag. 15.) 1S55 Mai 23. llh5 ß 1-5 o, p OS g, 7 2-2-5 ,3 24. 11-3 ß 2-21) £, v i — 15 /3 25. 11-4 p 2— 2-5 k, 7 OS /3 20. 12-4 p 1-5—2 £, 7 1— 1-5 p Juni 6. 9-7 ß 2-5 4, 7 0-5 p 7. 13-6 ß 1-5 |, 7 2 ,J 9. 13-3 ß 0-5 o, ? 2 p 10. 111p 1-5 K, * 3j3 11. 13-0/3 3?, ß 2 s, 0 1 ß 12. 10-4/3 2 o, /3 1 |,7 3/3 — 131 p 1— 1-5 C 7 2 p IG. 9-9 ß 1-5 0, ß 1 5, § 1 ß helle 24. 10 9 ßlo, ßä,$2ß 28. 9-9 p 1—1-5 £, 7 1-5—2 p 29. 101 ß 1-5-2 0, p 1 3, /3 0-5 ?, 7 3 ß Juli 7. 10-1 ß2 0fß 1-8J», £ß -0-5/3 - 13-9 ,3 2-5 3, /3 1 c, 7 2-2-5 ß 8. 10-2,3 2-2-5 £, 7 1-1-5/3 9. 10-2 ß 1-1-5 £ 1 2-5 p 11. 10-9/3 1-5 o,/J 0-5-1 3,^0-5/3 13. ll-913 2_2-5 0, ßl 3, ?0-5ß 15. 10-7 p 2-2-5 t, 7 1-5 ß LS. 13-1 p 3 5, ,3 2 x, p 1-5 :, ß s, 0 3-5 ß ß red, R—B € 10-7^()T+ 0-8 € 12-7 12 2 00 € 131 12-5 — 0-2 12-4 11 9 — 0-2 13-2 12-6 — 0-4 11-9 li-5 + 0-8 8-5 8-5 — 11 •) 4-4 4-9 — 15 gut 6-5 G-7 + 2-3 10-8 10-5 -f 11 11-8 11-4 + 03 Dämmerung 90 9-5 — 0-6 cc 8-7 8-7 + 0-3 C€ 11-9 11-5 — 0-5 10-3 101 — 1-4 sehr klar 10-2 10-0 — 0-7 (C » 11-4 HO — 10 12-6 121 — 0-3 1 1-6 11-2 + 11 9-7 9-5 + 13 9-9 9 7 + Ol 12-5 120 + 0-3 4-1 3-G + 1-0^) ') I >as Original hat 0 OS ß; ohne Zweifel verschrieben, da sonst gewiss ein schwächerer Vergleichstern angemerkt wäre. a) Zur Berechnung der Scala der Vergleichsterne habe ich die Differenz von 0 gegen die 4 andern Sterne gei n. Der Stufenwerth des Abends ist aus » — 1 (5 r-x+C) abgeleitet, Beobachtungen von veränderlichen Sternen. 1 G3 isr>5 JulTTl. 11*8 ß 1-5 g, 7 2—2 5 ß 22. 1 1-0 ß 2-5—3 g, 7 1 ß 26. 121 ß 2 o, (3 1—1-5 3, £ 1—1-5 ß 30. 121 ß 1-5 g, 7 1-5 ß Aug. 1. 9-6,3 1-5 x, ß$, e 1-5 (3 — 9-9 ß 1-5 x, ? 0-5 ß, e lö -2 ß — 129 ß 1—1-5 x, |3& s 15 ß 2. 9-0 ß 1—1-5 5, g 0-5 ß 5. 13-5 ß 1-5 g, 7 1—15 ^ 6. 101 ß 1-5 o, ? 1 ß 7. 11-4 ß 0-5—1 7, 3 0-5—1 ß, g 2-S ß 10. 97 ß 1-5-2 t, 7 1 ß 11. 110 ß 2— 2-5 t, 7 1-1-5 ß 12. 10 7 ß 1 g, 7 2— 25 ß 13. 93 ß 3 £ ß 1 e, o 2—2 5 ß — 11-6 ß 3 x, ß 2 £ ß s, o 35 ß 14. 105 ß 2—25 x, ß 1 — 15 £ e 05 ß 17. 111 ß2 C,7 1— IS ß 18. 90 ß 1—15 g,72 ß 21. 102 ß 1 o, ß 3 -0-5 5, ? 1-5- 2 ß 22. 115 ß2— 2-5 |,7 0-5-1 ß 26. 9-8 ß 1—1-5 5, o 3-5 ß 27. 84 ß 0-5-1 x, K 0-5-1 ß — 9-8 ß 1 x, ß r — 131 ß 1 C — 131 ß 15 5 28. 8 7 ß 2-2-5 o, ß 1-5 3, % ß -0-5 f= Sept. 4. 11-2 ß 2 i7 1-5 ß 6. 12-2,3 2— 2-5 g, 7 1 — 15 ,3 7. 10-3 /3 1-5 0, /3 1 3, g 2 /9 8. 7-9 /3 2-2-5 x, ß 1 $, s 05 ß 9. 12-5 ,3 2 5, ,3 0-5 e, 0 2-5—3 /5 10. 8-9 /3 2 0, /S 2 3, ,5 0-5 g, 7 3 /9 — 11-4,3 1 £ 72—2-5,3 ß /■<',/. n— b. 11-8 11-4 + 0-5 130 12-5 — 0-2 (C 9-7 9-5 + 0-6 121 117 — 0-7 dunstig? 2-5 3-2 + 0-3 1) besser 2-2 2-9 + 0-6 ce 2-4 3-1 + 0-82) 10-0 9-8 + 0-1 C 12-3 11-8 — 0-2 95 9-4 + 11 8-3 8-3 + 0-3 12-0 121 + 0-2 12-6 121 0-0 115 111 — 0-2 55 5-8 — 12 43 48 - 0-6 3) 36 42 — 0-3 12-5 120 + 0-2 sehr klar 118 114 + 0-3 8-9 8-8 + 1-6 12-9 12-4 — Ol ££0. 4-0 4-5 — 0-4 ££0. 1-6 2-4 + 1-5 0. 2-3 3-0 + 1-2 0. 35 41 + 1-3 40 4-5 + 09 *) , 3 ß 10-3 101 -tO-5 5) 12-4 11-9 f o-i 12-6 121 — 0-2 9-2 91 + 1-4 3-5 41 — Ol 4-8 5-2 -f 0-9 10-6 10 3 -j- 0-5 11-5 111 0 0 6) ') Wegen der zweifelhaften Luft nicht zur Berechnung der Scala benutzt. ~) z—v. und £ — •/■ ist zur Berechnung dir Se:ila angesetzt. 3) Die Differenz von 0 gegen die drei andern Sterne ist zur Berechnung der Scala ange- setzt. Der Stufenwerth des Abends ist aus •>— \ (x + ^) abgeleitet. 4) s wurde doppelt gesehen, " stand leider zu tief. 5) Zur Scala ist £— 0, £— 9- und 7— & benutzt. Die Helligkeit von ß ist aus !) und ;. dann aus v und 0 berechnet und der letzteren Bestimmung das halbe Gewicht gegeben. 6) llh4 9 O-ii — 1 'j ; diese directe Schätzung ist für die Scala mitbenutzt. Der Stufen- werth des Abends resultirt aus 1—\ (!>+") zu 1-09. 1 ß4 s <= •' '"' n f e 1 d. 1855 p red. R—B. Sept. 11. 9*2/9 2?, 7 2/9 121 117 + 0-4 18. 8-3/5 2 £,? 2/9 vielleicht etwas neblig 12-1 11-7 + 0-7 11). 9-8 ß 1 £, 7 1-5 /9 11-9 HS + 0 4 20. 8-6 ß 1 £, 7 3 /9 dunstig? £ (0 112 10-9 [— 0-5] 21. 7-7 /3 1 x, ß d> C Ö-5 ß € C °- i"9 2-7+1-1 22. 7-7 ß 2—2-5 x, ß 1 8, ß 1 {, 0 3—3!) ß „ 0. 3-0 4-2 + 0-8 23. 7-2 ß > 3, ß 1 f, 7 2-5 /9 © 114 11 0 — 01 — 7-7 j5 2-5—3 3, ß 05 £, 7 3 ß „ 0. 111 10-8 + 0-1 24. 9-3 |3 2 t. 72/3 „ 12111-7+0-5 25. 9-2 /3 2*5 £, 7 1—1-5 /3 „ 12 7 12-2 0 0 27. 9-8 ß 2 0, ß 1 5, £ 1 ß „ 9-7 9 5 + Ol 29. 10-0 /3 2-5 3, ßi C,7 2-8/3 „ 11-3 110 00 üct. 5. 7-2/3 3 $, ß 1-5 e, o2/3 5-8 01—0-3 0. 7-4 /3 0-5— 1 £, 7 2-5— 3 /3 111 108 + 0-3 23. 6-9 ßi 0, /3 S, ? 2-5—3 (3 in Bilk beob. 8-6 8-6 + 0-8 Nov. 8. 6-4/3 2-5 3, ßi £,7 2/3 11-5 111 +11 1856 Mai 11. 11-3 ß 0-5 x, $ 1 ß 1"4 22+1-5 20. 11-5 /3 2-2-5 £, 7 15 j3 © 128 12-3 + 0-1 24. 12- 1*73 1 x, K 0-5 ß, s 2 ß sehr klar 2-0 2-8 + 1-6 Juni 1. 10-0 ß 3-3-5 0, ß 1 £, 7 2-5 ß 11-5 11-1 + 0-8 2. 11-8 /3 1-5—2 £, 7 2 /3 123 11-8 + 0-6 4. 11-2 /9 £, 7 3-3-5 /9 10-0 10-3 + 0-3 (I. 12-4 ß 1-5 £, 0 2-3 /3 :: klar zwischen Dünsten 4-2 4-7 + 0-7») ?. 10-5 ß 3 5, /9 2-5 0, ,3 1 £, 7 3-3-5 ß 10-8 10-5 + 0-32) 9. 10-8 ß 2—2-5 £, 7 1-5—2 /9 schwacher (£ 12-6 121 + 0-1 l'l. 12-4 /9 3 3, /5 2 0, £ 1 ß © 9-7 9-5+0-3 12. 11-9 ß 25 3, ß 2 0, £ 1 ,3 „ 90 95 — 0-9 10. 12-4 ß 1-5 |, 7 2-5 ß „ 11 -9 11-5 + 04 18. 12-9/3 £ — 0-5 K „ Wolken 2-7 3-4 + Ol — 13-2 ß 1—1-5 x, /9 0-S 8, ß £, e 1-5 ß „besser 2-4 31 +0-4 27. 100 ß 1-5 £, 7 2-5 /3 11-9 11-5 + 0-0 29. 121 ß 2 |, 7 1-1-5 ß 12-8 12-3 — 0-5 Juli 1 . 10-2 /9 1-5—2 x, /9 -), ? ß - 0-5 /3, £ 1-5 ß, 0 > /9 2-2 2-9 + 0-6 ») 2. 10-0 /3 1-1-5 0, ß 1 £, £ 0-5-1 ß, 3 3 /9 0 3-5—4 ß dunstig? noch bell 3-6 4-2[ + 20| *) i) p 1-5 C gibt 3 = 4-0 ; ich setze 4-2. weil die allerdings sehr zweifelhafte Verglei- chung mit o doch anzudeuten scheint, dass ich die Stufen etwas zu klein genommen habe. -I Stufenwerth des Abends ausf - .! (8 ho). '( Zur Scala sind t — x> C — 8, e — x l.emit/.t. ») Gauz ausgeschlossen. Beobachtungen von veränderlichen Sternen. 1 00 1856 ß red. Jt—B. JulT\ ilh9/3 2.b— 3 ?, ß 1 e, 3 1-5 ß, o 2 /3 besser 5-5 5 8-t-ll1) 3. 11-8 ß 2 g, 7 i-8 /S 12-7 12-2 — 0-9 4. 120 /3 2-5 g, v IS /3 12-9 12 4 - 02 13. 9-7 ß 0-5 g, 7 3-5 /3 CD dunstig 10-9 10*6 — 0-9 2) i4. iO-9 /3 2 x, ß %, ß 6, e iS j3 „ etwas dunstig 2-4 3-1 + 0-3 3) — ii-8 ß 08 6, K 08 ß „ „ 2-2 2-9+0-8 13. 9-7 /3 2-5 £,3 0-5-1 ß, o 1-1 5/3 <£ ß5 6-7+02 16. 9-9 /3 2 g, 7 2-5 /3 C€ 12-2 11-7—0-4 23. 100 ß 1—15 g, 7 2 ,3 120 11-6 + 0-6 25. 10-9 ßi g, 7 3 ß 11-4 HO + 0-7 26. 9-9 ß 0-5 5, o 1 ß 7-2 7-3+18 — ii-8 ß 2 s, 0 X o i ß, g 3 5 /3 6-7 69 + 1-6 28. 10-4 ß 05 3, o 0-5 /3 7-5 7-6 + 0-3 29. 11-4/3 1 g, 7 2-8/3 belegte Luft 11-611-2+0-3 30. 10-6/3 l g, 7 2-5 ß 116 112 + 10 31. 11-3/3 1-5 g, 7 2-2-3 /3 120 116 + 04 Aug. 1. 9-8 ß 2-8 o, g 1 ß 9-9 9-7 + i-8 2. li-2/3 4 e,/3i 3,o 0-8/3, £ 2-8/3 7-6 7-7 + 1-2») 3. 12-5 /3 1-5 3, /S 1 o, g 18 /3 8-8 8-8 + 0-4 4. 10-9/3 1 g, 73/S 114 HO + 0-4 5. 10-6 ß 1-5—2 g, 72-2-5 ß 12-2 11-7 + 05 6. 10-2/3 2-2-5 g. 7 2 (3 12 5 120 + 03 7. 9-3 J3 1-5-2 g, 7 3 |3 118 11-4 + 0-3 12. 10-3 ß 2-5 g, 7 1-5 ß C 12-9 124 - Ol 13. 90 ß 2 g, 7 1-8 ß C € 127 122 — °-2 14. 94 ß 1 g, 7 2-5 ß „ H6 11-2— Ol 15. 9-5/3 lg, 7 3/3 „ 114 HO -2-2 25. 101 ß i 8 g. 7 2-2-5 /S 120 11-6 + 07 30. 9-8 ß 2-5—3 o, ß 0-5 g, 7 35 /3 10 9 10-6 +1-0 5) Sept. 2. HO ß 3 g, 7 1 ß 13 4 128 — 15 4. 8-9 /3 2-5 6\ ß 1-5—2 £, £ ß, 3 2 ß, 0 3 ß 45 50 — 1-6 5. ii-8 ß 1-5-2 g, 7 15—2 /3 12-4 ii 9 — 21 9. 8-4 ß 2-5-3 0, ß 1 g, 7 3 /5 © 112 10-9 00 10. 9-8 /3 2 3, /3 0-5-1 o, g 1 /3 „ 91 91—0-5 11. 11-0/3 1-5 g, 7 2-5/3 CC H-9 li-5— 1-7 12. 9-8 ß 2-5 g, 7 1 ß 132 12-6 — 09 *) Zur Scala sind o — z. &— !;, $ — s benutzt. Der Stufenwerth des Abends ist aus X (ft + o) _ X (C + e) ermittelt. 2) Nicht zur Berechnung der Scula hinzugezogen. 3) Zur Scala sind die Differenzen gegen C angesetzt. 4) Zur Scala sind 0 — 9, 0 — e, £— » benutzt. Zur Berechnung der Helligkeit von ß sind e und £ mit halbem Gewichte hinzugezogen. 5) g^s 0 1—1-5 9; ist zur Scala mit benutzt. Sit/.b. d. mathem.-naturw. Cl. XLU. Bd. Nr. T>. 12 Ißß Seh 5 nfel d. 8?4 ,3 35 ?, ß 2 e, 3 2 ft o 3—3:; /9 7-8 /9 3 £, /9 1 e, 3 2 /3 Oct. 5. 7-6 ß 2 |, 7 21) /3 17. 7-8/3 2 £, v 2-2-5/3 li>. 8-3/3 2-5 3, ß 2 o. £0-5/3 20. 8-3 ß 2 |, v 2-5 /3 21. 81 /3 2-5—3 |, 7 1 ,3 22. 7-2 ,3 2-5 £, 7 1 ß 24. 7-9 ß 2 |, 7 2 ,3 25. 6-5 ,3 4 x, ß 3—3-3 5, /S 2 £, /9 0-5 e, 3 2-5 /?, 0 3-5 ß 27. 7-7,3 2—2-5 £, 7 1-5 ß 29. 8-3 ,3 2 |, 7 2 /3 30. 7-7,5 1-1-5 £,7 3/3 34. 70,3 3 3, ,3 1-5 0, ß £, 7 4 ,3 Nov. 2. 7-1/3 1 |, 7 3 ß 10. 0-2 ,3 2-5 i, 7 2 /3 17. 00 ß 4 |, 7 0-5 ß Dec. 2. 6-0 ,3 0-5 £ 7 3-5 ß 4. 7-2 /3 4 6\ ß 2-5 £, /9 1-5—2 e, 3 2 ,5 15. G-9 ,3 £, 7 3-5 ,3 17. 0-3 ,3 3-5—4 K, ß 2-5—3 e, 3 1—1-5 ,3 etwas dunstig, aber brauchbar 6-3 6-0 0-0 7) 1857 März 2. 15-2 ß 1-5 3, 0 0-5 0, £ 2 /S © © 8-2 8-24-20 3. 13-5 ,3 0-5—1 x, ö ,3 —0-5 ,3, $ 1 ,3, £ 25 ,3 © ,£ 1-0 2-4 + 14 1(5. 13-4 ,3 8, ^0-5/3 © a»1 Horizont 1-9 27 -f 0-8 17. 13-2 /S 3 £, ,3 3 o\ 3 1 ,3, 0 15 ,3 5 2 50 + 0-3 8) 24. 13-9 ß 3 0, /3 0-5 £, 7 4—5 ,3 I 10 10-7 + 0-3 ") 26. 13-2 ß 2-5 %, 7 2—2-5 ß 132 12 6 — 02 29. 13-3 ß 1-5 x, ,3 — £• 0 — £• Für ß 0 und C mit halbem Gewichte zugezogen. 2) x, S und '< haben zur Bestimmung von ß das Gewicht .', erhalten, •;) B und y Gewicht A für die Bestimmung von ß. ») Ebenso ß 4 ; (Je wicht A 5) Dessgleieheu ß 4 " Gewicht '. . Der Stufenwerth des Abends ist aus 'J — ^ abgeleitet. 'I Für die Scala nicht berücksichtigt. ") ? Gewicht jL. Der Stufenwerth des Abends aus & — i (s + ü). 8) Der Stufenwerth des Abends ist aus -i (&+o) — 4- (5+S) abgeleitet. ;' ) Zur Bestimmung der Scala ist nur ;- 0 zugezogen. Beobachtungen von veränderlichen Sternen. 107 1857 ß red. R—B. Ap7iM7. 12h4 ß 3 3, ß 2 o, £ 0-5 ,5 9'8~9^6 ^?04 18. 12-5 /3 1-5 3, ß o, £ 2 ß sehr klar 8-1 81 -f- 0-8 19. 13-8 ß%S,r3ß 125 120 — 0-7 30. 123 ß 2—2-5 ä, ß l o, £ i-5 ß 89 8-8 0-0 Mai 1. 1 1-8 ß 2 3, ß 0-3 o, ^ 2 ß © 8"4 8-4 -f- 0-7 3. 12-4 ß 3 £, 7 2 ,3 (0 (D 13-6 13-0 — 0-8 6. 1 1-6 ß 3-33 £, /S i-5 e, 3 13-2 ,3, o 3 ,3 (£ CÜ 33 ä'7[-r2-3] i) — 13-1 ß 2-5 e, |9 3,ol/S (Q (£ besser 6-3 6-6 + 0-8 7. 12-1 0 2 x, ß 0-3 6\ £ i ß „ 21 28 + 0-5 — 152 ß 2 x, /9 d, £ i ß, e 2-3 ,5 „ undDämmerung 2-0 28 + 0-6 8. 10-9 /3 3-5 ?, ß 2 c-, 5 ,3, o 1 ,5 „ 65 6-7 + 1-3 — 14-8 ß 3-3-4 e, /3 15 3, ,3 o, £ 2 ß £ £ gut 8-1 8-1 -f 1» 14. 9-7 ß 1-5 o, ß C, 7 + > r? noch tief, Dämmerung 10-2 10-0 [— 10] 2) — 12-4 jSloJ 0-5-1 ,3 besser 9-4 9-3 00 15. 11-5 ß i — i-5 q, 7 4 ,3 11-7 11-3 + 0-1 18. ii-9 ß 2-5 ?, 7 3 ,3 12-8 12-3 — 0-8 — 13-7 ß 2-5 ?, 7 3-5 ß 12-6 12- 1 — 07 19. 10-2 ß 3—3-5 e, ß 15 5, o 1 ß, % 35 0 73 74 + 07 — 130 ß 2 s, ß 3 —0-5 B, o 2-5 /3 61 64 -f 05 — 141 /3 2 e, /3 3, genau Dämmerung 6-2 65 — 0-1 20. 11-7 ß 2 x, ß 0-5 5, ß £, £ 1-5—2 ,5 25 32 + Ol 21. 11 2 ß 35 e, ß i-5 5, o 1 & £ 2-5—3 ß 7-5 76 + 12 23. 10-8 ß 3-5 |, 7 1-5—2 /9 13-9 13-3 - 1-0 25. 12-6 /3 i-5 o, g 05 ß klar zvvisch. schwer. Wolken 98 9-6 -f- 1-3 27. 116 ß 1-5 g, 7 3-5-4 ß schwacher £j 120 11-6 — 2 2 31. 10-2 ,3 2 |, 7 3 ,5 <£ 125 12-0 — 0-5 Juni i. 10 2 ß 2-5 g, ß 1 3, o 1 ß, g 25— 3 0 (C 72 7-3—01 — 13-8 ,3 3-5 £,ß2e,3ß —0-5 /?, o 2-5 /9 © unter 5-9 6-2 — 0-6 3) 5. 101 ß 3-5 g, 7 1 — 1-5 ,5 © € 142 13*5 — 1-2 6. 10-3 /3 3 g, 7 2 ,3 „ 13-6 13 0—1-1 12. 11-8 ß 3-3 g, 7 2 ,3 138 13-2 - 10 13. 109 ß 2 g, 7 3 ß 12-5 120 — 0-7 14. 109 ß 1 c, J 1 ,3 vielleicht nicht ganz dunstfrei 5-2 56 + 0-2 15. 10-3 ß 2 x, ß d —0-5 ö\ ß K —0-5 ?, = 1-5 ,3 gut 2-4 3-1 + 0-3 — 13-5 ß 2— 2-5 ?, /? 2 d, ß e, 5 2 ß 4-2 4-7—11*) 16. 10-8 ßl g, v + > ,3 11-5 111 — 1-4 17. 12-9 /3 2 £ 7 2-5—3 ,3 12-8 12-3 — 0-4 18. li-5 ßZ%,V-ß — O-o ß, 7 2—2-5 ß 13-2 12-6 - 0-3 1) Ganz ausgeschlossen. 2) Ebenso. 3 ) Der Stufeuwerth des Abends ist aus o — 4. (" + s) abgeleitet. *) Dessgleichen aus 5> — -i (S + oj. Für das Minimum von ß ist aus den beiden Beobach- tungen des Abends das Mittel genommen. 12* 1(38 Schi) d I e I (I ß re,l. li—Ii. i ß 115 111 , 07 *) 22. 12-7 ß 3-5 5, ß 1 o, $ 1 ,3, [a 2-5 /S 97 9-5 -f 0-0 23. 12 6 ß 1 £, |* 1 ß, 7 4 0 tl-8 1 1-4 -f 0-4 2) 24. 12-7 /93 t, ,3 0-5—1 fi, 7 2 /S 13-7 13- i — 0-8 25. 122 ß 3 g, /S 0-5 (*, 7 2 /5 13(5 130 - 08 26. 11-4 J3 3 &, ,5 i — 1-5 t, f* 05 — 1 ß nicht sehr durchsichtige Luft 11-9 Ho —0-4 28. 10-7 ß 2—2-5 ?, /3 1-5 *, /S 0-3 e, 3 0-5—1 /3 47 5-1 — 1-6 3 ) — 13-7 /3 2-5—3 s, ß lB,oZß,$>ß 6-6 6-8 — 2 9 Juli 13. 11-3 ß 3-3-5 ^ßy. -05 p, 7 25 /9 schwach. £13-4 12-8 - 0-8 14. 10-5 ß 2-5 |, /3 0-5 (x, 7 2-5 /3 13-2 12-6 - 0 4 22. 12-3 ß%%,\>. 0-5—1 ft 7 3-5 /3 12-3 11-8 - 12 4) _ 12-8 ß 2-2-5 0, /3 f, p. 2 /3 besser 10-6 10-3 -f 03 24. 100 ß 2 -25 5, 0 0, £ 2 0 dunstig 8-3 8-3 [—43] 5) — 12-8 ß 1-5—2 j, 0 1 ß, c 3 /S 7-4 7-5 — 2-6 26. 12-3 ß 3 %, ß fx, 7 2 ,5 13-4 12-8 - 0 7 27. 10-9 ß 3 %, (ji /3-0-5 /3, 7 2 /3 133 12-7 — 0-5 28. 11-8/3 1 £, u. 1-5/3 11-5 11-1+0-5 29. 11-1/3 2 5, /So, £ 2/3 8-2 8-2 + 19 Aue. 8. Hl ß 2 £, /3 (,, 7 2-5 /3 <£ C 12-9 12-4 - 0-3 17. 11-8 ß 2 0, /3 £, ft 2-5 /3 . 10-4 10-2 - 0-2 19. 11-2/3 3-5 s,ß 0-5—1 5, 0 15 ß 6-9 7-1-1-0 20. 8-9 ß 1—1-5 £, ja 1 ß H -9 115 — 0-5 21. 10-5 ß 2-5-3 £. ß il, 7 2 /3 13 3 12-7 — 0-5 22. 9-1 ß 2-5 I, fx 0-5 ß. 7 2-5 /9 12-9 12-4 - 02 23. 10-5 ß 1-5 |, fx 2 /3 11-6 112 + 02 24. 13-4 /3 0-5-1 %, [x 2-2-5 ,5 11-1 10-8 - 1-5 25. 10-6 ß 2-2-5 3, /3 0, £ 2 ß 8-3 8-3 -f 0-3 26. 9-5 ß 2 0, c /3 —0 5 /3, p 2-5 ß 10-3 101 + 08 28. 10-5 /3 2-5 i /3 0-5 fx, 7 2-5 ß 13-2 12-6 - 0 2 29. 101 ß 4 %, ß 0-5 p, 7 1—15 ß 14-1 13-4 - 15 30. 115/3 1-5 c, ,,. 1-5/3 118 114 —1-8 Sept. 26. 10-8 /3 3 5, ß 1 s, 5 1 ß etwas dunstig? 5-3 5-7 — 2-3 27. 7-5/3 4 £,,3 1 — 15 3, 0 0-5-1 /3 7-4 75 — 06 — HO ß 2 3, /S 0-5 0, g 2 ß 8-4 8-4 — 0-3 ») Die Einzelresultate stimmen schlecht zusammen. Die directe Addition gibt ß = 11-28. Der Stufenwerth folgt aus (a— 0 = 1-Ö7, und damit B = 11-71. Aus n — J. (; + 0) folgt der Stufenwerth = 147, und ß = 11-6'». '••') 1 hat das Gewicht J erhalten. 3) Die Einzelresultate stimmen schlecht zusammen. Der Stufenwerth folgt aus i> — y(C+5> = 1S4. 1 ) Kür die Scala i>. t diese Beobachtung nicht mitgenommen, r,l Nach einer Originalbemerkung zu verwerfen. Beobachtungen von veränderlichen Sternen 1()0 Oet. 6. 10k4 ß n, 7 2/3 CC 13-2 126 — 03 20. 6-7 ß 3-5—4 3, ß 1-5 o, % 0-5 ß 98 96 + 20 21. 10-9 ß 2-5 K, -5 1 /S öl 5-5 + 1-3 23. HO ß 1-5 o, | 0 ß dunstig? kaum 95 9-4[- /3 110 107— 1-2 ö I c |> li i' i. 22'1 23ra 48' + 57° 40 ! 4 Präcession: + 2:2l -f 0!31. Vergleichsterne: e, £, i, £, «y Cephei. a=7 Lacertae. £ = 21; C = 2-8; a = 69; i= 102; £ = 12-3; 7= 156. 1855 0 r« g, 8\ «, 1 3 5 C ?'6 71+0-2 28. 9-9 8 1 1, 8 t, C €; sehr klar 12-0 11-2 — 0-5 29. 101 5 2-5 8 6. 12-2 8 1—1-5 et, i 1.5 8 7. 10-4 8 1-5 a, i 15—2 8 8. 10-4 5 25 e, a 25 5 10. 8-8 8 1-5 e, a 3 8 11. 9-2 8 0-5 i, £ 1-5 8 18. 8-3 8 > €, 8 > e, « 0-5 8 19. 9-9 8 2 e, a 2 8 20. 8-6 8 1 e, 8 £, a 35 8 22. 7-8 8 1—1-5 i, $ 8—0-5 o 23. 7-2 8 a, t 3 8 24. 9-5 8 1 e, a 3 5 25. 93 8 1—1-5 «, a > 8 26. 8-1 8 2 e, a 25 8 27. 9-9 8 t— 0-5 i, $ 1—1-5 8 29. 100 8 > e, 8 > f, a 05 8 Oct. 5. 73 8 2 e, a 2 5 6. 7-5 8 0-5 e , 8 £, a > 8 23. 6 9 8 2-5—3 e, a I 5 8 Nov. 8. 6-4 8 2—2-5 e, a 1 5 8 1856 .luni 1. 10-1 8 1 «, i 1-5 8, £2-5 8 2. 119 8 > e, a 1 8 8 red. R—B. Wetterleuchten ITo 4-6 — 0-9 i) 8-9 8-3 + 0-4 8-7 8-1 — 08 11-6 10-9 — 0-4 7-2 67 + 1-5 5-8 5-4 — Ol 40 3-7 — 0-3 2) 5-4 50 + 1-4 sehr klar 51 4-7 — 0-5 8-9 83 — 0-2 onddämmerung 118 111 — 21 6-4 60 + 1-4 CC 10-5 9-8 + 0-7 „ 7-9 7-4 + 1-0 5-0 4-6 + 0-9 schwacher (Q 2!) 2-6 + 02 8-4 7-8 + 1-3 84 7-8 00 4-5 41 + 0-9 37 3-4 + 0-3 H'O 10-3 + 0-2 6-4 6-0 + 1-3 45 4-2 + 0-3 dunstig? C€ 31 21 + Ol s) „ 11-8 11-1 — 0-6 € 7-0 6-5 -f 1-8 ?3 34 31 + 21 >J 3-4 31 + 0-3 ?> 4-2 3-9 — 0-7 ?> 10-6 9-9 + 0-4 6-4 6-0 00 4-5 4-2 + 0-7 2-7 2-5 + 0-6 Bilk beobachtet 5-2 4-8 — 1-2 4-9 4-5 — 1-3 8-3 7-7 + 0-7*) 5-9 5-5 00 1 ) Stufenwerlh aus a — \ (e+ $). ?) Die Einzelresultate stimmen schlecht. Stufenwerlh aus« — v (c ' ^)- ■"') Zur Bestimmung der Scala der Vergleiclisteme ist ?■ — e und a — ; genommen. 1 ) Iiit Stufenwerth des Abends ist aus y (l + C) — « abgeleitet worden. Beobachtungen von veränderlichen Sternen. J 7 1 1856 JL red. It—B. Juni 9. 101-8 52£,« 2 5 5 4-2 3 9 — 10 11. 12!) 5 0-5 t, $1 8 € 10-9 10-2 —0-9 12. 121 5 15 a, i 1 5 bei a dunstig? „ 8-8 8-2 — 0-4 13. 12-6 8 2-5 e, «ISO » 50 4-6 + 0-3 16. 124 8 2-5 a, ö 1 t, £ 0-5 5 „ 111 10-4 + 0-3 27. 10-7 3 3«, 5 c, $ 1 3 sehr klar 10-6 9-9 + 0-3 Juli 2. 107 5 1 i, ? 1 3 etwas dunstig? 11-2 10-5 —03 4. 12-1 3 2-5 s, a 1-5 3 50 4-6 + 1-3 13. 9-8 5 2-5 a, t 5 -0-5 5, $ 2 8 € 9-9 9-3 + 1-4 IS. 9-7 5 3-5 s, a 1 3 » 5-8 5-4 + 01 16. 9-9 3 2 5—3 e, a 2 5 CC 4-9 4-5 — 0-9 23. 101 5 0-5a, i 25 7-7 7-2 — 0-6 25. 111 5 0 5 a, i 2 5 7-7 7-2 ■+ 0-5 26. 9-7 5 3 e, a 1—1-5 8 5-4 5-0 0-0 28. 10-8 3 1—1-5 e, a 3 5 36 3-3 + 0-8 29. 1 1-4 5 2 a, t 3 —0-5 3, K 15—2 5 belegte Luft 9-8 9-2 + 15 30. 12-4 3 2 a, i 2 5, ? 3 3 8-8 82 f 0-1 31.11-4 5 3-5 s, a 1—1-5 5 5-6 5-2 + 0-3 Aug. 1. 9-9 5 3 s, a 2 5, i 4— 5 5 5-0 4-6 — 0-9 0 2. 11-3 5 2 e, a2-5 5 4-2 3-9 — 0-9 3. 12-6 5 1-5 «, t 1-5 5 8-5 7-9 + 1-7 4. 11-0 5 2-5 a, 5 i, £ 2 5 100 9-4 — 0-9 5. 10-7 5 *, i 3 5 70 6-3 4 0-5 6. 10-3 5 15-2 e, a3 5 3-9 3-6 4 0-8 7. 9-4 5 1—1-5 e, a 4 5 Dämmerung 32 2-9 00 12. 10-4 5 1-5 e, «3-5 5 c 3-5 3-2 + 01 13. 8-9 5 1.5 g, a3 5 €€ 3-7 3-4 — 01 14. 9-4 5 0-5? „ 12-8 120 — 1-7 15. 9-3 5 2«, i 1 — 1-5 5 » 8-9 8-3 4 01 25. 101 5 K 123 11-5 — 10 30. 99 5 0-5 i,l; 18 10-9 10-2 - 0-3 Sept. 2. 110 5 2 e, a 3 5 4-0 3-7 + 0-4 3. 12-2 5 1 e, «3 5 dunstig? 3-4 31 — 0-33) _ 12-4 5 £ —0-5 e, « 4—5 5 besser 2-4 2-2 4- 0-6») 4. 9-0 5 2 «, t 2-5 5 8-4 7-8 — 1-0 5. 11-9 5 1-5—2 a, t 2-5 5 8-2 7-7 + 11 9. 8-3 5 2—25 e, a 3—35 5 c 4-0 3-7 4- 0-3 10. 99 5 1 t, £2 5 » 10-8 101 + 0-6 12. 9-9 5 2 e, a 2 5 5 €€ 4-2 3-9 4 1-6 14. 13-4 5 1-5 e, «25 5 n 40 3-7 - 0-4 i) Die Vergleichung mit i ist nicht weiter berücksichtigt worden. 2) Für die Bestimmung der Scala nicht mitgenommen. 172 S c h ö n f e Sept. 21. 13!'5 8 1-5—2 a, i 2-5 «5 20. 10-7 Ä3a,i 0-5 8 Oct. etwas neblig? 5-0 4-6 — 1-5 3-8 + 0-3 7-9 + 04 5-2 + 05 4-3 — 1-3 8-7 — 0-2 5 0 + H 31 + 13 5-7 — 10 5-8 — 11 Dec. 2. dunstig? 2-4 22 [+27] 2) 5-4 4-9 + Ol 1857 April 14. 122 8 0-5—1 a, t 2-5 8 7-7 7-2 + 02 15. 13-5 8 2-5—3 s, a 2 o 4-9 45 + Ol 17. 142 8 > s, 8 a, t 3 8 70 6-5 - 11 18. 142 8 2-5-3 t, $ d genau 124 116 — 13 19. 14-2 ö 1-5-2 a, i 2 ö 84 7-8 + 04 30. 12-4 8 0-5—1 a, e 2—2-5 oN 7-8 73 + 0-4 Mai 1. 121 .8 1-5— 2 e, a 3 5 <£ 39 36 + 13 3. 12-4 5 3-5 s, a 1 5 © (Q 8*8 5-4 — 12 6. 12-8 8 a Wolken nahe „ 6-9 6-4 — 0-8 7. 12-2 8 1-5 e, a 3 8 „ 3 7 3-4 + 0 3 8. 11-9 5 0-5 e „ 2-6 2-4 + 0-5 14. 12-6 8 0-5 a, i 3 5 73 68 — 06 15. 13- 1 ö 2-5 i, £ 5 —0-5 8 12 2 114 — 1-8 18. 11-9 8 2 s, a3 5 4-0 3 7—04 29. 8-7 5 3 !, a 2 8 30. 7-9 8 1 e, a 4 5 4. 8-1 5 2-5 e, a 2 3 5. 7-5 8 1-5—2 e, a 3 8 17. 7-9 5 1-5—2 a, i 2 3 19. 8-4 5 2 e, a 25 3 20. 8-4 8 1 e, a 3-5 8 21. 8-1 5 3 s, a2 8 22. 7-2 ij 2 e, a 2-5—3 5 24. 8-0 ö 2 «, i 2 o 25. 6-6 o 3—3-5 e, « 1 — 1-5 8 27. 7-8 5 2-5 e, a 2—2-5 o 29. 8-4 8 3 «, t 1—1-5 5 30. 7-8 5 2-5 e, a 1 3 31. 7-6 5 1 e, a 3 5 2. 7-4 5 4 6, a 0-5 — 1 8 16. 6-3 3 3-5 e, « 0-5 ö 2. 6-1 5 e, a 3-5 3 4. 7-3 8 3 8, a 1-5 8 •) Die unbequeme Stellung der Sterne nahe dem Zenith bat entweder die Schätzung verfälscht oder die Vergleichsterne verwechseln lassen. Vielleicht ist zu lesen o 2 a, t 2-ii ?. wo dann 5 = 8-4 und reducirt — 7'8 sein würde. Die IScohachlimy ist nicht weiter berücksichtigt worden. 2) Ausgeschlossen. Beobachtungen von veränderlichen Sternen. 17$ 1856 8 red. R-B. Mai 18. 13!7 5 2—2-5 e, 5 1-5 %, a 3-5 8 Tf) 3-7 — 05 «) 10. 12-8 8 2 5 e, o 2-5 £, a 2-5 3 4-9 4-5 — 0-7 ') 20. 11-6 5 05—1 S, 7 3— 3-Ö 8 12-8 120 —IG 21. 113 6 1-5 «,i2oN 8-3 7-7 + 07 23. 109 5 1-5 s, a 3 8 3-7 3-4 + 0-6 25. 12-7 8 2o— 3 i, ? 05 o klar zwischen Wolken 122 1 1-4 [—32] 2) 31. 11-7 5 3 i, 5 $ — 0 -5 ?, v 25 5 Juni 1. 13-7 5 a —05 a, t 2-5 8 c 12-9 121 — 1-7 3) » 7 3 68 + 13 €€ 118 112 — 15 » 11*2 10-5 — 21 5. 10-2 5 2t,? 0-5—1 8 6. 10-3 5 IS i, K 13 5 12. li-8 5 0'öa,i25 7-7 7-2 + 0-4 13. HO 5 2 s, a 2—23 5 49 4>5 + 04 15. 10-5 5 e —0-5 c, a 2-5—3 5 43 4-0 + Ol 16. 10-8 8 3 t, oM K, 7 2 8 134 12-6 — 19 17. 130 5 1-5 a, i 2 5 8-3 77 + 06 18. li-6 5 35 £, a 2 5 5-2 4*8 + 0-7 19. 128 * 1-5 s, a 3 8 3-7 34 + Ol 22. 12-7 5 1-5 a, t 2—2-5 5 8-2 7-7 + 07 23. 12-7 8 3 e, a 15—2 5 5-1 47 (- 18 24. 12-7 5 15 s, a 35 8 35 3 2 + 10 25. 12-2 8 1—15 s, a 4 5 32 2-9—01 — 141 8 1-5 e, a 35 5 3-5 32 — 0 4 26. 11-5 8 1-5 «, i 1—1-5 5 Luft nicht sehr durchsieht. 8-7 8-1 — 1-8 28. 11-1 8 1—1-5 a, t 1-5—2 8 83 77 + 0 2 Juli 13.112 5? schwacher^ 123 11 ö — 13 14. 10-5 8 0-5—1 a, i 2-5 5 77 7-2 + 10 22. 12-4 8 1 c, a 4 8 30 2-7 + Ol 24. 101 8 0-5 $ bei •/ dunstig 12-8 12 0 [—3-0]*) — 12-9 8 1 i, $ 2 5 10-8 10-1 — 1-4 26. 12-7 5 2 g, a 3 8 5-0 46 0-0 27. 110 8 1 — 1-5 e, a 3 5 8 34 31 — Ol 28. 11-7 8 2-5—3 e, a 2 5 8 46 4-3 + 05 29. 11-2 8 l t, ?2 8 10-8 101 r 05 Aug. 8. 111 8 a —05 «, t 3 8 72 6 7 + 0-2 15. 10-0 8 2 a, t 2-5 8 8-3 7-7 + 0-7 17. 11-95 15—2 e, a 25 8 40 37 — Ol 20. 8-9 8 1 t, ?2 o 10-8 101 — 14 21. 10-6 5 > e, a 1 5 5-9 55 + 14 ") Stufenwerth des Abends aus <*— y(s + ;) abgeleitet. a) Ganz ausgeschlossen. F.s ist «loch wohl dunstig: gewesen. 3) Zur Bestimmung- der Scala der Vergleichsterne sind die Differenzen gegen '■, benutzt. 4J Nach einer Originalliemerkung hei der folgenden Beobachtung tu verwerfen. 174 Schönfeld. 1857 Aug. 22. 9.h2 5 1-5— 2 e, a 35 ö 23. 10-6 5 0-5-1 e, a > S 24. 13-5 5 4«. aOa 5 25. 10-7 5 1—1-5 t, $ IS 5 26. 9-6 5 1-5 a, i 2b 5 28. 10-6 5 05—1 e, a 35 5 29. 10-2 5 2 s, a 3 5 30. 11-5 5 2—2-5 i, £1—1-5 5 11-5 108 —0-3 0 red. R-B. 3-7 3-4 + 11 29 2-6 + 0-3 6-3 5-7 + 1-2 111 10-4 — 0-4 8-1 7-6 + 0-5 30 2-7 4- 0-6 40 3-7 — 0-2 v] A <) ii i I a e. 19" 45m 5' +0° 38!2 Priicession: 4- 3r06 -f- 015. Vergleielisterne: (x, v, t, e, ß, 5 Aquilae fji = — 1-7; v = — 1-6; t = 3-2; 6 = 58; ,3 = 8-2: 5= 13-5. 1835 Juni 12. 12M *j2 e, ,5 0-5 r, 16. lt-3 /;2/5. 5 2 rt 24. 10 9 ry3-4,5, 5 1-5 vj 28. 12 7 r, 25 ;/. vj 1 — 1-5 i. e 2 >j sehr klar £ 29. 13-9 >j 0-5 i, e 2-5—3 vj .luli 7. 11-7 r, 0-5 £, ,3 2 v; 8. 11-9/3 2— 2-5,3, 5 2-5 vj II. 114 r, 3-5 r„ »j 1 6, ,3 1-5 vj 13. 11-9 i 1-5 >j 15. 10-7 Yj 2-5/9, 5 2 r, 18. 13-1 vi 2 e, ,3 rt —05 v- 22. HO v)2ß, 5 3 >j 26. 12-0 vj 2-5 t, e rj —05 v;. /3 2 5 >; 30. 12-2 y; 2 5 ß, 5 2—2 5 vj Aug. 1. 9-8 >j 3 i, vj 0-5—1 e, ß 2 vj 2. 12-3 rt 1-5 i, e 0-5—1 /? Wetterleuchten £, *"9 **6 + 0-3 , 7.7 red. r,—B. sehr klar ~7-0 ^t>5 10-9 9-7 — 0 8 (D 11-9 3-8 3-5 10-6 + 0-2 «) 3.7 _ 0-73) 3-4 — 0 5 sehr klar 6-3 5-8 + 0-3 10-7 9-6 + 0-5 6-7 6-2 — 0 3 1-7 1-9 + 0-2 111 9 9 + 0-4 7-9 7-2 — 11 10-3 9-2 — 0-2 j helle Dämmerung 6. 101 ^4-5,3, 5 1-5 v; 7. 114 vj 0-5/3 10. i 1-3 o 05 i 11. 111 *j4(i : , vj 25— 3 v, t i-5 -2 »j 12. 10-7 >}3 t, *>e — 0-5 £, /3 2 vj 13. 10-9 yj 2—2-5 ,3, 5 2 vj 17. 11-2 t 1-5 vj 18. 90 »j 3-5 il, t) 3-5 v, i 1-5— 2 vj sehr klar 20. 112 vj > ,5, Ä 1—1-5 vj 12-3 109 — 0-2 21. 10-2 vj 2—2-5 ß, d 3 vj Monddämmerung 10-5 94 + 0-3 22. 11-6 vj 2 e, v; 0-5 /?, oN > vj 8-6 7-8 + Ol 3) 26. HO vj 2 i, e 2 vj € € 0. 4-5 43 + 0-6 27. 8-4 vj 3—3-5 ß, 8 2-5— 3 vj „ 111 9-9—0-3 28. 8-7 vj 3/3, «5 3 vj 109 9-7 + 0-6 Sept. 4. 11-2 vj 2-2-5 /3, o 3 vj schwächere; 105 9-4 + 10 7. 10-3 vj 4 v, t 0-5—1 vj, e 2 vj 29 29 + 19 *) 8. 10-3 vj 3—3-5 v, i 1-5—2 vj IS 17 + 11 10. 8-8 rt 1-5/3 9-7 8-7 —0-8 11. 93 v- 2-5/3, 5 25 vj 10-9 97 +11 18. 8-4 vj 3,3, 5 2-5 vj 111 9 9 + 09 19. 9-8 vj 1-5— 2 (5. o% 3-5 vj 100 9-0—0-2 21. 7-8 vj 1 t, £2 vj £ C 40 3-9 + 18 22. 7-7 vj bedeutend > u., v; 0-5 i, e 2-5 vj „ 3-6 35 + 02 23. 7-6 vj 2-5 il, i 1-5-2 vj C 0- *"2 i*8 + 0 6 24. 9.4 vj 2—2-5 u e 1 rt „ 0. 5-1 48 + 11 25. 9-3 v; 2— 2-5 ,3, r) 3-5 vj „ 10-2 9 1 +16 26. 8-1 vj 2-5 ,3, 8 2-5 vj „ 109 97 — Ol 27. 9-8 vj 1—1-5 s, ß 1 vj „ 71 6-5 +13 29. 101 vj 2-5 i, e 05 vj 54 51 — 13 — 101 £ vj— 0-5 vj 0. 5 6 5-2—1-4 Oct. 5. 7-3 vj 0-5 ß, 5 > vj 8-7 7-9 — 1 '4 6. 7-5 vj 1— 1-5 i, £ 1 vj, ß 3 vj 4-7 45 — Ol Nov. 8. 6-3 vj 1-5 ß, 8 3—3-5 vj 99 8-9 + 10 1856 Juni 9. 10-9 vj 4 ß, 8 2-5 vj schwacher C 11<4 10"2 — °'4 16. 130 vj 2-5/3, 5 3 vj C 10'6 9-5-0-2 J) Für die Scala der Vergleichsterne nicht berücksichtigt. 2) Die Vergleichung- mit H- isl nicht benutzt. 3) Nicht mit zur Scala der Vergleichsterne benutzt. 4) v erschien mir heller als y-. 176 S c h ö n f e I «I. IS 56 IDl? vj 2 t, c vj — 0-ä vj sehr klar 3-4 red. Im n-n. Juni Tt. + 0-1 Juli 2, 12-2 v;2/5, -5 3^ etwas dunst irr'' 10-0 9-0 — 0-3 3. 1 1 -8 v; 2 s, riß, 8 > vj vielleii •lil etwas duns tig? 5-7 3-3 + 2-2 4. 120 vj 1-5 i, s 0.5—1 vj 4-9 4-6 + 0-8 15. 9-8 vj 3 ß, 8 2 v] € 11-4 10-2 — Ol 1(5. 100 ri 3/5, r} 1-5 »j C C» nahe 11-7 10-4 — 0-4 23. i00vj4Är} 15 vj 121 10-8 — 04 20. 1 1 7 vj 3 t, vj 2-5 s, /? vj Schwacher € 7-9 7-2 — 0-6 «) 26. li -7 t; 2 i, *j o:; s, ßz *j ä-9 5-5 — 10 28. 10-8 >j 4 ja, i 1 vj, e 3 vj 2-4 2-5 + 1-0 29. 113 vj3 e, vj2/3, 5 4/j belebte Luft 101 91 — 03 30. 107 vj 4/9, r}2 vj Cirrusstreifen 1 1-7 104 + 0-3 31. 1 1 •:? vj l -ö ß, 8 4 vj 9-6 8-6 — 0-4 Aug. 1. 9-8 vj 1 ß 9-2 8-3 — 12 2. 1 12 vj 1 i, s 1 VJ, ß 2-5 vj 4-7 4-3 + 0-4 3. 126 vj 3*5 v, vj 3!J ;j., t 2 vj 1-5 1-7 + 11 4. 10-8 vj 3 p, yj 25 v, i 2 yj 11 1-4 + IS 5. 107 vj 1 ß, rj > vj 9-2 8-3 - 0-8 6. 10*3 yj 3 — 33 ß, o 3 vj HO 9-8 + 11 7. 9 3 yj 15 /?, rj 33—4 vj Dämmerung 97 8-7 00 30. 9-9 vj 25 e, ß vj 8-2 7-4 — 09 Sept. 2. 12*7 vj 4 ;;., yj i — 0"5 i, e 2 yj 34 3-2 + 1*2 4. 8-8 vj 2-5 /?, oN 25 yj 10-9 9-7 + 0-9 5. 9-7 vj 2 /5, o 4 vj 100 90 — 09 9. 8-4 yj 4 ij., i 1 — 18 yj, s 3 yj € 23 2-4 f 0-3 10. 9 9 yj 1 ß, ') 4 vj ?? 93 8-4 — 0-5 25. 7-1 vj 3 ß, 'VI vj 11-3 10! + 0-4 26. 9-8 vj 2 /9, 5 3 vj 10-3 9-2 + Ol 29. 8*7 vj5(t, vj4v, t 1 ry, e2vj 30 30 h 09 30. 7*8 vj 4 jtz, vj 3 v, t 2 vj lii 17 + 02 Oct. 5. 7 5 vj 3 e, vj 05,?, £4-5 vj 8-7 7-9 — 142) 17. 7-8 vj 2— 2-5 ß, 8 ::•;; vj c 10-2 91 + 1-7 ' 19. 8-3 vj 4e, vj IS ß, 8 4-5 vj sehr k lar 9-7 8-7 -1-6*) 20. 8'3 vj 1 3 t, vj ; — 0\> e, /S 2 vj 3-6 5-2 — 0 2 21. 8-0 vj i, • 2 vj neblig ? 34 3-3 — 02 22. 71 vj Uli [)., i 1 •.') vj 17 1-9 + 0-6 24. 80 vj 3 ß, 8 2 vj 11-3 10 1 + 0-8 r:>. 66 vj 2*5 ß, 8 3 vj 10-6 9-5 — 0-6 ') Stufenwerth ti .•-, Abends uns ß — .', (e + i). Es ist auffallend, dass an diesem und den beiden folgenden Abenden die Vergleichungen mil i den Veränderlichen stets zu schwach geben. 2) Zur Feststellung der Seal« nicht benutzt, weil mir die Stufe 4 — ;> zu ungenau seheint. Beobachtungen von veränderlichen Sternen. 177 1856 7h7 VJ l, £ 1>3 )et. 27. 29. 8-3 vj + > V, VJ t, £ 2 >3 30. 7-7 vj 1- 1-5/9, £3-3- -4 31. 73 vj 4 ß , 8 IS »j STOV. 2. 6-8 vj 2-5 i :, /?>} 10. 62 vj 2 /?, r}3 v, 17. 67 vj 05- -1 ß, 8 4 vj t, r«Ä y?_ fi. dunstig? 3-6 3'5[+1^9] «) 3-4 3 3 — 11 93 8-5 — 2 3 121 llt-8 00 8-2 7-4 + 0-3 10-3 92 — 1-2 91 8-2 - IG 1S57 Mai Juli 7. 13-3 vj 4 e, vj IS— 2 ß, 8 4 vj Dämmerung, £ (£ 9-8 8-8 — 0-8 8. 14-9 vj 4t, vj2e, 0 0-8 vj g„t „ 7-7 7-0 — 0-S 14. 13-4 vj 1— IS ß, 8 4 vj (£ 9-8 8-8 — 07 15. 13-0 vj 33 i, vj s —0-S e, ,3 2 vj G-3 5*8 f 0-9 2) 18. 13-6 vj 1 i, £ 2-3 vj 3-8 3.7 _ og 19. 13-1 „/9 -0-5 /9,& + >„ 8-5 7-7 0-0 20. H-9vj3-S-4ßoM-S-2„ n-8 103 + 04 2ö. 12-8 vj 3 p, i 25 vj dunstig? kaum 10 13 -f 11 1. 12-2 vj 4 v :, v; 4 p, t 0-S vj, £ 3 vj <£ 2-7 2-7 - 0-6 5. 13-7 vj ß, genau ^ ^ 8-2 7-4 + O'S 6. 13-0 vj e -0-S «, /9 2S n „ 6-0 56 +0-4 12. 11-9 vj iß, 5 4 vj — > y, 9.2 8-3—0-3 13. 12-5 vj s — 0-5 e, ß 2 >j £ 61 S-6 + 0-8 15. 11-5 vj > ja, vj t -0-3 t, £ 2 vj 3-6 3-S — 11 IG. 13-S vj ß, 8 + > >j dunstig? 8-2 74[— 31] 3) 17. 13-0 vj 3 ß, 8 3S vj 10 9 9-7 — 0-4 18. 11-3 vj 3-S— 4 ß, 8 t — 1-S vj 12-2 108 — 0-3 19. 11-5 vj 1-5—2/9, $4 >j 9-8 8-8—0-7 22. 12-G vj -f > p, , 1 — 1-3 »j 2 0 2-2 + OS 23. 12-7 vj + > ,,., t 0-S— 1 vj, £ 2S vj 2-S 2-6 + 0-8 24. 12-G vj 1-S /9, 8 4 vj 9-6 8-6 — 04 25. 12-1 vj 4 ß, 8 1 — 1-3 vj 12-2 10-8 0-0 26. 11-4 vj 1-3 ß, i) 3-8 vj Luft nicht sein- durchsichtig 9-8 8-8 — 0-4 28. 11-2 vj 0-3-1 s, ,5 2»; ' 6-4 3 9 -07 13. 1 1-4 vj 4 fA, i 0-3 vj, £ 2 vj schwacher (£ 3-0 30 + 08 14. 10-6 vj 3-8 ii, vj 3 v, t 2—2-3 r, 1-3 j-g + 0-3 22. 12-4 vj 2 £, /? 0-3 vj ^.3 3.0 _ 04 24. 10-1 vj 3-3 ß, 8 2 vj ^1-6 J03 + 01 — 12-9 vj 3 ß, 8 2 vj besser 11-4 10-2 — Ol l) Auszusehliesseii. Zur Seala ist die Beobachtung aus Versehen mit angesetzt worden, ihr Weglassen ändert aber das Resultat nur um einige Hundertstel. 2t Die Differenzen gegen £ sind zur Bestimmung der Seala eingeführt. ') Scheint ganz verfehlt. 178 Seh ö ii f e I d. IS57 Juli 26. iO!^ yj 3 s, ß vj 27. 10-8 n 2 i, >j z —0-5 e, /S 2-5 yj 29. i i 2 yj + > (A, y; t, £ 2 yj Aug. 8. 11-2 >? 1 ß, 8 4 >3 CC 17. 120 yj 2-5 i, n 2-3 e, /? vj 20. 9-0 y; 2—2-5 c, yj 15 e, /9 1 yj 21. 97 y; 3-5,3, .? 15—2 /j 22. 91 yj 3.") ,5, 5 2 yj 23. 106 vj L— 15 ,5, &4vj 24. 134 yj 3 t. vj 0-5 e, ,3 yj —Ob yj 25. 10-6 yj 1 s, £ 0-5 >?,,/S2-S *j 26. 9-5 yj 4 p., i 0 5 — 1 yj, £ 3 yj 28. 10-6 yj 3 ,3, f} 2-5—3 yj 29. 10-2 yj 35/9, 5 1 — 1-5 y; 30. 11-6 yj 1—1-5 ,3, oN + > yj JL - red. n-B. 8-3 "t? — 0-9 6-6 61 — 1-3 33 3-3 + 0-3 93 8-4 + 0-1 8-1 7-4 - 1-81) 70 6-4 -1-2 2) 11-7 10-4 r Ol 11-6 10-3 — 0-5 9-8 8-8 — 0-9 71 4-5 — 0-6 4-9 4-6 — 0-6 2-5 2-6 — 0-4 110 9-8 + 0-2 120 10-7 — OG 9-5 8-3 - 0-5 p P e r s e i. 2h 55™ 54' + 38° 16 ! 5 Präcession: . . . + 3'00 + 0*24 Vergleichstenu': x, v, o, £ Persei a b = a ß Trianguli x =0-0; v= 1-5; o = 21; « = 4-0; 5 = 7-8; 6 = 8-9. 1S53 p OcTT'23. 10*5 a 050 p (2), b 306 p (4), 8 4-33 p (2) (£ 3-5 3J 1854 März 1, 10-6 8 4-62 p (2) tiefer Stand 3-2 3) Sept. 12. 9-6 r} 375 p (2) (£ 40 sj ') Die Vergleichung mit i weicht stark ab; sie g-iht ?) = .'i-7, während e und 3 resp. 8-3 und 8-'i gehen. Da die Schätzung mit ß gewiss die sicherste ist, so habe ich 7) = 8-1 angesetzt, während ich, wenn ich den Stufen wer th des Abends aus 3 — 5- (s + l) ermitteln wollte, im Mitlei tj= 7-8 erhalten würde. '-1) Rin ähnlicher Fall. Ich habe q 711 angesetzt, während die scharfe Rechnung mit dem Stufenwerthe aus 3 — y (e + l) G-8 ergehen würde. 3I Indirecte Vergleichungen von f mit den Vergleichsternen durch ß Persei. I > ie ein- geklammerten Zahlen zeigen die Anzahl der einzelnen Beobachtungen an, aus denen der Stufenunterschied abgeleitet ist. 1 >s.'>:J. Oct. 23. ist die Vergleichung mit b aus- geschlossen, weil der nahe stehende .Mund sie bedeutend unsicherer machte als die mit 5, Beobachtungen von veränderlichen Sternen. | 79 Oct. 2. 12*3 oN 4-75 p (4) 22. 136 o 1-25 a (7), 5 321 p (G) 29. 107 p 3 a, ö |*S p,b 2 p 30. 8-1 p 3-o ^ p r) —0-ä 8, b 1 p — 136 p 3 a, 5 p, 6 1*5 p 31. 7-1 p 3 o, Sp, 8 2 p Nov. 9. 7-5 p 1-5 a, p 13. 8-0 p 2-3 x, /> », 5 2-5— 3 p Dec. 1 1. 6-7 p 3 x, p 1—1-3 «, 8 1 — 1-3 p, 6 2 p JL I .1. Sept. 6. 12':1 p 1 — 15 a, Ä 2—25 p 7. 10-4 p 1-3 a, o 2p 8. 10-4 p 1—1-5 a, &2-5 p 10. HS p IS a, d 15 p 11. 9-5 p 1 o, A2-5 p — 13-9 S 308 p (13) 1 9. 9-9 p a 22. 8-2 p 3 x, p 1 ö, S 2 5 p 23. 9-9 p 2 v, p 0-5—1 a, 5 2-5 p 24. 9-3 p 1 «, h 3 p 27. 9-9 p 1 a, r} 2-5-3 p 29. 10-0 p 1-3 a, &2S p Oet. 5. 11-9 p 1 a, Ö2Ö p 6. 7-3 p 2 v, p 1—1-3 a, r) 3 p Nov. 8. G-4 p 1-5 «, o 2-öp 5-4 5-6 3-3 3-9 51 4-8 40 4-3 4-5 4-9 5 0 5-4 51 4-5 5-4 Juni Juli Auf Sept. 27. 13 5 2. 131 4. 134 30. 12-5 31. 13-2 — 14-0 — 140 1. 12-6 2. 114 3. 12-7 5. 12-7 (5. 121 13. 12 6 24. 11-8 30. 10-0 2. 11-1 3. 13-2 :;. I2D !). 9-0 10. 10-0 — 12-6 1-5 a, 8 2-5 p, b 4 p schwacher (Q 5-2 1—1-5 a, ö2-5p etwas dunstig? 5-3 2-5 tu f) 2 p Gl 2-3 — 3 x, p 2 v, a 1 p, 5 4—5 p 3-2 2) 2—2-5 x, p 1-5 v, a 15 p, 8 > p 2-6 2 x, p 1 v, a 15 — 2 p, '] ' > p besser 2-3 5-67 p (6) 2-3 3) 2 x, p 0-5 v, a 2 p 2-0 1-5 x, p 0-3—1 v, « 2 P 1-9 1-5—2 v, a 1 p 3-1 2-5 x, p 1 v, a 1*5 p 2-5 1-5 v, « 1-5 p 3-3 3-5 v, p 1-5 rf, o 2 p (£) lief stehend 5-5 I (i, u 3-5 o 4-7 1 ß, p 3*4 p 3 v, p 2-3 o, p 0-5 ß, <5 4 p 4-4 p 1-5—2 v, 5 3-5 p 3-7 p 4 v, p 1 — 1-5 ß, 8 3 p 5-2 p 4-25 v, (1), 8 2-81 p (4) 5-2 p 2-5 — 3 v, p 1-5 o, p «, (} 3-5 p siehe klar 4-l p 1 a, 8 2-5 — 3 p. helle Dämmerung 5*0 p 1 ö, S 3-5 p „ 4-7 *) 3) 1) Gleichfalls aus den Beobachtungen von Algol indirect abgeleitet. 2) v ist zur Bestimmung von p mit halbem Gewichte hinzugezogen. 3) Indirect aus den gleichzeitigen Bestimmungen von Algol. Noch bemerke ich dass für alle diese indirecten Bestimmungen der Stufen werth des Abends aus Vjen Beob- achtungen der anderen Vergleichsterne von Algol abgeleitet und dann die Hellig- keit von p auf die gewöhnliche Weise berechnet ist. 4) Die Yergleiehting mit 5 ist nicht berücksichtigt. 5) Stufenwerth aus B und v, für p aber beide mit halbem Gewichte. Sitzb. d. mathem.-naturw. Cl. XLII. Bd. Nr. "•!'.!. 13 | S'> S e h ü n f e I .1. 1851 p Juni 23. 131 p 3-."> v. a 1 p, ö 4 p helle Dämarernng 4-4 ■ ) 24. 131 p 3 v. fl I p, 8 ; > p „ 3-6 ,;) Aug. 20. 12-5 p 1 x, o 1 p, v 1 p, a 4 p 08 7 ) 25. 10-9 p IS x. p v. a 4—5 p I a 8 ) I8S8 Oct 12. 10-0 &500p (2) 28 8) [859 Juli 17. 1 15 0 a 0-50 p (9), 5 5-64 p (9) C C °- 3'3 s) ß P e r s e i. 2" 58'" 45' + 40° 23 ! 8 Präcession: r 3*87 •}- 0 24. Vergleichsterne: v, p, <:, '/. : Persei. a, b = a, ,5 Trianguli. c = '/ Andromedae. h = ß Arietis. v = 1-5; p var.; a = 40; S = 7-8; ö = 8-9; •/ = 10-9; s = 124: h= 161; c = 221. is:;3, Oct. 23. Mondschein. Chronometer Tiede (82). Sternzeit Bonn = (82) + 7"' 56'. Uhri.it Mittl. Zeit ß ,3 C— 5 9) 23" 50- 11^9*7' ßZp,ßl-$a,&2ß 0-0 5-8 + 0-5 0 4 10 3 1 J? 2 p, /? i-5 a, § 2 /S 58 5-6 — (Ki 16 i::-1 ß 1 p, /S 1 o, 8 3 /3 49 4-8 — 02 27 26-0 /?0'Sp, /Sa 4-t 4-0 + 0-1 6) Für die Scala des Einflusses der Dämmerung wegen ausgeschlossen. Für p ist Juni 23. die Vergleichung mit n. auf das die Dämmerung weniger wirkt, ausgeschlossen. "l a Gewicht l. B) a ist nicht wieder berücksichtigt. 9) Di»- beiden Cnlonnen tiii- ,'• sind unter verschiedenen Annah n über die Helligkeit von /* berechnet. Mit dem MitU-lwerthe für 6 = 8*9, folgt p=i'0. Bedenke ich aber, d:iss an diesem Vbende 6 :ms Ungeübtheil oder wegen der Nülie des Mondes zu schwach taxirt ist, so halte ich für besser, p aus u and '■ zu :!•.'>, und demnach dann ii zu (i-ti anzunehmen. Mit jenen Werthen ist die erste, mit diesen die zweite Colonne berechnet. Die letztere halte ich fiir zuverlässigere, aul sie bezieht sich auch C — B. JL 4*1 JL 40 C—Il o-o 4-0 3-S (- 0-5 5-7 45 — 0-3 5-0 4-7 - 0-3 ') (M 4-8 r 0-2 7-3 :;•(; o-o Beobachtungen v.m veränderlichen Sternen. 183 Mittl. Zeit W '2!l'r0 ßQ-$p,ßa 3(5*0 jS p, vielleicht noch etwas heller 41*0 ß I p, 8 2 £ 48*0 ß\p,ß\a 59*9 ,5 1-5 p, // 2/3 11 12*9 /92p, ö I /S 23*9 (S 2—2*5 p, ft 0*5 ß 7*7 0*0 -0*2 1854, März 1. Die Sterne erschienen unweit einer am Horizonte liegenden Wol- kenbank in wechselndem Glänze, a und b sind kaum sichtbar. Chronomeler Tiede (82). Sternzeit Bonn = (82) -f- lim 53 s. p = 3*2, unsicher. 8h45*" 10M9T4 ß 2— 2*5 p, d 3 0: 5-4^0-7 55 29-4 /? 2— 2*5 p, ä 2 /9 5*6 — 0*1 9 3 10 37*4 ß2p,83ß 50 — 0*2 9 43-3 /?i*5p, 8 3ß: 4*7 — 0*3 2) 16 50*3 ß 1 p, eher etwas heller 4*3 — 0*3 22 56-3 ßp — 0-5 p gut 34 r 0*3 32 11 6*3 ßp 3*2 0-4 37 11-3 ,5 0*5 — 1 p gut 3*9 — Ol 43 17*3 ßl— 1-5 p ziemlich 4-4 — 0-1 49 23-2 ,5 2 p dunstig? .'i-2 + 02 die Luft wird immer undurchsichtiger 53 27*2 ß 1-5-2 o 4-9 — 04 1854, Aug. 20. Die Sterne erschienen in sehr wechselndem Glänze, und die Beobachtungen wurden dadurch erschwert. Chronometer von Auch. Mittl. Zeit = Auch — 1" 305. p = 4 angenommen. II1' 21" 11 1 19?5 ß 1—1 5 p schwierig aufzufassen 5*3 r 0*2 35 33*5 ßip 5-0 _ 0*3 41 39-5 ß p — 0-5 p 4*2 -f 0-2 47 45*5 ß 0-5 p 4*5 — 0-2 52 50*5 ß p — 0*5 p 4*2 + 0*2 59 57*5 ß 0*5—1 p 4-7 — 0-2 12 6 12 4*5 ß 0*5 — 1 p eher 1 .eller 4*8 — 0*1 14 12-5 ß 0*5— 1 p 4 7 + 0*3 20*5 190 ß 1—1*5 p 5-3 00 27 25*5 - 1 -K 9 r, iJ l ° * P 5*8 - Ol ') Nicht mit zur Feststellung- der Scala benutzt. -) Die Vergleichung mit 8 ist nicht weiter berücksichtigt. 13 \ 84 Schönfeld. 1854, Sept. 12. Auf der Sternwarte zu Berlin beobachtet. Luft sehr schön. Starker Mondschein, gegen den ich mich durch die Drehkuppel deckte, Pendeluhr Tiede (40). Sternzeit Berlin = (40) — lm6'. p = 4-0 Uhrieit 2r~20"' 20 Mil 9b II. Zeil 29m8 35-8 ß 2 p, 5 2 ß ß 1 p, 8 2-5 ß 31 40 -S ß 1 p :i:; 44-7 ß 0-5 p 40 46 10 49-7 55-7 0 7 ß 1 p /3 0-5—1 p 57 6-7 p 0-5 /3 22 3 12-7 pl/3 9 18-6 p 1— 1-S jS 16 25 -6 ?iß 20-5 30-1 p 1-5 ,5 25 34-6 p 1—1-5 ,3 28 33 37-6 42-6 pi/3 o /3 —0-5 £ 41 50-5 /S p —0-5 p 49 58 -S /3 1 p 54 11 35 ,; 1 p d3 2 11-5 -3 2 p 10 195 /9 2 p 1854, Oct. 2. Mondschein. Chronometer von Auch. Mittlere Zeit = Auch. + üu 14"'. p =31 1 1' 29- H1' 29?2 ß 3 a, Z i ß, I, 2 ß 6-9 + 0-2 42 42 2 ß 3-5—4 p :, ß 2 «, r} 1-5—2 ß, h 2 /9 6-2 + 0-2 «) 56 56-2 ß 2-5 p, /3 15 a, <1 2- 25 ß, b 2-5—3 /3 57 — 0-2 12 6 12 0-2 ß 2—2-5 p, /? 15 a, 8 2-5 /3 5-4 — 0-4 16 16-2 ,5 2 p, /S 1—1-5 «. 5 3 ß 5-0 — 0-3 25 25 -2 ß 1-5 p, £0-5 a 4-5 + 02 a) 35 35-2 /S 1-5 p, /3 0-5 a 4-5 + 0-5 2) 45 4:; -2 /9 2 p, j8 1— 1-5 a 52 + 0-2 -) 55 55-2 ß 3 o, ß 2-5 rt. S 15 /?, /> 2 /9 65 — 0-2 13 4 13 4-2 /S 3— 3-5 a, 8 ß, b 1 ß 7-7—0-1») 1 1 p ist mit halbem Gewichte zugezogen. '-' l Mehl mil zur Aufstellung der Scala benutzt. •;) Es sind zur Bestimmung der Scala die Differenzen gegen // angesetzt. Beobachtungen von veränderlichen Slernen. 18b 1854, Oct. 22. Wechselnde Luft; die Sterne wurden manchmal durch kleine Dunstwölkchen sehr schwach , die Beobachtungen können aber dadurch nicht sehr gelitten haben. An einer Taschenuhr beob- achtet, die mittlere Zeit zeigt. p = 5-0 l'hneit Miftl. Zeit 12h49m ß 2 a, ß 1 p, 8 2-5 ß 57 ßZa, ß 0-5—1 p,$Sß 13 5 ß i a, ß p, 5 > ß 12 ß 0-5—1 a, p 0-5— 1 ß 20 /9 0-5 - 1 a, p 1 /S 26 Wolken bis etwa 39'" 41 a 0-5 ß p 1-5-2 ß 3-4 r 0-2 «) 47-5 /So, p 1/3 4-0 — 0-2 55 ß 0-5 «, p 0-5—1 ,5 4-4 — 0-3 14 3 ß 05 u, p 0-5 /S 4-5 + 0-1 10 ß 1—1-5 a, ß p, d 3—3-5 ß 5-0 0-0 10 ß 1-5 «, j8 -05 p, 5 2-5 /S 5-3 0-0 24 /S 1-5 «, ß 0-5—1 p, ö 2 ß 5-7 + 0-1 29 ß 2 ß, ,5 1 p, 5 2 /5 5-9 , 0-2 1854, Dec. 7. Heller Mondschein. Luft im Allgemeinen ganz gut. Correction der Uhr — 0'" 3*. p = 0-5. 10" 11- ß 2-2-5 a, ß p, r) 0-5 ß, b 2 ß 0-7 -j- 0-1 19 ß 2 «, ß p, ö 1 ,5, b 2 /S 6-5 - 0-1 25 ß 1-5 o, p 0-5 ß, 8 1—1-5 ß 60^0-2 33 ß 1-5 a, ß p, 5 1-5 ß 61 — 03 41 ß 1 a, p 1 ß, oN 1-5—2/8 5-5 , Ol 50 ß 1 «, p 0-5—1 fc r) 2 ß 5-4 + (t-3 59 ß 1 a,p ß— 0-5 ,?, £ 1 /? 0-4 — 0-2 1110 ß 2-5 «, ß 0-5 p, o ,5 -0-5 ß 7-0 — 0-1 19 ß 1-1-5 p, /S 5-0-5 £ 76 + 0-1 1854, Dec. 27. Starker Mondschein, gegen den ich mich jedoch deckte; der .Mond stand zu nahe, um Vergleiehungen mit a und b zuzulassen. Chronometer Tiede (104). Mittlere Zeit = (104) - 13'" 52'. p — 6'6, unsicher. 12*1" ll"47ml p 0-5— 1 ß, $ 1-5-2 ß 5-9 ,0-0 12 58-1 piß, 8 2-5 ß 5-5 0-0 Wolken !) Nicht mit zur Aufstellung' der Scala benutzt. \ (S() S c h ö n f e I .1. Uhrzeil ~~38'" Mittl. Zeil 1 -V' 24?T P 2 ß 48 34-1 P 2 /9 59 43 • 1 p 1 -3 /S 13'' 11 37 1 P 1 ß 33 13 »•1 p OS /9 dunstig. dann Wolken 1S33, Sept. 11. Etwas feuchte und thauige, aber sehr klare und durchsichtige Luft. Correction der Uhr + 0m2. p im Mittel aus der directen Beobachtung und den Verglei- ehungen von ß zu 3*0 angenommen. /S 6—7 «y, c2/3 20-1 «) ,3 3-3 //, c 2-3 ß 19-6 /S 3-5 7, /? 1-S e, h 2/3 141 -r 0-4 ß$1,ß% e, h 2/3 141 — 04 ß 2—2-3, Ä, /3 0-3 7, s 1 /9 11-3 — 0-1 ß 03 o\ 6 0-5 ,3 8-3 O'O ,5 3 p, /8 fr, & 1-5/3 7-7 - 0-1 /3 3 a, ,3 2— 2-3 p, r? 1 ß 7-0 + 0-1 /3 2—2-3 a, ß 1-3 p, 8 1-3 /9 63 + 0-1 ß 2-2-3 «. /? 1 p, 5 2 /3 60 — 0-1 ß 1-3 «. ,3 0-3 p, oN 2—2-3 ß 5-3 0-0 /3 1—1-3 a, ß 0 5—1 p, oN 2-3—3 /3 53 + Ol ß 1-3 a, /3 0-5-1 p, 6 2-3,3 55 0-0 /9 1-5—2 a, /3 1 - 1-3 p, 5 2 /3 59 - 02 /9 2 a, ß 1-5 p, r) 2/3 61 - 0-1 ß 2 a, ß 1-3 p, 6 1 — 1-5 ß 6-3 + ü-1 ß 3 a, ,9 2 p, r) 1 /5 (5-9 — 0-2 /3 2 p, 5 0-3-1 ß 7 0 -,- 0-2 /3 3 p,ߧ, I, 0-3-1 /3 8-0 — 0-3 ß 5 —0-3 5, 0 0-3 /3 8-2 ; 0-2 1856, Juli 31. Sehr klare Luft. Chronometer Tiedc (44). Sternzeit Bonn = (44) -j- Cr 32" [j im Mittel aus den directen und indirccten Bestimmungen des Abends = 23. 211,47„, ,;{,, |4n,;{ ß . . pj ^ .,..; _3 a> , ß _0.;; ß j 2 o 7.0 + 0.2 34 21-3 /3 > p: . /3 2-5 ß, ö 1 /3, 8 2 /3 6-7 f- 0-2 22 2 29-2 ß p, /9 2-3 a, S 1 ß, h 25 /3 6'6 — 0-2 10 37-2 ß 3-5-4 //. ,5 2 a, d 1-5 ß, 0 2-5 /S 63 — 0-2 'j hm :li: Scala nicht betiicksiihtig't. 9" 33" 9"33m2 53 53-2 11 43 11 43-2 53 53-2 12 24 12 24-2 13 0 13 0-2 9 9-2 18 18-2 29 29-2 39 39 • 2 47 47-2 33 55*2 14 2 14 2-2 9 9-2 10 1(5-2 24 24-2 31 31-2 40 40-2 49 49-2 3!» 59-2 Beobachtungen von veränderlichen Sternen. 1 ,3 5-3 o-2 33 14 0-2 ß 3 p, ]3 15 a, 8 2-5 /S 5 4 + 0-1 40 71 y5 3-:; p, ß 1-5 a, 8 25 0 55 f 0-2 40 13- 1 (3 4 p, £ 2 a, 8 15—2 ,7, j 3 ß 6-0 — 0-2 >) 51 10- I /3 > //, /3 2 a, 8 l — lrg ,3. g '2-:; 0 03 — 0-2 59 26- 0 ß '2—2vi a, 8 I /9, b 2—2-5 /S 00 — 02 23 6 33- 0 ß 2 «. o I /?, J 2 /S Dämmerung schon merklich 6-5 + 0-3 13 40-0 ß 2-5 c, 8 0-5 /?, ä 15-2 /J 7-0 + 0-1 20 47- 0 /3 3 a, r) 05 ß, b 1 ß 74 -,- 0*2 Die Dämmerung ist zu stark, um fortzufahren. 1856, Au?. 3. 12. 47 ß'3,?> £ l •/, s 0 3 ß, h 3-j ß 120 a ) 1836, Oct. 31. Keine Bemerkung über denLuftzustand. Chronometer Tiede (44). Sternzeit Bonn = (44) — 0m 4*. p = 50. 21*55» 71 13»9 ß 2 p, 8 ß —0-5 /3 22 8 26-9 0 2-5 a, ß 1 p, 8 15 ß 18 36- 9 ,3 2—2-5 a, ß 1 p, 8 2 0 27 45- 8 /3 2-25 a, /9 1 p, 8 2-5 /3 33 31-8 /9 2 a, /? 0-5 p, 8 3/3 40 58- 8 /S 2 «, /3 0-3 p, 8 2-2-3 /S 43 8 3-8 ß 2-3 a, ,31-1 3 p, 8 2 ,3 52 10-8 /9 2-3 a, ,3 1-1-3 p, 5 2 ,3 23 0 18-8 /93 a, /32 p, 82/3 9 27- 7 /3 2-3 ö, ,3 1-3—2 p, 8 1 3-2 ß 17 35-7 /S 3 ö, ,3 2 p, 8 13 ß 27 45- 7 ,S > a, ß 2-3 p, 8 1— 15 ,3 35 53- 7 /S 2-3 p, 8 1 ß 43 9 1-6 ß 3 p, 8 1 ß 1837, Jiinn. 2. .Mehrfache Unterbrechungen durch Wolken. Chronometer Tiede (82). Sternzeit Bonn = (82) - 0"' 41\ p im Mittel aus allen Beobachtungen des Abends = 39. 3h25m 8h34m7 ß 1— i-5 s 136 — 0 1 32 41 7 ß 3-3 8, s 1, ß 11-4 - 03 Wolken ') b und p mil halbem Gewichte zum Resultat für 3 hinzugezogen. 2) b und h haben in der Bestimmung von 3 das Gewicht -r erhalten. 3) Das Original hat 3 5 — 0-5 8, ist aber noch an demselben Abend .ms der Erinnerung in 5 3 — 0-5 3 umgewandelt, welche Leseart mir also ohne Zweifel die richtige zu sein seheint. 7-4 — 0 2 s) li-3 + 0-3 60 + 0-1 3-9 — Ol 5-5 ~r 0-2 5-7 + 0 1 61 — 0-3 0-1 — 0-1 0-3 — 0-3 0-4 0 0 6-7 0-0 70 00 71 + 0-2 7-3 -r 0-3 188 Scliönfcl ci. Clirzeit Mittl. Zeit JL r—B 3* :;tiu 9K 6-: 6 ß > p, ß > a, 8 /9 -0-5 /?, 6 1—1-5 ß 7-6 o-o 4 6 15-0 /S 3 p, ,5 3 rr, 8 1 ,3, Wolken Ä 1-5/3 7-0 0-0 34 43 5 (3 1 -a p,i 82ß 5-6 00 41 50- 5 ß 2 p, 8 2-5 ,3 5(3 + Ol 49 58-5 (3 3 p, 5 2—2-5 /3 0-2 — 0-3 50 10 5-5 /3 3 p, 5 2—2-5 ß 6-2 o-o 5 4 13-4 ß 3 p, 5 1-5 ß CO o-o 12 21-4 ß 3*5 p, ö 1 ß Wolken 7-0 + Ol 51 Jl 0-3 ß 1-5—2 8, e 3 ,3 9-5 - 03 6 4 13-3 /3 2-5 o\ e 2—2-5 ,3 10-2 — Ol 18 27-2 ß 3 ä, g 1 ß 11-2 + 0-1 1857, Febr. 14. Gute Luft. Auch's Chronometer. Mittlere Zeit == Auch + 2m 12'. p = 5-2. 5-7 + 0-2*) 5-6 — 0-2 51 — 0-2i) 42 + 0-3 4-2 + Ol 4-7 — 0-3 4-7 + Ol 5-2 — Öl 5-6 + Ol 6 1 + Ol 1857, Aug. 25. Gute Luft. Pendeluhr Tiedc (78). Sternzeit Bonn = (78) + 2m 11*. 9L31™ 9h 33m2 ß 4 v, ß 0-5 p, 8 2 ß 40 42-2 ß 0-5 p, 8 2-5 ß 51 53-2 /3 4v,/> ß —0-5 ß 0 1 10 3-2 p 1 ß 11 13-2 p 1 ß 21 23-2 p 0-5 ß 31 33-2 p 0-5 ß 41 43-2 ß p, genau 52 54-2 ß 0-5 p, o 2-5 ß 11 3 M 5-2 ß 1 p, 5 1-5—2 ß 10' 56m0 ß 4 v, h 1 — 1-5 ß 14-9 00 221' 20- 12 11-5 /3 1-5 0,5 1—1-5 ß 60 00 36 5 22-0 ß 1 a, 8 2 ß 5-3 + Ol 44 29 -4 ß 1-5 a. 8 2-5 ß H-4 — 0-2 53 38-4 ß + > p, ß 0-5—1 tf, 5 2-5 ß 5-0 + Ol 23 2 47-4 ß i a,8 2-5—3 ,3 50 + Ol 12 57-4 /3 1-5—2 a. 8 2-5 /9 5-5 — 0-2 21 13 6-3 /9 1-5— 2 ö, 5 2 ß 5-8 — 0-2 30 15-3 ß2a,8 2-5 ,5 5-7 + 0-2 36 213 ß 2—25 fl,5 2,5 60 + Ol 1 3 14 48-1 ,J + > 0, /3 £ 124 00 ') v ist mit halbem Gewichte berücksichtigt, a stand leider schon zu tief. Beobachtungen von veränderlichen Sternen. 189 1858, Oct. 12. Gute Luft. Chronometer Tiede (44). Sternzeit Bonn = (44) + 2m 21 \ p = 2-8. ß3a,ßl8, eSß ß 3 5 a, ß 8 /3 3 p, ß 2-5 a, 8 1—1-5 ß ß 3— 3-5 p, ß 2 a, Ä 2 /9 27-8 /3 3 p, ,3 2 c, 5 2— 2-5 /3 /S 2-5 p, ,3 1-5 a, ö 2-5 ,3 /S 2-5 p, ,3 1-5—2 «, 5 2-5 ß ß 1*5 ff, 5 2-5 /3 /3 2-5 p, ß 1 — 1-5 rt, r} 3/3 /3 25— 3 p, ,3 1-5 o, 5 2 /3 ß3p,ß2a,82ß ß 2—2-5 A, 5 1 ;j /9 2-5—3 a,8iß ß 2-5—3 ff, 8 ß —0-5 ,3 1859, Juli 17. Heller Mondschein. Die Sterne standen noch etwas tief, aher in nahe gleicher Höhe. Im Opernglas beobachtet. Chronometer Tiede (104). Mittlere Zeit = (104) — 0m 31 ■ . p = 33 angenommen. 1 lh 57m5 ß > p und a, 8 0-5 ß 7-3 + 0-3 ») 12 15-5 ß 4 p, /S 3-5 a, 8 1 ,3 7-1 — 0-2 23-5 ß 4 p, ,3 3 ö, 5 1-5— 2 ,3 6-7 — 0-1 37-5 ,3 3 p, ,3 2-5 a, 8 2— 2-5 ,3 6-0 + 0-1 47-5 ß 3 p, ,3 25 «, 5 25 ß 5-9 — 0-1 53-5 ß 3 p, ,3 2-5 ff, £ 3 /3 5-7 — 0-1 13 4-5 ,3 2-5— 3 p, ,3 25 «, i<; • .'i M Kür die Scala ist dieser Abend nicht mitbenutzt, weil die Beobachtungen die einzigen im Opernglas erhaltenen sind. Der Stufenwerth des Abends ist stets aus 8 — \ (p + a) abgeleitet. -) üie zweifelhafte Vergleichung mit a ist doch zum Approximiren des Stufenwerthes, der offenbar kleiner als 1 sein muss, benutzt. 190 s c I. ö ii f eld. S i) a ii c r i. 8'' 35'" 39 s + 1!»° 33' 2 Präcession: + 3' 44 — 0!21 Vergleichsterne, und deren zu Grunde gelegte Helligkeit f= 1-3 8'' 34m285 + 19° 22!7 e = 5-8 35-31 19-4 b = 10-0 34-50 38 -6 9= 143 36-28 86 8 1884, April 7. Heller Mondschein, der Mond nahe an der Präsepe. Dunstig. Die Beobachtung ist meine erste an einem Femrohr, und daher unsicher. Chronometer Tiede (104). Mittlere Zeit = (104) — 17- 56'. H. Uhrzeit Mittl. Zeit S C— B 131' 20™ 13*""2?T"s 3 e, b ii S 7-3 *) 32 14-1 Skaum 1 e 6-6 42 24-1 el-SS 4-3 50 32-1 H S 4-8 14 5 47-1 <■ 1 S 4-8 12 54-1 e\ S, vielleicht etwas heller geworden 4-9 Zu dunstig: die Sterne verschwanden. 1854, I)ec. 19. Rute Luft. Correction der Uhr — 2m 5S R. 12» 44- I2b41?5 S 0-5 b 13 11 13 8-5 S e, l 0-5 — 1 S 14 3 14 0-5 S2-5 e, b 1—1 -5\S 35 32-5 N 1-5 e, b 2-2-5 S 15 6 1 5 3 • 5 .SO 5 — 1 e, h 3-4 S 31 28-5 Se 52 49-5 S 2-5 /'. e 1 5 S 16 11 16 8-5 S2f,e 1-5 — 2X 35 32-5 S2 —2-5 f. e 1-5 S 51 48 • :; S 3 f. e 1 5 17 14 17 n •:; e S O-.'i N 41 38-5 e S 18 5 18 2- :; S 0-5 e 29 26-5 .so:; p. •05 — 03 9-3 + 0-4 8 6 — 02 7-4 -f 02 6-5 + Ol 5-8 — 03 4-1 |- 0-2 3-7 o-o 40 0-0 4-6 0-0 5-6 — 0-2 5-8 h 0 1 6-3 — Ol 6-3 h Ol 'l Zur Ableitung der Scala der Vergleichsterne ist diese Beobachtung nicht mit ange- zogen worden. Beobachtungen von veränderlichen Sternen. IUI 1855, März 5. Der Mond fast voll. Die Luft von Dunststreifen durchzogen. Chronometer Tiede (82). Sternzeit Bonn = (82) + 25,u50, ß. S2 b S\ b Sb S 3 e, b 1—1-5 S stets Dunststreifen S 1-5-2 e, i 1-5-2 5 S 1— 1-5 e, b 2-5 S e 1 5 ziemlich starker Dunst 4-8 -f- 0*1 Wolken 11 39 13 12-1 S2-of, c2 S klar 12 4 37-0 S>f::,e 1—1-5 S ziemlich gut klar 44 14 16-9 t'0-ö— IS klar, Sterne schwach 13 0 32-9 e 0-5 S massig klar Wolken s C—B 120 - 0-7 110 + 0-2 10-0 + 0-3 8-8 r 0-4 7-9 + 0-2 7-2 — Oä 3-8 0-0 46 - - 01 5-1 o-o 5-3 00 1855, Apr. 12. Ai i meiner Taschenuhr beobachtet. Correction um 91' 20" — 2'" 8, um 12h30'" — 2"' 2. B. 9h 15- . 9i.12?2 Sb 100 0-0 33 30-2 b 1 S 90 + o-l 59 56-3 S2 e,b 2—2-5 S 7-8 — Ol 10 21 10 18-4 S e — 0-5 e 61 00 44 41-5 5 3 f,c 1—1-5 5 4-4 + Ol 11 2 595 5 2-5— 3 f, e 1-5—2 S 41 — Ol 22 11 19-6 S 2-5 f, e 2 S 3-8 00 40 37-6 S2-of, e 1-5-2 S 3-9 T Ol 12 0 57-7 S3 f,e 1-1-5 S 4-5 — o-i 4 12 1-7 Nach kurzer Unterbrei 'Ihm ig (Iure h Dünste ebenso 4-5 — Ol 21 18-7 e 1 5 4-8 + 0-1 56 53-8 e s — 0-5 S 5-6 0-0 13 12 13 9-8 e S 5.8 0-0 1856, Jänn. 12. Chronometer Tiede (82). Sternzeit Bonn = (82) — 0'"555. B. 6" 17"' 10''49™7 S 1 — 1-5 e, b 25— 3 5 7-1 1856, Jänn. 31. Vorübergehende Dünste und Wolken, in deren Zwischenräumen die Luft prachtvoll klar war. Auch's Chronometer. Mittlere Zeil = Auch -\- 0"'50\ B. 9h1l" 9"11T8 Sb — 0-5 A 10-2 — Ol 32 32-8 S + > e, b 1 S 9-0 + 0 3 52 52-8 SZe, M-5— 25 8-5 0-0 10 13 10 18-3 S 1-5 e. b 2—2*5 S 7 5 00 192 S <• h ö n f e 1 d. l'lirzeit Midi. Zeit 10^35™ ioh ss?8 S 0-5 c,b>S Wolken 11 36 11 36-8 5 2— 2-5 f, e2S 55 55 -8 SZ*f,ei-$S 12 15 12 15-8 SZf,e 1— IS 5 35 35-8 ei S : : 13 Wolken 11 13 11-8 eiS 1856, März 28. Gute Luft. Chronometer Tiede (44). Sternzeit Bonn = (44) + 0'" 33". B. 8-1 + 0-1 S C—B 6-3 + 0-1 3-7 0-0 4-1 0-0 4-5 00 sehr wolkig 4-8 : : gut 4-8 + 0-2 8'' 26m 8'' lm0 S 2-5 e, b 2 S 58 32-9 S 1 e, b 4 S 9 11 459 cQ5 S 30 9 4-8 S 2-5—3 f, e 1 — 1-5 S 47 21-8 S2f,e 15—2 S 57 31-7 S 2-5 f, e 2 S 0 9 43-7 SZ'lif, e 1-5 S 26 10 0-6 SSf, e 1—1-5 S 40 14-6 SZf,eiS 1 12 46-5 S> f,e 0-5-1 S 28 11 2-5 e 0-5 5 50 244 e 0-5 S 2 18 52-3 c 0-5 S 37 12 11-3 e S 6-5 00 5-3 00 4-3 00 3-7 + Ol 38 00 4-1 — Ol 45 — Ol 4-6 + Ol 51 0-0 5-3 — o-l 5-3 o-o 5-3 + 0-2 5-8 — 0-2 1856, Apr. 16. Mondschein. Chronometer Tiede (82). Sternzeit Bonn = (82) — 0'" 16\ H. 9h 29- 7'1 48m3 Si e,b3 S noch h 40 59-3 e S— 0-5 S 50 8 9-2 S 4 f : , e 1 S 10 1 20-2 S 4 /', e 1-5 S 11 30-2 S 3—35/; e 1-5-2 S 24 43-1 S\f >f, el-5 5 32 51-1 e 1 S 41 !t o-l e 05-1 S 55 140 c 0-5— 1 S II 14 330 e 0-5 S 43 11) 1!) e 0-5 — 1 S 12 10 28-8 e 0-5 S 3S 53-8 e S ger 13 II 11 29*7 e S 6-9 o-o 5-6 0-0 4-9 00 4-6 — 0-1 4-3 0-0 4-7 — 0-2 4-8 o-o 51 — Ol 51 o-o 5-3 — Ol 51 + 0-2 5-3 ..1 5-8 - 0-2 5-8 h 0-2 Beobachtungen von veränderlichen Slernen. 193 llirzeit Mittl. Zeit 14 8 12.26-5 S0-5— 1 e 1857, Feb. 23. Sehr klar. Chronometer Tiede (44). Sternzeit Bonn = (44) + 1'" 51\ H. 4m4 6"31m6 S 3-5 e, b 1 S 57 44 5 S2e,b2S 13 7 0-5 S 1 e, b 3 S 24 11-5 S e, genau 34 21-4 Sif,e 0-5—1 S 47 34-4 S$f,e 1-5 S 58 454 S 2-5—3 f, e 2 S 14 8 i-3 S3f,e 2-5 S 32 19-3 5 2-5—3/", e2-5 S 44 31-2 S 3f,e2S 4 51-2 Sif,e 1-5 S 25 9 12-1 S if,e 1—1-5 5 44 31 1 .Söf.e 1-1-5 S 1 48-0 S> f,e 1-5 S 22 lü 9-0 S> f,e 1—1-5 S 91 — 0-2 7-8 "T 0-3 6-9 — 0-2 5-8 00 51 0-0 4-3 00 3-9 0 0 3-8 — Ol 3-7 + Ol 40 ' P 0-1 4-7 0-1 4-9 00 50 0-0i) 5-0 o-o 51 Ol 1859, Feb. 23. Chronometer Tiede (82). Sternzeit Bonn = (82) + 3m 27*. B. 10h 45. i2h35'.',i S 3-5 b, g 2 S 12-8 11 13 13 3 0 S2b,g2S 12-2 41 30-9 Si— 1-S4, gZS 113 durch Wolken vereitelt 1859, Apr. 21. Chronometer (104). Mittl. Zeil = (104) - 0" 34\ B. 11*14» UM3?4 .SM— 1-5 b,g 2-5 S 11-5 durch Wolken vereitelt. ') /"ist mit hiilbein Gewichte zugezogen. 104 S c h © n f e I 2-3 q,p 2 0 IS. 14-4 F o 1-3 q, p H 0 27. 13-4 F n + > c,o 0-5 q, p > <> Sept. 7. 12-8 F „ 1 — 1-5 r, 7 3 <> — 12*9 S* 0 3— 33 .v. r 1 0 22. 12-4 /•' 0 ■ .v. 0 2-5 -3 v, » 2 //, <> /, r 1 — 1-5» £ C 73'0 2!». 10-8 /<' „ 4 », 0 2-2-5 «. 1, 1 /, ?• 0-5 - l 11, q > o ,C 739 0 C—B 83-0 ~V) 82-7 82-4 •) 80-9 80-8 79!» 79-2 73-7 73-5 l) Zur Scala sind die Differenzen gegen p benutzt. Juli -'». ist die rothe Farbe von Mira im Fünffüsser sehr störend, und erschwert die Schätzung. Beobachtungen von veränderlichen .Sternen. l«)o 1856 „ r—n SeptTlO. 12h8 S" o IS c, s io (Q 68 8 <) Dec. 16. llö 0 £2 dunstig? ~) 17. 100 0 2 X, \j. 2 'S " Ki'i + 1-0 27. 90 0 2','i 8, a O'S 0. v 3ö " dunstig 27-S — 10-2 0 2'S 0, « 1*5 — 2 0, 7 3 1/ besser, die Luft aber doch noch zweifelhaft 27 1 + 0-6 28. 1 10 '/ 3'ä 0, a 1 0. 7 3 0 weni g dunstig 27-8 + 0-7 29. 8-2 0 ',i 8, 0 0*3 0, 7 2 0 290 8) — 8-7 0 1 0, 7 1 0 b • esscr 29-6 — 0-2 1S57 Jan. 2. 8-2 " <>:; 7, b > 0 (£) 313 — 0-8 3. 8-4 0 l-o— 2^. 6 + > 0 (Q ziemlich nabe, roth 32-ü — 1-6 16. 6-0 0 1*5 «, 7 1 0 (29-9) 4) 19. 9-6 0 2\'i 7, /; 3-3 0, a 5 — (! 0 gut 337 - 0-2 3) 20. 7-2 0 2 5 7, b 4 0, ä 4- "> 0 335 o-o 23. 6-4 0 2 7. 5 S 0, a 7 0 : 32-8 + 0-7 5) 29. 6-3 0 1 •.*> 7, 6 -f- > 0 c 32-3 ■+ 0-6 31. 7-5 0 2 ^, 4- (7 + a) 2'S 0 € 32-7 00 Febr. 1. 6-3 0 IS — 2 7, a viel > 0 (Q sehr nahe 32-5 + o-i i . 71 0 1-5 7, | (0 + 7) 2-5 0 €€ 32 1 — 0-6 8. 7-0 0 1 7, 0 hat abgenommen „ 31-8 — 0-6 9. 7-9 0 1 7 „ 31-8 — 0-8 10. (5-4 0 l'Jj — 2 «, 7 0 — 0'ä 0 Dämmerung 30o + 0-2 14. 7-2 0 2'ö 0, 7 0 30-8 — 1-4 15. 71 0 1*5 «, 7 1 0 29-9 — 0-9 20. 7-3 0 1-S — In 8, al 0, 7 4 0 sehr klar 26-5 00 22. 7-0 0 1 0, 0 2*5 — 3 0 •n n 2Ö7 — 0-6 23. 7-4 0 3-5 %z, 8 1 0, a 4 0 23-9 + 0-4 24. 7-0 0 4 ;2, § 1 0 23-8 - 0-4 1859 Sept. 5. 13-3 0. i> 2 v, X 2-5 o 120 18. 10*8 0. o 1'5 7, x 6 — 7 0 CC 32-4 ') Die Vergleichung wurde aufArgelander's Wunsch im parallaktisch montirten Sucher des Südthurms angestellt, weil derselbe Mira im Opernglas 211 erblicken geglaubt hatte. 2) Original o = v. Am besten ganz, zu verwerfen. •'*) S, und Jiin. 19. '>■ sind mit halbem Gewichte berücksichtigt. 4) Kleine Klarheit zwischen Nebelwolken, die sieh bald wieder ganz zuzogen. Der Luft- zustand sehr zweifelhaft. Hie Beobachtung ist desshalb nicht weiter verwertbet worden. 5) Die Vergleichung mit a i-,1 nicht weiter benutzt wurden. 196 Schönfeld. X € ) ' g n i. 191' 44'n 59' f 32° 32 f 9. Präcession: + 2'25 + 0i!5. Vergleichsterne: n = 0 19h46m30' + 32?34!8 m= 3-7 45-54 + 32-43-3 g = 7-2 44-JO + 32-54-9 / =10-3 44-28 + 32-16-6 k = 14-2 43-29 + 32-26-3 i = 18-0 50-32 + 32-41-4 c =22-5 43-19 + 33- 4-6 e =25-7 41- 1 + 32-32- 1 d =27-5 38-24 + 33-48-g f =29-3 37-10 + 32- 51 b =33-5 29- 6 +29- 8-8= 9 Cygni h =38-2 40-55 +33-23-6 17 „ ?=40-8 33-39 +29-49-3 f „ ^ = 40-9 50-53 + 34-42-0 n .. Die Beobachtungen dieses Sternes, bei denen das gebrauchte Fernrohr nicht angemerkt ist, sind alle durch £" angestellt. Zwischen B und F hat sich kein Unterschied in der Schätzung herausgestellt; an sechs Abenden im August 1855 ist x in einem dieser Feinröhre und in S beobachtet, und zwar ist im Mittel der Veränderliche in B oder F um 2-3 Stufen heller geschätzt worden, mit naher Übereinstimmung der einzelnen Beobachtungen. Ebenso ergeben vier Beobachtungen im September 18öo den Unterschied 0 — 5" = — O'l Stufen. Die hieraus folgenden Beductionen von B und F= — 2-3, und von 0 = -f- O'l sind in der Colonne /schon angebracht. 1855 y C—B Juni 16.11*0 S" -/unsichtbar sehr kla Juli 11.11-7 m 4—5/ 26. 12-3 F x m — O'ö in, ff 3 y / entschieden röthlicl Aug. 1. 9-9 m 1-5—2 x — 10-4 B x ' m> ff ^'5 X s°nr roth. Schwacher Q 5. 10-3 m I x — 108 // x 1 '"> 0 ''•'» 7 6. 12-4 m 0-5 x — 128 ß x 1-3—2 m, 9 J -/ 7. 11-5 />' x 2 '"• .'/ • 7. in. 10-9 ß x :{-;> '", 7 °'-;.'/- ':{ 7 II. 90 II x 1—1*5 schon zu tief X 4—5 b, h 1—1-5 x ä 0-5-1 x C € 7-8 0 x L"5 Ä, c 2 x — 80 x 1*5 /*,

X » 29. 10-1 0 x 3 h, x 1 s», *j + > X Oct. Nov. 9. 12-7 10. 114 11. 91 14. 14-9 18. 8-8 20. 7-6 22 7-8 — 10-3 X 1 X 23. 6-8 X 1 Ä, ? 1-5 x 8. 6-3 X 1 b, h 2-5—3 x 33-5 — 0-7 34-3 — ()•!) 33 0 — 0-7 35-5 + 0-7 372 + 0-8') 37-3 + 13 39-8 400 — 03 40-5 40-0 — 0-3 40-2 00 40-7 — 0-3 40-9 41-3 — 0-2 2) 41-8 2) 419 — 0-2 41-7 + 0-5 42-4 — 0-2 40-8 + 01 392 0-03) 34-7 — 0-4 *) b ist mit halbem Gewichte zugezogen. -) Die Beobachtungen sind zur Bestimmung von c — /i mit in die Seala gezogen worden. 3) In Bilk beobachtet. Der gebrauchte Sucher hat dieselben Dimensionen, wie der in Bonn. Sitzb. d. mathera.-naturw. CI. XLH. Bd. Nr. 22. 14 |98 Schönfeld. Beobachtungen von veränderlichen Sternen. 185G y C—B März 6. 16H 5° x vollständig unsichtbar. Juni 9. 111 dessgl eichen. Aug. 29. 10-7 X n — 0-5 n, m 2 — 2-5 x 0-6 + 10 30. 10-5 X 2 n, m 2 % 1-8 + Ol Sept. 2. 10-6 X 4 n, m 0*5 x 3-4 — 0-9 3. 12 1 X« klar 3-7 — 0-9 4. 8-5 X 0-5 m, g 3-5 x 40 — 10 5. 121 X 1 m, g 35 x 4-3 — 10 9. 80 X 2 m, g 2*5 X c 5-2 — 0-7 10. 9-8 X 1— 1-Sm, #2-5x n 4-9 — Ol 21. 13-4 X 1-15 g, l 2-2-5 x 8-3 + 0-5 29. 7-4 X 25 /, A: 0-5 x 13-4 0-0 30. 8-0 xO-5 k 14-7 — 0-7*) Oct. 15. 8-9 X 2 c, e 2—2-5 x c 240 -f- 1-5«) 17. 7-7 X 4 e, x 2 tf, /• 1 x » 29-0 — 10 19. 8-2 7 1 /", * 2 x mit freiem Auge /* 1 sehr klar X- 30-8 — 0-3 20. 8-0 X 2-25 /-, 6 2 x sehr klar 31-5 0-0 21. 79 X« 33-5 — 0-3 22. 73 X 1 b, h 3^5— 4 x 34-3 00 24. G-8 X 2-5 b, h 1-5 x 36-4 + 0-7 25. 7-2 Xh 38-2 — 0-2 27. 7-9 X 2-2-5 Ä, ? 1—1-8 x 39-9 00 29. 8-2 X > Ä> X ?» »» > X 40-8 + 0 4 30. 7-ü X 4 ä — > ä. x 2 p, i; 3-5 X 431 — 1-5 31. 8-0 X 2 ?> *! 4 X 42-8 — 0-5 Nov. 2. 6-8 X 2 , rj 3—3-5 x 44-6 — 0-2 10. 5-7 X 3-5 £>, >j 35 x 43-9 + 0-6 17. 6-5 X 4 tp, -n 2-5 x 44-6 — Ol 24. 10-6 X 3 , >j > x 42-8 — 0-7 4. 51 X 1 fP, >? > x € 41-8 — 0-2 11. 71 X 2-5 h, fl x <ÜC 40-2 — 1-2 15. 5'2 X 3-5 b, h 1 X 37-1 00 *) Das Original hat/ 1 A — v x. Ich glaube nicht, ila^s etwas verschrieben ist. 2) Das Original hat / 1 c, c 2 — 'l'.i / ; ohne Zweifel verschrieben. 8) Zur Bestimmung der Scala nicht berücksichtigt. Haidinger. Über die bevorstehende Reise des Hrn.Th. v. Heu gl in etc. j 99 1856 JL, Sz^JL Dec. 17. 6^4 S" x 2 b, h 2— 25 x 33'7 + °"3 25. 8-4 y.4-5 c, x 2 e, f 1 y. 281 -f 06 *) 1857 Jan. 2. 7-2 X+>e,x2^1x,f+>X 270 - 06 März 26. 13-5 y unsichtbar, m und n gut zu sehen. April 15. 13-6 y unsichtbar, n zu sehen. 17. 14-3 y bestimmt ganz unsichtbar, sehr klar. Aug. 17. 12-3 y vollständig unsichtbar, n mindestens 5 y; sehr klar. 28. 10'8 y ganz unsichtbar. Über die bevorstehende Reise des hönigl. württembergischen Hofrathes Herrn Theodor von Heu gl in nach Afrika. Von dem w. M. W. Hai ding er. Das \v. M. W. Haidinger bringt die bevorstehende Reise des kün. württembergischen Hofrathes Herrn Theodor v. Heuglin nach Afrika zur Sprache, und überreicht ein Exemplar der Einladung zur Subscription für Deckung der Kosten, an die kaiserliche Akademie der Wissenschaften. „Es ist dies gerade eine der Veranlassungen, wo der Repräsen- tant der Arbeitskraft, Geld, eine erspriessliche Verwendung fände, eine von jener, die mein hochverehrter Gönner Graf Georg Andrässy im Auge haben konnte, als er in einer für mich und meine Freunde von der k. k. geologischen Reichsanstalt ewig denkwürdigen Sitzung am 14. September — dem Geburtstage unseres Humboldt — erklärte, er sei „der Ansicht, dass es Gottlob noch sehr viele Dinge gibt, die nach der Überzeugung der Mehr- heit der Menschen noch höhern Werth haben als das Geld. Dies hat Bezug auf Einzelne wie auf Staaten!" Viele Veranlassungen werden täglich den theilnehmenden Freunden dargeboten, um kleine Beträge zusammen zu sammeln, bis eine grössere Arbeitskraft sich bildet. Hier ist eine von diesen, die uns gewiss in mancher Beziehnung nahe liegt. i) c ist mit halliem Gewichte zugez< gen. 14' 200 Haidinger. Über die bevorstehende lii'ixe des k. Wiirttembergischea Wenige Worte genügen übrigens hier, nur in grossen Zügen möchte ich mich in den Acten unserer kaiserlichen Akademie der Wissenschaften ein Denkmal unserer Theilnahme bewahren. Längst liegt auf uns, seinen deutschen Stamm genossen, die Verpflichtung, Gewissheit über das Schicksal von Dr. Eduard Vogel zu gewinnen, und wohl kaum ihn seihst, doch alter vielleicht werthvolle Aufzeich- nungen aus seiner letzten Forschungsperiode aufzufinden. Bin Comite unter dem Vorsitze Seiner Hoheit des regierenden Herzogs Ernst von Sachsen- Coburg-Gotha wurde gebildet. Auch mir wurde die Ehre eines Mitgliedes zu Theil, und dies ist es, was mich insbe- sondere verpflichtet, heute in unserem Kreise den Gegenstand vorzu- legen und zu freundlichem Wohlwollen zu empfehlen. Der Plan geht nun dahin, einem unternehmenden Reisenden, der uns vielfach rühm- lichst bekannt und befreundet ist, in Gemeinschaft mit vielen unserer Stammesgenossen und ihrer Freunde, die peeuniären Mittel zu bieten, uns Kunde zu bringen , und zugleich einen Theil von Afrika unserer geographischen Kunde zu ersehliessen, der uns noch gänzlich unbe- kannt ist. Herr Theodor von Heuglin ist es, der dieses Unternehmen wagt, der durch sieben Jahre k. k. Consul in Chartum war und der bereits grosse Reisen von dort aus unternommen , in westlicher Rich- tung sowohl nach dem Kordofan als in ostlicher nach Abessinien, dem rothen Meere, dem Somali-Lande. Die gegenwärtige Aufgabe würde sein, ziemlich gerade westlich von Chartum, oder etwa südlicher durch Darfur nach dem grossen volkreichen Wailai und der Hauptstadt \\ ara vorzudringen, dem Ziele welches Eduard Vogel von Westen her erreichte. Eine directe Verbindungsstrasse von Wara zu dem Mittelmeerhafen Bengasi gibt es wohl nicht, da die grosse libysche Wüste dazwischen liegt. Diese Gegend ist auf Peterm ann's Über- sichtskarte ganz weiss. Kein Europäer, kein mit der civilisirten Welt in Verbindung stehender Reisende hat sie betreten. Auch sie wird von Heuglin besonderer Aufmerksamkeit gewürdigt. Überhaupt liegen von seiner Seite bedeutende Vorarbeiten zum Grunde, und Alles lässt auf die günstigste Lösung dieses grossen, und doch immer schwierigen und gefahrvollen Unternehmens rechnen. Die Reise wird drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen, und die etwa sich eröffnende Möglichkeil weiter südlich vorzudringen, manche nähere Bestimmungen erst später gestatten. Vieles wird von den Fonds abhängen, die man zu dieser wichtigen Unternehmung aufbringt. Hofrathes Herrn Theodor v. Heujjlin nach Afrika, 201 Seine Hoheit Herzog Ernst zeichnete seihst 300 Gulden (171 Thlr. 12 Sgr. 8 Pf.) und versandte mehrere der wichtigsten Einladungs- schreiben. In dem ersten am 15. Augusl geschlossenen Subscriptions- verzeichnisse gibt Herr Justus Perthes, Schatzmeister des Comite's, bereits die Summe von 109S Thalern. Die ganze aufzubringende Summe wäre 12.000 — 20.000 Thaler, mit welcher in engerer oder weiterer Grenze das Unternehmen als gesichert betrachtet werden darf. Eigentlich sind diese Summen gar massig, wenn man sie mit den Anstrengungen vergleicht, welche zum Beispiel in einem analogen Falle von Seite der Begierung und der einzelnen Bewohner in England und Amerika zur Auffindung der Reste Sir John Franklins in so vielen aufeinander folgenden Expeditionen angewendet wurden, bis endlich die Gewissheit des heklageuswerthen Endes, aber mit der Befriedigung treu erfüllter Pflicht, der edlen Gattin gelang unter der Führung ihres Schiffes durch den unternehmenden Capitän F. L. McClintock, von der königlichen Marine. Und wie geringfügig sind nicht Summen dieser Art, obwohl für die Ehre des Menschen- geschlechtes gegeben, gegenüber der unvermeidlichen fortwähren- den Opfer, welche wir uns durch die Befriedigung der niedrigsten Leidenschaften in unseren gegenwärtigen Zuständen uns auferlegt sehen ! Uns Österreichern liegen aber die Interessen der neuen Expe- dition sehr nahe. In dieser Richtung war unser de Vico, unser Knoblecher, Gostner und ihre frommen hingebenden Nach- folger in höchster Begeisterung für das Wort des Herrn thätig, dort waren unsere Freunde v. Russegger, Kotschy, Unger, dort unser hochverehrter College der Schwesterciasse Freiherr v. Prokesch -Osten, gegenwärtig mit Hyrtl und mir, Mitglied des Comite's der Unternehmung, II engl in selbst in nächster Beziehung zu unsern Handelsverhältnissen. Merkwürdig die auch von Peter- mann in seiner Übersichtskarte verzeichneten Forschungswege des unternehmenden J. Petherick, englischen Consuls von Chartum, durch die südlichen Zuflüsse des Bahr el Ghazal, wo er immer Handelsstationen gründete, bis im Jahre 1858, vielleicht nur 1' Grad nördlich vom Äquator, obwohl die Entfernungen nur nach Schätzungen angegeben sind, bis zu den viel besprochenen „Niam-Niam* Men- schenfressern, deren Wallen Boomarangs von Eisen sind, gekrümmt, 15 Zoll lang, wo er sich reichlich mit Elfenbein versorgte, wie er 202 Haidinge r. Über die bevorstehende Reise des Hrn. Th. v. Heuglin etc. dies selbst in der Sitzung der Royal Gcographical Society in Lon- don am 0. Jänner 1860 mittheilte. Herr Dr. Peter mann gibt in der der Einladung beigegebenen Karte ein bOcbst anschauliches Bild des gegenwärtigen Zustandes unserer Kenntniss des Innern von Afrika, eine noch sebr ansehn- liche ganz unbekannte Erstreckung, umrandet von den Forschungs- wegen der Hörnern an n, Den harn und Clapperton, Barth, Overweg, Vogel, du Chail a, Tuckey, Ladislaus Magyar, Livingstone, Gomito, Bosch er, Burton, Speke, Krapf, Kno blech er, Petherick, Heuglin, Browne. Petherick und Capitän Speke sind nun wieder in neuen Unternehmungen vom Norden und vom Osten und Süden her in der grossen Frage der Eröffnung unserer Kenntniss von dem Zustande der dortigen Länder begriffen. Für die letztere Expedition hat die grossbritaunische Begierung durch die königliche geographische Ge- sellschaft nicht weniger als 2500 Pfund Sterling (nach dem gegen- wärtigen Curse 33.000 Gulden österreichische Währung), während auch Livingstone erfolgreich unterstützt neue Länder unserer Kenntniss erobert. Möchte sich unter unserer lebhaften Theilnahme jener un- bekannte Landstrich durch die aufopfernde Thatkraft Theodor's v. Heuglin in dem Laufe der nächsten Jahre wieder um eine nam- hafte Strecke vermindern. Es ist wahrlich eine Aufgabe des Men- schengeschlechtes, unser Eigenthum, die grosse, gewaltige Erde zu kennen, so wie es für jeden einzelnen Staat und seine Bewohner eine nicht zurückzuweisende Aufgabe bildet, dasjenige Stück der- selben auf das Genaueste zu durchforschen, was ihnen angehört, wenn sie in der Welt und ihrer Geschichte würdig des Besitzes erscheinen wollen. Die Hingebung des Individuums, durch die Lan- desgenossen unterstützt, wird Grosses leisten, während in einem Lande, wo sich alles in gegenseitigen Hindernissen auflöst, auch diese Pflichterfüllung auf nichts herabsinken würde." Herr W. Haidinger ladet die Herren ein, sich freundlichst an der Suhscription betheiligen zu wollen, so wie er auch den Wunsch aus- spricht, es möchte sich die Akademie selbst als Körperschaft mit einer von derselben zu bestimmenden angemessenen Summe betheiligen. y. Littrow. Über Hrn. M. Eble's graphische Methoden etc. 203 Über Herrn 31. Eble's graphische Methoden der Auflösung sphärischer Dreiecke mit besonderer Rücksicht auf sein neuestes, „Stundenzeiger" oder „Horoskop" genanntes Instrument. Von dem w. M. Rarl v. Littrow. (Vorgelegt in der Sitzung vom 4. October 1860.) Ich habe vor einiger Zeit die Ehre gehabt, der Classe über das sinnreiche „Zeitbestimmungswerk" des Herrn M. Eble, Lehrer der Mathematik und Physik an der Realanstalt zu Ellwangen (Württem- berg, Jaxtkreis) zu berichten1). Herr Eble trennte damals die beiden Aufgaben, deren Lösung er sich vorgesetzt: leichte Beobachtung der Sonnenhöhe und bequeme Berechnung des Stundenwinkels. Die letztere, bei weitem der wichtigere und schwierigere Theil des vorliegenden Problems, führte er mit wahrhaft überraschender Ein- fachheit so zu sagen auf einen Rechenstab zurück, mittelst dessen man durch blosse Einstellung dreier Indices das sphärische Dreieck auflöst. Es hatte diese abgesonderte Behandlung beider Aufgaben grosse Vortheile, indem sie eine Anwendung des Apparates zu dem vom Erfinder zunächst beabsichtigten Zwecke in allen geographischen Breiten zuliess, für welche sich die Zeitbestimmung aus beobachteten Höhen überhaupt eignet, und überdies in dem zweiten Theile der Vorrichtung, die ich eben den Rechenstab nannte, für unzählige andere Aufgaben, die auf beiläufige Auflösung eines sphärischen Dreieckes hinauslaufen, ein vortreffliches Hilfsmittel zur Verfügung stellte. Herr Eble hat vor Kurzem für das specielle Ziel der Zeit- bestimmung seinem Instrumente eine zweite Form gegeben, die beide obige Probleme in eines zusammenfasst und mit der Einstellung des Diopters auf die Sonne unmittelbar den Stundenwinkel erkennen lässt. Diese neue Eble'sche Vorrichtung beruht im Wesentlichen auf den scharfsinnigen Ideen, die Lambert in seinen „Beiträgen zum J) Sitzungsberichte der kais. Akad. d. Wiss. mathem.-naturw. Classe, Jahrgang 1854, Octoberheft, Bd. XIV, pag. 125. 204 v. L i t t r o w. Gebrauche der Mathematik" II. Theil, Seite 337 u. IT. auseinander gesetzt hat, begreift indessen eine wesentliche Ergänzung der L am- ber t'schen Vorschläge in Bezug auf Anwendbarkeit in verschiedenen Polhöhen. Da die angeführte Quelle nicht für Jedermann zugänglich ist, und überdies die Sache dort durch gleichzeitige Darstellung anderer Dinge verwickelt wird, so sei mir gestattet, hier eine kurze Begründung der Eble 'sehen Vorrichtung zu geben. Vor allem transformiren wir ebenso, wie für das „Zeitbestim- mungswerku die bekannte Gleichung: sin h = sin o cos

die Äquatorhöhe i\es Beobachtungsortes bedeutet, in folgenden Ausdruck : in // sin (

für Radius AC—l, von J, dem Durchschnittspunkte der CE mit der BG, gegen B und G mit dem Halbmesser BJ=GJ=sm die Cosinus der Winkel 0° — 90° auf, so ist z. B. für irgend einen Winkel ,s der Abstand «7 V des Punktes V, der zu dem Winkel s gehört, = sin (p cos .s\ Wir haben feiner: DG = EG + DE= + 5 BD = BE—DE=^ — o BS^DF=h. Zieht man weiter eine Linie LM parallel zur Horizontalen CB, fallt von B und G Perpendikel auf LM, verlängert die CD bis T, wo sie die LM senkrecht trifft, und lässt von F ein Loth FP herab, dessen Richtung verlängert auf die L M in Q senkrecht steht, so ist: LT+MT.LT+ QT=BG:BJ+JV wenn FP die JG in V schneidet. Wir haben somit sin {

+Yahre Schaltknochen. Ich unterscheide wahre und falsche Schaltknochen im Augen- höhlentheil des Stirnheines. Die wahren, deren ausführliche Beschrei- hung wir Herrn Professor Czermak verdanken, gehören zu den grossen anatomischen Seltenheiten. Sie sind selbstständig gewordene Antheile der Partes orbitariae des Stirnheines, und haben dieselbe Begrenzung nach innen (Siebbein) und hinten (Schwertflügel des Keilbeines), wie diese. Mag man den wahren Schaltknochen von der geöffneten Schädelhöhle, oder von der Augenhöhle her betrachten, immer ist sein Contour deutlich abzusehen, da er, mit zwei Tafeln wie jeder andere Schädelknochen versehen, die ganze Dicke des Augenhöhlendaches repräsentirt. Ich habe diesen umfangsreichen wahren Schaltknochen, in der Grösse, wie ihn Czermak im Breslauer Museum mehrfach antraf l), dreimal unter 400 Schädel zu Gesichte bekommen. Der eine Schade', welcher sie zeigt, ist ein weiblicher, und, nach den Zähnen zu urthei- len, aus der Mitte des dritten Decenniums. Er ist durch mehrere andere Eigenthümliehkeiten ausgezeichnet. Das Hinterhauptbein zeigt, der Linea semicircidaris superior entsprechend, eine lang- verzackte Qiiernath; der rechte .SV////* frontalis fehlt, und die Lumina cribrosa des Siebbeines besteht in ihren beiden hinteren Dritteln nur aus einem knöchernen, durch die Fortsetzung der Crista galli halbirten Bahmen, dessen ausfüllende Knorpelplatte wenig Anstalt zur Verknöcherung machte-)- Trotz der Jugend dieses *) Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie, 1851, pag. 27. - ) Ich nenne diese nicht ossificirten Stellen des Siebbeines : Elhmoidalfontanellen, und werde an einem anderen Orte mehr von ihnen sagen. Sitzb. d. matbem.-naturw. ci. XLII. Bd. Nr. Tl. lo 214 Hyrtl. Cranium, ist die rechte Sutura occipito-mastoidea des Hinter- hauptes gänzlich verstrichen, — die linke normal. Schiefheit des Schädels ist nicht zu bemerken. Was nun die wahren Schaltknochen der beiden Augenhöhlendächer betrifft, so stimmen sie in Grösse und Lagerung meist überein. Der linke ist, wie in den von Czermak beschriebenen Fällen so auch an'diesem Exemplare grösser, zugleich von rundlicher Form, während der rechte in querer Richtung schmal ausgezogen erscheint. Beide helfen mit dem Schwertflügel des Keil- beins das Foramen ethmoidale posterius bilden; — die Papierplatte des Siebbeines betheiligt sich nicht an der Umfriedung dieses Loches. Ihre Form ist bei oberer und unterer Ansicht eine andere, ihr Flä- chenmass von unten gesehen zugleich kleiner als von oben betrach- tet. Von der Augenhöhle aus erscheinen sie unregelmässig viereckig, mit ziemlich gleich langen Rändern (*/2 Zoll); von der Schädelhöhle aus sind sie schmäler, aber doppelt so lang. Ich hob den einen aus, und fand, dass sein vorderer Rand schuppenartig auf Kosten seiner oberen Lamelle zugeschärft, sich unter den in entgegengesetzter Richtung zugeschärften hinteren Rand der Pars orbitalis des Stirn- beines einschiebt, während der äussere Seitenrand, auf Kosten der unteren Lamelle schuppenscharf, sich weiter auf das anstossende schuppenrandige Stück des Augenhöhlentheiles des Stirnbeines hin- auflegt, als es der vordere Rand unter diesen Knochen zu wege brachte. Hieraus erklärt sich die bei verschiedenen Ansichten ver- schiedene Breite und Länge der Schaltknochen. Diesem Falle steht ein ähnlicher, aber ungleich merkwürdigerer zur Seite. Ich besitze nämlich ein , mit mehreren Racenschädeln in Paris angekauftes weibliches Cranium, an welchem beide Partes orbitariae der Stirnbeine in mehrere wahre Schaltknochen zerfallen sind, deren Anzahl rechterseits 10, und linkerseits 12 beträgt. Sie bilden eine irreguläre Mosaik von grösseren und kleineren, rundli- chen oder eckigen Knochenstücken, welche sich wohl abbilden, aber nicht beschreiben lässt. Zwischen einigen ist bereits Synostose ein- getreten, ohne jedoch die Spur der früher bestandenen Trennung gänzlich zu verwischen. Man möchte an eine Zertrümmerung denken, wie sie mit dem Hammer, zum Aufbrechen der Orbita von oben her, von älteren Anatomen vorgenommen zu werden pflegte. Das grösste dieser Knochcnstiicke bildet den hinteren Theil des Randes der Incisura ethmoidalia des Stirnbeines, und enthält das Foramen Über wahre und falsche Schaltknoehen in AarPnrs orhitariaiea Stirnbeines. 215 ethmoidale posticum , welches ihm allein angehört; — wahrend das anticum wie gewöhnlich blos vom eigentlichen Stirnbeine gebildet wird. Vor diesem grössten Schaltknochen lagert sich eine Schaar kleinerer, und an diese schliesst sich eine schmale Zone kleinster Knochenstöcke an, welche zusammen einen Bogen bilden, dessen inneres, an die Lamina cribrosa grenzendes Ende nicht bis zur Stelle reicht, welche das Foramen ethmoidale anticum einnimmt, und dessen äusseres, zugleich hinteres Ende, an die Spitze des Schwertfortsatzes desKeilbeines stösst. Die Ansicht ihrer Gruppirung ist an derCerebral- und Orbitalflache des Augeuhöhlendaches nur unerheblich verschie- den. Dass jedes dieser Mosaikstücke aus zwei Tafeln besteht, versteht sich von selbst. Sie sind somit sämmtlich wahre Schaltknochen. Der dritte Fall von Präsenz wahrer Schaltknochen im Augen- höhlendache gehört einem männlichen Cranium mittleren Alters an, von hydrocephalischer Form und Wanddünnheit. Er ist eine Combination der beiden erstbeschriebenen. Im rechten Orbitaldach findet sich ein so grosser Schaltknochen, dass er drei Fünftel dieses Daches bildet. So gross wurde er noch nie gesehen. Er stösst nicht unmittelbar an den Schwertflügel des Keilbeines an, sondern wird vor ihm durch die Da- zwischenkunft von fünf kleinen Schaltknochen getrennt. Der Schwert- flügel dieser Seite ist ungewöhnlich kurz, wodurch es einem, hinter dem mittleren jener fünf kleinen Schaltknochen gelegenen sechsten möglich wird, mit seinem hinteren Rande den Staffelrand zwischen vor- derer und mittlerer Schädelgrube zu bilden. Auf der linken Seite existiren nur zwei solcher Schaltknochen, welche zwischen Siebplatte und vorderem Rande des Schwertflügels neben einander Platz greifen. II. Falsche Schaltknochen. Jene Art von Schaltknochen im Augenhöhlendach , welche ich die falschen nenne, kommen nicht so selten vor, und ich habe neun besonders eclatante Fälle derselben aus demSectionssaale entnommen. Sie liegen am hinteren Rande des Augenhöhlentheiles des Stirnbeines, besonders am äusseren Segment desselben, welches sich mit dem oberen Rande des grossen Keilbeinflügels verbindet. Hier werden sie auch am grössten gesehen. Ich besitze welche von 3/3 Zoll Länge, und i/s Zoll grösste Breite. Sie füllen entweder eine ganzrandige Lücke in der Pars orbitalis des Stirnbeines aus, oder schieben sich von hinten her in tiefe Buchten IS* 216 Hyrtl. derselben ein. Sie grenzen somit nach hinten gewöhnlich nicht an die schwertförmigen Flügel, sondern entweder an eine schmale Zunge der Pars orbitalis des Stirnbeines, oder sie bilden mit ihrem hinteren Rande den Staffelrand, durch welchen die vordere Schädel- grube von der mittleren abgegrenzt wird. Nie sind sie von der Augen- höhle her sichtbar, sondern immer nur bei oberer Ansicht der Partes orbitariae des Stirnbeines, und /.war an jenem äussersten Segmente ihres hinteren Randes, welcher nichts mehr zur Bildung des Augenhöhlen- daches beiträgt, wohl aber die vordere Grube der Basaltlache (LesCavu/m eranii bilden hilft1). Uwe Ränder erscheinen nie scharf gezackt, son- dern sind entweder glatt, oder unregelmässig kraus. Auf den ersten Blick gleichen sie den wahren Schaltknochen vollkommen. Sie wurden desshalb auch für solche angesehen. So bemerkt Schultz2), wo er von den Knocheninseln in der Nath der Processus ensiformes des Keilbeines mit den Parten orbitariae des Stirnbeines spricht: „Sie sind wohl zu unterscheiden von dem in dieser Nath äusserst häutig anzutreffenden Worm'schen Knochen", und bildet sie auf Taf. X, Fig. 4 und 5 ah. Genauer untersucht sind sie es nicht. Ich begann an ihrer Bedeutung als Schaltknochen schon dess- halb zu zweifeln, weil man sie nur bei der Ansicht des Augenhöhlen- daches (Grund der vorderen Sehädelgrube) von oben , nie aber bei jener von unten siebt. Dieses erklärt sich wohl daraus, dass sie nicht dem eigentlichen Orbitaldache, sondern der breiten Verbindungsfläche der sogenannten Partes orbitariae des Stirnheines mit dem ebenso breiten oberen Rande des grossen Keilbeinflügels entsprechen. Auch lassen sie sich nie ausheben, und sitzen immer unverrück- bar fest, selbst wenn ihre Verbindungen mit der Umgebung ziemlich weit klaffen, oder mit dem Meissel klaffen gemacht werden. Dieses ist für innere Schaltknochen des Schädels, welche ge- wöhnlich nur so lose eingefügt sind, dass sie klappern und leicht ausfallen, ganz ungewöhnlich. Ich brach desshalb an mehreren Exemplaren die Umfriedung der Schaltknochen mit dem Sprenghebel weg. Die Schaltknochen ') Ks ist also UHU unrichtig, die horizontalen Stücke des Stirnbeines Augenhöhlentheile au nennen, indem sie nur mit einem Bruchtheil ihrer unteren Fliehe Jhs Aogenhfth- lendach erzeigen, ihre obere Fläche dagegen e weil grössere Ausdehnung besitzt, als sie einem blossen Aogenhöhlendache zukommen würde. 2) Rnmerkungen über den Bau Jit normalen Menschenschädel Petersburg, 1852, png-. 9. Über wahre und falsche Schaltknochen in der Pars orbitaria des Stirnbeines. 21 ( sassen nichtsdestoweniger ebenso fest wie früher, und als ich mit dein splitterweisen Abbrechen der Pars orbitaria des Stirnbeines so weit gekommen war, dass ich in die Augenhöhle hinabsehen konnte, zeigte es sicli, dass diese sogenannten Schaltknochen festsitzende Inseln von Tabula vitrea waren, welche jener breiten, dreieckigen. gewöhnlich rauhen und rissigen Stelle des grossen Keilbeinflügels angehörten, welche, weil sie jener Verbindung mit dein Stirnbeine dient, von Henle margo frontalis genannt wird. Da nun der hintere Hand des Orbitaltheiles des Stirnbeines sich von vorn her über diese rauhe und dreieckige Stelle des grossen Keilheinflügels hinschiebt, so nimmt er die an dieser Stelle befindlichen Inseln der Glastafel in entsprechende Fenster auf, und es gewinnt die Saclie den Anschein. als wenn es sich um selbstständige Ausfüllungsknochen jener Fenster handelte. Darum wählte ich für sie den Namen: falsche Schalt- knochen. So lässt es sich verstehen, warum die falschen Schalt- knochen, nicht wie die wahren, zwischen zwei oder mehreren zusam- mengrenzenden Schädelknochen verschiedenen Namens eingetragen erscheinen1), sondern wie Oasen in der Wand eines und desselben Knochens eingesprengt liegen. Man könnte das Verhalten auch so bezeichnen, dass der grosse Keilbeinfliigel, ausser seiner grossen, im Bogen von unten und innen nach aussen und oben aufgekrümmten Superficies cerebralis (die den Boden der mittleren Schädelgrube bilden hilft) noch eine Superficies cerebralis accessoria besitzt, welche, weil sie den Grund der vorde- ren Schädelgrube erzeugen helfen soll, sich entweder in Löcher oder in Ausschnitte der Pars orbitaria hineinfügen muss. Diese Superfi- cies cerebralis accessoria erscheint dann bei der Besichtigung des Grundes der vorderen Schädelgrube als Schaltknochen in der Pars orbitaria, und zwar als falscher. In jenen Fällen, in welchen der falsche Schaltknochen nicht ganz und gar vom Orbitaltheile des Stirnheines umschlossen wird, son- *) Ich habe jedoch in meinem Handbuche der topographischen Anatomie, 4. Auflage, l. Bd., pag. 24 auch auf das Vorkommen wahrer Schaltknochen in der Ebene eines und desselben Schädelknochens (Scheitel- und Hinterhauptbein) aufmerksam gemacht, deren Bedingung in der abnormen Vermehrung der Ossificationspunkte dieser Kno- chen t»ei embryonischem Hydrocephalus gegeben ist. Jede falsche Fontanelle, d. h. nicht ossificirte Stelle eines Schädelknochens kann, durch Ablagerung eines Verknö- cher ungspunktes in ihr, und Selbstsiändigbleiben desselben, SiU eines solchen in- sularen Schaltknucheiis werden. 218 llyrtl. (lern an der Bildung des hinteren Randes der vorderen Schadeigruhe in der Verlängerung des schwertförmigen Keilheinflügels participirt, geht begreiflicher Weise die Superficies cerebralis des grossen Keilheinflügels in die accessoria unmittelbar über. Dem Gesagten zufolge sind die falschen Schaltknochen der Pars orbitaria des Stirnbeines ausser aller Beziehung zur Augenhöhle. Sie können nie eine Wand derselben bilden, und somit auch nie von der Orbita aus gesehen werden, wie die wahren. Da die Insel von Tabuin ritrea auf dem dreieckigen Felde des Margo frontalis alac magnae nie grösser werden kann, als die Ebene, in welcher sie auftaucht, so erklärt es sich folgerichtig, warum die falschen Schallknochen nie so gross werden können wie die wahren, und warum sie um so kleiner erscheinen, je weiter nach innen zu, d. h. gegen die Spitze des drei- eckigen rauhen Feldes des grossen Keilheinflügels sie auftauchen. Wenn ich mirvergegenwärtige, was Hr. Dr. Schultz, Prosector in St. Petersburg, über eine von ihm zuerst als Diatrypesis unter- schiedene Nathform bekannt machte l), bei welcher zapfenförmige Fortsätze des einen Knochenrandes in Löcher des anderen wie Rad- nägel so eingetrieben erscheinen , dass das Ende der Nägel als kleine, umschriebene Knocheninseln au niveau der glatten inneren Schädel- knochentafel zu Tage liegt, so erkenne ich in den falschen Schalt- knochen der Pars obitaria den höchsten Entwicklungsgrad, auf welchen es eine Diatrypesis bringen kann. Merkwürdig genug ist es gerade die Sutura spheno-frontalis, in welcher die Schultz' sehe Zapfennath am öftesten erkannt wird, obwohl ich sie auch in der Sutura spheno-t empor alis und fronto- ethmoidalis sehr oft und in der markirtesten Form angetroffen habe. Es scheint überhaupt eine Bedingung für das Zustandekommen der Zapfennath zu sein, dass jener Knochenrand, welcher die Zapfen ausschickt, von dem andern, welcher die Zapfen aufnehmen soll, so mittelst schräger Zuschärfung überlagert wird, wie es bei den Schuppennäthen der Fall ist. Und in der That gehören die eben genannten Xäthe alle in dieKategorie der Schuppennäthe, mit oftmals sehr ausgiebiger Cbereinanderschiebung der betreffenden Ränder. Eine Bemerkung, die etwas bizarr erscheinen mag, will ich hier beifügen. Alle Näthe des menschlichen Schädels, mit Ausnahme »j Üb. eil. pajj. Ö. Über wahre und falsche Scbsltknochen inder Pars orbitaria des Stirnbeines. 219 der medianen (Sutura sagittalis, internasalis , palatina) sind Schuppennäthe. Nie ist die äussere und innere Tafel zweier Schädel- knochen, welche eine nicht mediane Nathverbindung eingehen, in gleichem Niveau abgesetzt, und immer überlagert die äussere Tafel des einen Knochen die innere des andern. Wenn die Überlagerung auch nicht viel beträgt, so ist sie doch immer merklich. Die Über- lagerung kann auch übers Kreuz laufen, d. h. an der einen Hälfte derNathlänge, der Knochen A den Knochen B überlagern, und an der anderen Hälfte umgekehrt. Die Stirnnath ist ein bekanntes Beispiel einer solchen gekreuzten Schuppennath. Aber noch imposanter ist in dieser Beziehung die Nath zwischen Stirn- und Keilbein. Die Pro- cessus ensiformes decken den hinteren Band der Partes orbitariae oft vier Linien weit, Mährend die rauhen dreieckigen Verbindungsflächen des grossen Keilbeinflügels, welche in einer Flucht mit den schwert- förmigen Flügeln liegen, ganz und gar von der gleichgestalteten Ver- bindungsfläche des Stirnbeines überdeckt werden. Ich habe die Diatrypesis auch in der Nath zwischen Nasenbein und Stirnfortsatz des Oberkiefers angetroffen, und es zeigt sich auch hier eine, der relativen Dünnheit der zusammenschliessenden Knochenränder wegen, sehr unbedeutende Übereinanderlagerung der Nathränder. Noch eines Verhaltens möge hier gedacht werden, welches eine Zwischenstufe zwischen wahren und falschen Schaltknochen der Pars frontalis des Stirnbeines darstellt. Ich finde in meiner reichen Schädelsammlung drei Crania vor, an welchen die Alae ensiformes des Keilbeines eine zungenförmige Verlängerung in die obere Orbitahvand hineinsenden. Diese Ver- längerung bildet mehr als die hintere Hälfte des sonstigen Margo ethmoidalis des Stirnbeines. Sie wird auch in derselben Grösse, wie von oben, von der Augenhöhle aus gesehen, und hat dieses mit den wahren Schaltknocben gemein. Sie ist aber zugleich ein integrirender Bestandteil des Keilbeines wie die falschen. Aller Wahrscheinlichkeit nach gehört sie einem früher getrennten, jetzt aber mit dem Schwert- flügel verwachsenen wahren Schaltknochen an, welcher, wie in den sechs Czerma k' sehen und den drei von mir gesehenen Fällen, nach rückwärts immer an den vorderen Band der Processus ensiformes des Keilbeines grenzt. Es ist immerhin möglich, dass die Lücke der Pars orbitaria des Stirnbeines, welche zur Aufnahme einer am Margo frontalis des 220 H y rt I. Über wahre», falsche Sclialiluioehen i. d. Pars orbitaria des Stirnheines. grossen Keilbeinflügels befindlichen Insel der Tabula vitrea dient, von einem selbstständigen Worm* sehen Knochen ausgefüllt wird1), welcher dann ebenso durch einwachsende Zapfen des Margo frontalis des grossen Keilbeinflügels perforirt werden kann, wie es zwischen dem Schwertflügel und dem hinteren Rande der Pars orbitalis des Stirnbeines so oft der Fall ist. Ich habe jedoch einen auf diese Weise perforirten Wo rin'schen Knochen au der genannten Stelle nie gesehen. Erklärung- der Abbildungen. Tafel I. Vordere Sehädelgrube eines hydroeephalischen Männerschädels. a der grosse Sehaltknochcn im rechten Augenhöhlendach. b die Gruppe der hinter «hm gelegenen fünf kleineren wahren Sehalt- knochen. c der rechte Schwertflügel. d der sechste kleine Schaltknochen, als selbstständig gewordene Spitze des Schwertflügels, wie solcher schon öfter erwähnt wurde. ee die zwei mittelgrossen wahren Schaltknochen im Dache der linken Augenhöhle. Tafel IL Vordere Schädelgrube eines weiblichen Cranium mit zwei falschen Sehalt- knochen in den Partes orbitariae des Stirnbeines. Her rechte grenzt nicht an den Processus ensiformis. Im linken Augenhöhlendach, hinter der in eine tiefe Bucht hineingezogenen Siebplatte, ein kleiner, rundlicher, wahrer Schallknochen, welcher an der Bildung des Foramen ethmoidale posticum keinen Antheil hat. Tafel HI. Getrenntes Keilbein und Stirnbein eines Schädels mit falschen orbitalen Schaltknochen. Fig. 1. Keilbein. An der rauhen dreieckigen Verbindungsfläche des grossen Keilbeinflügels mit dem Stirnbein (Margo frontalis HenleJ zeijjt sich links eine ringsum freie, aber festsitzende Insel von Tabula vitrea, rechts eine ehvas grössere, als Verlängerung der Superficies cerebralis* des grossen Keilbeinflügels auf jene dreieckige Verbindungsfläche hinauf. Fig. 'i. Die Partes orbitariae des zugehörigen Stirnbeines. In jedem derselben befindet sich eine Öffnung zur Aufnahme der in Fig. I dargestellten Inseln , welche dadurch bei äusserer Besichtigung Schaltknochen zu sein scheinen Die Öffnung in der rechten Pars orbitaria ist ganz- randig; — jene in der linken nur eine Bucht, wie es eben dieContinuität der Insel am linken Keilbeinflügel mit der Superficies cerebrales des- selben verlangt. ') Mehrere Fülle im Wiener anat. Museum. Ilvrll 1'lier «..Inf und Falsche Schal tknochen etc. Tal y Sily.nii-sli il k Akad d H matli nalurw ('! XLH.Rd N?22. 1XCI Jlvitl I'Iht wahre und Ealscke Ncli.illknoclieii etc Taf.I. 1 ^« I ■■ ■ • Sitaungsb it.k Akad.a W matli aaturw CJ XLLBd \ - 211 N(i() HvrH.I'luT wahre und falsche ScIuillknoehtMi etc af.II! ^>- / Ify.2. WBB& ■ #,. ■ Silaung'sl) (i k Akafl 4.W math natura l'I.XLtt. Bd X"22.KSi;i) SITZUNGSBERICHTE KAISERLICHEN AKADEMIE l)EK WISSENSCHAFTEN. MATHEMATISCH -NATURWISSENSCHAFTLICHE CLASSE. UN. BAND. *l SITZUNG VOM 18. OCTOBER 1860. N£ 23. tc 22t XXIII. SITZUNG VOM 18. OCTOBER 1860. Der Secretär legt vor: 1. Ein vollständiges Exemplar der vom k. k. militär-geographischeu Institute bisher herausgegebenen und der Akademie zum Ge- schenke gemachten Generalstabs-Karten. 2. Die durch Herrn Regierungsrath, Professor H y r 1 1 übermittelten Probeblätter anatomischer Abbildungen in Lebensgrbsse, welche Herr Dr. Rüdinger, Prosector an der Münchner Anatomie auf photographischem Wege bewerkstelligt hat. 3. Den vom correspondirenden Mitgliede, dem Prälaten des Stiftes Kremsmünster, Herrn A. Resl huber, eingesendeten „Bericht über die im Jahre 18o9 auf dem dortigen magnetischen Obser- vatorium beobachteten Störungen". Herr Director v. Littrow macht eine Mittheilung über einen, durch Herrn Director Luther, und unabhängig von diesem durch das correspondirende Mitglied, Herrn Dr. Hörn stein, als neu erkannten Asteroiden, welcher zuerst von Herrn Lesser in Berlin beobachtet, aber irrigerweise für den Chacar n ac'schen gehalten wurde. Herr Professor R. Mol in übergibt die Fortsetzung seiner in der Sitzung vom 4. October I. J. vorgelegten Abhandlung über die Acrophallen, nebst einer neuen Arbeit, welche den Titel führt: „De Rajidis tribus bolcanis*. Herr Dr. J. Wiesner legt eine Abhandlung vor, betreffend seine „Untersuchungen über den Bogenwerth der Blattbasen". Herr Dr. L. Ditscheiner überreicht eine Abhandlung: „(her die Anwendung der optischen Eigenschaften in der Naturgeschichte der unorganischen Naturproducte". 16* 222 Herr E. Heeger übermittelt für die akademische Bibliothek die erste Lieferung seines mikroskopisch-photographischen Albums zoologischer Darstellungen nehst erklärendem Texte. An Druckschriften wurden vorgelegt: Academie Imperiale des sciences de St. Petersbourg, Bulletin. Tomel, Nr. 4 — 9, feuilles 10—32. St. Petersbourg, 1860; 4* Accademia Puiitificia de' nuovi Lincei, Atti. Anno XII, sessioue VII« del 5 Giuguo 1 859. — Anno XIII, sessione la dcl 4 Decembre 1 859. Roma, 1859 e 1800; 4"- Akademie der Wissenschaften, Kftnigl. Preuss. zu Berlin, Monats- bericht. Juli 1860. Berlin, 1860; 8»- A u u a I e ii der Chemie und Pharmacie, herausgegeben von Fr. W <"» b I e r, .1. Lieb ig und Herrn. Kopp. N. R. XXXIX. Hand, 3. Heft. September. Leipzig und Heidelberg, 1860; 8ft- Astronomische Nachrichten. Nr. 1278. Altona , 1860; 4n- Au stria. XII. Jahrgang, XLII. Heft. Wien, 1860; 8«- Barrande, ,1., Troncature normale ou periodique de la coquille dans certains cephalopodes paleozoiques (PI. IX). — Colonies dans le bassin silurien de la Boheme — Faune primordiale dans la cliaiue cantabrique, par M. M. Casiano de Prado, Ed. de Verneuil et J. Barrande (PI. VI. VII. VIII). (Extraits du Bulletin de la Societe geologique de France, 2C serie, t. XVII, p. 573, 602 et 516.) 8"- Cosmos, IX1' annee, 17° volume, 15e livraison. Paris, 1800; 8rt> F erdin an deum für Tirol und Vorarlberg, Zeitschrift. Dritte Folge, 9. Heft. Innsbruck, 1860; 8»- — 28. Bericht des Ver- waltungs-Ausschusses über die Jahre 1857, 1858, 1859. Inns- bruck, 1860; 8°- Gymnasium, evangelisches, zu Bistritz in Siebenbürgen, Neuntes Programm. Bistritz, 1860; 8"- — k. k., zu Brixen, Zehntes Programm. Brisen, 1860; 8°- — A.C., zu Hermannstadt, Programm für das Schuljahr 1859—60. Hermannstadt, 1860; 4"- — k. k., zuKlatlau, Zehnter Jahresbericht. Klattau, 1860; 4»- — k. k. Ober-, zu Böhmisch- Lei pa, Programm. Böhm.- Leipa, 1860; 8(>- 223 Gymasium, k. k. Ober-, zu Leitnieritz, Zehntes Programm. Leitmeritz, 1860; 4°- — k. k. katli. Staats-, zu Neusoul, Achtes Programm. Neusohl, 1860; 4°- — k. k. kalh., zu Ofen, Neunter Jahresbericht. Ofen, 1860; 4°- — evangel., in Schässburg, Programm. Kronstadt, 1860; 8°- — k. k. Ober-, zu Troppau, Programm. Troppau , 1860; 4°- — k. k. Ober-, zu den Schotten in Wien, Jahresbericht. Wien. 1860; 4o- — k. k. akadem., in Wien, Jahresbericht. Wien, 1860; 4°- — ■ k. k. in Zara , Zehntes Programm. Zara, 1860; 8°- — k. k. Militärgrenz-Über-, zu Zengg, Programm. Triest, 1860; 4°- Hamburg, Stadt-Bibliothek, Gelegenheitsschriften für 1859 — 60. Hamburg, 1859 und 1860; 4«- [/Hydrotherapie, Journal des eaux, redige par M. E. Duval. Fase. V, 2V annee. Paris, 1860; 8°- Istituto I. R. Veneto, Atti. Tomo V, serie 3a, disp. 8a et 9a. Venezia, 1859 — 60; 8»- Jahrbuch, Neues, für Pharmacie und verwandte Fächer, heraus- gegeben von G. F. Walz und F. L. Win ekler. XIV. Band, 2. und 3. Heft. Heidelberg, 1860; 8°- Jahres- Bericht, Fünfter, der k. k. Ober-Realschule der königl. freien Hauptstadt Ofen. Ofen, 1860; So- Land - und forstwirthschaft liehe Zeitung. X. Jahrgang, Nr. 29. Wien, 1860; gr. 8"- Laycock, Thomas, Mind and Brain: or. the correlations of con- sciousness and Organisation; with their applications to Philo- sophy, Zoology, Physiology, Mental Pathology and the Practice of Medicine. With illustrations. Vol. I und II. Edinburgh and London, 1860; 8°- Maury, M. F., Wind and Current Charts. Monsoon and Trade Wind Chart of the Indian Ocean. Karte, 1859. Fol. Mittheilungen des k. k. Genie-Comite's über Gegenstände der Ingenieurs- und Kriegswissenschaften. (Als Manuscript ge- druckt.) Jahrgang 1860. V. Band, 3. Heft. Wien, 1860; 8"- Osservatorio del Collegio Romano, Memorie. N. S. Nr. XIX. XX, XXI et XXIV. Roma, 1860; 4»-— Catalogo delle stelle doppie: Lucide Ord. III. Nr. 11 — 15. 1859; 4- 224 Sahine. Edward, Observations made at the Magnetical and Mete- orological Observatory at St. Helena. By order of Her Maje- sty's Government. Vol. II. 1844 to 1849. London, 1860; 4°' Society, the Literary and Philosophical — , of Manchester. Memoire. Second series, vol. XV. Part II. London & Paris, 1860: 8o- — Proceedings. 1858 — 1859. Nr. 1, pag. 60—252.— On the Phosphates and Arseniates. microcosmic Salt, Acids, Bases, and Water, and a new and easy Method of analysing Sugar. By John Dal ton. Manchester, 1840—42; 8°-— The Philosophy df Geology. By A. C. G. Jobert. 2d edition. London and Paris, 1847; 12°- — Ideas. Or. Outlines of a new System of Philosophy. By A. C. G. Jobert. Essay the first and second London, 1848 and 1849; (2 Bändehen) 12* Royal Geographica! — . of London. The Journal. Vol. XXIX. London. 1859; 8°- -- Proceedings. Vol. IV: Nr. 3. London, 1860; 8°- Scrope Poulett, G., Memoire sur le mode de formation des cones volcaniques et des crateres. Traduit de l'anglais par Edymion Pieraggi. Paris, 1860; 8°- Tormay. K.. Das Sanitäts-Jahr 1859 in der Stadt Pest. (Manu- script.) Fol. Verein für Siebenhürgische Landeskunde, Jahresbericht für das Vereinsjahr 1859—60. Hermannstadt, 1860; 8°- Vierteljahresschrift für wissenschaftliche Veterinärkunde. XIV. Band, 2. Heft. Wien, 1860; Se- villa. Antonio, Belazione sulla monografia degli Unii della Francia. Milano, 1860; 8°- — Sui curculioniti dell'agro Pavese. Milano, 1860; 8«- Wien, Universität, Öffentliche Vorlesungen im Winter-Semester 1860 — 61. Wien. 1860; 4<" Wiener medizinische Wochenschrift. X. Jahrgang, Nr. 41. Wien, 1860; 4»- 22o ABHANDLUNGEN UM) M1TTHEILUNGEN. Beobachtungen über Stettungsverhältnisse der Nebenblätter. Von Dr. Julius Wiesner. (Vorgetragen in der Sitzung am 12. Juli 1860.) (Mit 2 Tafeln.) Die Entwicklungsgeschichte der Nebenblätter lehrt , dass dieselben als untergeordnete Organe des zwischenliegenden Miltel- blattes zu betrachten sind, und stets später als die in gleicher Höhe stehenden Laubblätter angelegt werden. Die Abhängigkeit der Neben- blätter von dem zugehörigen Mittelblatte drängt uns zur Frage: ob das Stellungsverhältniss der Nebenblätter von jenem der anliegenden Laubblätter abhängig sei oder nicht, und ob die Bogenentfernungen bestimmter Nebenblätter sich als Functionen der Divergenzen, welche den zugehörigen Laubblättern entsprechen, darstellen oder nicht. Die Auffassung des Stellungsverhältnisses der Nebenblätter wird nur dann ermöglicht sein, wenn diese Organe mit bestimmten Fixpunkten, die sich durch Beobachtung ermitteln lassen, der Pflanzenaxe angehören. Die Insertionspunkte eines Nebenblattes lassen sich am einfachsten ermitteln, wenn dieselben mit ihrer Basis keinen Bogen am Pflanzenstamme einnehmen, also der Axe gleichsam nur mit einem Punkte angehören. Bei Fuchsia genügen die feinen, fast baarförmigen Nebenblätter der eben angeführten Bedingung. Betrachtet man die Anordnung dieser Nebenblätter, so stellt es sich heraus, dass sie in den ßich- tungen der charakteristischen Biefen *), welche bei den Fuchsien in verwendeter Lage vorkommen, anzutreffen sind. Untersucht *) Siehe Sitzungsberichte der inathem.-nnlui \v. Classe. XXXVII. HJ.. S. 70+. 226 W i c s n e r. man die Nebenblätter von Vicia, Ervum, Pisum und vielen anderen Papilionaceen, so zeigt es sich ebenfalls, dass diese durch ihre Insertionen vollkommen bestimmten Orgaue in den Richtungen der charakteristischen Riefen auftreten, während die Insertionen der zugehörigen Laubblätter, der an der Pflanze herrschenden ver- wendeten Riefenlage zufolge, zwischen den charakteristischen Riefen liegen und durch Nebenriefen verbunden sind. Auch bei Pflanzen, denen eine normaleLage der charakteristi- schen Riefen eigen ist, kommen Nebenblätter vor, die an derAxe nur durch einen Punkt bestimmt sind, wie man dies bei vielen Pflanzen aus den Familien der Amygdalen, Rosaceen, Passifloren etc. sehen kann. Bei den Evonymusarten kommen in den Richtungen der charakte- ristischen Riefen, also rechts und links von der Insertionsebene des Blattes, eigentümliche Organe vor, die sich ihrer Zahl und Stellung zu- folge vollkommen als Nebenblätter erweisen. (Siehe Tai". I, Fig. 1 «.) Untersucht mau diese mit freiem Auge kaum wahrnehmbaren Organe näher, so ergeben sich Formen, welche den appendiculären Organen eigen sind. (Siehe Taf. 1, Fig. 2 — 5.) Unter dein Mikroskope zeigt es sich, dass die Spitze dieser merkwürdigen Gehilde aus einer einzigen Zellreihe besteht. Die Zellen an der genannten Stelle des Organs sind dünnwandiger als die nach unten angrenzenden, und enthalten sogar noch Zellkerne, was auf ein Wachsthum durch Zellvermehrung an der Spitze des Organs hinweist; indess deuten auch die ander Basis vorkommenden, ebenfalls dünnwandigen und noch Zellkerne führenden Zellen auf ein Wachs- thum am Grunde desOrganes hin. DieGebilde entwickeln sieh überaus rasch, und beginnen sehr bald von der Spitze aus abzusterben, was sieb durch Bildung von Korksubstanz zu erkennen gibt. Vor vollen- deter Streckung des Laubblattes sind diese Organe bereits ausgebildet. Bei den Cucurbitaceen , deren einseitige Nebenblätter ranken- lörinig ausgebildet sind, lässt sieh ein inniger Zusammenhang zwischen der Stellung der Bänke und der Richtung der Blattspirale nachweisen. Die in den Richtungen normal gelagerter Bieten anzutreffenden Nebenblätter liegen bei rechtswendiger Blattspi^ale rechts, bei linkswendiger Blattspirale hingegen links von der Insertionsebene der anliegenden Laubblätter. (Siehe Taf. II, Fig. 3.) Da im Vorhergehenden gezeigt wurde, dass ein merklicher Zusammenhang zwischen der Riefenlage und der Stellung der Neben- Beobachtungen über Slellungsverhältnisse der Nel)enblätter. JJ 2 j Mütter existirt, so wollen wir bei der Untersuchung derNebenblätter mit deutlich entwickelten Blattbasen jene Pflanzenaxen vorerst in Betracht ziehen , an denen sich deutlich entwickelte Riefen, seien es charakteristische oder Nebenriefen, vorfinden. I Hei Phiiseolns stehen die Laubblätter nach — . Dieselben be- sitzen deutlich entwickelte Blattbasen wie die Nebenblätter, und von den einzelnen Mittel blättern laufen 5 Riefen, mit Einschluss der von den Nebenblättern ausgehenden, längs der Axe hinab, welche nachstehende Insertionen besitzen (siehe Fig. 4 auf Taf. II) : 0 — 2 P0 — Li — p2 10 — Ri — A2 RQ — kl —R2 10 — p\ —12 Von den fünf vom Laubblatte 0 ausgehenden Riefen genügt nur die in der Insertionsebene des Laubblattes gelegene Riefe 0 — 2 der Bedingung: so viele Insertionen innerhalb eines Blattcyklus zu be- sitzen, als die Zahl der unter einander gleichwertigen, für die Quer- schnittform des Stammes charakteristischen, von einem Blatte aus- gehenden Riefen beträgt; mithin kann nur diese genannte Riefe eine charakteristische sein. Der Rogen der Laubblattbasis ist mitbin durch die charakteristischen Riefen bei Phaseolus vulgaris nicht bestimmt, da dieselben blos einzeln von den Blättern ausgeben; wohl aber befinden sich die vier Nebenriefen in einer Lage, welche eine Er- mittlung des genannten Bogenwerthes zulässt. Der Bogen der Nebenblätter ist nämlich gleich — und die zwei zum Laubblatte gehörigen Nebenblätter ergänzen die Basis desLaub- 2 blattes zu -^-. Da nun die Insertionspunkte der Nebenblätter im Halbirungs- punkte der Bögen po , Lo und Xo , Ilo, mithin in den Punkten I und IV liegen müssen, so ist ersichtlich, dass die Nebenblätter der genannten Pflanze, trotzdem sie einen bestimmten Bogen an derAxe einnehmen, in verwendeterStellung anzutreffen sind. Anders gestaltet sieb das Verbältniss bei Mercurialis annua, bei welcher normal und verwendet gelagerte Riefen in Combination auftreten. (Siebe Taf. 1, Fig. 6 und Taf. II, Fig. U.) 228 W i e s n e r. Vron den beiden Kotyledonarblättern , an deren Seiten keine Nebenblätter beobachtet «erden können, laufen vier Riefen nach abwärts, welche rechts und links von der Insertionsebene der Samen- lappen liegen. Es gibt sich mithin am untern Axentheile eine ver- wendete Riefenlage kund, und zudem lehrt uns die Zahl und Lage \ der Riefen, dass die Kotyledonarblätter nicht nach —, sondern bereits 2 nach -j- x) angeordnet sind und in den Cyklus der Laubblätter ein- treten. Der Rogen, welchen die Kotylen mit ihren Rasen an der Axe j einnehmen, ist gleich—. Am zweiten Internodium zeigen sich bereits acht Riefen, welche der Theilung und theilweisen Anastomose jener vier Rastbündel, die unterhalb der verwendet gelagerten Riefen vorkommen, ihr Entstehen verdanken. Vier Riefen laufen in der Richtung der schon genannten Riefen an den Grenzen der Laubblattbasen an der Axe fort, die anderen vier liegen zwischen den erstgenannten in den Insertionsebenen der Laubblätter. Der Bogen, den die Nebenblätter mit ihren Rasen ein- nehmen, wird durch eine normal und eine verwendet gelagerte Riefe begrenzt, und ist mithin gleich — . Im Halbirungspunkte dieses Rogens muss die Insertion der Nebenblätter angenommen werden, wesshalb 3 die zu einem Mittelblatte gehörigen die Divergenz — besitzen. Die Nebenblätter ergänzen die Rasen der Laubblätter, welche, 1 bedingt durch die verwendet gelagerten Riefen, blos den Rogen — \ einnehmen, zu dem Rogen -%-, welchen Werth die Anwesenheit der normal gelagerten Riefen erfordert. Das Projectionspolygon der Nebenblätter besitzt doppelt so viele Seiten als jenes der Laubblätter und ist so gelagert, dass die halbe Anzahl der Seiten dem Projeetionspolygone der normal gelagerten, der Rest der Seiten dem der verwendet gelagerten Riefen parallel ist. wesshalb die besprochene Stellung der Nebenblätter eine halb- verwendete genannt werden kann. ') r ist der Ausdruck für einen Cyklus alternirender Wirtel, wobei 2 die Zahl der w irtel . 4 die Gesnmintzahl der Blätter im Cyklus bedeutet. Oer Bruch drückt mithin die Divergenz der Blätter eines Wirteis durch die Wirtel und Blätterzahl des Cyklus aus. I vi 's* dann der Ausdruck für die Divergenz verwendet gelagerter, -« ~r der Ausdruck für die Uivergeuz normal gelagerter Riefen im genannten Wirtelcyklus. Beobachtungen ülier 8tellung8Verha'ltni8se der Nebenblätter. 2<£{) Bei den Geraniaceen und Malvaceen zeigen sich häufig gleiche Verhältnisse wie bei Mercurialis, nur treten die Kriterien der halb- verwendeten Stellung der Nebenblätter nicht mit solcher Evidenz hervor, wie bei der gedachten Pflanze, weil die charakteristischen Bicfen an den Axen der genannten Pflanzenfamilien entweder gar nicht oder undeutlich entwickelt sind. Bei den Stellaten (z. B. bei Galium, Asperuhi) kommen in der Begel zweierlei Systeme von Blättern vor; ein Blattwirbel liegt in den Richtungen charakteristischer Riefen, ein zweiter ist zwischen denselben eingefügt. Diese zwei Arten von Blättern können als Mittel- und Nebenblätter aufgefasst werden. So weit die bis jetzt gemachten Beobachtungen reichen, können nur die zwischen den charakteristi- schen Riefen liegenden Blätter als Mittelblätter angesehen werden, während die in den Richtungen der charakteristischen Riefen vorkom- menden Blätter als Nebenblätter zu betrachten sind. Der Bogen, den die Basis des Mittelblattes an der Axe einnimmt, wird von den anliegen- den Nebenblättern zur einfachen Wirteldivergenz, welche dem herr- schenden Stellungsverhältnisse der Mittelblätter entspricht, ergänzt. Die charakteristischen Riefen der Stellaten halten mithin eine verwendete Lage, da dieselben rechts und links von den Inserlions- ebenen der Laubblätter liegen. Aus den von mir angestellten Beobachtungen ergibt sich, dass die Bogenentfernungen der Nebenblätter Functionen jener Winkel sein müssen, welche die Laubblätter von einander trennen. Es ergeben sich drei wesentlich von einander verschiedene Stellungsverhältnisse der Nebenblätter: 1. die normale Stellung, 2. die verwendete Stellung, 3. die halbverwendete Stellung. 1. Bei der normalen Stellung der Nebenblätter liegen die- selben in den Insertionsebenen der Laubblätter; die Projections- polygone der Laub- und Nebenblätter fallen bei der normalen Stel- lung in Eines zusammen, und die Divergenz der Nebenblätter,, welche auf gleicher Höhe stehen, ist der doppelten Wirteldivergenz gleich, die sich auf das herrschende Stellungsverhältniss der Laubblätter bezieht. Sind die Laubblätter nach angeordnet, so ist die Diver- 2 genz der Nebenblätter gleich - — . (Siehe Taf. II, Fig. i.) 230 e s n c p. 2. Bei der verwendeten Stellung der Nebenblätter liegen diese Organe rechts und links von den Insertionsebenen der zuge- hörigen Blatter. Die Projectionspolygone der Laub- und Nebenblätter stehen gegen einander verwendet, beide Polygone haben gleich viele Seiten, und die Divergenz der zu einem Laubblatte gehörigen Neben- blätter gleicht der einfachen Wirteldivergenz, welche der Stellung der anliegenden Mittelblätter entspricht. Drückt man diese allgemein durch - - aus, so ist die Divergenz der Nebenblätter gleich III -f- M III f- II (Siehe Taf. II, Fig. 2.) 3. Die halbverwend ete S t eil ung der Nebenblätter unter- scheidet sich von den zwei erstgenannten schon dadurch, dass das Projectionspolygon der Laubblätter doppelt so viele Seiten hat als das Projectionspolygon der Laubblätter. Die abwechselnden Seiten des erstgenannten Polygons laufen mit den Seiten des Laubblattpolygons parallel. Die Divergenz der Nebenblätter, welche zu einem Laub- blatte gehören, ist, wenn die Stellung der Laubblätter durch — — ° ° Mi + n ausgedrückt wird, gleich tt-— - r. (Siehe Taf. II, Fig. !>.) & ' 6 2(m + n) v & J Die Zahl der von mir angestellten Beobachtungen über das Stel- lungsverhältniss der Nebenblätter, von denen ich hier nur die her- vorragendsten mittheilte, ist in Bezug auf den ungeheuren Formen- reichthum der Natur als verschwindend klein anzusehen ; ich bin daher weit entfernt, vorstehende Sätze als einzig aufzustellende und all- gemein gellende anzusehen, was denn auch der Titel dieser Abhand- lung angibt. Erklärung; der Figuren. Tafel I. Fig. 1. Stamm vonEvonymus europaeue, zweimal vergrössert. n nebenblattartige Organe, /• charakteristische Riefen, deren Divergenz ( ., ) -j- ist. Fig. 2 — 5. Nebenblattartige Organe von Evonymus europaeue bei ÜOfacher Ver- grösserung. Fig.fi. Stamm von Mercurialie perennie zweimal vergrössert: a charakteristische Kielen, deren Divergenz (\\ ! : & charakteristische Riefen, deren Diver- •jenz ', ist. o Basis des Kotylednnarlilattes; 2,3 Blattstiele der Laub- bliiltcr; *•, s, Nebenblätter. WVesner Beobachtungen über die Stelluiijisvcrhältrnssp der Neben lihitl et Ta f Fia. 6. Für. Z. : Tiqd Sil7.im«xh.d.k„Ak«(l d.W iiuitli.natimv. l'l XI, I Bd. X° 'J3.1S(iO. WiesTier. Beobachtungen über die Stellungsverhältnisse der Nebenblätter. I all Fig.f. Fig. Z. Wiesner £ezL I kk.Hofjc.5ta.atsc- Sil/uncsl. rf.k.Akad d.W.mathnaturv.Cl XL LBd.Y? 23.1860. Beobachtungen über Stellungsverhältnisse der Nebenblätter. 231 Tafel IL Fig. 1 — (i. Schematische Darstellungen der Stellungsverhaltnisse der Nebenblät- ter. Die von den äquidistanten Parallelkreisen eingeschlossenen Ring- flächen stellen entwickelte Stengelglieder der als Kegel angenommenen Pflanzenaxedar. Die mit Ringen bezeichneten Punkte 0, 1, 2 bedeu- ten Blattinsertionspunkte; die mitKreuzen bezeichneten Punkte bedeuten in Fig. 1,2,3 und 6 Insertionspunkte der Nebenblätter, in Fig. 4 und ii Grenzpunkte der Nebenblattltasen. f= Divergenz der Laubblätter im Cyklus, /v=Divergenz der Laub- blätter imWirtel, s = Divergenz der zu einem Laubblatte gehörigen Neben- blätter. f'~~2> /"=«=— 0' 1' 2' 3' Projectionspolygon der Laub-, ab' c,d' Projectionspolygon der Nebenblätter. Fig. 3. Schema für die Stellung der einseitigen Nebenblätter bei Cucumis sati- vus : ab . . . . , 0' 2' . . . . , wie in Fig. 2; f== 4-; s= — '- ; oc 5, 1c , ... ° ' a ' 8 5 charakteristische Riefen, deren Divergenz /— y. Fig. 4. Schema für die Stellung der Nebenblätter bei Phaseolus vulgaris : I, II,.... Insertionspunkte der Nebenblätter, deren Blattbasen po,Ro; Xo, Lo . . . . sind; ol, \z charakteristische Riefen. l'O' Verbindungs- linie der Laubblätter; I', IV Verbindungslinie der Nebenblätter. Äo , Ät 11; po, Lx , pl; ... sind Nebenriefen f = .s=~; a= —. Fig. \ s. Schema der hal b verwend eten Stellung der Nebenblätter bei Mer- curialis perennis: 0, 1, Insertionspunkte der Kotylen. 2, 3.... wie oben; ro, 3, / 1 . . . . Curven, welche die Theilung und Anastomose der Bastbündel im ersten Internodium versinnlichen. I, II . . . . wie in Fig. 4. ala, c3y,.... Bögen der Laubblattbasen; ab, a,3 Bögen der Nebenblattbasen ; roed, load, . . . charakteristische Riefen, deren Diver- genz (-»-It (gleichbedeutend mit aa in Fig. 6, Taf. \); «648, 2 ff==3T' s=¥' °' 3' ' 2 Pr0" jeetionspolygon der Laub-. 1' IIP . . . Projectionspolygon der Nebenblätter. Fig. 6. Schema des Stellungsverhältnisses der Laub- und Nebenblätter bei Galium aparine: a,b, c wie oben; ae, bg .. .. charakteristische Riefen mit der Divergenz (y) -j-; 0' 1' .... a' b' wie in Fig. 2; /"=«=-. 232 Kner Über den Flossen bau der Fische. Von den» w. M. Dr. Rudolph Kner. (Fortsetzun g.) in» uilloidei (Apodes) Cu.v. Die aalähnlichen Fische, welche ich vorläufig hier in dein Sinne und Umfange auffasse, wie sie Cuvier im Regne animal als eigene Ordnung der Weichflosser aufstellte, zeichnen sich durch vorherr- schende Ausbildung der peripherischen Flossen, durch theilweisen oder gänzlichen Mangel der paarigen Flossen und durch lang- gestreckte Gestalt insbesondere aus. Die Mehrzahl derselben stimmt auch bezüglich der Flossen darin überein , dass namentlich die peripherischen von der Körperhaut überzogen werden. Übrigens zeigt der Flossenbau wesentliche Verschiedenheiten und Abstu- fungen. Unter den Aalen im engeren Sinne nehmen jeup Formen durchschnittlich die tiefste Rangstufe in Betreff der Flossenbildung ein, denen nebst den ventralen auch die Brustflossen fehlen; denn sie besitzen eine völlig s t rahl etil ose Dorsale und Anale, die einen einfachen Hautsaum oder eine Fettflosse darstellt (für sie würde die Bezeichnung dermopter passen). — Hieher gehören unter den von mir untersuchten Gattungen aus der Familie Symbrancliii .1. Mll. zunächst die Gattung Symbranchus selbst (der überdies auch eine Caudale gänzlich fehlt); ferner Amphipnous (cuchia), dessen Flossenbildung noch weiter zurückbleibt, indem auch eine Analflosse mangelt und die strahlenlose Dorsale nur einen kurzen, niedern, weit hinten stehenden Hautsaum darstellt; dagegen findet sich aber eine rudimentäre Schwanzflosse vor, während bei Monopterus (dem eine strahlenlose Bücken- und Afterflosse zukommt) die Caudale bereits aus 5-6 einfachen ungegliederten Strahlen besteht, wie dies auch Über den Flossenbau der Fische. 233 bei Ophisternon (bengalense = Unipertura laevis Lac. kp.) der Fall ist. Unter den Aalen ohne Brustflossen stehen die der Familie Muraenoidei J. Müll, zugezählten Gattungen Muraena und Murae- nophis bezüglich der Flossenbildung bereits höher, da ihre peri- pherischen Flossen schon durch einfache, aber noch ungeglie- derte Strahlen gestützt werden , und diese nebst der sie über- kleidenden Körperhaut auch durch eine eigene Strahlenhaut (membr. radiorum proprio,) verbunden sind. Die nächst höhere Rangstufe gibt sich bei Pisodonopltis (fasciatus Kp.) kund; sie ist unter den mir näher bekannten Gattungen ohne Brustflossen die einzige, welche bereits eine wenn auch spärliche Gliederung der Flossenstrahlen zeigt, und bildet hiedurch den vermittelnden Übergang zu den Muraenoiden mit Brustflossen. Von solchen untersuchte ich Vertreter der Gattungen \Ophisurus (boro und hyala), Conger (vulgaris und bagio) und Anguilla (fluviatilis), und fand ohne Ausnahme die Strahlen der verticalen Flossen spärlich und schwach gegliedert, jene der Brustflossen aber bei Ophisurus noch ungegliedert, jedoch gabelig getheilt, während sie bei den letztgenannten Gattungen gegliedert und getheilt sind, und diese somit in Betrefl' des Flossen- baues die höchste Rangstufe unter den Muraenoiden einnehmen. Noch höher steht in dieser Hinsicht die Familie Gymnotini Müll., denn sowohl Gymnotus wie auch Carapus (fasciatus) und Sternarchus (oxyrrhinchus) besitzen zahlreich gegliederte und einfach gabelig getheilte Strahlen in den Brustflossen der langen Anale und auch, wenn sie (wie bei Sternarchus) vorhanden ist, in der Caudale. Die sogenannte Peitsche am Rücken der zuletzt erwähn- ten Gattung ist ein langer, an der Basis breiter, in einen Faden aus- laufender Hautlappen ; die hinter ihm befindlichen , mehr weniger langen und dünnen, entfernt von einander stehenden Fäden glaube ich als ungegliederte primäre Strahlen deuten zu dürfen. — Die interessante Nilgattung Gymnarchus, die sich im Gegensatze zu den vorigen durch sehr lange Dorsale bei gleichzeitigem Mangel der andern verticalen Flossen auszeichnet, stimmt im Flossenbau insofern mit ihnen überein, als die Strahlen derselben gleichfalls gegliedert und dichotomisch getheilt sind. Die Gattung Leptocephalus und Helmichthys (derzeit bekannt- lich der Familie Helmichthyides einverleibt) nehmen bezüglich des 234 K » e r. Flossenbaues eine ungleich tiefere Rangstufe ein, denn sie besitzen blos einCache, ungelbeilte Strahlen, die .seihst bei sechzigmaliger Yergrösserung keine Gliederung wahrnehmen lassen. Die Ophidinen, ebenfalls dermalen eine eigene Familie bil- dend, stimmen unter sich im Flossenbaue nahezu überein; sie be- sitzen von der Körperbaut überkleidete Flossen nebst einer membr. proprio radiorum, die Strahlen sind dünn, spärlich und lang geglie- dert, aber die der Rücken- und Afterflosse meist ungetheilt und blos jene der Brustflossen, wenigstens bei Oph. barbatum gabelig getheilt. Nur bei einer von den untersuchten Arten, die von der Westküste Amerika's stammt und wahrscheinlich dem Oph. marginatum Dek. entspricht, finde ich auch die Strahlen der verticalen Flosse theil- weise dichotomisch gespalten. — Auch die Gattung Fierasfer1) und Ammodytes stehen im Fiossenbau den vorigen sehr nahe; sie besitzen ungelbeilte, aus zarten und wenigen Gliedern bestehende Strahlen. Bei Fierasfer erscheinen sie dem freien Auge geradezu einfach und erst unter dem Mikroskope zeigen sie sich aus 2 — 3 feinen Gliedern zusammengesetzt. [Note. Während die Ophidinen nebst Ammodytes im Baue der Flossen an die Anguilloiden sich anschliessen , unterscheiden sie sich zum Theile durch die Beschuppung in erwähnenswerther Weise von einander. Ophid. barbatum zeigt seine nahe Verwandtschaft mit Aiiyuilla durch eine gleiche widersinnige (sit venia verbo) Lage- rung der Schuppen, die tief in die Maut eingebettet, abwechselnd nach vor- und rückwärts geneigt liegen und sich gegenseitig nicht decken. Ophid. marginatum mahnt hingegen in Hinsicht der Be- schuppung ganz an die Gattung Lota unter den Gadoiden. Völlig abweichend aber erscheint diese bei Ammodytes tobianus. Die Schuppen sind daselbst wie bei den meisten Ganoiden (Lepidosteus, Polypterns, Palaeoniscus) in schiefen Reiben gelagert, nur die der- selben Reihe decken sich gegenseitig etwas, jene der Nachbarreihen aber nicht, zwischen ihnen bleibt immer ein mehr minder breiter Streifen schuppenfrei. Diese vielfach interessante Gattung (von der .1. Müller nicht weiss, ob sie zu seinen Anacanthini oder Physo- ') Untersucht wurde Fierasfer Homei , den ich mit Kau p übereinstimmend für gleich- artig mit Oxybeles Brandeaii halte; 'I lie Bezahnung namentlich am Vomer erscheint ohne Zweifel variabel, jedes meiner drei Exemplare «reicht theils durch Zahl, theils durch Länge der Zähne von «len anderen etwas ab. Über den Flo.ssenbau der Fische. 235 stomi zu stellen sei, da ihr Schwimmblase und Bauchflossen fehlen) zeichnet sich auch noch durch folgende Eigenheiten aus. Die Seiten- linie verläuft jederseits nahe dem Rücken, und mündet mit einfachen runden , am vordem Ende der einzelnen Röhrchen befindlichen Poren. Nahe dem Rauchrande erstreckt sich jederseits eine Längs- furche oder Linie, die das Ansehen einer zweiten lin. lateralis gewährt, aber keine Poren wahrnehmen lässt. Unterhalb wird jeder- seits durch eine niedere Hautfalte , die vom Isthmus bis gegen die Caudale reicht, eine (an Exocoetus mahnende) Kante gebildet und die Mittellinie des Rauches bis zum After hält eine Längsfurche besetzt.] Pleuronectitles. Die Schollen zeichnen sich durch mächtige Ausbreitung der peripherischen Flossen bei gleichzeitigem Zurücktreten oder Ver- kümmern der paarigen nicht minder aus wie durch Totalgestalt und asymmetrische Verhältnisse. Sie sind ohne Ausnahme arthropter, zeigen aber gleichwohl in Relreff des Flossenbaues nach den (Ja!- tungen beachtenswerte Verschiedenheiten. Platessa besitzt fein gegliederte, aber ein fach spitz endend e Strahlen in der Rücken-, After- und den Bauchflossen, gabelig ge- theilte in der Caudale und den Brustflossen : eben so verhält sich Flesns, Arelia Kaup, Synaptura (Solea xebra) Cant., Monochir und Plagusia (untersucht wurden Plag, potous C. und macrolepi- dotus Rleek.). Rei Solea theilen sich bereits auch entweder blos die letzteren Strahlen der Rücken- und Afterflosse gabelig oder fast alle, wie bei Sol. lascaris, und in diesem Falle sind auch die Strahlen der Rrust- und Rauchflossen einfach, jene der Caudale aber doppel- gabelig getheilt; dasselbe findet bei Achims (pavouinus) Statt. Rhombus besitzt einfach gabelig getheilte Strahlen in der Rücken-, After-, den Rrust- und Bauchflossen, mehrfach dichotome in der Cau- dale. Rei Rhombus? lentiginosus Rieh, sind die vorderen Strahlen der Dorsale und Anale allein nicht getheilt. Öfters hat es den Anschein, als beständen die Strahlen der peripherischen Flossen (I). und A.) aus einer vorderen und hinteren Hälfte (nebst den seitlichen), so z. R. bei Solea (longifilis Q. Gaim.) und Rhombus; diese Täu- schung beruht darauf, dass hier die gabelige Theilung sich fast bis zur Rasis der Strahlen erstreckt. Am weitesten schreitet die Thei- Sitzh. d. mathem -naturw. Cl. XL II. Bd. Nr. 23. 17 236 K " e r. hing der Strahlen bei Hippoglossus vor; wenigstens bei Hip. Crumei sind die grossgliederigen Strahlen an allen Flossen meist doppel- gabelig und in der Caudale sogar dreifach dichotom getheilt. Nebst den Strahlen verdient auch die Überhäutung der Flossen bei den Pleuroneetiden Erwähnung, da die Körperhaut selbe in ver- schiedener Weise überkleidet. Bei Solea, Synaptura, Rhombus und Monochir ist sie längs der Strahlen fein beschuppt, zwischen den- selben aber nicht; bei Playusia, Flesus und Achims bleibt sie an der ganzen Röcken- und Afterflosse nackt und ist nur an der Caudale beschuppt. Bei Hippoglossus werden die Dorsale und Anale von der Körperhaut gar nicht überhüllt, sondern diese endet an der Basis der Flossen und die Strahlen sind nur durch die Membr. proprio, radiorum vereinigt. — Bisweilen nimmt die die Bücken- und After- flosse überziehende Haut an der Asymmetrie dieser Fische theil; so bedeckt sie bei Solea an deren Augenseite die Flossenstrahlen ganz, an der augenlosen (rechten) bildet sie hingegen nur einen den Strah- len anhängenden dreieckigen Lappen, wie ihn viele Characinen zu beiden Seiten besitzen. Ebenso ist der erste, vor dem Auge stehende Dorsalstrahl an der augenlosen (rechten) Seite bei Rhombus lenti- ginosus Bich. mit einem solchen breiten Hautlappen behängt, der an den folgenden Strahlen allmählich schmäler wird und endlich ver- schwindet. [N o t e. Dass die A s y m m e t r i e sich öfters auch auf die Beschup- pung erstreckt, ist z. B. von Plagusia potous schon lange bekannt, sie findet sich jedoch auch bei anderen Arten vor, von denen ich fol- gende erwähne. Bei Plagusia scheint es der häufigere Fall, dass die Augenseite ctenoide Schuppen besitzt, die'augenlose aber cykloide, so wenigstens nebst Plag, potous von untersuchten Arten auch Plag. macrolepidota und melanoptera Bleek. , während ich blos bei Plag, brachyrhynchus Bleek. an beiden Seiten ctenoide Schuppen f.md. Ausserdem besitzen an der Augenseite ctenoide und an der augenlosen cykloide Schuppen noch die Gattungen: Arelia Kp. und zwar links ctenoide, Solea (lascari: ■) rechts, Solea?, longi/ilis Gaiin. links. Beiderseits ctenoide Schuppen fanden sieh vor bei Monochir, Achims (zum Theile), Solea (bei vielen Arten, an der augenlosen Seite sind aber die Schuppen meist viel schwächer cte- noid), Synaptura und Rhombus? lentiginosus Hieb. Bios cykloide S :hupp< n haben einige Arten von Solea, Platessa, Botkus und Hippo- Über den Flossenbau der Fische. 23 I glossus (hier sind sie jedoch gegen den Rand durch strahlig aus- laufende Reihen knotiger Linien rauh). — Endlieh gibt sich die Asymmetrie bisweilen auch durch den Verlauf des Se itencan ales kund. Reiderseits einfach und gleich verlaufend ist die Seitenlinie bei Monochir, Achirus, Hippoglossus und Solea (lascaris) ; bei Flesus und Rhombus erstreckt sie sich nur an der Augenseite bis an den Saum der Caudale, und ebenso bei Plagusia, während sie au der augenlosen sehr undeutlich ist. Die Gattung Arelia Kp. besitzt beiderseits eine bis zum Rande der Schwanzflosse deutliche Seiten- linie, überdies aber eine zweite, nahe dem Rücken verlaufende, die an der Augenseite (links) gegen den Rand der Schnauze mit dem Supraorbital-Aste (\ev ersteren anastomosirt , während an der augenloseu beide Seitenlinien ohne Anastomose senkrecht über dem Mundrande enden, und zwar die obere an der Rasis der vordem Dor- salstrahlen und die untere mit ihrem blind endenden Supraorbital- Aste.] Gadoidei. Die Schelltische sind gleich den vorigen arthropter und schliessen sich ihnen auch durch starke Entwickelung der verticalen Flossen des Rumpfes an. Es seheint ihnen jedoch eigentümlich, dass die gabelige Theilung der Strahlen meist schon nahe der Rasis beginnt, wodurch es den Anschein erhält, als wäre jeder Strahl aus einer vorderen und hinteren Hälfte zusammengesetzt. Sie bestehen jedoch in der That nur wie gewöhnlich aus den seitlichen Hälften, die aber meist deutlich erkennbar und mitunter wirklich von ein- ander getrennt bleiben. Die von mir untersuchten Gattungen zeigen nur geringe Abweichungen: bei allen werden die Flossen von der Körperhaut überzogen und die Strahlen ausserdem durch die eigene Flossenhaut verbunden. Hei Lota ist die überkleidende Körperbaut theilweise beschuppt, die Strahlen sind sämmtlich gegliedert und so tief gabelig gespalten , dass sie den oben erwähnten Anschein gewinnen; die letzten Strahlen der Rücken-, After- und Schwanz- flosse sind doppelt dichotomisch getheilt. Fast ganz gleich verhält sich im Flossenhaue auch Motel ta ; schon der zweite Strahl der ersten Dorsale ist gegliedert und der dritte von der Rasis an auch bereits gabelig getheilt. Raniceps weicht nur insofern ab, als hier die Strahlen in einfache Spitzen enden, obwohl sie wie bei den 17* 238 K n e r. vorigen gegliedert und bis zur Basis getheilt sind, da nur der hintere Gabelzweig fadig verlängert ist, der vordere aber kürzer bleibt. Dies ist nicht nur bei der Rücken- und Afterflosse, sondern auch bei den ineisten Strahlen der Caudale und der Brustflossen der Fall. Bei Gadus (callarias und minutus) werden die Flossen auch von der dicken, unheschuppten Körperhaut überhüllt, schon am ersten Dorsalstrahle ist theilweise Gliederung wahrnehmbar, die dichotome Theilung der folgenden gegliederten Strahlen reicht ineist tief zur Basis der letzteren hinab und die letzten Strahlen der Bücken- und Afterflosse sind gewöhnlich doppelt dichotomisch getheilt. Bei Merlucius sind mit Ausnahme des ersten Dorsalstrahles alle übrigen gegliedert, nur wenige aber einfach gabelig gespalten, und zwar blos die letzteren der zweiten Dorsale und der Anale nebst einigen mittleren Strahlen in den Brustflossen. Die Gliederung ist durchaus spärlich, daher die einzelnen Glieder verhältnissmässig lang sind, nur die Caudalstrahlen bestehen aus zahlreichen Gliedern, sind aber auch blos einfach gabelig getheilt. Die Gattung Macrourus, so sehr sie auch in mehrfacher Bezie- hung unter den Gadoiden als fremdartig erscheinen mag, erweist sich im Flossenbaue doch wesentlich mit ihnen übereinstimmend. Sie zeichnet sich zwar durch ihren ersten Dorsalstrahl, der ein nach vorne gesägter Knochenstrahl ist (hei 31. rupestris) aus, doch ist eben ein solcher nur eine Modifikation eines Gliederstrahles, wie sich dies noch klarer bei Siluroiden und Cyprinoiden herausstellen wird. Es sind demnach auch die folgenden Strahlen gegliedert und gabelig getheilt, wie die aller übrigen Flossen mit Ausnahme der zweiten Dorsale, deren Strahlen ich an meinem etwas schadhaften Exemplare sich nicht gabelig spalten sehe, deren seitliche Hälften sich aber so leicht von einander trennen, dass meist zwei Strahlen neben einander zu stehen scheinen. Die Strahlen der Caudale sind die einzigen, welche eine mehrfache Dichotomie eingehen. [Note. Die Hohlheil der Knochen, namentlich der Flossen- träger und Rippen ist bei vielen Gadoiden, z. B. Gadus, Lola. besonders deutlich. | Siluroidei Cuv. Nimmt man die Siluroiden im Sinne Cuvier's, so stimmen sie bezüglich des Flossenbaues allerdings insofern überein, als sie Über den Flosseobau der Fisclie. ü39 sämmtlich arthi'opter sind. Ausserdem zeigen sie aber gerade in den Flossen so bedeutende Verschiedenheiten, dass diese allein schon gestatten würden, die grosse Familie in mehrere zu trennen. Bekannt- lich wurde eine solche Trennung in neuerer Zeit auch mehrfach durchgeführt, hiebei jedoch vorzüglich auf andere Verhältnisse Rück- sicht genommen. Hier sollen aber vorerst nur die Abweichungen in Anordnung und Bau der Flossen zur Sprache kommen. In dieser Hin- sicht ist zunächst hervorzuheben, dass manche Siluroiden den An- guilloiden (und somit auch den Ophidinen) sich anschliessen: 1. durch die räumliche Ausdehnung ihrer verticalen Flossen, und 2. durch den Umstand, dass ein Theil derselben, nämlich entweder die einzige oder doch die zweite Dorsale öfters eine strahlenlose oder sogenannte Fettflosse bleibt. Bei anderen Gattungen tritt diese vorwiegende Aus- bildung der peripherischen Flossen allmählich zurück, und es verdient bemerkt zu werden, dass dann stets den dorsalen Theil zuerst dieses Los trifft, während die Afterflosse häufig noch unverkürzt sich erhält. Bei noch anderen Gattungen nimmt endlich auch letzlere einen klei- neren Raum ein, das Verhältniss der verticalen zu den paarigen Flossen gleicht sich mehr und mehr aus und wird dem bei der Mehr- zahl der Weichflosser herrschenden ähnlich. Diese Gattungen reihen sich dann insbesondere durch das Auftreten einzelner fester, soge- nannter Knochenstrahlen namentlich den Cyprinoiden an. Ohne sämrntliche Gattungen in systematischer Reihenfolge durchgehen zu wollen, beabsichtige ich zunächst blos solche her- vorzuheben, bei denen der Übergang der festen Knochenstrahlen aus gegliederten deutlich nachzuweisen ist. Hieher gehört die Gat- tung Silnrus selbst. Die stets kurze Dorsale besitzt zwar nur bieg- same Strahlen, von denen aber der erste und ungetheilte gleich den folgenden gegliedert ist; dagegen lässt der Knochenstrahl an den Brustflossen bei allen untersuchten Arten zweifellos erkennen, dass er aus allmählich verschmelzenden Gliedern besteht. Schon bei Sil. glanis ist die Zähnelung seines innen) Randes der Ausdruck dieser Gliederung, die gegen die Spitze des Strahles immer deutlicher wird, so dass das weiche, biegsame Ende desselben noch nach aus- und einwärts gezähuelt erscheint und auch an der Spitze noch Glie- der zu unterscheiden sind. Klarer noch zeigt .sich bei Sil. oder Wallago Russelii Bleek. die Zusammensetzung der pectoralen Kno- chenstrahlen aus Gliedein und zwar aus schief übereinander liegen- 24U K n i' r. Fig. I. Flg. 2. * Fig. 3. den und winkelig gebogenen Gliedern, wie dies auch bei Sil. bicir- rhis Cr. (aus Java) der Fall ist. Die nebenbei stellende Figur 1 bringt in etwas vergrößertem Massstabe die Zusammensetzung eines solchen Pecto- ralstrahles von einem kleinen Exemplare -L der letztgenannten Art zur Anschauung. Be- sonders instructiv ist aber in dieser Bezie- hung die Gattung Pangasius. Fig. 2 zeigt den Dorsalstrahl von Pung. djambal B 1 e e k., an dessen biegsam bleibender Spitze die einzelnen Glieder noch trennbar sind, wäh- rend sie gegen die Basis des Strahles immer mehr verschmelzen und zuletzt völlig verwachsen, b stellt ein Endglied von der Seite, a von vorne angesehen dar; aus letzterem erhellt, dass diese Glieder im Centrum hohl sind. In ähnlicher Weise schiefwinkeliggegliederl sind bei dieser Gattung auch die beiden ungetheilten End- oder Hauptstrahlen der Schwanzflosse, wie Fig. 3 ersichtlich macht, obwohl sie stets biegsam bleiben, ausgenommen im vorgerückten Alter, wo sowohl sie als auch die inneren Strahlen an der Basis nicht nur bei vielen Siluroiden, sondern auch Characinen oft zu dicken Platten verknö- chern. Alle übrigen Flossenstrahlen sind hei dieser Gattung wie hei sämmtlicben Siluroiden in gewöhnlicher Weise einfach quer geglie- dert und zwei- oder mehrfach dichotomisch getheilt. Gleichfalls ganz deutlich sind auch bei Plotosus (anguillaris und caninus) die Kno- chenstrahlen der Dorsale und Brustflossen aus sehr schiefen Gliedern zusammengesetzt; ferner bei mehreren Arten von Pimelodus, z. B. Pini. coefi08U8, Sebaef wahrend bei anderen, z. I!. Pim. Blochii die Gliederung nicht erkennbar ist. Ebenso sind die beiderseits gezähnel- ten Knochenstrahlen der Bücken- und Brustflossen bei Bagrus (gulio, albilabris und nemurus) und Batrachocephalus (ageneiosus Bleek.) aus sehr schiefen Gliedern aufgebaut, dessgleichen die nur einseitig gezähnten von Bagr. schilboides und auch die Knochenstrahlen der Brustflossen bei Ciarias (punetatus), Arius-1") (MilbertiJ und ') Bei mehreren Arten dieser Gattung ist der innere Strahl der Rauchflossen auffallend verdickt und steifer als seihst der äussere Strahl ; entfernt man alier die ihn über- ziehende dicke Rörperhaut, so gewahrt man, dass er gleichfalls nur ein gegliederter Über den Flossenbau der Fische. 241 Osteogeneiosus (militaris) Bleek., endlich seihst jene von Callich- f/n;*, obwohl hier die Gliederung nicht zu ermitteln ist, da die mit feinen Zähnchen besetzte dicke Körperhaut alle Flossen überhüllt; doch zeigt der erste nicht verdickte Dorsalstrahl deutlich Gliederung, und diese verräth sich auch bei dem Knochenstrahle der Brustflossen durch die oft stattfindende Zähnelung des inneren Randes (bei Weibchen). Diese, wie aus den angeführton Fällen hervorgeht, so häufige Nachweisbarkeit der Gliederung berechtigt zu dem Schlüsse, dass eine solche bei allen sogenannten Knochensirahlen der Siluroiden ursprünglich vorhanden sein dürfte. Nicht zu erkennen vermochte ich sie aber bisher bei Heterobfünchus (longiflis) an dessen unge- zähntem Peetoralstrahle , bei Auchenipterus und bei Doms, obwohl die meist doppelt gesägten Strahlen bei letztgenannter Gattung schon durch die Slellunü der Zähne mehr als wahrscheinlich machen, dass sie ursprünglich ebenfalls aus sehr schiefen Gliedern aufgebaut sind. — Den Goniodonten oder Loricaten, die von den Silu- roiden mit Recht getrennt wurden, mangeln bekanntlich stets feste Knochen- oder Sägestrahlen; die oft bedeutend verdickten ersten Strahlen ihrer Brust- (und nicht selten auch der Bauch-) Flossen verhalten sich nahezu wie bei Callichthys; ihre Rauhigkeiten und Spitzen die oft zu langen krummen Stacheln weiden, sind blos Pro- duete der die Strahlen überkleidenden dicken Körperhaut. Sämmt- liche Strahlen aber sowohl bei Hvpostomiden als Loricarien sind gegliedert und meist getheilt. Bei ersteren ist aber an dem dicken nicht biegsamen Strahle die Gliederung auch oft nur durch die Zähnelung des Innenrandes erkennbar, am ersten Strahle der Rücken-, Bauch- und Schwanzflosse aber sehr deutlich. Bei Loricarien sind alle, auch die verdickten Strahlen biegsam und gegliedert, aber gleichfalls mit bezahnter Haut überkleidet. Dasselbe findet endlich statt bei jenen von Cu vier den Siluroiden beigezählten Gattungen, denen verdickte stachelähnliche Strahlen gänzlich fehlen, wie z. B. Malapterwus. Trichomycterus u. a. Nebst gliederstrahligen Flossen findet sich bei vielen Siluroiden bekanntlich noch eine sogenannte Fettflosse vor. während sie Strahl ist. Hier scheinen ilie RauehHossen in ähnlicher Weise wie hei vielen Sela- chiern als Kl a m m e r o rg an e zu dienen, Dass auch in dieser Familie mitunter die Afteillosse in die Geschlechtssphäre einbezogen wird, davon geben die von mir lie umgebildete Hautschilder zu deuten sind , dafür geben gerade dieLoricaten deutliche Belege und es werden sich biezu in weiterer Folge noch andere finden. -') Man würde allerdings höchst unnatürliche Familien construiren . wollte man auf die Fettflosse allein oder vorzugsweise Redacht nehmen, und ich selbst möchte am wenigsten wissentlich die .Schuld einer derartigen systematischen Verirrung aul mich laden; doch glaube ich mich davon frei zuhalten, wenn ich meine Ansicht nur dahin ausspreche, dass ich bei übrigens gleichen Umständen und unter gleich- zeitifrerUerücksiehtigun^ aller anderweitigen Verhältnisse geneigt hin. Fische mit einer Fettflosse tiefer zustellen als solche ohne Fettflosse. Biemit soll aber nicht gesagt sein, dass /.. II. die Salmoniden blos desshnlb tiefer als die Cyprinoiden 211 stellen seien, weil sie eine Fettflosse he-.it/en. denn um diese Frage zu entscheiden, reichj Über den Flossenbau der Fische ! |>i*inni-'i\\<_n> neue oder noch ungenügend bekannte Fische, in den Sitznngsb. der kais. Akademie .1. Wiss. Jahrg. i.s.v.i. Decemberheft. 248 K n e r. in einer Weise mehrfach getheilt, welche unmittelbar den Übergang zu den falschen Flösschen der Scomberoiden bildet, wie dies auch bei der folgenden Gattung Exocoetus der F-.tll ist. Während abei- liier die eigentümliche Theilung nur auf den letzten Dorsalstrahl sich beschränkt, erstreckl sie sich bei Sairis Ha f. (Scomberesox C.) über eine grössere Anzahl von Strahlen sowohl in der Rücken- als Afterflosse, und diese nehmen ganz das Ansehen falscher Flösschen (pin. spur'me) an, wie deren vielen Scom- beroiden eigen sind. Die Zahl derselben variirt etwas und beträgt am Rücken 5 — 6, am Bauche 7 — 8; sie stimmen bezüglich der Veräst- lung mehr mit dem letzten Dorsalstrahle von Exocoetus (siehe die folgende Fig. 7) überein, als mit den Flösschen der Scombri, weichen aber von beiden dadurch ab, dass an jedem Flösschen dem letzten, stärksten und längsten Strahlenaste hinten noch eine Flossenhaut anhängt, wodurch erhellt, dass jede solche pin. spuria blos einen einzigen, eigentümlich verästelten Strahl darstellt. l)ie Strahlen der übrigen Flossen verhalten sich wie bei den vorhergehenden Gattun- gen ; blos der erste, sehr breite und flache Pectoralstrahl ist völlig ungegliedert. Die Gattung Exocoetus stimmt bezüglich des Flossenbaues mit der vorigen in folgenden Punkten überein: die Strahlen säinmt- licher Flossen sind laug gegliedert, die Hauptstrahlen der Caudale zeigen stufenförmige Gliederung (wie solche noch ausgezeichneter bei Clupeoiden vorkommt) und bestimmte Strahlen einzelner Flossen sind ebenfalls in eigenthümlicher, und zwar für verschiedene Arten oft charakteristischer Weise getheilt. Zufolge der auszuübenden Function sind die Strahlen der mächtigen Brustflossen mit langen, ungegliedert bleibenden Basal- stücken versehen und au der Unterseite scharfkantig, während sie an der oberen flach oder sauft gewölbt erscheinen. Der erste und au Ai'\- Basis zugleich dickste Strahl ist besonders breit oder flach gedrückt und der einzige ungetheilte, denn schon der zweite theilt sich gabiig, alle folgenden aber sind noch tiefer und meist zwei-, die innersten sogar dreifach dichotom gespalten. Am öftesten theilen sich die mittleren Strahlen der Caudale, jene der Rücken- und Afterflosse aber gewöhnlich nur ein- bis zweimal, in eigenthümlicher Weise hin- gegen bei i\^\\ einzelnen Arten die ersten Strahlen der Bauchflosseu und der letzte der Dorsale. Von Ex. volitans sind die beiden ersten l.'ber den Flossenbau der Fische. 249 t'is. 5. Ventralstrablen inFig. ö dargestellt. Der erste sehr breite und flache Strahl spaltet sich nahe an der Basis in 2 ungleich breite Aste, von denen der innere sogleich sich wieder mehrfach gabiig theilt, wodurch er Ähnlichkeit mit dem Geschlechtsstrahle der Anale von Hemirhamph. dispar erhält und dessen Structur leichter verstand lieh macht. Minder coinplicirt ist der Bau des ersten Ventralstrahles bei Ex. Rondeletii, wie Fig. 6 ersicht- lich macht und am einfachsten fand ich ihn bei einer unbestimmten Art aus Peru, bei welcher der erste und letzte Strahl der Bauchflossen gleich lang (und länger als die mittleren) sind und jener nur einfach gabiig in einen breiten äussern und einen schmalen fest anlie- genden innern Ast sich theilt. Dass auch am letzten öfters verlängerten Dorsal- slrahle eine ähnliche, blos einerseits stattfindende mehrfache Theilung vor- kommt, davon gibt Fig. 7 (von Ex. Rondeletii) ein Beispiel. [Note. Die Seitenlinie verläuft bei allen Gattungen längs der gekielten Schuppen des Bauches, obwohl Valenciennes von Bei. actis sagt, sie liege nahe dem Bücken, sei aber kaum sichtbar; bei Bei. caudimacula ist sie so deutlich wie nur irgend eine Seitenlinie und sendet auch nach abwärts ziemlieh lange Nebenröhr- chen aus. Bei Hemirh. Commersonii scheint aber in der That nahe dem Bücken eine zweite Seitenlinie zu verlaufen, wenigstens werden die meisten Schuppen einer Längsreihe daselbst ebenfalls von 4 — 5 kurzen fast parallelen Röhrchen durchzogen. Bei Exocoetus tritt ebenfalls der Seitencanal in die Schuppen des Bauchkieles mit einer weilen Bohre ein, die gegen den Band der Schuppe sich gefiedert theilt, d. h. nach auf- und abwärts in 3 — 4 Xehenrührchen ausläuft. Bei Sairis verläuft die Seitenlinie noch tiefer als bei den vorigen Gattungen, so dass nur eine schmale Linie in der Mitte des Bauches inzwischen frei bleibt. Sie endet rückwärts an der Basis der Caudale und vorne scheinbar am Isthmus, steigt aber knapp hinter dem 250 K n e r. Schultergürtel zum oberen Winkel der Kiemenspalte empor; am Kopfe verläuft dieses Canalsystem in gewöhnlicher Weise, giht sieh aber nur durch sehr feine Poren kund. Die von den Neben- röhrchen des Seiteneanales durchbohrten Schuppen, welche dess- halb fester als die übrigen sitzen, bilden gleichsam ein Dach über eine ziemlich tiefe Rinne, in welcher der peripherische Hautnerv verläuft, der zu eben so vielen Knötchen anschwillt, als Neben- röhrchen in die Schuppen der Seitenlinie eintreten. Sowohl die Nervenknoten des Hauptslanimes wie auch die von ihm abgehenden seitlichen Zweige sind mit freiem Auge sichtbar und so auf- fallend gross, wie sie mir sonst bei keinem anderen Fische vorkamen. Erwähnung verdienen auch noch die einfachen m aber grossen Narinen, da die Scheiben- oder pilzförmige Ausbreitung der Schleimhaut, in welche der nerv, olfacto- rius eintritt, ein von dem Geruchsorgan der meisten Fische abwei- chendes Ansehen gewährt, wie Fig. 8 ersichtlich macht. Die unteren Schlundknochen sind zwar bei allen Gattungen vereinigt, nur bei Exocoetus aber wirklich ohne Spur von Nath in ein ziemlich breites fast gleichseitiges Dreieck verwachsen, während sie bei Betone (leiunis) ein schmales zungenförmiges Stück bilden, »las eine deutliche Trennungslinie in seitliche Hälften zeigt. — Unter den untersuchten Arien von Hemirhamphus fand ich die Schwimm- blase von zelligem Haue bei H. Commersonü (wie schon Valen- ciennes angibt) und Brownii, und bei ßleeker\s Art leiurus zwar einfach, aber gegen das vordere dünne Ende mit 3 — 4 Ein- schnürungen versehen.] Die mit Recht zum Rang einer eigenen Familie erhobenen Mormyri sind zwar ebenfalls arthroptere Fische ohne Fettflosse, entfernen sich aber von den Esoeinen schon allein dadurch, dass ihre verticalen Flossen durchwegs eine grössere Ausdehnung zeigen, indem entweder die Dorsale oder Anale oder auch beide durch lange Basis und zahlreiche Slrahlen sich auszeichnen. In dieser Hinsicht nähern sie sich vielmehr manchen Anguilloiden und Siluroiden. Clupeoidei. Man mag diese Familie im Sinne Cuvier's oder .1. Müllers nehmen, so ist schwerlich zu leugnen, dass sie nicht eine natürlich abgegrenzte zu nennen isi und gar manche fremdartige Elemente Über den Flossenbau der Fische. 2i> 1 noch in sich fasst. Hier handelt es sich aber zunächst nur um Jen Flossenbau, und was diesen anbelangt, so kommen zwar alle darin überein, dass sie artliroptere Fische ohne Fettflosse sind, unter- scheiden sich jedoch zumTheile dadurch wesentlich voneinander, weil es bei Betrachtung der Flossen noch auf anderweitige Verhältnisse ankommt, wie namentlich auf die Art und Weise der Strahlen-Gliede- rung und Theilung, auf die Stellung und Ausdehnung der Flossen, und auf deren etwaige Beschuppung, die gerade bei Clupeen öfters charakteristisch erscheint. — Ich beschränke mich hier darauf, die untersuchten Gattungen nach den eben erwähnten Verhältnissen zu gruppiren und die wichtigeren Eigenheiten derselben hervorzuheben. Was die Gliederung der Strahlen anbelangt, so findet vor allem der unterschied Statt, dass bei einigen Gattungen die Strahlen in gewöhnlicher Weise wie bei der Mehrzahl der Weichtlosser ge- gliedert sind, d. h. die Trennungslinien der einzelnen Glieder ver- laufen einfach quer oder schief, während sie bei anderen wie durch Nath verbunden sind, indem sie mit mehr oder minder fein zackigen Rändern in einander greifen. Zur ersten Gruppe gehören: Alausa, Engraulis, Pellonau.a., zur zweiten Harengula , Elops, Megalops, Chirocentrus , Albula. Durch zackige Nath verbunden sind dann insbesondere die ungeteilten Hauptstrahlen an den verti- calen Flossen, vor allen jene der Caudale, und diese Art der Glie- derung erscheint so bezeichnend, dass ein einziger solcher Strahl genügt, um über die Stellung eines Fisches im Systeme so weit Aufschluss zu geben, dass wenigstens seine nächste Verwandtschaft nicht zweifelhaft sein kann »). — Nicht selten kommen ungewöhnlich verlängerte oder eigentümlich g et heilte Gliederstrahlen vor. Ersteres ist der Fall in geringerem Massstabe mit den letzten Strahlen der Afterflosse bei Sardinella, Harengula und Dussumieria, und in höherem Grade mit dem ersten Pectoralstrahle bei Engraulis telara und den appendiculären über der Brustflosse von Coilia, endlich mit dem letzten Dorsalstrahle bei Chatoessus und Mega- lops. Bei diesen zeigt überdies derselbe eine abweichende Thejlung und Zusammensetzung; er spaltet sich nämlich in ähnlicher Weise ') LJei fossilen Fischen erscheint dies Merkmal von besonderer Brauchbarkeit, und schon He ekel machte diesfalls auf die „stufenförmige" Gliederung der Hauptstrahlen an der Caudale bei fossilen Albula-Arten aufmerksam und bemerkte nebstbei , dass sieb selbe noch bei einigen anderen Gattungen (Chirocentrites , Thrissops) vorfinde, Sitzb. d. inathem.-naturw. Cl. XL1I. lid. iNr. 23. 18 2S2 K » e '•• wie jener von Exocoet. Rondeletii , in zwei kürzere Zweige, von denen jeder gabiig getheilt ist und einen verlängerten hinteren Hauptasl, weleher ungetheilt bleibt, aber flach der Quere nach ist, da >'ine seitlichen Hälften nicht wie gewöhnlich mit breiter sondern schmaler Fläche an einander slossen. — Die Gattung Osteoglossum, falls sie den Clupeiden beigezählt wird, besitzt einen verlängerten und gegliederten ersten ßrust- und Bauchflossenstrahl, und weicht auch dadurch ab, dass die Mehrzahl der Strahlen ungetheilt bleibt. Bezüglich der Ausdehnung und Stellung der verticaleu Flossen dürfte zu bemerken sein, dass nur bei der Minderzahl von echten Clupeiden die Blicken- und Afterflosse eine nahezu gleichlange Basis haben, bei den meisten aber letztere an Länge überwiegt, oft vom Alter bis gegen die Caudale reicht und sogar, wie bei Coilia, unmittelbar in diese sich fortsetzt. Keinen zweifellosen Clupeiden kenne ich hingegen, bei welchem die Dorsale eine grössere Ausdeh- nung zeigte, und ich bin überhaupt der Ansicht, dass weder ein Fisch mit langer Dorsale, noch auch ein solcher, bei dem sie nicht über sondern hinter den Bauchflossen steht (falls deren vorhanden sind), mit Becht den Clupeiden beigezählt werden kann 1). Die Beschuppung der Flossen erscheint in dieser Familie durch- schnittlich von untergeordneter Bedeutung. Niemals reicht sie bis an den Saum einer Flosse, und häufig wird nicht einmal die Basis der- selben von beschuppter Körperhaut bedeckt (so bei Cltipea, Meletta u. v. a.), oder blos jene der Anale (wie bei Pellona, Chatoessus) oder auch die der Dorsale (Harengula, Dussumieria) . Nur an der Schwanzflosse tritt sie bei mehreren Galtungen in charakte- ristischer Weise auf, indem die beiden Lappen mit flügelähnlichen, fein überschuppten Hautanhängseln besetzt sind, in welche die Seitenlinie, ein feines Gefässnetz bildend, sich fortsetzt; so bei Sardinella, einigen Arten von Engraulis*), Aluusa {vulgaris und ', Schon diese Gründe allein würden mich bestimmen, selbst wenn es deren nicht noch viele audere gäbe, folgende Gattungen von den Clupeiden auszuscheiden i ilepoce- ■phalus, \mia, Ueterotis, Osteoglossum, Vastris und Notopterut, vielleicht auch Pristigaster zufolge des Mangels der ßauchflossen, die jedoch, wären sie da, aller- dings unterhalb der Dorsale zu stehen kämen. e finden sich vor bei Engr. encrasicholus , Brownii, pinguitinga, fehlen dagegeu bei Engr. Dussumieri und Grayi Bleek. Dieser Unterschied erhält dadurch grössere Bedeutung, weil er im Vereine mil anderen wesentlicheren vorkommt. Die drei /.uei sl [reuaunlen Arten besitzen Dämlich ausserdem weit in den Mund vorragende Über den Flosseubau der Fische. 253 Men baden) und Chanos. i!>'i Elops (saurus} strecken sicli die harten Schuppen vor der Basis jedes Caudallappens zu Spitzen aus, die steh ähnlich den Schindeln der Ganoiden übereinander lagern; dasselbe findet auch bei Albula Statt. Notizen. Das System der Seiten- und Kopfcanäle ist für die echten Clnpeiden meist sehr bezeichnend und oft brauchbar, um sie von Gattungen der „intermediären" Familien Valenciennes' zu unterscheiden. Der Seitencaual durchbohrt die Schuppen häufig nicht und es fehlt dann eine sichtbare lin. lateralis. Bei Alans«. Haren- gula, Engraulis (zum Theil) scheint er sich gleich am Schulter- gürtel in mehrere Zweige zu theilen, und durchsetzt zwar nirgends regelmässig die Schuppen, sondern nur einzelne hie und da, theils in halber Rumpfhöhe, theils über oder unter ihr; erst am Schwanz- ende bildet er zwei Hauptäste, die dann in die Flügelschuppen <\i'v Caudale übergehen. Auch bei Pellona tritt die Seitenlinie eist um Schwanzstiele hervor und gibt sich querüber durch Verästlungen und Anastomosen kund. Bei Pristigaster ist sie zwar über halber Kör- perhöhe als einfache Linie schwach sichtbar, durchbohrt aber gleich- falls die Schuppen nicht regulär. Am Vorderrücken und Kopfe erscheint dagegen dieses System von Hautcanälen meist in hohem Grade ent- wickelt und seine dichten, schönen Verzweigungen fallen leicht in die Augen. — Bei Gattungen, die den „intermediären" Familien angehören, verläuft die Seitenlinie in gewöhnlicher Weise und bil- det weder am vordem noch hintern Ende ähnliche Zweige und Netze. Notopterus weicht eben auch in dieser Beziehung von den echten Clnpeiden ah, indem die Seitenlinie nahe dem Bücken sich bis zur Caudale als einfache Linie fortsetzt, die Kopfcanäle aber auflallend weit sind, und der zum Unterkefer vom Vordeckel herablaufende Ast namentlich so breite und tiefe überhäutete Binnen bildet, wie hei Aspro, Acerina u. m. a. Das Verhalten der Neb enkieme n und Rechenzähne an den Kiemenbögen verdient ebenfalls nähere Beachtung. Grosse fran- sige Nebenkiemen finden sich vor sowohl bei echten Clupeiden wie auch bei Gattungen intermediärer Familien, so hei Alausa, Jlaren- Kiemeubügen mit sehr langen Kechenzähnen and auffallend grosse Nebenkiemen; den beiden letzteren aber fehlen fransige Nebenkiemen gänzlich und ihre Rechenzähne sind kürzer und derber. — Eine Revision aller Arien schiene demnach wünschens- wert!] und dürfte vielleicht aar Sunduruug i:i mindestens /.wei Gattungen führen. 18* 254 K " e '■ quin, Enqraulis (gewissen Arten). Rogenin, Pr//o»a . Pristigaster, Elops, Albula; sie fehlen hingegen gänzlich bei einigen Engraulis- Arlen, bei Notopterus, Hyodon, Megalops, Chirocentrus. Weit in den Mund vorrngende Kiemenbögen mit sehr langen dünnen Rechenzähnen besitzt die Mehrzahl der echten Clupeiden (Haren- gula, Alausa, Engraulis, Pellona), massig lange: Rogenia, Pris- tigaster, kurze: Notopterus (bei dein sieh über dem ersten Kiemen- bogen eine tiefe, nach vor- und einwärts reichende Tasche vorfindet, die viel leicht als einfacher Wasserbehälter zu deuten ist). Bei Albula stellen die Rechenzähne kurze, stumpfe Höcker dar, die rings mit feinen Sammtzähnen besetzt sind. Taenioidei. Die Familie der Bandfische pflegte man bisher gewöhnlich schon den Stachelflossern beizuzahlen; da sich aber bei keiner der untersuchten Gattungen solche Strahlen vorfinden, die meinem Begriffe eines Stachels entsprechen würden, so schalte ich sie einst- weilen hier ein. — Überblickt mau die verschiedenen Gattungen, so sind sie allerdings einander in Totalgestalt und darin ähnlich, dass ihre Bückenflosse stets eine sehr grosse Ausdehnung zeigt, ja meist vom Scheitel bis zur Caudale reicht. Übrigens unterscheiden sie sich aber durch den Flossenbau nicht minder wie durch ihr Skelet und viele andere Merkmale, so dass sie kaum in einer Familie vereinigt bleiben können. Einige nähern sich in mancher Beziehung den Ophi- dinen und Gobioiden, andere hingegen zeigen gewisse Rapporte mit den Scomberoiden. — Zu erstem) gehört zunächst die Gattung Cepola, welche in Strahlen- und Schuppenbildung den Ophidinen nahe steht. Nur an den beiden vordersten Strahlen der Rücken-, und dem ersten der Afterflosse ist keine Gliederung wahrzunehmen, doch können sie nicht als Stacheln bezeichnet werden, sie sind vielmehr einlache Strahlen, an denen die Sonderung in Glieder noch nicht zum Durchbruche kam. Alle übrigen Strahlen sind gegliedert und meist einfach oder 1 'Amal gabiig getheilt, d. h. nur der hintere Gabelasf spaltet sieh abermals. An der Caudale sind die verlänger- ten , initiieren Strahlen die dicksten und stärksten. Bücken- und Afterflosse werden von unbeschuppter Körperhaut überkleidet, be- sitzen aber nebstbei ihre eigene Strahlenhaut. Durch die Ausdeh- nung der Anale, deren Basis fast so lang wie jene der Dorsale ist, I her den Flossen bau der Fische. 2«J*> unterscheidet sich diese Gattung; wesentlich von den übrigen Band- fischen und schliesst sich näher den Ophidinen an. [Die Schuppen sind cykloid und in Structur ähnlich denen von Ammodytes; ihr hinteres freies Ende ist am Kunde durch einen Fächer von 5 — 10 Radien gekerbt, das vordere um einen excen- trisch gelegenen Mittelpunkt grob gestreift. Die Schuppen decken sich meist gegenseitig nicht, sind aber alle normal gelagert. — Als Merkmale, die (üv die künftige Stellung der Gattung im Systeme beachtenswert sind, hebe ich noch folgende hervor: den weit vorne liegenden After, das Vorhandensein von 8 Blinddärmen, die grossen fransigen Nebenkiemen und die Rechenzähne der vorderen Kiemeu- bögen, die an Form und Länge denen vieler Clupeiden und Scom- beroiden gleichen. Zugleich erlaube ich mir darauf hinzudeuten, dass die Verwandtschaft von Cepola mit Oxybeles (Fierasfer) sich auch dadurch kund gibt, indem letzterer gleichfalls Blinddärme am Pylorus, fransige Nehenkiemen, eine grosse Schwimmblase und einen noch weiter vorne liegenden After besitzt, der sogar vor den Brustflossen, fast so weit wie bei Sternarchus, angebracht ist '). Was die übrigen Gattungen dieser Familie anbelangt, so unter- scheiden sie sich von Cepola bezüglich der Flossen wesentlich I. durch den Mangel einer Afterflosse bei gleichzeitiger enormer Ausdehnung der Dorsale, oder doch durch geringe oder rudimentäre Entwickelung derselben; 2. durch den Bau der Flossenstrahlen, die wenigstens in der Dorsale sämmtlich einfach, ungegliedert und ungetheilt sind. — lliezu kann man auch noch als äusserliches Merkmal die Lage des Afters rechnen, der nie weit vorne, und bei Lophotes sogar unmittelbar vor dem äusserst kurzen und dünnen Schwanzstiele liegt. Die Gattung Trichiurus reiht sich bezüglich der eben angegebenen Merkmale den echten Bandfischen (Tra- chypterus, Gymnetrns, Lepidopus u. s. w.) zunächst an. Eine wahre Afterflosse fehlt und ihre Stelle vertreten einzeln und ent- fernt von einander stehende, sehr kurze Dornen, von denen (bei- Tri- chiurus haumela) die vorderen einfache nach hinten gekrümmte Spitzen bilden, die hinteren aber eine Schneide darstellen, ähnlich *) Schon Cuvier versuchte die Ophidinen (nehsl Lcptoccphalus und \nim zwischen die Angnilloiden, und Tänioiden vu stellen und auf letztere die Gobioid n folgen mi lassen. 256 Klier. dfii Dorsaldornen von Stromateus securifer '). Sämmtliche Strahlen der Rücken- und Brustflossen sind einfach, ungegliedert und unge- tln'ill . Mos die inneren der letztgenannten theilen sich gabelig, erscheinen jedoch auch ungegliedert. | Gegen die Einreihung von Trichiurus (und Lepidopus) in die Familie der Scomberoiden sprechen auch noch folgende Gründe: die Totalgestalt, die völlig schuppenlose Maut, der Mangel von Bauch- flossen, der eigentümlich radiär gestreifte vordere Suborbitalknochen, das sich gegen den Rand leicht zerfasernde, fast häutige Operculum, welches sich ganz wie bei Lepidopus und Trachypterus verhält, und endlich die in einer seichten Rinne verlaufende Seitenlinie. Das Vorhandensein von Blinddärmen, die Schwimmblase, die fransige mehr oder minder grosse Nebenkieme und die kurzen Rechenzähne der Kieinenbögen sind für die Stellung der Gattung im System eben so von untergeordneter Bedeutung, wie das in einen ziemlich lan- gen und weiten Eileiter mündende, sackförmige Ovarium des Weib- chens von Trichiurus.] % ii los! um i Cur. Das über die systematische Stellung der Bandfische Gesagte findet auch auf die Röhrenmäuler Anwendung, die in logisch kaum zu rechtfertigender Weise bisher den Stachelflossern gleichsam angehängt wurden. Canestrini sprach sich zwar bereits dagegen aus'-J, schreibt aber gleichwohl einigen derselben Stacheln am Bücken zu. Meiner Ansicht nach fehlen jedoch wahre Stacheln sämmtlichen Aulostomen. Bei Centriscus enthält die erste Dorsale allerdings 5 — 6 steife stachelähnliche Strahlen, von denen der zweite und völlig gerade durch Länge und Dicke sich auszeichnet und nach hinten beiderseits sägeförmig gezähnelt ist. Seine Oberfläche er- scheint der Länge nach grob gefurcht und gestreift, wie dies auch mit den folgenden 3 — 4 kleineren der Fall ist, die aber ganz das Ansehen halten, als wären sie aus der Verschmelzung mehrerer ein- lacher Dentin- oder Osteoidfasern hervorgegangen. Diese Strahlen sind auch häufig mannigfach verbogen und enden zwar gewöhnlich M Bei Trich. aavala sind diese Dornen viel kleiner, ragen kaum vor und bilden keine Sehneide. i bei die Stellung der Auloslonicn im Sys eme; — Verbandl, der k. k. zool. botan. Gesellsch. in Wien, Jahrg. 1S.'>!>. I ber den Flossenbau der Fische. 2h 7 in eine einfache Spitze, öfters aber trennen sich auch einzelne dieser primären (einfachen) Fasern von den übrigen los und ragen als gesonderte Spitzen vor *). Da diesen Strahlen die wesentlichen Merkmale wahrer Stacheln fehlen, so glaube ich auch, sie nicht als solche deuten zu dürfen; sie scheinen mir vielmehr, wie erwähnt, durch inniges Verwachsen der tubulären Substanz gebildet zu wer- den und entbehren demnach eines Innern Canales 3). Die Strahlen aller übrigen Flossen sind zart und spärlich gegliedert, nur jene der Caudale vielgliederig-, alle übrigens durch feine Zähnchen ebenfalls rauh anzufühlen. — Die Gattung Amphisile «eicht bezüglich der Flossen von der vorigen ab, indem blos die Schwanz- und Brust- flossen fein und spärlich gegliedert sind, die zweite Dorsale und die Anale aber aus einfachen, ungeteilten Strahlen besteht, an denen keine Spur von Gliederung wahrzunehmen ist, und die durch com- presses, stumpfes Ende allerdings völlig an Lophobranchier mahnen. Das Vorkommen solcher einfachen Strahlen bestimmt mich, die Strah- len der ersten Dorsale ebenfalls nicht als Stacheln anzuerkennen, da meiner Erfahrung zufolge wahre Stacheln niemals mit derartigen einfachen Strahlen zugleich vorkommen. Ganz abweichend von den übrigen Gattungen verhält sich Aulostoma (chinense); hier vertreten nämlich die Stelle der ersten Dorsale 11 einfache, stachelähnliche Strahlen , die entfernt von ein- ander stehen und deren jeder nach hinten eine kurze Strahlenhaut trägt. Sie tragen ebenso wenig die Merkmale eines Stachels an sich, wie jene der Notacanthinen, von denen später die Rede sein wird. Die Strahlen der übrigen Flossen sind gegliedert und am Ende so breit und compress, wie bei den Lophobranchiern. Die Gliederung ist ziemlich spärlich, äusserst zart und sogar oft leicht zu übersehen, der Übergang vom un- zum gegliederten Strahle erfolgt hier fast unmerklich. Nur die Strahlen der Bauchflossen und die letzten der zweiten Dorsale und der Anale sind zugleich gabelig getbeilt. — Bei Fistularia kommen hingegen an sämmtlichen Flossen blos einfache •) Ähnliches findet auch au den Dorsa Istrah leu l>ei Paralepis Statt. •) ßemerkeuswerth scheint, ---- 7 scharfe Zähnchen ausläuft, die aber übrigens von allen mir bekannten wesentlich abweichen. Sie sitzen nämlich mit 2, öfters 3 quer abstehenden, dornähnlichen Wurzeln in der Haut fest, und diese vereinigen sich in einen Stiel, welcher erst in die convexe Flächen- ausbreitung der Schuppe übergeht. Fig. i> zeigt eine solche Schuppe massig vergrössert und 'S" zwar a in der Flächenansicht von oben, b von ^_ vorne. — Lange bevor von Bleeker's System ^\ h * CT mir zukam, in welchem sich diese Gattung seiner Ordnung Scombri eingereiht vorfindet, fielen mir mehrere Überein- stimmungen derselben mit Scombriden , namentlich mit Zeus auf; als solche liehe ich folgende hervor. Die Lage des Seitencanales bezeichnen 3 — 4 grosse, schief stehende Schilder, ähnlich denen der Carangen, die am hintern Rande fein gezähnelt und längs der Mitte gekielt sind. Dieser Kiel setzt sieh filier der Kiemenspalte vorne bis zum Auge fort, verschwindet aber nach rückwärts. Beiderseits des Bauchkieles liegen viiin Isthmus an ebenfalls drei längliche, schwach gekielte Schilder, mit erhobener, centraler Spitze und radiär auslaufenden Furchen. Hinter den Bauchflossen , welche in der durch den jederseits vor- stehenden Bauchkiel gebildeten Furche eingesenkt liegen, folgen bis zum Anus noch zw ei mediane gekielte Schilder mitgezähneltem Ramie. Ferner dürften für die angedeutete Verwandtschaft noch sprechen : die fransige Nebenkieme, die Blinddärme, die häufig verbogenen Über den Flossenbau der Fische. &ol) Dornen der Kückenflosse und endlich der in eine Röhre verlängerte Mund (der Lei Zeus allerdings nur in eine solche vorstreckbar ist). So nahe auch die Gattung Amphisile der vorigen stehen mag, unter- scheidet sie sich doch nebst der Bildung des Hautpanzers und der [1 ' irch bedingten eigentümlichen Verrückung der beiden Dorsalen und d s Schwanzes, noch durch Enge der Kiemenspalte und Mangel einer Nebenkieme. Durch viel wesentlichere Merkmale entfernt sich hingegen die Gattung Aulostoma von den beiden vorigen. Die Total- gestalt, das lange und weite Mundrohr, die zahnlosen Kiefer bringen sie allerdings den Röhrenmäulero zunächst, die Bildung der ersten Dorsale mahnt hingegen derart an Notacanthinen, dass von Bleeker selbe desshalb geradezu dieser Familie einreiht. Um anschaulich zu machen, dass auch gegen eine solche Anordnung sich manches Be- denken erheben lässt, glaube ich noch folgende Angaben beifügen zu dürfen. Die Schuppen sind ctenoid , wie Fig. 10 im vergrösserten Massstabe zeigt, der Unterkiefer trägt ein Bartel, den Vorderrücken nehmen 3 längliche Schilder ein, die eine rauhe, ciselirte Oberfläche und einen schwachen Längskiel besitzen, die Seitenlinie verläuft in halber Höhe und endet an der Basis der Caudale, die Nebenkiemen sind klein, Kiemenslrahlen 5 vorhanden, doch liegen die beiden letzten einander so genähert, dass man deren leicht nur 4 zählen kann: die gut ausgebildeten Bauchflossen reichen bis zum After zurück , der weit vor der Anale liegt. Was endlich die Gattung Fistidaria betrifft, welche von Blee- ker in seinem Systeme so weit von den vorhergehenden Gattungen trennt, so erinnert sie in mehrfacher Hinsicht ebenso an Betone wie Centriscus an Zeus. Die Totalgestalt, die Seiten des Mundrohres, die der Länge nach mit Spitzzähnen bewaffnet sind, die Stellung der einzigen Bücken- und Afterflosse weit rückwärts, der wenigstens anfangs vorhandene Seitenkiel und die Lage des Afters sind solche nicht zu leugnende Mahnungen. Dagegen ist allerdings der kleine Mund nur im Zwischen- und Unterkiefer mit Spitzzähnen besetzt, die Haut völlig nackt und auch der Bau derFiossenstrahlen, wie der Verlauf des Seitencanales abweichend. Letzterer mündet nämlich längs halber Höhe mit einfachen zahlreichen Poren und setzt sich durch die Mitte der Caudale zwischen zwei fadig verlängerten Strahlen weit hinaus ,it)() K 11 f r. Über den Flossenbau der Fische, fort1). Vorne verläuft er über dem langen, vom Hinterhaupte nach rückwärts sich erstreckenden unbenannten Knochen, ohne aber sich in selben einzusenken, und (heilt sich dann am Kopfe in die gewöhnlichen Zweige, die mit zahlreichen, am Unterkiefer meist in Doppelreihen stehenden Poren münden. Zwei grosse, längs gekielte Brustplatten mit grubiger Oberfläche bedecken die Seiten des Vorderrumpfes von der Kiemenspalte bis gegen die mit quer abstehenden Fort- sätzen sich plötzlich ausbreitenden Wirbel, und stossen in der Mittel- linie fast aneinander. Unter dem vierten dieser Wirbel stehen die sehr kleinen Bauchflossen, jede an ein dünnes, aber ziemlich breites Beckenschild eingelenkt. Die Kiemenspalte ist lang und weit, die Nebenkieme gross, fransig, die Rechenzähne sind äusserst kurz und spitz: Schlundzähne konnte ich nicht wahrnehmen. Der Darm macht keine Windungen (im lang gestreckten Magen fand sich ein Fischchen vor) , die dünnwandige Schwimmblase reicht nur bis zu den grossen queren Fortsätzen der Bauchwirbel.] J) Untersuch! wurde Fist. immaculata: die Angabe, dass nur F. serrula zwei Fäden besitze, beruht wahrscheinlich darauf, dass die beiden Strahlen oft fest mit der Seitenlinie vereinigt bleiben, oft aber sich von einander trennen. I! o 1 1 e. Ober einige neue oder wenig gekannte Mollusken-Arten etc. 4()1 Über einige neue oder wenig gekannte Mollusken- Arten aus Secundär - Ablagerungen. Viiii Dr. Friedrich Rolle. Custos-Adjuneten am k. k. Hof-Mineralien-Caliine.te. (Mit I Tafel.) (Vorgelegt in der Sitzung der k. Akademie vom 12. Juli 1860.) Die Abhandlung, welche icli der k. Akademie vorzulegen mich beehre, betrifft eine Anzahl von Gasteropoden- und Acephalen -Arten derSammlung des k. k.Hof-Mineralien-Cabinets, von denen ich einen Theil im Elsass, in Schwaben und Steiermark selbst gesammelt habe. Zwei dieser Arten hat Prof. Quenstedt unter unrichtigem Namen und mit ungenügenden Beschreibungen bereits dargestellt, die übri- gen sind neu. Ergebnisse von allgemeinerem Interesse knüpfen sich nur an die nähere Untersuchung einer der beiden durch Quenstedt bereits bekannt gewordenen Arten. 1. Columbcllaria corallina Quenstedt sp. (Fig. 1.) 18ä2. Casm corallinaQu enst edt. Handbuch der Petrefactenkunde, pag. Y.K. Taf. 35, Fig. 1. 1858. Cassis corallina Quenstedt. Der Jura, pag. ??ö, Taf. 9ö, Fig. 21. Gehäuse länglich-eiförmig, ziemlich dickschalig, mit kurzem Gewinde und mit 3 — 4 gewölbten, ziemlich rasch anwachsenden, der Länge nach gestreiften Umgängen. Längssfreifen erhöht, gerundet, unter einander ziemlich gleich, mit Körnern besetzt, etwa 4 — 5 auf dem sichtbaren oberen Theile des vorletzten , 12 auf dem freien letzten Umgang. Her vorletzte zeigt ausserdem in der Hälfte seiner Höhe gegen 12 kurze breite Hippen, die fast eher als quer stehende 2ß2 Roll e. l'lier einige neue oder wenig gekannte Knoten zu bezeichnen sind. Der letzte zeigt keine selchen, sondern nur noch einzelne entfernt stellende stärkere Anwachsstreifen, die in den Zwischenräumen zwischen den Längsstreifen sich schwach zu- rückbiegen. Mündung schmal, länglich. Der obere (hintere) Theil der Mün- dung nach oben in eine canalartige Spitze ausgezogen, die aber von der verletzten Windung sich nur wenig entfernt. Der untere Theil in einen kurzen ziemlich geraden Canal ausgezogen. Auss.enlippe etwas zurückgeschlagen, wenig verdickt, innen mit etwa (5 — 7 breiten gerundeten Längsfalten besetzt, die kurz vor dem äussersten Lippenrand breit gerundet oder seihst etwas knotenförmig enden. Innenlippe ziemlich stark entwickelt, weit ausgeschlagen, am vorletzten Umgang locker anliegend und etwas knotig in Folge der Unebenheiten desselben. — Diese Art erreicht eine Länge von 10 und eine Breite von 5 YVr. Linien; die Höhe der Mündung beträgt 75 Wr. Linien. Vorkommen. Im oberen Jurakalk (Sternkörallen-Schichten ) von Natt heim in Württemberg, dann in derselben Formation zu Stramberg in Mahren, hier etwas grösser als wie zu Nauheim werdend. Über Columbella, Columbellina und Columbellaria. Die Arien der von Lamarck aufgestellten Gattung Colum- bell a sind nach dem heutigen Stande unserer Kenntnisse nur lebend in den heutigen Meeren und fossil in ^^n mittleren und oberen Ter- tiärgebilden zu linden. Aus oligocänen und eocänen Schichten kennt man noch keine. Unter dem Namen „Colombelli na", richtiger Colum bel- lina. hat d'Orbigny in seiner Paläontologie francaise (Terrain cretace. Tome second. Paris 1842, pag. 346) eine neue Gattung canalmundiger Schnecken der Kreide-Formation aufgestellt, die er an Columbella La in. zunächst anschliesst. Er zählte dazu von An- fang an nur zwei Arten, Columbellina monodactylus Desh. sp. und Columbellina ornata d'Orb. Später im Prodrome de paleontologie führte er noch zwei andere auf, die Fori» es aus der Kreide von Ostindien als Strombus-Arten beschrieben hatte und die jedenfalls keine Columbellinen sind. Es bleiben also nur zwei wirklich dahin gehörende Arten übrig, nämlich die beiden ursprünglich als Typen Mollusken-Arfen aus Secundär tblagerungeo. 26») der Gattung beschriebenen. Diese reichen vom Neocomien bis in die mittlere Kreide oder das Cenomanien. d'Orbigny's Columbellinen stehen den bis jetzt nur lebend und in Tertiärschichten fossil nachgewiesenen Columbellen schon sehr nahe verwandt und sind offenbar deren zeitliche Vorläufer. Der obere, oder wenn man auf die Lage des Gehäuses am Thiere mehr Rücksicht nimmt, hintere Theil der Mündung, der bei einer Anzahl heute lebender Columbellen schon etwas zur Bildung eines Canals neigt, ist bei den Columbellinen der Kreide-Epoche in einen langen, zur Spindelaxe in fast rechtem Winkel .stehenden Canal ausgezogen, der an den obern Finger der Mündung bei Aporrhais erinnert. Die Aussenlippe ist stärker entwickelt als bei den Columbellen , innen verdickt und gleich wie bei diesen von mehreren Längsfalten bedeckt. Sie ist oft in der Mitte stark eingezogen, im Ganzen mehr als bei den heutigen Columbellen. Die Innenlippe ist breiter aus- geschlagen. Der Grund oder Vordertheil der Mündung ist zu einem kurzen, fast geraden Canal ausgezogen, der selbst als eine blosse Ausrandung des Grundes bezeichnet werden könnte. d'Orbigny hat Columbellina sogar zu Folge der Unbestimmtheit dieses Charak- ters anfänglich (1842) als „an der Basis ausgerandet und ohne Canal", später aber (I8Ö2) als „mit einem kurzen aber umgrenzten Canale versehen" bezeichnet. In allen diesen generischen Merkmalen des Gehäuses bestehen zwischen Columbella und Columbellina keine andern als blosse com- paralive Unterschiede. Was Columbella bezeichnet, findet sich in erhöhtem Grade bei den geologisch älteren Columbellinen wieder ausgesprochen. Columbellina ist sonach nur ein reicher ausgeprägter älterer Typus von Columbella, der in gesteigertem Grade die Cha- raktere der noch lebenden Arten trägt und zwar zunächst gewissen tropischen Arten sich anschliesst. Deshayes scheint daher d'Orbigny's Gattung Columbellina bereits schon wieder einziehen zu wollen. Wenigstens muss man dies aus der Erklärung der Tafeln seines Traite elementaire schliessen, indem er Taf. 120, Fig. 14 eine Columbellina abbildet und pag. 73 als Columbella bezeichnet. Der Text zu diesem Theile des Werkes ist bis jetzt noch nicht erschienen. Meiner Ansicht nach lässt sich mit Vorbehalt d^v Anerkennung einer geologischen Entwickelungsreihe, welche mit Abschluss der 2()4 K o I I e. Über einige neue oder wenig gekannte Kreide-Epoche eine auffallende, wenigstens über das europäische Gebiel hin stattfindende Unterbrechung erleidet, der d'Orbigny'sche Name Columbellina für die in der Kreide-Epoche entwickelte Arten- gruppe von Columbella wohl beibehalten. Dieser Vorbehalt begreift die Wahrscheinlichkeit, dass man früher oder später, sei es nun in Europa oder in einem andern Erd- theile, in den unteren Tertiärschichten, also an der geologischen Grenze zwischen den letzten Columhellinen und den ersten Colum- bellen, noch Mittelformen auffinden wird, welche die entwickelungs- geschichtliche Kette vervollständigen. In einem solchen Falle wird die Frage, ob Columbellina als eigene Gattung oder als ältere, mit gleichen aber stärker ausgeprägten Charakteren ausgestattete Arten- gruppe von Columbella anzusehen sei, entschiedener als jetzt nur noch eine Frage der wissenschaftlichen Methode sein. Findet man wirklich einmal später, wie zu erwarten steht, die bis jetzt noch nicht beobachteten Mittelglieder, so könnte es frei- lich gestattet sein, die Columhellinen der Kreide mit Deshayes als eine blosse geologisch ältere und zugleich ausgeprägtere Cha- raktere tragende Artengruppe den Columbellen unterzuordnen. Man könnte dies • consequenter Weise allerdings nicht anders thun, als wenn man auf gleiche Grundlage hin auch eine Menge anderer nur auf fossile Arten gegründeter Gattungen wieder einziehen und den nächst verwandten Gattungen der heutigen Schöpfung an- schliessen wollte. Deshayes thut dies wirklich; man vergleiche z. B. die Gattungen Lucina und Cardita im /.weilen Bande des Traue elementaire. Dieser Weg ist aber kein (ür die Methode der Wissenschaft vorteilhafter und Herr Deshayes steht in dieser Hinsicht ganz isolirt. Indessen schon in der heutigen Schöpfung neu bekannt werdende Formen oft genug die zwischen benachbarten Gattungen angenommenen Schranken überschreiten, sind Fälle dieser Art in der Fauna der vorweltlichen Epochen noch viel häufiger und die Alternative zwischen der Erweitei ung des Begriffs der L a m a r c k- schen und anderen älteren Gattungen und zwischen der Auf- stellung neuer für andere chronologisch vicarirender Gattungen um so unvermeidlicher. Die Mehrzahl der Paläontologen dürfte in einer solchen Alternative für den zw eilen Weg sich entscheiden. Wie wir bei Venu» und Cytherea, bei Ostrea und Gryphaea, bei Turin,, Trochus, Monodontu u. s. w. schon weit von einander abstehende Mollusken-Arten :ui< Secundär-Ablagerungen. 2ß*) Endglieder finden, die durch Mittelformen verbunden, zwei oder mehr in einander allmählich übergehende Gattungen darstellen, so werden mit der wachsenden Kenntniss der Arten älterer Formationen die Fälle von Verkettung weit abstehender Gattungstypen durch Mit- telformen immer mehr überhand nehmen. Mit einem Worte, wenn nicht schon auf dem Wege der Zoologie, werden wir auf dem der Paläonto'ogie zu dem Ergebnisse gelangen, dass die Gattungen über- haupt nur comparative Charaktere haben und nur da scharf gegen einander ahstossen, wo in einer Schöpfung die verbindenden Mittel- formen schon erloschen sind. Mit vollem Hecht sagt Professor Qu eil- st edt, mein ehemaliger Lehrer au der Hochschule zu Tübingen, in dessen allgemeinen Ansichten ich eben so viel Wahres und tief Geahntes, als ich in seiner Methode und Nomenclatur Fehlerhaftes und Ver- werfliches erkenne, in Bezug auf jene grenzenlose Mannigfaltigkeit der organischen Formen: „Mögen wir in dieser Mannigfaltigkeit auch noch so viele Punkte festhalten wollen, eben so viel neue treten uns wieder entgegen und machen die Grenzen schwankend. Es geht mit dem Feststellen der organischen Form gar oft. wie mit dem Zählen der Gestirne; zwischen den gezählten flimmern immer wieder neue herein und spotten unserer Anstrengung." Unsere Aufgabe bei Über- windung dieser nun mehr von Jahr zu Jahr wachsenden Schwierig- keiten ist eine doppelte, die der Erforschung des wahren Sachver- haltes und die der klaren Einordnung in das System der Wissen- schaft. In letzterer Hinsicht finde ich weder Deshayes' Zusammen- ziehung chronologisch vicarirender Gattungstypen unter einem ein- zigen Gattungsnamen, noch Quenstedt's Unordnung und prineip- lose Nomenclatur zu hilligen, sondern glaube, dass im Ganzen wohl d'Orbigny's Vorgang bei Columbella und Columbellina — selbst wenn in den Grenzschichten Übergangsformen noch nachgewiesen wer- den sollten — so wie auch selbstverständlich die Unterscheidung von Venus und Cytherea, von Östren und Gryphaea u. s. w. im Interesse der Methode und der Nomenclatur vorzuziehen sei und dass der Begrifl'von Gattung, Genus, für den Zoologen und Botaniker nicht nothwendig den des Übergangs ausschliesst, der Paläontologe aber auf speeifischen Abschluss seiner Gattungen am besten im Voraus schon verzichtet. Die erste und bis jetzt noch einzige columbellenartige Form aus einer älteren Formation, die den von d'Orbigny aus der Kreide aufgeführten Columbeliinen als Vorläufer sich anreiht, ist die 9ß(] Roll e. Über einige neu ler wenig gekannte von Quenstedt fälschlich als Cassis beschriebene aus ilr,m oberen Jura, also eine unmittelbar den Columbellinen des Neocomien voraus- gehende Art. Professor Quenstedt h;.t die jurassische Art von Nauheim 1852 zuerst beschrieben und anfangs als „ausgezeichnete" Art zu Cassis gestellt, später ihre generische Stellung selbst wieder in Zweifel gezogen. An Cassis oder Do/iiini erinnert wohl die allge- meine Schalenform und die starke Spiralzeichnung mehr als an Co- lumbella, doch ist Quenstedt's Bestimmung offenbar verfehlt und namentlich ist die Bildung der Basis des Gehäuses ganz die von Co- lumbella und Columbellina und weit verschieden von der bei Cassis. Die jurassische Form zeigt keine Spur von der raschen Einknickung des Canals gegen den Rücken, wie er für Cassis bezeichnend ist, ihr Canal ist fast vollkommen gerade. Die canalartige Verlängerung des Ober- oder Hintertheils der Mündung zeichnet Quenstedt in einer seiner Abbildungen gar nicht, in der andern mit einein tiefen Schlitz. i]ev aber offenbar nicht ein ursprünglicher, sondern erst durch ein theilweises Wegbrechen des Canals entstanden ist. Die jurassische Art schliesst sich den beiden vond'Orbigny aus Neocomien und Kreide abgebildeten Arten eng an. weicht aber doch wieder ab durch die gedrungenere, gerundetere Gehäuseform, durch die Kürze des oberen (hinteren) und durch die deutliche Aus- bildung des unteren (vorderen) Canals. Pen tertiären und lebenden Columbellen steht sie um nichts näher als die der Kreide-Epoche, durch ihre gedrungene Form u. s. w. entfernt sie sich eher mehr noch als letztere. Ich bezeichne diesen jurassischen Columhellen-Typus mit dem Namen Columbellaria. Hiernach begreift Columbella mit Columbellina und Columbel- laria folgende Artengruppen : I. Columbellaria Holle. Gehäuse gedrungen, länglich-oval; Aussenlippe iW.v Mündung gerundet, nicht eingezogen, innen mit starken Längsfalten bedeckt; Mündung nach oben in einen kurzen zugespitzten, nach unten in .inen deutlichen kurzen geraden, abgestutzten Canal auslaufend. Oberfläche gegittert. Mollusken-Arteo an* Secundär-Ablagerungen. 207 Eine Art im oberen Jura, C. corallina Quenst. >|>. II. Colambellina d'Orbigny. Gehäuse länglich-oval. Aussenlippe in der Mitte eingezogen, auf der Innenseite verdickt und gefallet. Mündung nach oben in einen sehr verlängerten, tief ausgehöhlten ('anal ausgezogen, an der Basis ausgerandet, fast ohne eigentlichen Canal. Oberfläche gegittert. Arten in Neocomien und Kreide-Schichten : 1. Columbellina monodactylus D es ha y es sp., d'Orbigny, Pal. fVanc.Terr. cret. pag. 347, Taf. 220, Fig. 2—4. [Columbella monodactylus Deshayes. Traite element. Taf. 120, Fig. 14. Explicat. des planches. pag. 73. — Rostel- laria monodactylus Deshayes hei Leymerie 1842.] 2. Columbellina ornata d'Orbigny. Terr. cretac. pag. 348, Taf. 226, Fig. 6, 7. Die zwei von d'Orbigny 1850 noch zugefügten Arten sind aus der Gattung wieder zu streichen und mindestens vorläufig hei Strombus zu belassen. III. Columbella Lam. Gehäuse eiförmig oder spindelförmig. Aussenlippe bald etwas eingezogen, bald einfach vorgewölbt, auf der Innenseite oft verdickt und mit Zähnen oder kurzen zahnartigen Längsfalten bedeckt, wo- durch die Mündung mehr oder minder auffallend verengt wird. Mün- dung unten bald ausgerandet, bald in einen kurzen Canal ausgezogen, oben bald in einen canal artigen Flügel verlängert, bald einfach zuge- spitzt oder mit einer feinen Rinne endend. Diese Gattung mit Arten in den mittleren und oberen Tertiär- schichten und in den heutigen Meeren begreift drei oder vier Typen, die bis jetzt noch niemand generisch zu tretinen gewagt hat. Bel- lardi unterschied drei Typen, man muss aber mindestens vier unterscheiden. 1. Stromb i forme s (Bellardi z. Tb.). Gewinde nieder, stumpf, Mündung oben in einen mehr oder minder langen Canal aus- gezogen , der in fast rechtem Winkel zur Spindelaxe steht, unten ohne eigentlichen Canal. Es gehören dahin eine Anzahl von Arten unserer tropischen Meere. Sitib. d. mathem.-uaturw. Cl. XLII. Bd. Nr. 23. 19 208 Rolle. Über einige neue oder wenig gekannte ColumbeHa strombiformis Lamarck. Sow. Thes. conch. Taf. 36, Fig. 1.2. C. major Sow. Thes. Conch. Taf. 36, Fig. 3, 4. Deshayes Traite eiern. Taf. 120, Fig. 11, 12. C. harpiformis Sow. Thes. Conch. Taf. 36, Fig. 10, 12 und andere. Diese tropischen Formen sehliessen sich von allen tertiären und lehenden am nächsten den Columbellinen der Kreide an. Fossil kennt man noch keine, alter es steht zu vermulhen, dass diese Gruppe über kurz oder lang in der Eocän-Fauna noch auftauchen wird. 2. Genuinae. Gewinde nieder, stumpf, Mündung oben zuge- spitzt, nicht canalartig verlängert, nur oben oft noch mit einer feinen senkrechten oder schiefen Rinne versehen, unten ohne eigentlichen Oanal. Hierhin gehören C. mereatoria Lam., ß. rmtica Lam. und überhaupt die Mehrzahl der von Lamarck beschriebenen und von Sowerby abgebildeten Columbellen. Es sind meist Bewohner wär- merer Meere, im Mittelmeer sind sie gering vertreten; in den mit- teltertiären und obertertiären Schichten Europa*« erscheinen sie auch nur in sehr wenig Arten. 3. Nas sa e forme s Beliardi. Gewinde spitz, langgezogen, kein eigentlicher Canal. 4. Fusiformes Beliardi. Gewinde spitz, lang gestreckt, unten ein langer ('anal. Die beiden letzteren von Beliardi aufgestellten Gruppen scheinen ganz ausserhalb der oben verfolgten Entwickelungsreihe zu stehen oder hängen wenigstens nur sehr mittelbar, nämlich durch die dritte Gruppe Genuinae mit dem Urstamme zusammen. Sie treten beide in den ohormioeänen Schichten Europa's plötz- licli mit ziemlichem Ai tenreichthum auf und setzen damit in die Pliocänschiehten fort. Beliardi zählt zusammen 13. Hörn es 8 Arten von beiden. Heut zu Tage leben nur noch sehr wenige Vertreter. Das beifolgende Schema gibt ein ungefähres Bild der geo- logischen Entwickelungsreihe der Columbellen und ihrer Vorläufer, wobei Hie Nummern I — 4 die einzige einigermassen zu verfol- gende Reihe von Columbellaria bis zu den strombiformen Colum- bellen andeuten. Mollusken-Arten aus Secundär-Abiagerungen. 209 Jetztwelt Fossil in Schich- ten Europa's Lebend in euro- päischen Meeren Lebend in tropischen Meeren Columbellae genuinae et nassoides Columbellae genuinae strombiform. (4) nas- soides et fusiformes Pliociin und Obermiocän Columbellae ge- nuinae, nassoides et fusiformes — — Oligocän und Eocän Unbekannt (3?) Kreide Columbelliua (2) — Jura Columbellaria 0) — — 2. Alaria Oppeli Rolle. Fig. 2. Gehäuse thurmförrnig, Windungen gerundet, mit ziemlich star- ken Längsstreifen (und wie es scheint einzelnen entfernt stehenden Querwülsten). Letzter Umgang in einen zweitheiligen, am Rande verdickten Flügel ausgezogen, der in zwei kurze unter spitzem Win- kel aus einander neigende Finger verläuft. Länge 9, Rreite des letzten Umgangs 3 oder mit Einschluss des Flügels 5 Wr. Linien. Vorkommen. Im oberen Jura zu Nauheim in Württemberg. Über die Gattung Alaria siehe Morris und Lycett, Monogr- Moll. Great. Oolit. 1854, pag. lo. 3. Li 1 1 oriiui Schimperi Rolle. Fig. 3. Gehäuse länglich-spindelförmig, fast doppelkegelig, anderthalb- mal so lang als breit, mit spitzem kegeligem Gewinde. Umgänge (mindestens 5 — 6) gewölbt, von einer vertieften Natb getrennt, mit zwei scharfen Kielen versehen. 19* 2/0 li o I I e. Über einige neue oder wenig gekannte Oberfläche von Längs- und Querlinien gegittert. Von den Längs- linien treten zwei besonders st'.irk liervor und erscheinen ;ils zwei scharfe, gleich starke Kiele. Sie sind wahrscheinlich schon auf den obersten zw ei Umgängen entwickelt und verlaufen gleichmässig über die vier jüngeren. Sie fidlen auf den älteren Umgängen etwas unter- halb, auf dem jüngsten freien etwas oberhalb der Mitte. — Über diesen Kielen verlaufen noch längs der Nath einige (höchstens 3) feine Längslinien, unter den Kielen bleibt auf den alteren Unigaugen nur noch eine Längslinie sichtbar, der letzte Umgang aber zeigt (Kren noch über zehn, von denen die oberste etwas stärker ist und entfernter steht, die übrigen aber feiner und gedrängter erscheinen. In den Zwischenräumen, welche zwischen allen diesen Längslinien bleiben, erscheinen dicht gedrängte, sehr feine, aber dem blossen Auge noch erkennbare Querlinien. Sie wenden sich von der Nath gegen die Kiele zu geradlinig nach rückwärts, laufen zwischen den zwei Kielen geradlinig herab und zeigen sich unterhalb derselben zwischen je zwei Längslinien sanft bogenförmig gekrümmt und zwar in der Mitte nach rückwärts gezogen. Von einem Pleurotomarien- Charakter ist nichts zu erkennen. Die Mündung ist eiförmig, oben zugespitzt, nach unten stark ausgezogen, sie beträgt 2/5 der Höhe des Gehäuses. Die Spindel ist gerade, ziemlich dick und von einer dünnen Ausbreitung der Innen- lippe bedeckt, welche keine Spur einer Nabelspalte frei lässt. Länge G1/^, Breite 4, Höhe der Mündung 3 Wr. Linien. Vorkommen. Im gelbgrauen unteren Liaskalk (Psilonoten- Bank des Lias a Q uenstedt's) zu Wal den heim im Elsass zusam- men mit Lima succincta Schloth sp., Ammonites Johnstoni Sow. u. s. w. Selten. Diese Art gehör! einem durch die gerade verlängerte Spindel iiul die Oberflächenzeichnung charakterisirten Typus an, der vor- zugsweise den Ablagerungen der Lias- und Jura-Periode eigen zu sein scheint. Goldfuss und A. \\ inner haben eine Anzahl derartiger Formen unter die Gattung Turbo gebracht, wie Turbo venturio Mün st., Turbo venustus M ü n st. u. v. a. — - Unter tertiären und lebenden Turbo Arien und Trochoideen überhaupt, linde ich aberkeine Mollusken-Arien aus SecundSr-Ablagerung'en. 271 Art mehr, die diesen Typus in die jüngeren Schöpfungs-Epochen noch fortsetzen würde. Eher findet man nahe stellende Formen unter den von Reeve heschriehenen Arten von Littorina. Man hat mehrere Versuche gemacht, diese Artengruppe unter einem beson- dern Gattungsnamen abzuscheiden. d'Orbigny hat 1850 (Prodrom. pal. I, pag. 270) und 18o2 (Cours element. II pag. 30) mehrere solcher jurassischer, einerseits an Turbo, andererseits an Purpura erinnernder Arten unter dem Namen Purpurina zusammcngefasst und dann im letzten unvollendet gebliebenen Bande der Paläontologie francaise (Terrain jurass. Taf. 329 — 331) einige derselben abgebil- det und hier auch noch weitere Arten zugefügt, die er einige Jahre zuvor als Turbo - Arten bezeichnet hatte. Herr E. Piette unterzog im Bull. soc. geol. 1 8 ö <3 , XIII, pag. i>87, diese d'Orbigny- sche Gattung Purpurina einer näheren Kritik und beschränkte ihren Begriff. Wie Piette berichtet, haben die Herren Morris und Lycett einen Theil jener ehedem zu Turbo gezählten Formen, denen auch Littorina Schimperi sieh anreiht, unter dem Gattungs- namen A berl ya vereinigt. Eine solche Gattung linde ich indessen nirgends anders als bei Piette erwähnt und es scheint, dass Morris und Lycett von ihrer Ansicht seither selbst wieder abgekommen sind. Piette erkennt ihr keine selbstständigen Gattungscharaktere zu, sondern bringt die dahin einschlagenden Arten zu Littorina, was zumal auch mit der Ausdehnung, die Deshay es dieser Gattung im Traite elementare Taf. 68, 69 gibt, gut übereinstimmt. - Die von Prof. Beuss in den Sitznngsber. 1860, pag. 273 beschriebene und Taf. 7, Fig. 3 abgebildete Littorina sulcosa hat in Mündung, Spindel und allgemeiner Schalenform ziemlieh viel Ähnlichkeit mit der Art aus dem Lias des Elsasses, nur die Sculpfnr der Oberfläche ist eine ganz andere. Die Beuss'sche Art ist aber eine echte Litto- rina, wie Reeve (Conch. iconic. Gattung Littorina) deren mehrere abbildet. Nach H. und A. Adams würde sie einem von Littorina nur durch unbedeutende Charaktere verschiedenen Snbgenus Melaraphe Meg. angehören. Zu Turbo im Sinne von Reeve und von Adams gehört die Elsasser Art jedenfalls nicht. Ihre Stellung unter Littorina ist freilich vielleicht nur eine vorübergehende, doch lässt sich, da der Mund- rand nicht vollständig erhalten ist, die Frage einstweilen nicht vollständiger lösen. 27 2 Rolle. Über einig*- nein- oder wenig gekannte 4. Dclpliiniila longispinn 1 1 •» I • •• Fig. 4. Gehäuse niedergedrückt, scheibenförmig, oben flach oder doch nur sehr schwach und stumpf kegelig. Umgänge 4, fast vollkommen cylindrisch, nur gering von oben nach unten und aussen nach innen zusammengedrückt, am Ramie der Oberseite gekielt. Kiel stark vor- tretend, gerundet, mit langen spitzen, gegen vorn und oben gerich- teten Dornen besetzt. Dornen 7 oder 8 auf dem letzten Umgange, von oben nach unten zusammengedrückt, auf der Vorderseite canal- förmig ausgehöhlt, auf der Hinterseite gerundet , Nath der oberen Umgänge flach und vom Kiele bedeckt, am letzten Umgange tief und cänalformig eingesenkt. Der letzte Umgang steigt rascher hinab als die früheren und steht von der Nath des vorletzten ziemlich stark ab. Oberseite der Umgänge flach, glatt; eine schwach eingedrückte Linie verläuft auf dem letzten Umgange dicht über dem Kiel. Anwachs- streifung deutlich, von der Nath in sanftem Bogen zurück und zum Kiel wieder vorwärts gehend. Unterseite gewölbt. Unter dem Kiele rerlaufen zwei dicke gerundete, mit starken Knoten besetzte Längs- rippen, sie liegen einander näher als dem Kiele. Im Innern des Nabels zeigen sich noch Spuren zweier anderer sehr flacher Rippen. Mündung gerundet, fast kreisrund, etwas weniges nach unten und einwärts zusammengedrückt. Keine Spindel. Nabel sehr weit, etwa gleich weit mit der Mündung. Höhe 4y2, Breite T1/** Höhe der Mündung 3i/2 Wr. Linien. Vorkommen. Im oberen Jura von Natthe im, Württemberg. Diese neueSpecies hat grosse Verwandtschaft mit zwei anderen des oberen dura, die Buvignier aufgestellt hat und die d'Orbigny wie ich glaube, mit Unrecht vereinigt. Delphinula stellata Buv. Stat. geol. de la Meuse 1852, pag. 35, Taf. 24, Fig. 37—39. ( Turbo substellntus d'Orb. part. Pateont. franc. Terr. juras. T. II, pag. 3«2, Taf. 337, Fig. 4, 5) unterscheidet sich durch ganz glatte aller Rippen entbehrende Unterseite, die Form der Dornen, den Mangel der eingedrückten Linie oberhalb derselben u. s. w. Delphinula serrula Buv. Stat. geol. pag. 35, Taf. 24, Fig. 26 bis 29 {Turbo Emylius d'Orb., T. substellahis d'Orb. part. Ter. juras. II, pag. 302, Taf. 337, Fig. 2, 3 und G) hat unterhalb des Kieles sechs schuppig-körnige schmale Rippen, von denen die oberste Mollusken-Alten aus Secundär-Ahlagerungen. 273 die stärkste ist. Im übrigen ändert diese Art nach Buvignier's und (TO rb ig ny's Darstellung ziemlich weit ab. Buvignier bildet ein kreiseiförmiges Exemplar mit stumpfem Scheitel und sehr engem Nabel ab. Diese drei in Gehäuseform, Rippen- und Dorn enbil düng und Weite des Nabels ziemlich weit von einander abweichenden Arten haben alle wesentlicheren Charaktere gemeinsam. Sie stimmen namentlich darin überein, dass sie in der Jugend stark abgeplattete Umgänge oder doch nur ein sehr niederes stumpfes Gewinde haben. Von der Abweichung in der Mündungsform bei d'Orb igny'sund B u vignier's Abbildungen sehe ich ab, da diese mehr oder minder idealisirt sein mögen. Bei meiner Art ist namentlich die Anwachsstreifung eine ganz andere, und ich möchte darauf hin besonders die Mündungs- form der Buvignier'schen Taf. 24, Fig. 29 mit ihrer auf der Oberseite convex vorgezogenen Aussenlippe in Zweifel ziehen. Ich zähle diese Arten mit Buvignier zu Delphinula im Sinne vonLamarck, Deshayes und Reeve. Sie schliessen sich eng an zwei Arten aus den Pariser Eocän-Schichten an, Delphinula cal- car Lam. und D.Regleyana Desh. (Desh., Coquilles foss. Paris II, pag. 202, 203, Taf. 23, Fig. 7, 8, 11, 12). Allgemeine Gehäuse- form, Gestalt (\er Dornen, Weite des Nabels, Mangel einer Spindel, alles das wiederholt sich bei ihnen mit grosser Übereinstimmung. Ähnliche Arten, z.B. D. imperialis Ileeve, D.formosa Reeve, D. aculeata Reeve u. a. (Reeve, Conchol. icon. Gattung Delphi- nula Taf. I) leben jetzt an den Philippinen. Diese Arten verbleiben bei den neueren Conchyliologen nach Ausscheidung der durch den verdickten Mundsaum ausgezeichneten Liotia-Arten bei den eigentlichen Delphinulen, Delphinula Lam., Angaria Bolten (H. und A. Adams, Gen. Rec. Moll. I, p. 411). Gerade diese eigentlichen Lamarck'schen Delphinulen hatte d'Or- bigny (Paleontologie francaise, Terr. cret. Tome II, 1842, pag. 208) zu Turbo gestellt und nur die Liotien unter Delphinula behalten. Da die Gebrüder Adams unstreitig mehr Gelegenheit hatten", die Anatomie der Thiere zu berücksichtigen als d'Orbigny, so dürfte ihre Auffassung wohl die richtigere sein. Leider stehen mir keine jurassischen Delphinulen mit ganz voll- ständiger Mündung zur Verfügung, um die Identität der Gattung vollkommen erweisen zu können. 274 Rolle. Über *- i : i i ^ < - neue odei wenig gekannte 5. Dolphinula crenocarina Holle. Fig. 5. 18U8. Trochus aequilineaius (G o I d f.) var. Quen s I e tl t. Der Jura pag. 773. (part.)Taf. 95, Fig. 14 (nichl Goldfuss). Gehäuse kegelförmig, mit spitzem Gewinde und 6 — 7 kantig- gewölbten und stark gekielten Umgängen. Kiel lamellenartig For- springend, etwas naeh oben gerichtet, scharf, sägeförmig gezähnt, Zähne 18 — 20 auf dem letzten Umgange, von oben nach unten zu- sammengedrückt, auf der Vorderseite ausgehöhlt, auf der Hinterseite gerundet. Der obere Thei! der Umgänge von der Nath bis zum Kiel ist glatt und eben, gegen den Kiel zu selbst etwas eingedrückt. Unterseite schwach gewölbt, mit vier gekörnten Rippen unterhalb des Kiels. Rippen ungleich, die zweite am stärksten entwickelt. Mündung rundlich, Aussenlippe an ihrer dem Kiel entsprechenden Mitte kaum merklich hervorgezogen. Spindel gerade, von der Innenlippe bedeckt. Nabel verschwindend eng und von (]cv Innenlippe verdeckt. Länge 5y4, Breite 5y4, Höhe der Mündung 2*/4 Wiener Linien. Vork oin inen. Im oberen Jura vonNattheim in Württemberg Professor Quenstedt bat diese Form bereits von Nattheim abgebildet , sie aber unrichtig gedeutet. Trochus aequilineatus Gold f. von Nattheim ist eine ganz andere Art. Von der Fig. 4 abgebildeten I). longispina und von D. stellain B u v. weicht crenocarina in der allgemeinen Schalenform, in der Nabel- und Spindelbildung so weit ab, dass man fast Bedenken tra- gen mi'icbte, sie auch nur der gleichen Gattung zuzuzählen. Indessen steht sie der 1). serrata zu Folge Buvignier's Abbildung doch in der Form der Mündung, des Kiels und i\^v Zähne schon so nahe, dass nur ihr spitzes Gewinde und ihr nicht nur wie hei serrula stark verengter, sondern fast ganz verwachsener Nabel sie trennt. Wollte man den Unterschied in der Gestalt des Nabels auch als blossen Varietäten-Unterschied deuten, so bliebe immer noch der in der Gestalt des jungen Gehäuses, der jeden Gedanken an Identität der Arien ausschliesst. Von den in Reeve's Conchol. icon. abgebildeten Del phinula- Arten stimmen mit D. crenocarina am nächsten Delphinula muri- cuta Reeve (Taf. 4, Fig. 18) und D. radial n Kien er (Taf. 5, Mollusken-Arten aus Secundär-Ablagerungen. Fig. 24) überein; beides Arten des indischen Meeres, von einiger- massen ähnlicher Gehäuseform und ziemlich verengtem Nabel. 6. Cardin m stiriacam Rolle. Fig. 6. Gehäuse herzförmig-kugelig, aufgebläht, wenig schief, fast gleichseitig, mit vorstehendem, etwas eingebogenem Wirbel. Oberfläche bedeckt von flach erhöhten , gerundeten concen- trischen Kippen, zwischen denen entsprechend vertiefte, nur wenig schmälere Furchen verlaufen. An der Vorderseite bemerkt man einige feine Radialstreifen. Die Zahl der Rippen einer 2'2 Linien langen Schale beträft etwa 8 oder 9; der Wirbel scheint fast glatt zu sein. Vorkommen. In einem rothen, feinkörnigen, dichten, oft mit weisser Kalkspathmasse gemengten Kalkstein in der sogenannten Fuchsgrube am westlichen Fusse des Ursula-Berges bei Wi n dis c h- Gratz in Untersteiermark. Weiter östlich in Kärnten hat ßergralh L i pol d in demselben Kalksteinzuge Ammoniten gefunden, die nach ßergrath von Hauer auf Klaus-Schichten (mittleren braunen Jura) deuten. Jedenfalls lie<:t dieser Schichtenzug im Hangenden des Dachstein-Kalkes. 7. Tancredia apicistria Rolle. Fig. 7. Gehäuse quer verlängert, eiförmig-dreiseitig, flach gewölbt, fast gleichseitig, mit sehr gleichmässig breit gerundetem Unterrand. Am Wirbel mit sehr feinen und regelmässigen, nur unter der Loupe erkennbaren concentrischen Linien bedeckt, auf der übrigen Schale glatt oder mit schwachen Anwachslinien versehen. Vorderseite gerundet, Wirbel fast genau in der Mitte, schwach nach vorn gewen- det; vor ihm eine ziemlich starke Ligamentstütze. Hinterseite. längs einer vom Wirbel nach hinten und unten verlaufenden stumpfen Kante schief abgestutzt. Länge 5 Wr. Linien. Vorkommen. Im gelbgrauen Kalksteine der Rosenau bei Tübingen zusammen mit Ammonites Johnstoni Sow. und anderen Fossilien der untersten Liasschichten. 4 / {} Rollt1. Über einig«1 neue oder wenig gekannte 8. Astarte nummulus Rolle. Fig. 8. Lucina obliqua (Goldfuss), Qaenstedt der Jura, pag. 7G4, Taf. 93, Fig. 32 (nichl Goldfuss). Gehäuse fast gleichseitig, von gerundetem, etwas dreiseitigein, fast quer- elliptischem Umriss, flach gewölbt, mit breitem, stumpf gerundetem, kaum merklich nach vorn gewendetem, in der Mitte des Schlossrandes gelegenein Wirbel. Oberfläche glatt, mit schwachen Andeutungen von concentrischen Anwachsringen. Ihre Länge (von vorn nach hinten) beträgt 7*/4 Wr. Linien. Eine glatte flache Art, der tertiären A. Benheliusana Ny st. ähnlich, aber mehr in die Quere gezogen, Wirbel minde'r verlän- gert. Die von Quenstedt aus derselben Schichte von Nauheim abgebildete Form ist etwas weniges rundlicher, scheint aber sonst ganz die gleiche zu sein. Lucina obliqua Goldfuss, ebenfalls von Nauheim (Petr. Germ. II, pag. 228, Taf. 146, Fig. 14), ist nach Beschreibung und Abbildung etwas ganz anderes, nämlich eine Lu- cina und ich sehe nicht ein, wie Prof. Quenstedt zur Vermuthuug kommt, die Gold fuss'scheZ/ucma könne eine Astarte sein. Astarte ambigua Buvignier (Stat. geol. du Dept. de la Meuse, pag. 18, Taf. lö, Fig. 34—36) aus dein Portlandkalk von Bar ist ähnlich, aber ungleichseitiger und stärker in die Quere verlängert. Vorkommen. Verkieselt im oberen .Iura (Korallenkalk) von Nauheim, Württemberg. 9. Anomia filosa Bolle. Fig. 9. Gehäuse dünnschalig, ungleichseitig, rundlich-eiförmig, nieder- gedrückt, unregelmässig flach gewölbt, Wirbel viel stärker gewölbt, feinblättrig, perlmutterartig glänzend. Oberfläche mii zahlreichen sehr feinen, auf dein älteren Schalen- theile nur unter einer starken Loupe erkennbaren, durch Anwachs- streifen oft wellig hin und her gebogenen Radialstreifen, die vom Wirbel zum Unterrand entweder gar nicht oder nur sehr unbeträcht- lich an Zahl, aber merklich an Stärke zunehmen. Bisweilen sieht man gröbere und feinere Streifen alterniren. Auf dein Wirbel ist diese Radialstreifung s'> äussersl fein, dass die Oberfläche hier dem Mollusken-Arten ans Secundär-Alilagerungen, £ ( t blossen .Auge fast glatt und glänzend erscheint Ausser diesen Radial- streifen und den hie und da sie kreuzenden und ablenkenden feinen Anwachsstreifen verlaufen über die Schale auch noch einige flach erhabene concentrische Runzeln in verschiedenen Abständen von pinander. Die beiden Seiten der Schale, namentlich die Hinlerseite sind glatt und ohne alle Spur von Radialstreifen. Beiderseits des Wirbels verläuft ein kurzer gerader Schloss- rand. Er geht an der Vorderseite ohne Bildung eines Ohrs gerundet in die übrige Umfangslinie über, an der Hinterseite zeigt sich ein deutliches stumpfwinkeliges, nicht gebuchtetes Ohr. Das abgebildete Exemplar hat vom Wirbel zum Unterrand 4y8 Wr. Linien. Vorkommen. Nicht selten in einem festen dunkelgrauen Kalkstein, der wahrscheinlich der Trias angehört, an der Südseite des Misslingthaies , unterhalb der Kirche St. Agatz, eine Stunde nordwestlich von Missling bei Windisch-Gratz, Untersteiermark ; zusammen mit Nucula, Natica u. s. w. Diese Form ist zur Zeit weder nach Formation, noch nach Gat- tung oder Art vollkommen scharf festzustellen. Nichts desto weniger veranlasst mich ihre sehr ausgezeichnete Schalensculptur und der Umstand, dass ich sie selbst in einer nicht weiter paläontologisch charakterisirten Alpenkalkschichte gefunden habe und sie sonach zu dessen Deutung später noch wesentlich beitragen könnte, ihr eine besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. Position omya Chirac v. Buch und Anomia alpina Winkler habe ich wiederholt mit der steierischen Anomia fihsa verglichen, erstere Art würde auf untere Trias, letztere auf unteren Lias deuten. Ich kann sie indessen weder der einen noch der andern mit Bestimmt- heit zutheilen. Winkler's Beschreibung der Anomia alpina (Winkler, die Schichten der Avicula contoria 1859, pag. 5, Taf. I, Fig. 1) passt wohl auch auf das mir vorliegende Fossil, ist aber zu allgemein gehalten und daher ungenügend, um auf eine Identität schliessen zu lassen. Das steierische Fossil zeigt vielmehr in die Augen fallende Merkmale, die man in Winkler's Abbildung und Beschreibung vermisst. Posidonomyu (7arac(\. Mauer. Denkschr. d. Akad. Bd. II, Taf. I, Fig. 9; Taf. 3. Fig. 12) hat nach Abbildun- gen und nach Exemplaren des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes gröbere Streifung und wird viel grösser. Noch kommen auch manche Hinnites- ^1 ^ (S I! o i l c. Über einige neue n//, /. D craioca/rüia Ifo/lr . ff. Cardium sleriacum Holle /. Y'iir/rrt ///// r//j/c/,\///// l/////r tf. ./s/t/r/r /////// /////l//.r ll. Die Schleimhaut des Jacob so loschen Organs besitzt ein Plimmerepithelium, welches scharf begrenzt an der Mündung des ,1 acobson 'sehen Organs aufhört und im St en so n 'sehen Gan^ durch ein geschichtetes Pflasterepithelium ersetzt wird. Über »las Jacob son'sche Organ <\<^ Schafes. 281 6. Das Epithelium lies Jacobson'schen Organs wird durch zweierlei Zellen constituirt. Die von der einen Art sind Flimmer- zellen, welche deutliche Flimmerbewegung zeigen. Die anderen, ner- vöse Endapparate (Riechstäbchen), welche mit jenen der Regio olfactoria vollkommen übereinstimmen, und an ihrer Endfläche, wie diese, zwei spitze Körperehen (Riechhärchen) trügen. 7. Die Flimmerzellen stehen durch ihre nach unten gerich- teten Fortsätze mit den elastischen Elementen der Schleimhaut in Verbindung. 8. Die nervösen Elemente derEpitheliidsehicht (Riechstäbchen) hängen durch ihre Fortsätze, welche spindelförmige, kernhaltige; Anschwellungen zeigen, mit i\vn Olfactoriusröhren zusammen und bilden deren peripherische Endigungen. 9. Die Riechstäbchen sind vorzüglich an der drüsenlosen Schleimhautpartie vorhanden, wiewohl sie auch an den übrigen Theilen nicht ganz fehlen. 10. Die Regio olfactoria des Schafes ist stets mit einer Schichte von dicklichem Schleim überzogen und zeigt niemals Flim- merbewegung, auch sieht man nichts von Flimmerhärchen und Riech- härchen an der Oberfläche. Wenn jedoch jene Schleirnscbicht durch Maceration in der Moleschott'schen starken Essigsäure-Mischung entfernt ist, kann man sich überzeugen, dass die Epithelialschicht aus Epithelialzellen, welche wie die Flimmerzellen mit Härchen besetzt sind, und aus Riechstäbchen, welche je zwei Riechhärchen tragen, besteht. 11. Das Pigment der Zellen, der Bo wmann'schen Drüsen, welches die gelbe Färbung der Regio olfactoria verursacht, scheint fettiger Natur zu sein und kann durch Maceration in der Mole- schot t'scben starken Essigsäure-Mischung ausgezogen werden. 12. Eine Vergleichung des feinen Baues der Schleimhaut der Regio olfactoria mit jenem der Schleimhaut des Jacob son'schen Organs ergibt: a) Dass beide Schleimhäute sowohl von Olfaetorius- als Trige- minusfasern versorgt werden. b) Dass die Epithelialschicht beider Schleimhäute aus Flimmer- zellen und Riechstäbchen zusammengesetzt wird, mit dem Unter- schiede jedoch , dass diese Elemente an der Regio olfactoria etwas grösser sind als im Jacob s o n'schen Organ, und dass die Flimmer- 282 Balog-Ii. Über ihis Jacob so iTscIie Organ des Schafes. zellen im Jacobson scheu Organe eine deutliche Flinunerhoweirunff ö od zeigen, während die mit derselben Formel völlig identischen Zellen an der Regio olfactoria keine Flimmerbewegung erkennen lassen. c) Die ßowm ann'schen Drüsen Her Regio olfactoria finden sich in der ganzen Flache so ziemlich gleichmässig verlheilt. Die Drüsen im Jacob so n'schen Organe kommen nur im Dru- senwulste vor und münden ausschliesslich im Grunde jener Furchen, welche zu beiden Seiten des Drüsenwulstes vorhanden sind. (I) Die Zellen der Drüsen der Regio olfactoria sind röthlich- gelb pigmentirt, jene des Ja cobson'schen Orgaus hingegen farblos. 13. Bei der grossen und wesentlichen Übereinstimmung des Baues bei den Schleimhäuten muss somit vom anatomischen Stand- punkte aus das J a cohso n'sche Organ entschieden für einGer u chs- organ erklärt werden. 8 tei nda ch n er. Beiträge zur Kennlniss der Gobioiden. !<*$)} Beiträge zur Kennlniss der Gobioiden. Von Franz Steindarbner. (Mit I Tafel.) (Vorgelegt in der Sitzung der matliem.-naturw Classe vom 12. Juli 1860.) Genus: GOBIUS Artedi. In dem zehnten Bande der »Reports of Exploration» and Surveys to ascertain the most practicable and economical Route for a Railroad f'rom the Mississippi River to the Pacific Ocean, General Report lipon Fishes" Seite 126, gibt der gefeierte ameri- kanische Ichthyologe Girard eine Charakteristik des Geschlechtes Gohius und nimmt in dieselbe das Vorhandensein von Cycloidschuppen und den Mangel von Schuppen an der Oberseite des Kopfes als Haupt- merkmale dieser Gattung auf. Hätte Girard, welcher Artedi aus- drücklich als Begründer der Gattung Gobius angeführt, inArtedi's und seiner sämmtlichen Nachfolger ichthyologischen Werken die Charak- teristik dieses Geschlechtes nachgeschlagen, oder hätte er, was noch sicherer zum richtigen Ziele geführt haben würde, jene Arten unter- sucht, welche seit mehr als ZAvei Jahrhunderten ununterbrochen bis auf die neueste Zeit als typische Formen der Gattung Gobius, z. B. Gobius paganellus, jozo , cruentatvs , niger etc. (denen daher für immer der Name Gobius erhalten bleiben niuss) betrachtet wurden, und sodann nach den gemeinsamen Merkmalen dieser typischen Arten den Begriff der Gattung Gobius von Neuem festgesetzt, so würde er sehr waln scheinlich Artedi's Gattung Gobius, mag sie nun im wei- teren oder engeren Sinne genommen werden, nicht jene Definition gegeben haben, die man in dem oben citirten Bande der Reports of Exploration» etc. findet. Denn schon in Artedi's Werke über die Genera der Fische heisst es bezüglich der Beschuppungsweise der Gobien: „XXIII. Sit/.!), d. mathem.-naturw. Ci. XLII. Bd. Nr. 23. 20 284 Steindachner. Genus. Gobius : Squamae asperae" etc. (s. Pietri Artedi Sueci Ge- nera Piscium emendata et aucta a Johanne Julio Walbaum, Ichthyo- logiae pars III. Stile 189 oder in der älteren Linne'schen Ausgabe desselben Werkes 17,58, Ichthyologiae parsIII. Seile 28); in ,,Zoo- phylacü G von o v ia u i fascic. L, exhibens Animalia Quadrupeda, Anvphibia atque Pisces etc. Lugd. Batav. IT'.Mi" findet man auf S. 81 folgende Stelle: „Genus Gobius. Corpus oblongum . . . squamae tenues, scabrae etc. und in Pallas Zoographia Russo-Asiatica Bd. II. S. 149 heisst es : „Genus Gobius squamis subangulatis, crenulatis." Auch keiner der neueren Ichthyologen wie Agassiz, Bona- l>;i rt e,C u v.,V alen c, Richards., Bleeker etc. dachte daran, die Gobien alsRundschupper zu definiren; sie nahmen vielmehr entweder, wie die älteren Zoologen, das Vorhandensein von Kammschuppen mit unter die Hauptmerkmale der Galtimg Gobius auf, und betrachteten daher die rundschuppigen Arten (falls sie solche überhaupt gekannt halten) als Ausnahmen von der Kegel, oder Messen die Art und Weise der Beschuppung unerwähnt, wie z. B. Cu v., Valenc, indem sie dieselbe nicht als ein charakteristisches Gattungsmerkmal erkennen wollten. Glaubt Girard die von ihm in Californien aufgefundenen beiden Arten Gobius Newberri und Gab. lepidus Gir. wegen des Vorhanden- seins von Cycloidschuppen, die sich auch hei einigen wenigen der von Cuv., Valenc. im zwölften Bande der Histoire Naturelle des Poissons beschriebenen Gobien (z. B. Gobius caeruleopunctatus Kuppel = Gab. pavoninus E h r e n b e r g) linden, wegen derSchup- penlosigkeit der Oberseite des Kopfes und der massigen Grösse ihrer Mundspalte (welche letztere Eigenschaften übrigens auch hei kamm- schuppigen Gobien nicht selten getroffen werden, z. B. hei Gobius batrachoeephalus Pal I.. G. nudieepsVX.) von den kammschuppigen Gobien generisch trennen zu dürfen, so muss für erstere Rundschup- per ein neuer Gattungsname z. B. Cyclogobius gewählt, nicht aber eine Bezeichnungsweise in Anwendung gebracht werden, die mit allem Hechte einer andern Gruppe der Gobioiden gebührt ')• Ich würde wenigstens, nach Untersuchung einer grossen Anzahl von Gobien auf Grund der Beschuppongsweise eine Trennung der- >i Da liili chis Genus Gobius im Sinne Girard's annahm , vereinigte er die kamm- schujipigen Gobien tu einem eigenen Geschlecht«, welches im- Ctenogobius (s. Proc. Philadelphia 1888) nannte und das von Bleeker mit Recht, wie ich glaube, als S\i yiuum vom Geschlechte Gobius Auct. nee Girard angeführt wurde (s. Bleeker's Befrage zurKenntniss der Gobioiden. 281) seilten in mehrere Geschlechter nicht rechtfertigen zu können glauben, da sieh in dieser Beziehung ausserordentlich mannigfaltige Verschie- denheiten und zahlreiche Übergänge von einein Extrem zum andern nachweisen lassen, und das Vorhandensein von ctenoiden oder cycloiden Schuppen oder die gänzliche Schuppenlosigkeit überhaupt mit anderen wesentlichen Unterscheidungsmerkmalen (die z. B. in der Art der Bezahnung in Verbindung mit der Lage der beiden Dor- salen, der allgemeinen Körpergestalt etc. liegen), nie ausschliesslich zusammentrifft und umgekehrt. (Vergleiche in dieser Beziehung die Arten der Gattung Gobiodon K. v. 11 as. Bleeker.) Wie sehr die Art der Beschuppung an sehr nahe verwandten Arten, die also in allen übrigen wichtigen Merkmalen die grösste Übereinstimmung zeigen, zu variiren im Stande ist, zeigen deutlich viele Gobien Europa's, hei denen man, zahlreicher Übergänge nicht zu erwähnen, bald aj die Oberseite des Kopfes, den Nacken, die Kehle und die Caudalflossenbasis (oder zuweilen nur einige der soeben angegebenen Körpertheile) mit cycloiden, den übrigen Körper dagegen mit ctenoiden Schuppen (Zähnchen der Schuppen in 1 oder 2 Reihen) bedeckt, bald b) die Oberseite des Kopfes oder den ganzen Kopf mit oder ohne Ausnahme der Kehle, ferner den Nacken, unbeschup p t iindet , während der übrige Körper grössere und kleinere Kamm- schuppen trägt — , bald aber e) sämmtliche Schuppen des Körpers durch ihre ausserordentlich geringe Grösse ausgezeichnet antrifft '). Es scheint mir hiedurch einerseits, und zwar durch u) der Übergang zu den nur mit Rundschuppen bedeckten und anderseits durch b) und c) Tier zu den unbeschuppten Gobius-Avten Auct. nee Gif. vermittelt zu sein, die also, insoferne sie alle übrigen wesent- lichen Merkmale des typischen kammschuppigen Gobien besitzen, Systematis naturalis Pisrium Tentinneii); wenigstens spricht G i I I's Beschreibung des (ieims Ctenogobius für B 1 e e k e r's Meinung. Auffallend ist übrigens fi i 1 1 "s Bemer- kung (s. Archiv für Naturgeschichte, T r o s c h e l's Bericht über die Leistungen in der Ichthyologie des Jahres 1858, p. 84 des 2S. Jahrganges), dass zu diesem seinem Genus Ctenoffobius oder zu einer nahe verwandten Gattung Gobius flavimanus (welchen (im. Val. zur Gruppe der Awaous gerechnet haben würden) und einige andere japanesische und chinesische Arten gehören mögen. Welcher Gattung sind nun die zahlreichen schon längst bekannten europäischen Arten beizuzählen? Wahrscheinlich kalt Gill dieselben für Rundschupper. ') Von Gobius platyrostris Pallas sagt Kessler, dass der freie Rand der Schuppen hei grösseren Exemplaren entweder ganz glatt oder doch nur in der Mitte mit ganz kleinen Zälinchen besetzt ist; also nach dem Alter variirt die Art der Beschuppung, vielleicht auch nach dein (ieschleclite (?). 20* 2 (S O S t e i n (1 a c h n f r. wie dieses z. B. hei Girard's sogenannten cycloiden Gobien oder Gobiosomen (noch T rose hei 's Jahresberichten im Archiv für Natur- geschichte, 25. Jahrgang, 4. Heft) wenigstens nach ihren Diagnosen derzeit1) vermnthet werden muss, in einem natürlichen Systeme von der Gattung Gobias Anct. nicht generisch getrennt werden sollten. Bei dieser Gelegenheit sei zugleich erwähnt, dass der durch viele Jahre hindurch für schuppenlos erklärte, im schwarzen, adriatischen und mittelländischen Meere lebende Gobiit* pellucidus Xss man, da letztere bis jetzt noch nicht aufgefunden werden konnten, nur künstliche Gattungen schuf, . Oplop. corpore elongato, valde compresso, altitudine 5- G runer t, J. A., Archiv der Mathematik und Physik. XXXV. Theil, 1. Heft. Greifswalde, 1860; 8»- G \ um asi ii m, k. k. Staats-, zu Brunn, Programm für das Studien- Jahr 1860. Brunn, 4°- Institut, k. k. militärisch-geographisches: Das ös ter reich isc h e Kaiser th um mit beträchtlichen Theilen der angrenzenden Staaten, von Oberst Fallon. Herausgegeben im Jahre 1822 und revidirt 1860 (I bis incl. IX). Generalkarte des Erzherzogtums Österreich ob und unter der Enns vom Jahre 1856 (I und II). — von Salzburg. 1. — des Herzogthums Steiermark. Herausgegeben 1842, berichtigt 1856 (I bis incl. IV). - - des Königreiches Uly — i icn , nebst dem königlich ungarischen Littorale. Herausge- geben 1843 (I bis incl. IV). — der Markgrafschaft Mähren mit den Antheilen des Herzogthums Schlesien. Herausge- geben 1S46, berichtigt 1857 (I bis incl. IV). — der ge- fürsleten Grafschaft Tirol nebst Vorarlberg und dem souverainen 29 8 Fürstenthume Lichtenstein. Herausgegeben 1831 (I — II). - des Regno Lombard o Veneto. Herausgegeben 1838. revidirt 1850 (I bis incl. IV). Special karte des Erzherzogthums Österreich oh und unter der Enns. Herausgegeben 18415 (1 bis incl. 30). — des Königreiches Böhmen. Herausgegeben 1847 bis 185.. (I A. Hainspach in Böhmen und Dresden, 1 B. 2 — 9,10, 11 bis 19. 20—38). — der Markgrafschaft Mähren mit den An- theilen des Herzogthums Schlesien. Herausgegeben 1844 (1 bis incl. 20). — des Königreiches Illyrieu und des Herzog- thums Steiermark nebst dem königlich-ungarischen Littorale. Herausgegeben 1842 (1 bis incl. 37). — der geforsteten Graf- schaft Tirol nebst Vorarlberg. Herausgegeben 1823 (1 bis incl. 24). — des Herzogthums Salzburg. Herausgegeben 1810 (1 bis incl. lö). — der Lombardei (A 2 bis incl. A 5; B 2 bis incl. B (i; C i bis incl. C ti; D i bis incl. D 0). — des Königreiches Venedig (E 1 bis incl. E (3; F 1 bis incl. F 6; G 1 bis incl. G 6; II 2 bis incl. H 4). — von Mittel- Italien I. (C 9, C 12 bis incl. C 14; D9 bis incl. D 14; E H bis incl. E 14; FG bis incl. F 12). — von Mittel-Italien II. {F 13 bis incl. F16; GS bis incl. GM; #10 bis incl. #17: 711, 12, 13 und 17). Karte des Königreiches Galizien und Lodomerien vom Jahre 1824 (1 bis incl. 8). — der europäischen Türkei, nebst einem Theile von Klein-Asien, von Fr. Weiss. 1829 (1 bis incl. 21). Administrativ- und Genera I karte des Königreiches Ungarn von 1858 (I — VIII, Villi, IX — XVI). Comita ts-K arte von Ungarn (Arva-Thurocz, Gran, Sohl, Wie- selburg, Pressburg, Komorn, Liptau, Neograd, Stuhlweissen- burg, Baranya, Beregh-Ugosca, Borsod,' Neutra, Gömör, Tolna, Szaholcz, Saros, Ober-Neutra, Pest, Solt, Csongrad, Szolnok. Unghvar, Abaüj-Torna, Heves, Veszprim, Szathmär, Arad, Pest-Pilis, Ödenburg-Raab, Zala, Zemplin, Eisenburg,, Zips, Bekes-Csanäd, Nord-Bihär, Süd-Bihär, Marmaros, Bars-Honth, Somogy, Trencsin). Strassen-Ka rte von Steiermark, Tirol (Vorarlberg), Böh- men (1 und 2), Lombardei, Mähren und Kärnten (Krain und 296 Küstenland). — von Siebenbürgen (I bis incl. 5), Banat, Croatien und Slavonien. Karte der westlichen Alpen (westliche Alpen, Supplement der westlichen Alpen). Umgebungen von Agram (1 bis incl. 4). Fortsetzung. V bis incl. VIII. — von Brunn (I bis incl. IV.) — von Hermannstadt (1 bis incl. 4). — von Lemberg (I bis incl. IX). — von Wien und Gloggnitz (Umgebungen von Wien, von Klosterneuburg, von Baden, von Gloggnitz nebst Beilüge). Lamare-Picquot, F. V., Recherches nouvelles sur l'apoplexie cerebrale, ses causes, ses prodromes, nouveau moyen preser- vatif et curatif. Paris, 1860; 8°- Land- und forstwirtschaftliche Zeitung, X. Jahrgang. Nr. 30 und 31. Wien, 1860; kl. 4°- Lotos. Zeitschrift für Naturwissenschaften, X. Jahrgang. August und September. Prag, 1800: So- Mi ttheilungen aus J. Perthes' geographischer Anstalt, IX. Heft. Gotha, 1860; 4»- Molin, Raff., Sullo scheletro degli Squali ricerche anatomiche. Con 10 tavole. (Estr. dal Vol. VIII. delle Memorie delPIstituto Veneto.) Venezia, 1860; 4°- Pictet, F. J., Note sur la periode quaternaire ou diluvienne con- sideree dans ses rapports avec Tepoque actuelle. (Tire des archives des sciences de la bibliotheque universelle, Aoüt 1860.) Geneve, 1860; 8»- Beinsch, Paul, Über den Bau und die Entwicklung der Blätter und der Schläuche von Utricularia vulgaris L., so wie über die physiologische Bedeutung der Schlauche dieser Pflanze. Mit 1 Tafel. 4°- — Beiträge zur chemischen Kenntniss der weissen Mistel (Vis cum album L.). Mit 1 Tafel. Erlangen. 1860; 4°- Report of the Commissioner of Patents for the year 1858. Agri- culture. Washington, 1859; 8°- — For the year 1859. Agri- cnlture. Washington, 1860; 8°- Reports of Exploration and Surveys to ascertain the most practi- cable and economical route for a Railroad from the Mississippi River lo the Pacilic Ocean. 1853 — 1856. Vol. XI. Washington, 1855; 4o- 297 Smithsonian Institution, Smithsonian Contributions to Know- ledge. Vol. XI. Washington, 1859; 4°- — Astionomical Obser- vation in the Ärctic Seas. By Elisha Ketil Kane. Washington, 1860; 4°- — The Coleoptera of Kansas and Eastern New Mexico. By John L. Le Conte. Washington, 1859; 4°- - Catalogue of the described Lepidoptera ot* North America. By .lohn G. Morris. Washington, 1860; 8°- — Check Lists of the Shells of North America. By lsaac Lea, P. P. Carpenter, Win. Stimpson, W. G. Binney, and Temple Prime. Washington, 1860; 8°- — Instructions in reference to collecting Nests and Eggs of North American Birds. 8°- — Circular in reference to the degrees of relationship among different Nations. S0- Societas, Begia, scientiarum Upsalensis, Nova acta. Seriei tertiae Vol. II. UpsaÜae, 1856—1858; 4°- -- Ärsskrift utgifven af Kongl. Vetenskaps-Societeten i Upsala. Ista Argängen. Upsala, 1860; So- So ciete Linneenne de Bordeaux, Actes. Tome XX. — 2mc serie: Tome X. 1855 — 1860. - Tome XXII. — 3me serie: Tome II. Bordeaux et Paris, 1860; So- Society, Boston — , of Natural History, Journal Vol. VII. Nr. 1. Boston, 1859; 8°- — Proceedings. Vol. VII. November 1859. — March 1860; 8o- — The Chemical — , The Quarterly Journal. Vol. XIII. 2, Nr. L. July, 1860. London; 8o- — The Boyal Geographica! — , Proceedings. Vol. IV, Nr. IV. London, 1860; So- Verein, naturhistorisch-medizinischer zu Heidelberg. Verhand- lungen. Bd. II, Heft 2. 1860; 8°- — siebenbürgischer, für Naturwissenschaften zu Hermannstadt. Verhandlungen und Mittheilungen. Jahrg. XI, Nr. 1—6, 1860; 8°- — Verzeichniss der Mitglieder des Vereins am Schlüsse 1859/60; 8o- — für vaterländische Naturkunde in Württemberg, Jahreshefte. XVI. Jahrgang. Mit 3 Steintafeln. Stuttgart, 1860; 8°- . Volpicelli, Paolo, Sulla legge di Mariotte sopra un congegno nuovo per dimostrarla nelle sperimentali lezioni e su varie applicazioni di essa. Memoria. (Estr. dagli Atti della accad. de' nuovi Lincei anno 1857—1858—1859.) Borna, 1859; 4<- !08 Weinland, I). F., Der zoologische Garten. Organ der zoologischen Gesellschaft in Frankfurt a. M. I.Jahrgang, Nr. 7 — 12. Frankfurf a. M., 1860; 8»- Wiener medizinische Wochenschrift, X. Jahrgang, Nr. 42 — 44. Wien, 1860; 4»- Zürich, Universität, Akademische Gelegenheitsschriften für 1858 his 1860. Zürich, Luzern, Andelfingen und Frankfurt a. M.. 1858— 1860; 8°- und 4"- 290 MITTHKILUNGEN UND ABHANDLUNGEN. Miitheilung des /lernt Rays ßa//ot, Directors des meteoro- logischen Institutes in Utrecht. Ich habe die Ehre, der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien eine Notiz anzubieten, welche die Bestätigung meiner Ankün- digung in den Comptes Rendus de V academic des sciences de Paris Nov. 1857 enthält, dass zwischen dem Unterschiede der Barometer- höhe, gleichzeitig an verschiedenen Orten beobachtet, und der Stärke und Richtung des folgenden Windes ein inniger Zusammenhang besteht. Aus den Jahren 1858, 1859 und 1860 ist bis heute ebenfalls hervorgegangen, dass, wie dort erwähnt ist, nur dann ein östlicher Wind zu erwarten ist, wenn in nördlicheren Gegenden (für Nieder- land, Groningen und Helder) ein höherer Barometerstand eingetreten ist als in südlicheren (Maastricht und Vliessingen), und dass umge- kehrt ein westlicher Wind an dem nämlichen oder folgenden Tage kommt, wenn in Maastricht das Barometer Morgens 8 Uhr höher steht wie in Groningen. Der Wind war nie über 40 Centim. auf das Quadratmeter, wenn nicht der Unterschied zwischen den genannten Orten 4 Millim. oder mehr betrug, und insbesondere die stärkeren westlichen Winde und Stürme sind immer vorher durch solche oder grössere Unterschiede angezeigt. Ans meinem Werkchen „Eenige regelen voor Weerverandering in Nederland in verband met 6; vgl. auch Pogg. Ann. Ergänzungsband IV). und sehr wünschte ich, dass Amerika die vielen Beobachtungen, welche augestellt werden, publicirte sowie Europa, II :i ; (i ; n n ,. !•. Die Metenritenfall« vom Qiienp-jfonV etc. 30 Die Meteoritenfalle von Quenggouk l>ut dass der Stein nur kurze Zeit vor der Erwerbung gefallen sein könne. Ich verdanke nun die auf diesen Fall bezüglichen Daten so voll- ständig als sie nur irgend zur Bekanntmachung gelangen dürften, der freundlichen Gewogenheit des Herrn Oldham seihst. Sein Sehreiben erhielt ich erst gestern. Es ist datirt von Naini Tal (Neneetal), NW. Provinz Indien, 13. September 1 8 6 0 T Postzeichen Bombay 24. September. Folgende Angaben beziehen sich auf die Erscheinung: Lieutenant Aylesbury von der indischen Marine fuhr den Bassein-Fluss, die westlichste der Stromverzweigungen im Iraw addi- Delta, thalabwärts in einem offenen Boote, des Morgens am 27. Decem- ber 1857. Als er sich nur wenige englische Meilen unterhalb Bassei n befand, etwa um 3 Uhr 30 Minuten Morgens, wurde er von der aus Eingebornen bestehenden Bemannung aus dem Schlafe geweckt. Er ') Sitzungsberichte 1860. Bd. XLI. S. 750, 302 H ■' ' '' ' " " '' '■ |,il' Meteoritenfälle von Quenggouk sah die ganze nördliche Gegend von seiner Stelle aus wie am hellen Tage erleuchtet, und ein Meteor von West gegen Ost unter einem Höhenwinkel über dem Horizont von etwa 40 — SO Grad vorüber- ziehen. Er vergleicht die Gestalt des Meteors mit einem in Flammen stehenden grossen überstülpten Regenschirm. Das Lieht war so blendend, dass den Beschauern die Augen thränten. Am Schlüsse seiner Bahn hörte man einen Schall wie von einer „Monstre" -Kanone, und darnach ein polterndes (rumbling) Getöse, als ob ein Artillerie- train über eine Brücke führe. Capitän Brown, der Deputy commissioner von Bassein hörte sowohl den Knall als das darauffolgende anssergewölmliche Gepolter, und erhielt später drei Steine, welche auf dem Stadtgebiete (town- ship) von Quenggouk aufgelesen waren, etwa 90 Meilen in gerader Linie nördlich von dem Orte, von wo aus das Meteor von Lieutenant Aylesbury gesehen worden war. Birmanische Landleute, welche den Fall beobachtet, hatten die Steine aufgelesen. Zwei der letzteren welche späterhin als genau an einander passend er- kannt wurden, waren etwa eine Meile entfernt von einander gefunden worden. Die Landbewohner von Quenggouk horten den Schall des Auflnllens auf die Erde, einer der Steine schlug 9*/a Zoll tief in das harte Ufer eines kleinen Stromes ein, der andere zwei bis drei Zoll tiefer in einem Reisfelde. Auch das dritte Stück — dasselbe, welches Herr Oldham freundlichst an uns übersandte — war zwar augenscheinlieh ein Stück von derselben Masse, aber schloss doch nicht so unmittelbar an die beiden vorhergehenden an. Es wurde bei einem Dorfe Le-inyet-hna, etwa zehn englische Meilen südöstlich von dem Orte aufgenommen , wo sich die zwei Stücke gefunden hatten. Über den Grund , auf den es fiel, oder wie tief es steckte, fehlen die Angaben. Lieutenant Du ff, dessen Station das Dorf Nga-thaing-kyoung etwa 60 Meilen nördlich von dem Orte der Beobachtung des Lieutenants Aylesbury und 30 Meilen südlich von dem Fallorte Ouenggouk, wurde gleichfalls durch das donnerartige Getöse aufge- weckt, ebenso wie dieses auch die dortigen Bewohner vernahmen. Der Zug des Meteors ging augenscheinlich von SW. nach NO. Eine weitere Nachricht gab Lieutenant llurlock von der In- dischen Marine aus Veranlassung eines Besuches in dem geologischen Museum in Calcutta, und zwar einen Auszug aus seinem Schiffs- bei Bassein in Pegu und Dhurmsala im Pnnjab. ;u)3 Journal (Log) der H. E. I. Comp. Dampffregatte Semiramis: „27. De- cember 1857, um 2 Ihr 25 Min. A.M., nördliche Breite 16° 42' 30", östliche Länge 92° 27'. Gesellen einen grossen leuchtenden Körper mit einem langen Schweif, der nach Osten hinabfiel. Er erschien zuerst wie ein grosser Stern, der aber immer grösser wurde, bis er, wie das Journal sagt, einen grossen leuchtenden Körper bildete, etwa dreimal so gross als der Mond*f. Die Zeit der Erscheinung konnte nicht genau angegeben werden, doch schien sie in der Erinnerung dem Herrn Lieutenant Hur lock vielleicht bis zu drei oder vier Minuten. Aus der Position der Fregatte, dem Tage und der Stunde schloss Lieutenant Hur lock, dass die im Museum aufbewahrten Stücke Theile des Meteors bildeten, welches er vom Verdeck seines Schiffes beobachtet hatte. HerrOldham gibt noch aus dem Gesammtberichte, welchen ihm Oberst Phayre, Commissionär von Pegu, übersandte, die Angabe, dass au jenem Morgen man auch in Henzada das Meteor gesehen, und das Getöse gehört habe, aber keine Zeitbestimmung aufgezeichnet worden sei. Da Lieutenant Aylesbury keine Uhr bei sich hatte, so scheint Lieutenant Hurlock's Bestimmung nach dem „Log" der Semiramis mehr Vertrauen zu verdienen. Herr Oldham sandte auch eine Karte des dortigen Landes- theiles mit Angabe der Beobachtungsorte und der Orte des Falles 304 Hai d i nger. Die Meteoritenfalle von Quenggouk seihst. Ich habe dazu noch den Standpunkt der Semiramis in gleichem Maasse ergänzt, und gebe hier in dein Maasse von 1 : 4.000.000, nach Bergbaus* Karte von Hinterindien (Atlas von Asia bei Perthes 1832) der Schauplatz des Ereignisses: In der freundlichst veranstalteten Sammlung der vorstehenden Berichte , für welche ich meinem hochverehrten Freunde 0 ld harn zu dem lebhaftesten Danke verpflichtet bin, sind noch nicht alle Betrach- tungen erschöpft, welche sich an die Beobachtungen anknüpfen lassen. Einige verdienen noch sogleich hervorgehoben zu werden, wenn auch Manches noch später zu weiteren Schlüssen Anlass geben wird. 1. Nach Lieutenant Aylesbury zog das Meteor nördlich in der grossen Entfernung von etwa 20 deutschen Meilen in einer Höhe von 40—50 Grad von W. nach 0. Dies gibt 16—24 Meilen Höhe. 2. Von der Semiramis aus heisst es nur „im Osten niederge- fallen", alter von ihr aus sah man die allmähliche Vergrösserung, das Herannahen des Meteors aus grosser Entfernung, da doch auch dielange Zeit von 3 — 4 Minuten (diese vielleicht doch überschätzt) angegeben wird. Kam der „Stern" nun aus dem Zenith, oder vielleicht aus WSW.? Wenn er aus ONO. kam, so würde dies die Projection auf der Erdoberfläche in einer Linie etwa von ONO. gegen WSW. geben, aber die Richtung wäre der vorigen entgegengesetzt, weil die Erscheinung allmählich an Grösse zunahm. In Einem Bilde kann man selbst dann die beiden Beobachtungen zusammenfassen, wenn man eine Wendung in der Fallhahn annimmt, die kosmische Be- wegung wäre ursprünglich ONO. — WSW. gewesen, und der letzte Theil in der tellurischen Einwirkung des Gegendruckes der Atmo- sphäre hätte die Richtung von W. nach O. angenommen. Aber auch wenn das Meteor aus hohem WSW. kam, ist eine Bewegung der Bahn, die convexe Seite gegen die Erde gekehrt, unvermeidlich. 3. Die Erscheinung war, nach Lieutenant Hur lock, auf der Semiramis dreimal so gross als der Mond. Das Wort „dreimal" auf die Fläche bezogen, würde bei der Entfernung von etwa 40 deut- schen Meilen vom Fallorte einen scheinbaren Durchmesser des Me- teors von drei Fünftel einer Meile (0*605), auf den Durchmesser bezogen gar von einer Meile (1 -04) gehen , oder in Wiener Fuss ausgedrückt, Grössen von 14.400—24.000 Fuss. 4. Die Richtung von Quenggouk nach Le-myet-hna steht etwa senkrecht gegen den letzten Theil der Meteorbahn. Die Stücke bei Bassein in Pegn und Dhurinsala im Ponjab. 30o lagen bis zwei deutsche (10 englische) Meilen auseinander. Man darf daraus wohl auf ein „Rotiren"' des Meteors schliessen, wodurch die Bruchstücke, und zwar hier durch eine wirkliche Explosion , ein wahres Zerspringen, auseinander geschleudert wurden. 5. Die aufgefundenen Theile waren wirklich Bruchstücke, die an einander passten, die Bruchflächen waren auch nicht überrindet, ein Beweis, dass der eigentliche letzte tellurische „Fall" nicht mehr mit „kosmischer" Geschwindigkeit stattfand. 6. Der Schall wurde noch auf 20 deutsche Meilen Entfernung gehört, auf 40 Meilen Entfernung nicht mehr. Der zweite Fall, über welchen Herr Oldham berichtet, fand am 14. Juli 1860 Statt, etwa um 2 Ihr 14 Minuten Nachmittags, bei Dhuimsala im Punjab (Kangra, 31° 5o' n. B., 77° ö. L. von Green- wich). Ein entsetzliches Getöse machte den Eindruck des Auftliegens mehrerer Minen in dem höher gelegenen Theile der Station. Man hielt es für ein Erdbehen und Alles lief aus den Häusern heraus. Nach dem ersten Knalle folgten mehrere, es wurden bis zu 14 und 16 ge- zählt, die späteren immer weniger laut als die früheren, — vielleicht, bemerkt der Berichterstatter, durch Wiederhall wie beim Donner. Die Zeugen der Erscheinung behaupten aber, es müssen wenigstens vier bis fünf wirkliche Knalle stattgefunden haben. Der erste Knall war lauter als eine Artillerie-Decharge. Während der Zeit der Knall- getöse zitterte die Erde und bebte in Zuckungen. So wurde es beschrieben. Drei verschiedene Augenzeugen sahen eine Feuerflamme von scheinbar zwei Fuss Breite und neun Fuss Länge in schiefer Richtung über die Station ziehen, nachdem die erste Explosion bereits statt- gefunden hatte. Die Richtung wird als von NNW. gegen SSO. ange- geben. Steine wurden an fünf verschiedenen Orten genau in dieser Richtung aufgelesen: es sollen Steine noch an mehreren Orten gefal- len sein, aber es wurden keine Exemplare abgeliefert. Die Steine schlugen einen bis anderthalb Fuss tief in die Erde ein. Männer welche an einem Orte vorübergingen, wo ein Stück gefallen war, gingen hin, um die Bruchstücke aufzunehmen. Ehe sie dieselhen aher eine halbe Minute in der Hand gehalten hatten, mussten sie die Stücke wieder fallen lassen, wegen des intensiven Kältegrades, der ihre Finger des Gefühls beraubte (owing to the intemü-y+of cold. which quite benumbed their fi/ujers). So wird berichtet. Das grösste der 't\ 0(j Haidinger. Hie Meteeritenfälle von Queng-gouk "• 8. w. aufgefundenen Stücke wog vier Mounds Mukee, oder etwa 320 Pf. englisches Avoirdupois-Gewicht. Ein Exemplar aus diesem Falle war bereits auf dem Wege au Herrn Oldlia m, und ich darf hoffen, dass auch uns ein Bruchstück zu Theil werden wird. Es ist übrigens dort schwierig etwas zu erhalten, wenn man nicht bei dem Falle schon an Ort und Stelle ist, weil die Landbewohner selbst alles sogleich zerschlagen und als Arzneimittel verschleppen. Es dürften wohl über diesen Fall vom 14. Juli noch später aus- führlichere Nachrichten und auch Exemplare bekannt werden, da unter andern) auch bereits von den letzteren an Herrn H. v. Schlag- int weit nach Berlin und nach Amerika (wohl an Herrn Professor Shepard)von dem englischen Landes-Commissär daselbst in der Absend uui; begriffen waren. Eine Thatsache von grosser Eigentümlichkeit und Wichtigkeit ist in dem Berichte über diesen Meteoritenfall enthalten, die ange- gebene „intensive Kälte" der Bruchstücke. Aber sie ist allerdings eine Erscheinung, welche ungeachtet des Feuerphänomens eines Feuer- meteors doch nicht ausserhalb der Wahrscheinlichkeit liegt, ja welche bei grossen ganzen Massen erdiger Natur sogar erwartet werden dürfte. Zieht ja doch der kleine Meteorit in seiner kosmischen Bahn unbe- rechenbare Zeiten lang durch einen tief kalten Baum hindurch. Nur im Widerstände der Atmosphäre entwickelt sich Licht und Wärme, aber auch nur au der Oberfläche, bis zur Schmelzung. Bei seiner stärke- reu Wärmeleitung können wohl Massen von Eisen glühend werden, aber selbst in den gewöhnlichen Meteoritenfällen kommen die Steine zwar warm aber keineswegs glühend an, so dass ich schon früher auf diese Ausgleichung der Temperatur der zerschmolzenen Rinde und des tief durchkälteten Innern hinweisen zu dürfen glaubte1). Nebst den beiden Fällen, über welche die vorliegenden Berichte gegeben sind, erwähnt Ol dh am noch eines anderen, der ziemlich um dieselbe Zeit dei Bhurtpore, westlich von Agra stattgefunden, von dem es ihm noch nicht gelang ein Exemplar zu erhalten. Es soll jedoch eines an die Asiatic Society nach Calcutta geschickt worden sein. Es gelang nicht, ausführlichere Nachrichten über den Meteoriten von Assam (Sitzung am 19. Juli 1860, Nr. 3) aufzufinden. • 'I Eine Leitform der Meteoriten. 8. 6. Sitzungsberichte. 1860. Band 40. S. o.M. Planer. Die Gase des Verdauungssehlauches etc. 307 Die Gase des Verdauungsschlauches und ihre Beziehungen zum Blute. Von Prüf. Planer in Lemberg. (Vorgelegt in der Sitzung vom 19. Juli 1860.) Ungeachtet der Bedeutung, welche die Ärzte mit vollem Rechte der im Darmcanale stattfindenden Gasentwickelung beilegen , fand dieser Gegenstand in neuerer Zeit doch keine Bearbeitung. So viel mir bekannt ist, liegen bis nun nebst Marchand's Analysen von abgegangenen Flatus *) nur einige Untersuchungen von Gasen aus dem Darmcanale menschlicher Leichen vor, welche von Magendie und Chevreul2), so wie von Chevillot3) zu einer Zeit vor- genommen wurden, wo die Methode der Gasanalyse noch weit von ihrer gegenwärtigen Exactheit entfernt war und bei welchen noch überdies keine besondere Rücksicht auf die eingenommenen Nah- rungsmitteln genommen werden konnte. Diese Umstände, verbunden mit der praktischen Wichtigkeit der Gasentwickelung im Darmcanale, Hessen schon lange eine Bear- beitung dieses Gegenstandes wünschenswerth erscheinen und bewo- gen mich, von dem gefälligen Anerbieten Prof. Pebal's, der mir die Benützung seines zu Gasanalysen eingerichteten Laboratoriums anbot. Gebrauch zu machen, um einige Versuche über Eutwickelung der Darmgase und ihre Beziehungen zu den Gasen des Blutes anzustellen. I. Die erste vor allen anderen zu lösende Aufgabe bestand in der Bestimmung der in den einzelnen Abtheilungen des Verdauumis- ') Marehand, Journal für praktische Chemie. 2) Berzelius, Lehrluieli der Chemie. ••) (i;i/.. med. de Paris 183;». Sil/1», d. matheni.-naturw. Cl. XLII. lad. Nr. 24. 22 308 Planer. Die Gase des Verdauungsschlauches schlauche« sich bildenden Gase, wobei die möglichste Rücksicht auf die eingebrachten Nahrungsmittel zu nehmen war. Da diese Auf- gabe weder durch Analysen der Danngase von Leichen noch durch Untersuchung aus dem Rectum entleerter Gase Lebender zu lösen war, benützte ich zu diesem Zwecke Hunde, welchen ich durch einige Tage ausschliesslich eine bestimmte Art von Nahrungsmittel ver- abreichen Hess. Dieselben wurden einige Stunden nach ihrer letzten Mahlzeit getödtet, worauf nach Unterbindung der einzelnen Ab- schnitte des Darmcanals , dessen Wände nach Eröffnung der Rauch- höhle alsogleich mit Fett bestrichen wurden, die in den einzelnen Partien vorgefundenen Gase unmittelbar aus dem Darme unter Queck- silber in Glasgefässe entleert wurden. Von der nicht unwahrscheinlichen Voraussetzung ausgehend, dass der in den Gedärmen des lebenden Thieres begonnene, von Gasentwickelnng begleitete Umsetzungsprocess der Darmcontenta bei Abschluss von Luft und einer der Körperwärme nahekommenden Temperatur auch ausserhalb der Darmhöhle durch einige Zeit in gleicher Weise fortdauern dürfte, brachte ich auch den Inhalt einzel- ner Partien des Verdauungsschlauches, ohne ihn mit Luft in Berührung zu bringen, in Glasglocken *), welche durch Quecksilber abgesperrt wurden, um auch die sich hier bei einer Temperatur von 25— 30° entwickelten Gase einer Analyse zu unterziehen. Durch solche Ver- suche hoffte ich in die Lage zu kommen, einerseits auch die rela- tiven Mengen der durch die chemische Umsetzung des Darminhaltes gebildeten Gasarten, zu deren Bestimmung ich durch Untersuchung der im Darmcanale der getödteten Hunde vorfindliehen Gase wegen der während des Lebens stattgefundenen Diffusion zwischen den Gasen des Blutes und des Darmes kaum gelangen konnte, ausmitteln zu können, anderseits auch etwaige geringe Quantitäten von Gas- arten, die aus dein Darmcanale durch Diffusion möglicher Weise l) Um die Aufsammlung des Gases, ohne den übrigen Inhalt der Glocken zu ent- leeren, vornehmen zu können, waren dieselben oben ausgezogen und mittelst eines an diesen Theil befestigten Kautschukrohres durch eine Klemme verschliess- bar. Zur Aufsammlung des Gases wurde d:is mit Quecksilber gefüllte Gassamm- lungsrohr an der einen Seite in Verbindung mit der (Hocke, an der andern in Verbindung mit einem mit Quecksilber gelullten Glasrohre gebracht und nach Öffnen der Klemme das (Jas durch Uiberwii kuug in das Gassammlungsrohr ge- schafft, worauf letzteres an beiden Enden ahgeschmolzen wurde. um] ihre Beziehungen zum Blute. J{(){^ ganz verschwinden konnten, entdecken und die Gasentwickelung- in verschiedenen Zeitperioden verfolgen zu können. Das Materiale zu vergleichenden Analysen der Darmgase hei Men- schen, entnahm ich Leichen, an welchen durch die eben herrschende Kälte die Fäulniss grösstenteils hintangehalten war. Die Versuche, Darmgase von Kranken, hei welchen bedeutender Meteorismus vor- handen war, durch Auspumpen zu gewinnen, waren stets fruchtlos. Die Analysen der Gase wurden genau nach Bunsen's Methode ausgeführt. I. Versuch. Ein durch sechs Tage ausschliesslich mit gekochtem Fleische gefütterter Hund, dessen letzte Mahlzeit jedoch wie sieh hei der Eröffnung der Magen- und Darmhohle zeigte, durch Versehen der Diener einige kleine Knochenstücke beigemischt waren, wurde fünf Stunden nach einer reichlichen Mahlzeit getödtet. Im Dünndärme fand sich milchige, schwach sauer reagirende Flüssigkeit, der Dick- darm enthielt breiige, stark sauer reagirende Fäcalstoffe. Das im Magen, Dünn- und Dickdarme in ganz geringer Menge vorgefundene Gas wurde aus jedem dieser Abschnitte besonders gesammelt und einer Analyse unterzogen. Das stinkende Dickdarmgas bräunte feuch- tes, mit Bleizuckerlösung getränktes Papier, während das Magen- und Dünndarmgas geruchlos war und keine Spur von Schwefel- wasserstoff enthielt. Ein Theil des breiigen Dickdarminhaltes wurde auf die ange- gebene Weise in eine Glasglocke gebracht und an einen erwärmten Ort gestellt, worauf sehr bald eine lebhafte Gasentwickelung begann, die aber nach 48 Stunden ganz aufzuhören schien. Das angesammelte Gas wurde nach 8 Tagen aus der Glocke zur Analyse herausgenommen. A. Gas aus deiu Magen. Ab.orptionSrohr I. £eob.^ Temp Drucken |(0(iu| Anfangsvolume feucht 134-49 5-8 0-7067 105-86 Nach Absorption der Kohlensäure trocken 118-67 6-6 0-6834 79-18 Nach Absorption des Sauerstoffes 109- 11 6-1 0-6812 72-70 C02 und 0 freies Gas im Eud. f. . feucht 186-23 6-9 0-2889 51-137 Nach Zusatz von Luft 321-2 7-0 0-4235 130-28 Nach der Verpuffung 321-1 6-5 0-4228 130-34 ') nie unter dieser Aufschrift bei den Analysen angeführten Zahlen enthalten bereits die Correetiou nach der Voluinstabelle undjeuei dei Meniscus. \\ [ 0 P I a n e r. Die Gase des Verdauungsschlauch.es Das analysirte Gas besteht daher in 105 86 Volumen aus: Kohlensäure .... 26-67 Vol. Sauerstoft' 6*48 „ Stickstoff 72-70 „ Mithin 100 Volumen aus: Kohlensäure .... 2520 Vol. Sauerstoff 6 12 „ Stickstoff 68-68 „ II. Analyse des Gases aus dem Dünndärme. Beob. Vul. Temp. D™C' '" Red. Vol. r Meter Anfang]. Vol. im Absorptionsrohr I. feucht 11515 4-7 0-6891 77-28 Nach Absorption des Kohlenstoffes trocken 72-58 4-0 0-6471 46-29 „ Sauerstoffes. — 7358 51 0-6354 45-89 C02 und O freies Gas in. Kud. 1 . feucht 143-07 4-9 6-2328 31-81 Nach Zusatz von Luft — 28733 4-8 0-3791 10523 Nach der Verpuffung — 271-99 5-0 0-3523 94-09 .Nach Einführung einer Kalikugel . trocken 263-88 6-1 0-6350 9422 77-28 Volumen des analysirten Gases bestehen mithin aus: Kohlensaure .... 30-99 Vol. Wasserstoff .... 10-71 „ Sauerstoff 0-39 „ Stickstoff 35 18 „ folglich 100 Volumen aus: Kohlensäure .... 40-1 Vol. Wasserstoff .... 13-86 ., Stickstoff 45-52 „ Sauerstoff Spuren? C. Analyse des Gases aus dem Dickdarme. U.Mjrptionsrohr I. Beob. Vol. Temp. ,. Red. Vol. Anfängliches Volumen feucht 117-18 5-1 0-6829 77-80 Nach Absorption des Schwefelwas- serstoffes 1) trocken 114-32 6-1 0 6903 77-20 Nach Absorption der Kohlensaure . 32-0 5-4 0-6206 19-47 des Sauerstoffes . 31-1 4-0 0-6192 18-98 C02 und O freies Gas im Kud. I . feucht 85-29 4-6 0-1892 15-34 Nach Zusatz von Luft — 27736 48 0-3813 102-19 Nach der Verpuffung 275-36 4-7 0-3790 100-86 Nach Einführung einer Kalikugel . docken 280-58 5-1 0-3662 100-86 ') Dil- Bestimmung des Schwefelwasserstoffes wurde stets mittelst einer mit Phosphor- saure getränkten Kugel aus feingeschlemmtem Braunstein vorgenommen, und das Gas darnach mittelst einer Kugel aus Phosphorsäure getrocknet. and ilire Beziehungen zum Blute. 31 77-8 Volumen des analysirten Gases bestehen mithin aus: Kohlensiiure . . . . 57-72 Vol Wasserstofl' ... 110 „ Schwefelwasserstoff . 0-60 „ 0-49 „ 17-89 „ 100 Volumina daher aus: Kohlensäure . . . . 74- 19 Vol. Wasserstoff . . . . 1 -41 .. Schwefelwasserstoff . 0-77 .. 0-63 .. 23-00 ,. D. Gas aus Dickdarininhalt unter der Glocke entwickelt. (Bleipapier stark schwärzend.) n i ., i m Druck in „ , .. , Beob. Vol. Temp. „, , Red. Vol . r Meter AnfangsvoI.ini Absorptionsrohre III. feucht 137-4 5-0 0-7004 94-17 Nach Abs. d. Schwefelwasserstoff trocken 13337 4-8 0-7094 92-98 Nach Absorption der Kohlensäure konnte wegen zu geringer Menge restirenden Gases nicht mehr abgelesen weiden, wesshalb die Analyse desselben Gases wiederholt wurde, wobei sich jedoch schon nach der kaum mehr merkbaren Reaction auf feuchtes Blei- papier zeigte , dass der vorhanden gewesene Schwefelwasserstoff mittlerweile durch den Contact mit Quecksilber vollständig zerlegt worden war, daher auch der Berechnung der Analyse die erste Schwefelwasserstoff-Bestimmung zu Grunde gelegt wurde. Beob. Vol. Temp. ^^J" Red- VüL Anfängl.Vol. im Absorptionsrohre III feucht 78-9 6-0 9-0045 49-99 Nach Zusatz von Wasserstoff . . . 96-21 6-6 0-6756 62-78 Nach Absorption des Schwefelwas- serstoffes trocken 94-6 6-9 06805 62-78 Nach Absorption der Kohlensäure . — 24-95 6-0 0-6128 14-96 des Sauerstoffes . — 23-98 6-4 0-6111 14-35 COo und 0 freies Gas im Eud. I . feucht 71-67 6-3 0-1733 11-64 Nach Zusatz von Luft — 239-66 6 0 0-3427 78-73 Nach der Verpuffung — 214-08 5-4 0-3101 63-69 Nach Einführung einer Kalikugel . trocken 212-72 7-0 0-3066 63-60 Da nach der ersten Schwefelwasserstoff- Bestimmung 94*17 Volumina 1-187 Vol., mithin die analysirten 49-99 Volumina 0G38 i ] 4 P I ■'» n (j r nie Gtase tes Verdauungsschlaur-hes Vol. Schwefelwasserstoff enthalten sollten, der aber durch «ins längere Aufbewahren schon zersetzt war, so entsprechen den analysirten 4999 Vol. 50-628 Vol. bestehend aus: Kohlensäure . . . 47-83 Vol. Schwefelwasserstoff . 0*64 Sauerstoff 061 ,. Stickstoff löü und 100 Volumina nach Abzug des Stick- und Sauerstoffes i) aus: Kohlensäure 98-7 Vol. Schwefelwasserstoff 1-3 „ II. Versuch. Ein durch 4 Tage ausschliesslich mit Fleisch gefütterter Hund wurde 3 Stunden nach seiner letzten Mahlzeit getödtet. Im Magen fand sieh fast kein Gas, im Dünndarme eine sehr geringe Menge geruchlosen Gases, welches keine Spur von Schwefelwasserstoff enthielt, im Dickdarme eine grössere Menge stinkenden Gases, welches Bleipapier schwärzte. Das im Dünn- und Dickdarme vor- gefundene Gas wurde zur Analyse gesammelt, anderseits auch Dünn- und Dickdarminhalt gesondert unter Glasglocken gebracht. Nach kurzer Zeit begann in letzteren eine lebhafte Gasentwick- lung, wobei die Reaction des Inhaltes stark sauer wurde. Das ent- wickelte Gas wurde nach 24 Stunden aus den Glocken entfernt und zur Analyse bei Seite gestellt, die mit Dickdarminhalt gefüllte Glocke aber wieder in den erwärmten Kaum zurückgebracht, worauf sich am ersten Tage noch eine geringe Menge Gas entwickelte, während späterhin keine Zunahme des Gasvolums mehr zu bemerken war. Erst nach 14 Tagen wurde dann der Kest des Gases aus dieser Glocke zur Analyse herausgenommen. \. Gas aus dem Dünndärme. (Geruchlos, ßlei|>npier »ich! bräunend.) Beob. Vol. Temp. DJ°"k " Red Vol. ADfangsvol. im Absorptionsrohre V feuchl 229 5-9 0-5739 12-71 Nach Zusatz von Luft 42-9 5-4 0-5970 2483 ') Da der bei den Analysen der in den Glocken aus Darniinhall entwickelten Gase sich ergebende Stickstoff und Sauerstoff nicht das Product der chemischen Umsetzung des Darminhaltes, sondern Iheils mit dein Danninhalte in die Glocke eingebrachtes Darmgas, theils bei der Überfüllung des Gases eingedrungene Lufl ist, brin diese beiden Gase bei der Berechnung der Analyse in Ab/.ug. und ihre Beziehungen /.um Blute 313 d„ k v i t Druck in _ , ,. . Beob. Vol. Temp. „ , Red. Vul. 1 Meter Nach Absorption der Kohlensaure . »rocken 366 5-6 05910 21 19 COa freies Gas im Eud. 1 feucht 89-99 4-0 0-1893 16-25 Nach der Verpuffuncr _ 8909 5-6 01863 1567 Nach Einfährung einer Kalikugel . trocken 86-59 5-7 0-1860 15-77 Nach Zusatz von Wasserstoff . . . 211 45 65 03091 63 84 Nach der Verpuffung 20146 5-9 02976 58-69 12-71 Volumina enthalten mithin: Kohlensäure .... 3-64 Vol., daher 100 Volumen 28-62 Stickstoff 8-57 „ „ „ „ 67-44 Wasserstoff 0-5 (Spuren) „ „ .. Spuren. R. Gas aus dem Dickdarme. (Stinkend, Bleipapier schwärzend.) n i .- i ~. Druck in n . „ , Beob. \ol. Temp. ,, , Red. Vol. r Meter Angew. Gas im Absorptionsrohre III feucht 4218 61 0-6164 25-14 Nach Absorption des Schwefelwas- serstoffes . . • trocken 41-53 5 5 0-6165 25- 10 Nach Absorption des CO, .... 6-9 40 05811 3-95 Luft im Eud. I feucht 5763 40 01501 818 Nach Zusatz des CO, freien Gases 69-99 5-0 01647 10-87 Nach der Verpuffung 68-83 5-6 0-1588 10-25 Nach Einführung einer Kalikugel . trocken 65-03 5*7 01602 1020 Nach Zusatz von Wasserstoff . . . — 152-78 8"5 0-2487 37-11 Nach der Verpuffung — 139-39 5-9 0-2348 32-04 21-15 Vol. des anaiysirten Gases enthalten: Kohlensäure . . . 21 15 Vol., 100 Volumen mithin: 84- 12 Vol. Stickstoff 3-35 „ .. „ „ 13-32 „ Wasserstoff. ... 06 .. ,. „ 24 Schwefelwasserstoff (0-04) Spuren „ „ „ Spuren. C. Gas aus Diinndariuinhalt, ausserhalb des Darmes entwickelt. (Stinkend, Bleipapier schwach bräunend.) Beob. Vol. Temp. D.r.UC(k '" Red. Vol. 1 Meter Anfang]. Vol. im Absorptionsrohrelll feucht 84-4 6-0 0-6694 54-71 Nach Absorption des Schwefelwas- serstoffes trocken 84-1 6-5 0-6668 54-77 Nach Absorption der Kohlensäure 21 77 5-9 0-6033 1286 Nach Absorption des Sauerstoffes — 20-26 5-3 0-6090 12-11 C02 und Ox freies Gas im Eud. III feucht 60 87 5-6 0-1604 9-16 Nach Zusatz von Luft — 209-75 5-7 0-3097 62-22 Nach der Verpuffung — 185-138 5-4 02866 50-89 Nach Einführung einer Kalikugel . trocken 185-18 6-2 0-2817 51-01 314 Planet-. Die Oase ri?s Verdauungsschlauches Die analysirten ;>-4- T 1 Volumina bestellen somit aus: Kohlensäure 41-84 Wasserstoff 9-99 Stickstoff 2-12 Sauerstoff 0-75 Schwefelwasserstoff . . . Spuren und 100 Volumina n;ich Abzug des Stickstoffes und Sauerstoffes aus: Kohlensäure 80-74 Wasserstoff 19-26 I». Gas aus Dickdariuinhalt in der Glocke, nach 24 Stunden entwickelt, (Stinkend, Bleipapier schwärzend.) Beoh. Vol. Temn. D™Cik ln |(0d. Vol. 1 Meter Anfängl. Vol. im Absorptionsrohre 1 feucht 15201 6-6 0-7133 105-21 Nach Absorption des Schwefelwas- serstoffes trocken 148-92 3-6 07144 104-25 Nach Absorption der Kohlensäure . 19-5 5-6 0-5900 11-27 „ des Sauerstoffes . 16-44 6-2 0-5876 9-44 C08 und O freies Gas im Eud. I . . feucht 47-88 50 01513 6-81 Nach Zusatz von Luft 172-68 5-7 0-2736 45*12 Nach der Verpuffung 172-58 5-4 0-2670 45-19 Nach Abzug der eingetretenen Luft besteht das analysirte Gas in 100 Volumen aus : Kohlensäure 99 Vol. Schwefelwasserstoff . . 1 E. Gas ans dein Dickdannlnbalt, nach I4täglgem Stehen unter der Glocke entwickelt. (Stinkend, Bleipapier schwärzend.) i. i \ i t> Druck in „ . „ , lieob. >ol. Temp. ,, , Red. \ol. 1 Meter Angew. Gas im Absorptionsrohre III feucht 109-45 12-2 0-6848 70-64 Nach Zusatz von Wasserstoff. . . 126-82 12-1 0-6983 83-53 Nach Absorption des Schwefelwas- serstoffes trocken 128-0 12-7 0-6928 83-41 Nach Absorption der Kohlensäure . 36-8 12-5 U-6100 21-46 des Sauerstoffes . — 36-2 12-0 0-6154 2134 C08 und 0 freies Gas im Eud. II . feucht 96-91 12-5 0-1852 16-16 Nach Zusatz von Luft 334-24 12-2 0-4248 132-52 Nach der Verpuffung 314-04 IIS 0-4046118-70 Nach Einführung einer Kalikugel . trocken 308-58 111 1-4010 118-91 tinil ihre Beziehungen zum Blute. o I O 100 Volumina des analysirten Gases bestellen somit nach Abzog der eingedrungenen Luft aus: Kohlensäure 99-8 Vol. Schwefelwasserstoff . . 0-2 „ III. Versuch. Ein durch 8 Tage ausschliesslich mit Brot gefütterter Hund wurde 5 Stunden nach der letzten Mahlzeit getödtet. Der Magen- Inhalt bestand so wie der des Dünn- und Dickdarmes aus fast unver- ändertem, breiig erweichtem Brote und reagirte intensiv sauer. Im Magen und Dickdarme fand sich fast kein Gas, im Dünndarme eine sehr geringe Menge, so dass nur letzteres gesammelt und analysirt werden konnte. Ein Theil des Dünn- und Dickdarminhaltes gesondert in Glasglocken gebracht, hatte nach 14tägigem Stehen in der Wärme noch so wenig Gas entwickelt, dass dasselbe zu einer Analyse nicht ausreichte; dasselbe war ganz geruchlos und enthielt keine Spur von Schwefelwasserstoff; letzteres Gas war auch nicht nachzuwei- sen, als ich die Fäcalstoffe mit Weinsäure versetzte und aufkochte. Analyse des Gases aus dem Dünndärme. (Geruchlos, ohne Spur von Schwefelwasserstoff.) Beob. Vol. Teinp. Dlr,U?k '" Red. Vol. * Meter Ang. Gas im Ahsorptionsrohre IV feucht 64-9 5-5 0 6248 39-32 Nach Absorption der Kohlensäure . trocken 40*80 6-0 0-6029 24-07 des Sauerstoffes . — 410-10 -7 0-5943 23-81 CO, und 0 freies Gas im Eud. II . feucht 1051S 8'2 0-183Ö 17-92 Nach Zusatz von Luft — 211-05 8-1 0-2899 57-70 Nach der Verpuflung — 20516 79 02835 5495 Nach Einführung einer Kalikugel . trocken 201 46 7-2 0-2810 55-15 Die analysirten 39-32 Volumina Dünndarmgas bestehen mithin : Kohlensäure . . . . 15-25 Vol. Wasserstoff .... 2-49 „ Stickstoff .... 21-32 „ Sauerstoff ..... 0-26 (Spuren?) und 100 Volumina aus : Kohlensäure .... 38*78 Vol. Wasserstoff .... 6*33 .. Stickstoff 54-22 .. Sauerstoff Spuren? J> ||) PI .1 iici. Die Gase des Verdauung'sschlaurhea IV. Versuch. Ein Hund winde durch vier Tage mit breiig gekochten Hülsen- früchten gefüttert und fünf Stunden nach der letzten Mahlzeit getödtct. Der Magen enthielt nur sehr wenig, der Dünn- und Dick- darm aber eine sehr grosse Quantität Gas. Ein Theil des Dünn- und Dickdarminhaltes wurde gesondert in Glasglocken gebracht. Nach zwei Stunden begann in beiden lebhafte Gasentwickelung, die allmählich schwacher wurde und nach achtundvierzig Stunden ihr Ende erreicht zuhaben schien. Nach vierundzwanzig Stunden wurde ein Theil des innerhalb dieser Zeit entwickelten Gases zur Analyse aus den Glocken genommen, diese selbst wieder in den erwärmten Raum zurückgebracht und erst nach dreiwöchentlichem Stehen neuerdings Gas zum Behufe einer Analyse herausgenommen. Der übrige Theil des Dünndarminhaltes wurde mit Wasser verdünnt und das mit verdünnter Schwefelsäure versetzte Filtrat destillirt. Das sauer reagirende Destillat wurde hierauf mit Barytwasser im Überschusse versetzt und aufgekocht, nach Einleitung von Kohlen- säure ßltrirt und im Wasserbade abgedampft. Der Rückstand, welcher zu gering war, um damit noch eine halbwegs genaue Bestimmung vornehmen zu können, wurde in einer geringen Menge von Wasser gelöst, mit verdünnter Schwefelsäure versetzt und aufgekocht, wobei sich keine Spur eines Geruches von Buttersäure wahrnehmen liess. A. Analyse des IMageiigases. Beob. Vol. Tom,,. D™c,k '" Red. Vol. 1 Meter ^ngew. GasimAbsorptionsrobrelll feucht 27 - 4i> 6-0 0-0041 16-43 Nach Zusatz von Wasserstoff . . . 41-43 6-6 0-6177 24-76 Nach Absorption der Kohlensäure . hocken 32-25 5-7 0-6125 19-35 desSi rstoffes . 32-0 4-0 0-6108 19-22 C08 und 0 freies Gas im Eüd. ] feuc-hl 87-79 4-7 0-1871 15-60 Nach Zusatz von Luft 277-01 4-7 0-3772 101-21 Nach der Verpuffung 260-33 4-0 0-3613 91-13 Nach Einführung einer Kalikugel . trocken 258-82 4-7 0-3584 91-19 Nachdem der gefundene Wasserstoff (8-28 Volumina) genau dem zugesetzten (Sit;}) entspricht, bestehen die analysirlen Kr43 \ oliiinina aus : Kohlensäure .... 5-41 \ ol. Stickstoff 10-8!» .. Sauerstoff (013) Spuren ] ihre Beziehungen lum Blute. mithin 100 Volumina aus : Kohlensäure .... 32-91 Vol. Stickstoff 66-30 .. Sauerstoff 0-79 „ ß. Gas aus dein Diiniidariue. (Geruchlos, Bleipapier nicht bräunend.) Beob. Vol. Temp Angew. Gas im Absorptionsrohre III feucht 127-23 5-6 0-6909 ;H7 Nach Absorption der Kohlensäure „ „ des Sauerstoffes C02 und O freies Gas im Eud. I Nach Zusatz von Luft Nach der Verpuffung Nach Einführung einer Kalikugel trocken 72 0 — 70-9 feucht 111-71 — 311 -78 264-89 hocken 262 -87 8529 Volumina dieses Gases enthalten somit und 100 Volumina: Kohlensäure . . . 40-37 Vol Wasserstoff . . . . 41 -53 „ . . 3-38 „ Kohlensäure . . . 47-34 Vo Wasserstoff . . . . 48-69 .. . . 3-97 „ Druck in Meter 6-2 0-6380 5-3 0-6467 5-9 0-2043 Ö-9 0-2043 3-4 0 3S94 60 0-3361 Red. Vol. 83.29 44-92 44-94 21 -34 21-54 91-61 91-60 Angew. Gas im Absorptionsrohre li Nach Absorption der Kohlensäure „ ,. des Sauerstoffes CO, und O freies Gas im Eud. I Nach Zusatz von Luft Nach der Verpuffung Nach Einführung einer Kalikugel f. Gas aus dem Dickdarme (Geruchlos, ohne Spur von Schwefelwasserstoff. J Beob. Vol. feucht 83-7 trocken 32-2 31-7 feucht 89-49 246-21 210 09 trocken 210 44 Die Analyse ergibt für 5576 Volumina: Temp. Druck in Meter 4-7 0-6682 4-9 0-6146 SO 0-6119 i-5 0-1833 4-0 0-3484 4-6 0-3124 4-9 0-3039 Kohlensäure Wasserstoff Stickstoff . Sauerstoff . 36-32 Vol. 16-15 „ 0-39 „ 2-58 „ Re,l. Vol. 55 76 19-44 19-05 13-60 83-07 63-23 63 ■ 24 »> I (S Planer. Die (I;isp des Verdnmingsschlauches für 1 00 Volumina : Kohlensäure .... 65 13 Vol. Wasserstoff .... 28*97 „ Stickstoff 5-9 Sauerstoff — „ 9. das aus dein Ih'iiiiidarininhalt unter der Glocke in den ersten 24 Stunden entwickelt. (Geruchlos, Bleipapier nicht bräunend.) i» r if i 1. Druck in — , « . Beob. \ul. Temp. „ . Red. Vol. r Meter Angew. Gas im Absorptionsrohre III feucht 14464 HO 0-7251 9946 Nach Absorption der Kohlensäure trocken 58*39 10- 8 0-6349 3569 des Sauerstoffes oTJ>8 10 4 0-6312 35-25 COaundOfreiesGasiraEud.lIl. feucht 123-9 11 -3 0-2342 26-47 Nach Zusatz von Luft _ 3120 12-1 0-4225 12309 Nach der Verpuffung — 222-4 10-9 0-3621 85-53 Nach Einführung einer Kalikugel . trocken 247-9 11-3 03o99 85-67 99-4(J Volumina dieses Gases enthalten daher: Kohlensäure .... 63-77 Vol. Wasserstoff .... 32-56 „ Sauerstoff 0-44 „ Stickstoff 2-87 .. Nach Ahrechnung des mit dem Darminhalte in die Glocke gebrachten Stickstoffes und der hei der Überfüllung des Gases ein- ^odriinaenen Luft hestehen 100 Volumina des analysirten Gases aus: Kohlensäure .... 66-20 Vol. Wasserstoff .... 33-80 .. E. Gas aus Dünndariniuhall nach dreiwöchentlichem Stehen desselben unter derGlorke. (Geruchlos, Bleipapier nicht bräunend.) . ., . m Druck in Beob. Vol. Temp. MetM Red. Vol. Angew. Gas imAbsorptionsrohre III feucht 106-18 14-8 06904 68-28 Nach Absorption der Kohlensäure trocken 32'2 14-0 0-6085 18-64 „ ,- des SauerstollVs 32*7 15-2 0-6017 18-64 C03 und 0 freies Gas im Eud. II . feucht 87*67 15*5 0-1612 12-29 Nach Zusatz von Luft 279-85 15-0 0-3541 90-57 Nach der Verpuffung — 245-1 14U 0-3237 72-48 Nach Einführung einer Kalikugel . trocken 242-.'»? 14-0 9-3154 7'i-TS 1)828 Volumina enthalten : Kohlensäure .... 49-04 Vol. Wasserstoff .... 18-30 .. Stickstoff 0-34 .. und ihre Beziehungen »um Blute. o 1 9 100 Volumina mithin nach Abzug des Stickstoffes: Kohlensäure .... 73 Vol. Wasserstoff .... 27 „ F. Gas aus Dirkdarininhalt In den ersten 24 Stunden entwickelt. (Geruchlos, Bleipapier nicht bräunend.) Bcob. Vol. Terop. .D™"* Red. Vol. r id Meter Angew. Vol. im Absorptionsrohre III feucht 116-68 11-3 0*6913 7636 Nach Absorption der Kohlensäure trocken 50-06 10-9 0-6222 29-95 des Sauerstoffes 40-03 11 -5 06150 2362 CO, und O freies Gas im Eud. II . feucht 10S-86 12-2 0-1846 18-13 Nach Zusatz von Luft — 21005 122 0-2871 55-61 Nach der Verpuffung — 208*05 12-4 0-2848 54-35 Nach Einführung einer Kalikugel . trocken 204-46 12-5 0-2797 54-68 Die analysirten 76-36 Volumina bestehen aus: Kohlensäure .... 46-41 Vol. Wasserstoff .... 0*92 .. Sauerstoff 6-33 ,. Stickstoff 22-7 .. mithin 100 Volumina nach Abzug der bei der Überfüllung des Gases eingedrungeneu Luft aus: Kohlensäure . . . . 98-1 Vol. Wasserstoff .... 1-9 ,. G. Gas aus Dickdanuinhalt nach dreiwöchentlichem Stehen unter der Glocke. (Geruchlos, Bleipapier nicht bräunend.) o u i- i t- Druck in „ , ., . Beob. Vol. Temp. ,, Red. Vo . r Meter Anfängl.Vol. im Absorptionsrohre III feucht 139-61 14-5 0-7082 92-26 Nach Absorption der Kohlensäure . trocken 112-16 140 0-6757 72-09 des Sauerstoffes . — 91-3 134 0-6654 57-91 COaundOfreiesGasimEud.IlI. feucht 184-78 13-9 U-2635 44-25 Nach Zusatz von Luft - 325-84 14-3 0-4069 122*29 Nach der Verpuffung — 325*13 13-4 0-4069 122-29 Die analysirten 92-26 Volumina bestehen aus: Kohlensäure .... 20*17 Vol. Sauerstoff 14 18 .. Stickstoff 57-91 .. mithin erweist sich das in der Glocke entwickelte Gas als feine Kohlensäure, da der bei der Analyse sich ergebende Stickstoff und Sauerstoffgehalt von Luft herrührt, die in Folge mangelhafter Ver- bindung bei der Entleerung des Gases aus der Glocke in das Gas- aufsammlungsrohr eintrat. 320 Planer. 1> i e Gase des Verdauungsschlauches TT et TT s s ■5 — - s Bi — " fS = tc ~ ■*-- =■■ s. § 2~ =- TT 7 f © ■S =: L " BS ■" - 2. «* ~- El V — w. "5 s ® ■ ~ © 5 2_ " ^^ SK OD T 4 — © r- c ~ ZT E ~ — < '"' 2 x * s S = r Ok • 2 1 1 i (B (9 H Gas aus Dünn- und Dickdarm-Inhalt nach 24 Stunden ausserhalb des Darnies entwickelt . — *5 ■s 2. CB — -- — S • VC K r | = c SB [B (las aus Dickdarm-Inhalt unter der Glocke 1. Versuch. Bei Fleischfütterung (;» Stunden nach der Mahlzeit'! 1 1 'S 1 1 1 1 ! es Ba CD B» CO 1 i © oo -*1 Ol *» 0 c © ES« B 0 a. Be 1= BS CB MOS ** 05 VC 1 © 13 1 c 1 w oc X 1 1 I 1 B 1 1 1 l i 0 1 VC IC 1 1 ^ V: 5Ü l* — 03 © OO ÜC © • 1 © © oo « © ij* 00 © -3 oc .£• O IS O 5' sr ca. BS J= aa CO CB I £ • 1 ! 1 •? 1 - X 1 1 1 1 y. oo "C 13 c — C !■"■ © VO -0 SC 1 1 • 00 1 w 2 stinkend. stinkend. geruchlos. geruchlos. S oo SB BS iiml ihre Beziehungen /.um Blute 321 1. Bei allen diesen Versuchen fanden sich nur geringe Mengen Min Gas im Magen vor, so dass nur bei zwei derselben eine zur Analyse genügende Menge gesammelt werden konnte. Das im Magen vorgefundene Gas bestand in beiden Fällen in überwiegender Menge aus Stickstoff (66 und 68 Procent). Die dem gefundenen Stickstoff- volumen entsprechende Sauerstoffmenge der in den Magen beim Kauen und Verschlingen eingebrachten Luft war in beiden Fällen bereits grösstenteils verschwunden. Ausser dieseu Resten der eingebrachten atmosphärischen Luft fand sich im Magen nur noch Kohlensäure. Vergleicht man das Volumen der in den Versuchen 1 und IV im Magen gefundenen Kohlensäure mit der Menge von Sauerstoff, welche, nach dem gefundenen Stickstoffe zu schliessen, von der in den Magen eingebrachten Luft verschwand, so findet man, dass dieselbe das doppelte Volumen des verschwundenen Sauerstoffes beträgt. Gefundener Dem gefundenen Stickstoffe ent- Verschwundener Gefundene Stickstoff sprechendes Sauerstoff- Vol. Sauerstoff Kohlensäure Versuch I . . . . 72-7 19-28 12-8 26-6 .. IV. . . 10-89 2-88 2-75 54 2. Bei Betrachtung der Gasentwickelung in den weitem Stadien der Verdauung im Dünn- und Dickdarme zeigt sich aus den angeführ- ten Analysen der im Darmcanale vorgefundenen und der aus Darm- inhalt ausserhalb des Darmes entwickelten Gase, dass anfänglich sowohl bei Pflanzen- als Fleischnahrung eine Umsetzung in den Darmcontentis stattfinde, bei der Kohlensäure und Wasser- stoff gebildet wird; dass jedoch diese Art der Zersetzung bald einer anderen Gährung Platz mache, bei der nur Kohlensäure entwickelt wird, die dann durch ungefähr achtundvierzig Stunden anhält, nach welcher Zeit keine oder nur mehr ganz geringe Mengen von Gas gebildet werden. Dieser Wechsel in der Gasentwickelung aus dem Darminhalte scheint mil dem Eintritte desselben in den Dickdarm und der hier vor sich gehenden Fäcalbildung zusammen- zufallen, wie sich einerseits aus dem sogleich zu besprechenden Verhältnisse des Kohlensäure- und Wasserstoff-Gehaltes des Dünn- darmgases, das zu den Analysen, um eine gleichförmige Mischung 322 Planer. Die Gase des Verdauungsschlauches zu erzielen, stets dem ganzen Dünndärme entnommen wurde: ander- seits aus den angeführten Analysen der Dickdarmgase, die meist nur Spuren oder vergleichungsweise sehr geringe Mengen von Wasserstoff enthielten, und weiter daraus ergiht, dass der stets dem Anfang des Dickdarms (Coecum, Colon ascend.) entnommene Inhalt desselben unter den Glocken nur Kohlensäure, aber keinen Wasser- stoff entwickelte. 3. Bei der Fäcalgährung linden jedoch bei vegetabilischer und Fleischnahrung nennenswerthe Unterschiede in der Gasentwick- lung Statt. Bei ersterer entwickelt sich nämlich aus dem Dickdarminhalte weder im Darme des 1 e b e n d e n T h i e r e s noch ausserhalb desselben (selbst nach dreiwöchentlichem Stehen in der Wärme) auch nur eine Spur von Schwefel- wasserstoff, und das entwickelte Gas bleibt stets ganz geruchlos, während bei der Fleischnahrung mit der Fäcalbildung auch Schwefelwasserstoff auftritt, der jedoch nie ein Procent des entwickelten Gases übersteigt und sich zugleich auch der bekannte ekelhafte Riechstoff entwickelt , der im Gange der Analyse erst hei Bestimmung der brennbaren Gase durch Verpüffung verschwand, ohne sich jedoch in den Resultaten der Analyse irgendwie geltend zu inachen l). Ein in praktisch-medizinischer Beziehung nicht unwichtiger Unterschied in der Gasentwickelung bei Fleisch- und Pflanzennahrung besteht weiters noch darin, dass die im Dünndärme stattfindende Gas- entwicklung bei ersterer höchst unbedeutend ist, so zwar, dass ich bei meinen Versuchen mit Fleischfütterung aus dem ganzen Darmrohre kaum die geringe zu einer Analyse nöthige Menge von Gas gewann, während bei vegetabilischer Nahrung weit grössere Gasmengen im Dünndärme gebildet werden. Bei der im Dickdarme vor sich gehen- den Fäcalgährung war jedoch kein Unterschied in der Quantität des entwickelten Gases bei verschiedener Nahrung bemerkbar. Bei dem mit Brot gefütterten Hunde (Vers. IV) fand wohl gleich- falls im Dünndarme eine höchst unbedeutende Gasentwickelung Statt und der Darminhalt entwickelte selbst unter der Glasglocke kein Gas, 1 1 Nach Va I entin soll der eigentümliche Geruch der Fäcalstoffe von der Zersetzung der Galleubestandtheile herrühren, was jedoch, da die Fäcalstoffe bei vegetabilischer Nahrang stets geruchlos s nd, nicht der Fall sein kann. und ilire Beziehungen zum Blute. 323 jedoch ging- liier die Verdauung, wie bereits bemerkt, und wie sich auch aus den Volumsverhältnissen zeigen wird, nicht unter normalen Verhältnissen vor sich, was auch mit der Angabe Bischoffs1)» dass Hunde Brod nur unvollkommen verdauen, übereinstimmt. 4. Im Widerspruche mit den bis nun vorliegenden Analysen, nach welchen die Gase des Dickdarmes eine grosse Menge eines noch nicht bestimmten Kohlenwasserstoffes enthalten sollen, fand icli bei Hunden sowohl nach Fleisch als vegetabilischer Nahrung weder in dem dem Dickdarme entnommenen noch in dem aus Fäcalstoflen (selbst nach dreiwöchentlichem Sieben) unter Glasglocken entwickel- ten Gasgemenge auch nur eine Spur eines KoblenwasserstofTes. 5. Die Bestimmung der Volumsverhältnisse, in welchen sich die Gase im Dünndärme entwickeln, war voraussichtlich durch die Unter- suchung der im Darme lebender Thiere entwickelten Gase nicht erreichbar, da die aus der Diffusion zwischen den Darm- und Blut- gasen sowie die aus der Absorption der ersteren in der Darmflüssig- keit sich ergebenden Abänderungen der ursprünglichen Volumsver- hältnisse nicht in Rechnung gezogen werden können. Unerwarteter Weise scheinen sich dieselben jedoch aus den durch die angeführten Analysen erhaltenen Zahlen noch ganz genau ableiten zu lassen, was daraus zu erklären ist, dass die zu den Versuchen verwendeten Hunde stets zu einer Zeit nach der letzten Mahlzeit getödtet wurden, zu welcher die Gasentwickelung aus dem Dünndarminhalte noch im leb- haften Gange war, so dass gegenüber der Raschheit und Reichlichkeit derselben die aus der Diffusion und Absorption resultirenden Abän- derungen der Volumsverhältnisse, in denen sich die Gase entwickel- ten, noch nicht so bedeutend waren, um diese schon unkenntlich zu machen. In dem Versuche IV, wo die Kohlensäure- und Wasserstoff-Ent- wickelung im Dünndarme sehr reichlich war. so dass der Stickstoff- gehalt des Gases bis auf 4 Procent herabsank, während er im Magen- gase noch 66 Procent betrug, wo mithin dem Dünndarmgase eine relativ nur ganz geringe Menge Magengas beigemischt war, ist es nach der Analyse, die 47 Procent Kohlensäure und 48 Procent -Was- serstoff ergab, wohl ganz augenscheinlich, dass gleiche Volumina beider Gase im Dünndärme entwickelt wurden. 1) Gesetze der Ernährung des Fleischfressers. Sitzt». «I. mathem.-naturw. Cl. XI. II. IJd. Nr. *i4. 23 324 Planer. Die Gase * Verdauungfsschlauches In den übrigen Versuchen jedoch, wo nach dem beträchtlichen, 45 — 67 Procent betragenden Stickstoffgehalte des Diinndarmgases zu urtheilen letzteres zum grössern Theile aus dem Magen stammte, lässt sich das Verhältniss, in welchem sich die Kohlensaure und der Wasserstoff im Dünndarme entwickelten, aus den erhaltenen Zahlen nicht unmittelbar erkennen x). Macht man jedoch die Annahme, dass der Stickstoff und die Kohlensäure des Magengases noch ungefähr in demselben Verhältnisse als sie in diesem nachgewiesen wurden. den im Dünndarme erzeugten Gasen heigemischt wurden, und bringt man die nach dieser Annahme aus dem Magen stammende Kohlen- säure von der im Dünndärme gefundenen in Abzug, so erhält mau auch bei den übrigen Versuchen Zahlen, die das Verhältniss der im Dünndärme entwickelten Gase ganz deutlich erkennen lassen. Bringt mau diesen Calcul in Anwendung, indem man von der Kohlensäure des Dünndarmgases, entsprechend dem im Magengase gefundenen Verhältnisse, das doppelte Volumen des Sauerstoffes in Abzug bringt, weicher von der dem gefundenen Stickstoffe zur Zusammensetzung atmosphärischer Luft entsprechenden Sauerstoffmenge verschwand, so lindet man. dass die restirende Kohlensäuremenge sieb zum gefun- denen Wasserstoffe im ersten sowie im vierten Versuche . nämlich wie 1:1; im dritten Versuche aber, wo die Verdauung, wie früher bemerkt wurde, nicht unter normalen Verhältnissen vor sich ging, wie 2 : 1 verhalte. Wie aus den beigefügten Zahlen ersichtlich ist, beträgt nämlich die Kohlensäure des Diinndarmgases im ersten Ver- suche das doppelte Volumen des verschwundenen Sauerstoffes mehr dem einfachen; im dritten mehr dem doppelten Volumen des gefun- denen Wasserstoffes. ,1 . . Gefundener N Verschwun- dener Sauerstoff Cef u nden Berechnet! in. Verhältniss der im Dünndärme Wasser- stoff Kohlen- säure t-n i w ickelteo 1 "i • H \ ersuel :•,:;• ts 9 33 10-7 30-99 29-37 1 : 1 .. III . . 21-32 5-39 2'5 15-25 lo-7 2 : 1 •• I\ . . 'i ■ 38 0-89 41 S 40-3 43-3 1 : 1 'i Nach dem hohen ProeentgehaK des Magengases an Kohlensäure und dem hohen A 1 > — sorptinnscoeflficieuten dieses Gases zu urtheilen, musste die- durch den Versuch ermit- telte Kohlensäuremenge im Dünndarmgase kleiner ;ils die nach meiner Supposition und ihre Beziehungen zum Blute. d25 Nach dieser Betrachtung- erscheint es höchst wahrscheinlich dass im Versuche I nach Fleischfütterung gleiche Volumen Kohlen- säure und Wasserstoff im Dünndärme entwickelt wurden, unzweifel- haft aber war dies im Versuche IV nachFütterung mit Hülsenfrüchten der Fall. Wie früher erwähnt, wurde der Dünndarminhalt in diesem Versuche beiAbschluss der Luft unter eine Glasglocke gebracht, wobei sich innerhalb der ersten vierundzwanzig Stunden ein Gasgemenge entwickelte, worin sich die Kohlensäure zum Wasserstoffe wie 2 : 1 verhielt. Das Aussehen des Dünndarminhaltes veränderte sich dabei so, dass man auf eingetretene schleimige Gährung schliessen konnte, womit auch das Volumverhältniss der dabei gebildeten Kohlensäure und des Wasserstoffes übereinstimmt, das ich in Ludwig's Lehr- buch der Physiologie wie 2 : 1 angegeben linde. Die chemische Untersuchung des Inhaltes der Glocke erstreckte sich wohl vorzüg- lich nur auf die Nachweisung von Milch- und Buttersäure, von denen aber nur die erstere in ganz geringer Menge nachgewiesen werden konnte, während flüchtige organische Säuren kaum in Spuren erhalten wurden. Meine Voraussetzung, dass die im Darme des lebenden Thieres begonnene, von Gasentwickelung begleitete Umsetzung der Dünndarm - conteuta sich ausserhalb des Darmes bei Abschluss der Luft und einer der Körperwärme nahekommenden Temperatur in gleicher Weise durch einige Zeit fortsetzen dürfte, bestätigte sich somit nicht, da nach dem verschiedenen Volumsverhältnisse der im Darme und in der Glocke entwickelten Gase in letzterer jedenfalls eine andere Umsetzung als im Darme vor sich gegangen sein musste. Die Erklä- rung des Aufhörens der im Darme begonnenen Umsetzung nach Ein- bringung seines Inhaltes in die Glocke dürfte wohl zunächst in dem stattgehabten Wechsel der Temperatur zu suchen sein, wenn nicht der Einfluss des beständigen Zuflusses der normalen Darmsäfte und berechnete sein. In den Versuchen III und IV i-t dies nichl der Fall, während in dem Versuche I dieselbe sogar um 0*4 Vol. mein- beträgt, was jedoch aus den kleinen, der Nahrung zufällig beigemischten Knochenstücken zu erklären ist. Da im zweiten Versuche bei dem schon drei Stunden nach der Fütterung getödte- ten Hunde noch gar keine Gasentwickelung aus dem Dünndarminhalte eingetreten war, wie aus dem Mangel an Wasserstoff in dem Dünndaringase und der höchst geringen ab- soluten Menge des letzteren selbst zu entnehmen ist, entfallt natürlich hier jede Be- trachtnaliine der Volumsverhältnisse. 23 ° 326 Planer. Die Gase des Verdaiiui)gs9ehlaiiches der fortwährend vor sich gellenden Resorption im Darme dabei in Betracht zu ziehen kommt. Dieselbe Art der Gährung, die in diesem Versuche unter der Glocke stattfand, scheint nach dein Volumsverhältnisse der gebildeten Gase und der äusseren Beschaffenheit der gährenden Flüssigkeit zu urtheilen, auch im Dünndärme Avs mit Brot gefütterten Hundes (Ver- such III) stattgefunden zu haben, wo, wie besprochen, die Verdauung nicht unter normalen Verhältnissen vor sich gegangen sein konnte. 6. Die Untersuchung der festen Stoffe des Darminhaltes, welche ich zur Erforschung der chemischen Umsetzungen, die der Gasent- wickelung zu Grunde liegen, vornahm, blieben aus Gründen, die Jedem leicht begreiflich sind, der sich mit Untersuchung von derlei complicirten Gemengen thierischer Substanzen beschäftigt hat, ziem- lich resultatlos. Da es sich gezeigt hatte, dass die saure Reaction sowohl des Dünn- als Dickdarminhaltes während der Gasentwickelung stets zunahm, war meine Untersuchung vorzüglich auf die Nachweisung der dabei sich bildenden freien Säuren, namentlich flüchtiger, gerichtet. Ich erhielt jedoch stets nur so geringe Quantitäten von Gemengen flüchtiger Sauren, dass keine nähere Bestimmung der- selben möglich war. Frerichs und Lehmann bezweifeln nicht, dass die im Dünn- darme vor sich gehende Entwicklung von Kohlensäure und Wasser- stoff in der Umwandlung von Milch- in Buttersäure begründet sei, wobei nach der Gleichung C12 ll13 012 = C8 Hs 04 + 4 CO, + 4 H gleiche Volumina beider Gase gebildet weiden mussten. Frerichs will Buttersäure durch den Geruch des sauer reagirenden Destillates im Dünndarminhalte eines mit Brot und Kartoffeln gefütterten Hundes nachgewiesen haben, während Lehmann eben nur aus dem Auf- treten von Kohlensäure und Wasserstoff die Buttersäuregährung erschliesst ohne die Säure selbst nachgewiesen zu haben. Wie bereits im vierten Versuche erwähnt wurde, gelang es mir nicht, im Dünndanninhalte eines mit Hülsenfrüchten gefütterten Hundes, in dessen Darme bedeutende Quantitäten von Wasserstoff angehäuft waren, Butlersäure nachzuweisen. Da es mir immerhin möglich erschien, dass dieselbe durch rasche Resorption aus dem Darme bald nach ihrer Bildung verschwinden und sich so der Nachweisung ent- ziehen könnte, Lödtete ich einen Hund, der vier Stunden bevor eine und ihre Beziehungen /.um Blute. oiii beträchtliche Quantität breiig gekochter Hülsenfrüchte verschlungen hatte, entleerte den ganzen Inhalt des Dünndarmes in eine durch Quecksilber abgesperrte Glasglocke, die an einen warmen Ort gestellt wurde, und setzte, so oft die Gasentwickelung schwächer wurde, etwas frisch gebräunte Magnesia zu, wodurch die Gasentwickelung wieder lebhafter in Gang kam. Als nach zwei Tagen auch nach Zusatz von Magnesia nur mehr ganz geringe Gasmengen gebildet wurden, zog ich den Inhalt der Glocke mit Wasser aus und destillirte das mit ver- dünnter Schwefelsäure versetzte Fil trat. Das sauer reagirende Destil- lat wurde mit Barytwasser bis zur alkalischen Reaction versetzt, aufgekocht, nach Einleitung von Kohlensäure filtrirt und zur Kry- stallisation abgedampft. Da die geringe Menge des sich dabei erge- benden Rückstandes keine Trennung und Bestimmung der einzelnen Bestandteile erlaubte, löste ich denselben in einem Proberöhrchen in etwas Wasser, setzte etwas verdünnte Schwefelsäure zu und kochte auf, wobei sich durchaus kein Geruch nach Buttersäure erkennen Hess. Nach diesem und mehrfachen anderen vergeblichen Versuchen, Buttersäure im Dünndarminhalte, selbst nach noch so reichlicher Wasserstoffentwickelung nachzuweisen, halte ich weder das aller- dings mit Bildung von Buttersäure aus Milchsäure übereinstimmende Volum- Verbältniss der im Dünndarme gebildeten Gase, noch die vereinzelt stehende Untersuchung F r e r i c h s1 für genügende Beweise, dass die im Normalzustande im Dünndarme stattfindende Kohlen- säure- und Wasserstoffentwickelung in Buttersäurebildung aus Milch- säure begründet sei. Die Untersuchung Fr eri chs' ist, abgesehen von der unsicheren Art der Nachweisung auch namentlich desshalb zu diesem Beweise ungenügend, weil bei dem mit Brot und Kar- toffeln gefütterten Hunde sicher nicht die normalen Verhältnisse der Verdauung vorhanden waren. Es ist daher die Frage über die der Gasentwickelung im Dünn- darme zu Grunde liegende chemische Umsetzung noch durchaus nicht als gelöst anzusehen und es müssfe namentlich bei weiteren Untersuchungen darauf Rücksicht genommen werden, dass die Wasserstoff- und Kohlensäure-Entwickelung im Dünndärme auch in anderen chemischen Processen, die im Darminhalte ganz wahrschein- lich vorkommen dürften, begründet sein könne. Eben so wenig als die Bildung der Buttersäure bestätigten meineUntersuchungen die Angabe Frerichs', dass dieEntwickelung 328 Planer. Die Gase des Verdauungaschlauches der Kohlensäure im Dickdarme durch Essig äure-Gährung bedingt sei, indem es mir tmeh nicht gelang, diese Säure mit einiger Sicher- heit nachzuweisen. Da mich eine weiter fortgesetzte Untersuchung der Umsetzun- gen im Darminhalte, welche von Gasentwickelung hegleitet sein könnten, von der mir gesetzten Aufgabe zu weit abgelenkt hätte, unterliess ich es, fernere Arbeiten in dieser Richtung vorzunehmen. 7. Da bei keinem dieser Versuche in dem im Magen vor- gefundenen Gasgemenge Wasserstoff nachgewiesen wurde und die Kohlensäure-Entwickelung in demselben, abgesehen von der Zer- setzung eingebrachter kohlensaurer Salze, in einem bestimmten Ver- hältnisse zum Sauerstoffe der eingebrachten Luft zu stehen scheint, daher auch, ausser in jenen Fallen, in welchen grössere Mengen kohlensaurer Salze in den Magen eingeführt oder bedeutendere Mengen von Luft verschluckt wurden , im Normalzustande bei den gewöhnlichen Nahrungsmitteln keine beträchtlichere Gasanhäufung im Magen vorkommen dürfte, es aber anderseits durch ärztliche Erfahrung sichergestellt ist, dass bei normalen Verhältnissen der Verdauung nicht selten schon im Magen bedeutende Gasanhäufungen stattfinden, die weder durch Verschlucken von Luft noch durch Zer- setzung eingeführter kohlensaurer Salze erklärt werden können, mit- hin in einer anderweitigen chemischen Umsetzung des Mageninhaltes begründet sein müssen, schien es mir von Interesse, den Ursachen nachzuforschen, welche eine solche Gasent wickelung aus dem Magen- inhalte im Normalzustände verhindern. Wenn es auch das Nächst- liegende ist, diese in dem zur Einleitung solcher Processe zu kurzem Aufenthalte des Speisebreies im Magen zu suchen, schien mir doch die Erfahrung, dass bei manchen Anomalien der Verdauung schon ganz kurze Zeil nach dem Genüsse mancher vegetabilischen Speisen Gasansammlungen im Magen stattfinden, dafür zu sprechen, dass hierin nicht allein die Ursache liegen könne. Der bei meinen Gährungsversuchen mil Dünn- und Dickdarm- inhalt ausserhalb des Darmes sich ergebende Umstand, dass mit der Entwickelung von Gas zugleich auch eine freie Säure gebildet und die Gasentwickelung bei weiterer Zunahme der sauren Reaction all- mählich schwächer werde, durch Neutralisation der freien Säure aber wieder in lebhafteren (lang gebracht werden könne, legte den Gedanken nahe, der freien Säure des Magens einen, den Eintritt der und ihre Beziehungen zum Blute. oäI' später im Dünndärme auftretenden Gährung verhindernden oder verlangsamenden Einfluss zuzuschreiben. Ich suchte daher durch den Versuch zu eruiren, ob der mit Masren- saft durchtränkte Speisebrei überhaupt einer mit Gasentwickelung, namentlich Wasserstoffbildung verbundenen Gährungsart fähig, und ob die freie Säure des Magens darauf von irgend einem Einfluss sei. V. Versuch. Zur Losung dieser Frage tödtete ich vorerst einen mit breiig zerkochten Hülsenfrüchten gefütterten Hund 1 '/.. Stunden nach der Mahlzeit und brachte den stark sauer reagirenden Mageninhalt unter zwei mit Quecksilber abgesperrte Glasglocken, ohne ihn mit Lufl in Berührung zu bringen. Nachdem der Inhalt einer derselben mit frisch gebrannter Magnesia neutralisirt war, wurden beide an einen warmen Ort gebracht. Der mit Magnesia neutralisirte Speisebrei entwickelte alsbald und rasch eine reichliche Menge Gas, während in der andern Glocke erst nach ungefähr sechs und dressig Stunden eine langsam vorschreitende ganz geringe Gasentwickelung begann. Nach etwa vier und zwanzig Stunden wurde das Gas aus der mit neutraJisirtem Speisebreie gefüllten Glocke zur Analyse herausgenommen, wobei sich zeigte, dass derselbe mittlerweile wieder saure Reaction angenommen habe und nach 3 Tagen wurde die geringe Menge des Gases, welches sich in der andern Glocke angesammelt hatte, vom übrigen Inhalte derselben getrennt. A. Analvse des aus neiitralisirtein Speisebreie entwickelten Gases. (Geruchlos, keine Spur von Schwefelwasserstoff enthaltend.) Beol.. Vol. Temp. ^ter'" Bed' V°'' Ang. Gas im Absorptionsrohre III . feucht 14042 19 0 0-7036 90-23 Nach Absorption der Kohlensäure . trocken 63-3 18-8 0-6276 37*17 des Sauerstoffes . — 61-7 185 0-6365 3678 C03 und 0 freies Gas im Eud. II . feucht 144-22 19-4 0-2239 27-90 Nach Zusatz von Lufl — 303-95 196 0-3827 10340 „ der Verpuffung 255-08 18-9 0-3350 76-05 „ Einfährung einer Kalikugel . trocken 247-52 18-7 0-3283 76-03 Die Berechnung der Analyse ergibt für 90-23 Vol. 100 Vol. Kohlensäure 53-06 „ . ... 58-80 „ Wasserstoff 24-03 „ .... 26-63 „ Stickstoff 12-75 „ .... 14-14 „ Sauerstoff 0-39 .. . . , , Spuren. 330 IM a ü c i'. Die Gase de \ erdauungsschlauches B. Aiiiilvsc drs aus saurem Speisebreie entwickelten Gases. (Geruchlos, ohne Spur von Schwefelwasserstoff.) 1 Meter Ang. Gas im Absorptionsrohre IV . feuchl 106*8 19-0 0*6639 Nach Absorption der Kohlensäure . trocken 27*93 18-9 0*3861 „ „ des Sauerstoffes . 28*13 18*7 0*3816 COa und O freies Gas im Eud. II . feucht 84*86 18*9 0*1630 Nach Luftzusatz 206*45 18*4 0*2886 Nach der Verpuffung — 203*46 18*8 0*2806 Nach Einführung einer Kalikugel . trocken 193*48 19*0 0*2788 Die erhaltenen Zahlen ergeben für: 64-66 Vol 100 Vol. Kohlensäure 49 33 „ .... 76*32 „ Wasserstoff 2* 10 ,.. .... 3*20 „ Stickstoff1) 13-21 „ .... 13*21 „ Red. Vol. 64*66 15*31 15-31 11*81 52*78 50*35 50-43 Nach diesem Versuche fand in dein mit Magnesia versetzten Mageninhalte alsbald eine rasche Gasentwickelung Statt, die Kohlen- säure und Wasserstoff lieferte. Nachdem der Inhalt der Glocke während der Gasentwickelung wieder saure Reaction annahm, mithin die anfangs durch die Magnesia gebundene Kohlensaure wieder gas- förmig abgeschieden wurde, ist eine Vergleichung des Volumsver- hältnisses der gebildeten Kohlensäure zum Wasserstoffe möglich gemacht, wenn man die bei der Füllung der Glocke aus dem Magen mit eingebrachte Kohlensäure in Abzug bringt. Nimmt man dieselbe nach den Ergebnissen der früheren Ver- suche wieder als das doppelte Volumen des nach dem gefundenen Stickstoffe berechneten, verschwundenen Sauerstolfes an, so findet man, dass die restirende Kohlensäure genau die doppelte Menge des gefundenen Wasserstoffes beträgt. Gefundener SlH-liStoff Entsprechend OVoI, Ver- schwundener o Gefunde D Berechnete II C02 ( o2 12*75 3*38 3 24 53 54 ') Der Stickstoffgehall dieser beiden Gasgemenge rühr! davon her, dass bei der Füllung der Glocke auch ein Theil des im Magen befindlichen Gases mit dem übrigen Inhalte in den Glock aum aufstieg und zwar in die mit neutralisirtem Mageninhalte gefüllte Glocke eine weil grössere Menge als in die andere« und ihre Beziehungen /um Blute, 33 1 Wir finden somit hier wieder das Verhältniss der Kohlensäure zum Wasserstoff von 2:1; dasselbe Verhältniss wie im Dünndärme des mit Brot gefütterten Hundes (Versuch III) und bei der Gährung von Düundarminhalt ausserhalb des Darmes im Versuche IV; und diesem entsprechend aber auch die äussere Veränderung des Speise- breies wie bei schleimiger Gährung. In dem nicht neutralisirten Speisebrei trat erst nach 36 Stunden eine ganz langsam vor sich gehende Gasentwickelung auf; das gebildete Gas bestand beinahe ganz aus Kohlensäure, was einen ganz andern Umsetzungsprocess als im neutralisirten Speisebrei voraussetzen lässt. Nach diesem Versuche scheint es zweifellos, dass die freie Säure des Magensaftes von Bedeutung für die Verhinderung einer von Gasentwii'kelung begleiteten Gährung des Speisebreies ausser- halb des Magens sei, und ich suchte daher noch durch den Versuch zu ermitteln, ob durch Neutralisation der freien Säure im Magen des lebenden Thieres dieselbe Gasentwickelung wie in dem neutralisirten Speisebreie ausserhalb des Magens zu Stande gebracht werden könnte. VI. Versuch. Zu diesem Zwecke fütterte ich einen Hund, der seit 24 Stunden keine Nahrung erhalten hatte, mit einem Brei aus Hülsenfrüchten, dem eine geringe Menge (3 — 4 Gran) Magnesia usta beigemischt war. (Ein früherer misslungener Versuch hatte mir bereits gezeigt, dass eine etwas grössere Dosis bei Hunden sehr rasch heftige Diarrhöe hervorruft.) Der Hund wurde l*/a Stunden darnach ge- tödtet; die Chylus-Gefässe fanden sich bereits mit milchiger Flüssig- keit gefüllt, der Magen enthielt wenig, der Dünndarm ziemlich viel Gas; der Inhalt beider reagirte schwach sauer. A. Analyse des Gases aus dein Magen. Beoh. Vol. Temn. Dr"c,k "' Re.l. Vol. 1 Meter Ang. Gas im Absorptionsrohre II . feucht 31-9 13-1 0-5844 28-39 Nach Absorption der Kohlensäure . trocken 37-9 12ö 0-5709 20-69 „ .. des Sauerstoffes . 35-3 12ö 0-5751 19-41 COa und 0 freies Gas im Eud. II . feucht 92-9 13-2 0-1707 14-13 Nach Luftzusatz 160-7 13-4 0-2391 34-88 Nach der Verpuffung 155*5 13-0 0-2360 33 -38 Nach Einführung einer Kalikueel . trocken 148-0 12-0 0-2360 33-46 ooZ Planer. Die < >;ise des Verdautingsschlnucbes I > i « ' Berechnung der Analyse ergibt für: 28-39 Vol 100 Vol. Kohlensäure 7-70 „ .... 27-12 „ Wasserstoff 1-37 4-84 „ Sauerstoff 1-28 „ .... 4-30 „ Stickstoff 18-04 ., .... 03-54 „ R. Analyse des Gases aus dein Dünndärme. Beub. Vol. Temp. D™C,k "' Red. Vol. 1 Meter Ang. Vol. im Absorptionsrohre II . feucht 02-7 13-2 0-5970 38-03 Nach Absorption der Kohlensäure . trocken 29-i 12-0 0-5736 15-99 des Sauerstoffes . 28-4 11 -2 0-5789 15-71) COa und O freies Gas im Eud. II . "feucht 76-6 11-4 0-1684 1165 Nach Luftzusatz — 133-78 11-5 0-2454 34-72 „ der Verpuffung 129 5 12- 5 0-2182 25 69 „ Einführung einer Kalikugel . trocken 134-34 123 0-2018 25-94 Das (Jas besteht mithin in : 35-03 Vol. 100 Vol. Kohlensäure .... 19-04 „ .... 54-35 „ Wasserstoff 8-16 „ .... 23-31 „ Stickstoff 7-53 21-49 „ Sauerstoff ..... 0-3 „ .... (0-85) Spuren. In keinem der früheren Versuche bei normal saurem Magensafte konnte in dem im Magen vorgefundenen Gase auch nur eine Spur von Wasserstoff nachgewiesen werden, während in dem eben ange- führten schon 1 '/2 Stunde nach der Fütterung dieses Gas vorhanden war. Bei Betrachtung der Volumsverhältnisse der Kohlensäure und des Wasserstoffes im Dünndarmgase zeigt sieb jedoch, dass der Gas- entwickelung in diesem Falle nicht der bei normaler Dünndarmver- dauung auftretende Inisetzungsprocess zu Grunde lag, da sich hier wieder das Verhältniss der Kohlensäure zum Wasserstoffe von 2 : 1 herausstellt. Die Kohlensäure des Dünndarmgases ist nämlich hier wieder nahezu gleich der doppelten Menge des verschwundenen Sauerstoffes mehr dem doppelten Volum des gefundenen Wasserstoffes. Gefundene \ eracbwnn- nener 0 Gefunden Berechnete co2 C<>2 ii 7-53 1-99 8-16 19-04 20 • 3 und ihre Beziehungen zum Blute. doo Nach der Übereinstimmung der qualitativen und quantitativen Verhältnisse der Gasentwickelung in diesem und dein vorigen Ver- suche unterliegt es keinem Zweifel, dass die Neutralisation der freien Säure des Mageninhaltes mit Magnesia im lebenden Thiere die näm- liche Art der Gährung zur Folge hatte, die in dem neutralisirten Speisebrei und ausserhalb des Magens im vorigen Versuche statt- fand und welche auch unter i\en abnormen Verdauungsverhältnissen des mit Brot gefütterten Hundes vorhanden war. Um den Einfluss von freier Säure auf die Gasentwickelung im Dünndärme noch weiter zu prüfen, wurde als Gegenversuch ein Hund mit Hülsenfrüchtenbrei , der mit etwas Salzsäure angesäuert war, durch mehrere Tage gefüttert und fünf Stunden nach der letzten Fütterung getödtet. Bei der Eröffnung der Bauchhöhle fand sich im Magen eine ganz geringe Menge von Gas, im Dünn- und Dickdarme aber gar keines vor. Der Dünndarminhalt reagirte nur mehr schwach sauer und entwickelte, unter eine Glasglocke gebracht, nach einigen Stunden ein Gasgemenge, in dem sich die Kohlensäure zum Wasser- stoff wie 2: 1 verhielt. Zu einem andern unter eine Glocke gebrachten Theile des Dünndarminhaltes wurden einige Tropfen verdünnter Essigsäure gebracht, in Folge dessen in dieser Portion selbst nach drei Tagen noch keine Gasentwickelung eingetreten war. Da bei den früheren Versuchen bei gleicher Fütterung 4 — o Stunden nach der- selben stets eine reichliche Menge von Gas im Dünndärme vorhanden war, so bestätigt auch dieser Versuch den Einfluss von freier Säure auf die Verhinderung oder Verlangsamung des Eintrittes der von Kohlensäure- und Wasserstoff-Entwickelung begleiteten Gährung im Inhalte des Verdauungsschlauches , womit auch die Erfahrung des täglichen Lebens ganz in Übereinstimmung steht. 8. Überblicken wir schliesslich die Ergebnisse dieser Reihe von Versuchen, so wäre namentlich hervorzuheben: k) Dass das im Magen von Fleischfressern angesammelte Gas, wenn keine kohlensauren Salze eingeführt wurden, bei normalen Verhältnissen grösstenteils aus Stickstoff, dem Beste der in den Magen beim Schlingen eingebrachten Luft bestehe, deren Sauerstoff allmählich gänzlich verschwindet, so dass im Dünndarme grössten- teils keine Spur dieses Gases mehr nachzuweisen ist. Zu diesen Besten atmosphärischer Luft tritt jedoch noch regelmässig Kohlen- säure hinzu, deren Auftreten jedoch in einem bestimmten Verhall- 334 I' ! .i 'i e r Die <;;isc i! ■ Verdauungrsschlauches nisse zum Verschwinden des Sauerstoffes steht, so zwar, dass jedes Volum verschwundenen Sauerstoffes durch 2 Volumina Kohlensäure ersetzt wird. b) Während der Dünndarmverdauung tritt ein von Kuhlensäure und Wasserstoffentwickelung begleiteter Umsatz im Dünndarminhalte ein , wobei sich zwischen fleisch- und mehlhaltiger Nahrung nur Unterschiede in der absoluten Quantität aber nicht in den Yolums- verhältnissen der daselbst gebildeten Gase ergeben, da im Normal- zustande sowohl bei fleisch- als mehlhaltiger Nahrung gleiche Volu- mina beider Gase gebildet werden. Bei Verdauungsstörungen nach mehlhaltiger Nahrung findet aber bei Fleischfressern eine andere Art der Gälnung Statt (wahrscheinlich schleimige), bei welcher Kohlensäure und Wasserstoff im Verhältnisse von 2 : 1 gebildet werden. Das letztere Verhältuiss in der Gasentwickelung ist auch stets bei der Gährung von Dünndarm- oder neutralisirten Magen- inhalt ausserhalb des Darmschlauches nach mehlhaltiger Nahrung vorhanden '). ') Zur leichteren Übersicht der im Texte zerstreuten Zahlen, auf welche die Ableitung der Volumsverhältnisse, in denen sieh die Gase im Magen und Dünndarm entwickeln, gegründet ist, stelle ich dieselben in der nachstehenden Tabelle übersichtlich zusam- men. Eine Betrachtung derselben zeigt, dass die Kohlensäure des Magengases nahezu gleich ist dem doppelten Volum des verschwundenen Sauerstoffes und die des Dünn- darmgases dem doppelten Volum des verschwundenen Sauerstoffes mein- dem ein- fachen (hei anomalen Verhältnissen der Verdauung dem doppelten) Volum des befundenen Wasserstoffes. iE Magengas .... iE s = ff § 9 Gefunden 09 > a 's Der letzten lt co2 1 727 19-28 12-8 — 26-6 23-6 „ Dünndarmgas . . 35-18 9-33 9-38 10-7 30-99 29-36 t : 1 Mahlzeit waren eini- IM 21-32 5-65 5-39 2-49 15-25 15-76 2 : 1 ge kleine IV Magengas .... in 89 2-88 •> ■ 7 ;; - 5-41 5-50 h nochen- stücke bei- .. Dünndarmgas . . 8-38 ii 89 0-89 41-5 in:: 43-3 1 : 1 gemischt. V Gii aus Magen-Inhalt unter der Glocke entwickelt, mit !••■! — gemengten Gasen aas dem Magen 12-75 3-38 3-0 24 53 54 2 : 1 Ergebnis) VI Dfinndarmgas . . 7-83 1-99 1-99 8-16 19-04 20-8 2 : 1 später an- / nllll.l clliler XI 29-83 7-78 7-62 3-56 21 2 B2-4 2 : t \ ersuche und ihre Beziehungen zum Blute. 33b c) Weiters ergaben diese Versuche, dass die von Kohlensäure und Wasserstoffentwickelung begleitete Gährung des Darminhaltes durch eine grössere Menge freier Säure verlangsamt und insbeson- dere das Eintreten einer solchen Gährung im Mageninhalte durch die freie Säure desselben verhindert werde und endlich d) dass mit dem Eintritte des Dünudarminhaltes in den Dick- darm die Kohlensäure und Wasserstoff liefernde Gährung durch Erschöpfung der gährungsfähigen Substanz meist schon beendet oder ihrem Ende nahe sei und hei i\av nun vor sich gehenden Fäcal- bildung sowohl bei Fleisch- als Pflanzennahrung nur mehr Kohlen- säure entwickelt werde, zu *\^v , jedoch nur bei Fleischnahrung noch Spuren von Schwefelwasserstoff und ein stinkender Riechstoff hinzutreten l). II. Nachdem durch diese Versuche die Gasentwickelung im Ver- dauungsschlauche von Hunden hei verschiedener Nahrung hinsicht- lich ihrer qualitativen und quantitativen Verhältnisse festgestellt war, schritt ich zur Eruirung etwaiger Unterschiede in der Gasent- wickelung aus dem Darminhalte heim Menschen. Da fast in sämmt- lichen bis nun vorliegenden Analysen der Dickdarmgase des Menschen das Vorkommen eines nicht näher bestimmten Kohlenwasserstoffes Dass diese für die Entwicklung der Darmgase geltenden Volumsverhältnisse all— mählich durch dieDiffusion mit den des Blutes vollständig1 abgeändert werden müssen, ist ebenso selbstverständlich als dass dieNachweisbarkeit dieser Verhältnisse an mehr- fache Bedingungen geknüpft sein muss, von denen namentlich hervorzuheben wäre, dass weder kohlensaure Salze noch grössere Mengen Kohlensäure bindender Substan- zen in den Magen gebracht wurden, dass die Untersuchung noch während der lebhaf- testen Gasentwickelung vorgenommen werde und letztere seihst so reichlich sein müsse, dass gegenüber der Menge der entwickelten Gase die aus der Diffusion und Absorp- tion liereits erfolgten Abänderungen der ursprünglichen Volumsverhältnisse verhält- nissmässig noch nicht erheblich sind. dass endlich zur Zeit des Versuches auch keine erhebliche Menge von Gasen im Darmcanale vorhanden war. die noch von einer vor- hergegangenen Mahlzeit und Verdauung oder von vor längerer Zeit verschluckter Luft herrühren, kurz schon längere Zeit im Darmcanale eingeschlossen waren. l) Aus dem Mangel von Schwefelwasserstoff nach vegetabilischer Nahrung (Brot, Hülsen- früchten) zusammengehalten mit dem Umstände , dass sich aus den Päcalstoffen bei letztgenannter Nahrung auch durch Kochen mit Säuren kein Schwefelwasserstoff ent- wickelte, wäre abzuleiten, dass die Quelle dieses Gases im Darme weder in dem Schwe- felgehalte der Galle nach in dem der sogenannten Proteinsubstanzen liegen könne, vorausgesetzt dass die im Thier- und Pflanzenkörper erzeugten Proteinsubstanzen wirklich gleiche chemische Constitution besitzen. f».n) Planer. Die Oase des Verdauungsschlauches in beträchtlicher Menge erwähnt wird, was mit den Resultaten meiner Analysen der Darmgase von Hunden, die keine Spur eines solchen Gases enthielten, nicht in Übereinstimmung war, richtete sich meine Aufmerksamkeit namentlich auf die Entdeckung und nähere Bestimmung eines solchen Gases im Darme. Das Materiale zur Untersuchung der Magen- und Dünndarm- gase konnte natürlich nur Leichen entnommen werden, aber auch in der Untersuchung der Dickdanngase beschränkte ich mich darauf, nachdem mir die Versuche, die im Dickdarme angesammelten Gase bei Kranken mit bedeutendem Meteorismus mittelst des Mastdarm- rohres und einer damit in Verbindung gebrachten Spritze auszu- pumpen, gänzlich misslangen. VII. Versuch. Untersuchung der Magen- und Danngase einer Leiche, welche bald nach dem Tode einer bedeutenden Kälte ausgesetzt war, so dass sie bei der Überbringung in die anatomische Anstalt vollständig gefroren war. Die Obduction wies chronische Lungentuberculose und Folliculaikalarih der Dickdarmschleimhaut nach. Magen und Gedärme enthielten graue schleimige Flüssigkeit, in der nur wenige Reste amylumhältiger Nahrungsmittel mit Hilfe des Mikroskopes erkennbar waren. Der Gasgehalt derselben war unbedeutend, die Gase selbst ganz geruchlos, ohne Spur von Schwefelwasserstoif. \. Analyse des Gases aus dein Magen. Beob. \„1. Temp. I,""'k Red. Vol. 1 in Meier Ang. Gas im Absorptionsrohre III . feuchl 108-95 5-4 0-6770 7161 Nach Absorption der Kohlensäure . trocken 87-3 40 0*6607 56*72 des Sauerstoffes . 88 -'iß 53 0 OIJÜt* 5687 COa und 0 freies Gas im Eud. I . . feuchl 177-47 5-0 0-2588 43-97 Nach Zusatz von Sauerstoff ... — 23546 :;-ü 0-2238 73-37 „ Luft 525-35 5-6 0-6103 310-70 .. der Verpuffung — !if!t-7S 5'8 0-6063305-10 „ Einführung einer Kalikugel . trocken IH7-22 5-4 00017 305-18 Die Analyse ergibt für: 71-61 Vol. 100 Vol. Kohlensäure . . .. 14-89 20-79 „ Wasserstoff 4 -81 , 0-71 .. Stickstoff 51-91 „ .... 72-50 „ iiii<1 ihre Rp/.ieliniin-on zum Blute. 337 An«?. Gas im Absorptionsrohre IV N;ioh Absorption der Kohlensäure „ „ des Sauerstoffes COg und 0 freies Gas im Eud.I . Nach Zusatz von Luft Mach der Verpuffung Nach Einführung einer Kalikugel Es enthalten daher B. Analyse des Gases aus dein Dünndärme. (Geruchlos, ohne Spur von Schwefelwasserstoff. J Beol.. Vol. Temp. feuchl 113-8 5-4 trocken 97-8 40 — 98-4 5 3 feucht 191-64 5 '7 — 367-84 61 361-80 5-8 trocken 354*24 3-4 Druck in Meter 0-6630 0-6517 0-6497 0-2831 0 4624 0-4590 0-4611 74-83 Vol. 100 Vol Kohlensaure 12-15 „ .... 16-23 „ Wasserstoff 3 02 „ .... 4 04 „ Stickstoff 59-66 79-73 .. C. Analyse des Gases aus dein Dickdarme. (Geruchlos, ohne Spur von Schwefel wasserston".) Red. Vol. 74-83 62-68 62-71 51-87 163-84 16017 160-17 Ang. Gas im Absorptionsrohre III Nach Absorption der Kohlensaure „ des Sauerstoffes COg und O freies Gas im Eud. I . Nach Zusatz von Luft Nach der Verpuffung- Es enthalten daher Kohlensäure feucht trocken feucht 50-26 35-01 35- 11 97-59 19204 192-39 6 0 Meter 50 0-6148 30-02 5-8 0-6077 20-83 5-4 0-0058 20-86 5-6 0-1832 16-87 5-8 0-2786 51-09 0-2788 51 17 30-02 Vol. 91 .. Stickstoff 20-81 100 Vol. 30-64 „ 69-36 „ VIII. Versuch. Untersuchung- der Gase des Magens und Dickdarmes einer Leiche (48 Stunden nach dem Tode zur Winterszeit), hei der die Obduction gleichfalls Lungen- und Lymphdrüsentuberculose nebst Follicular- Exulceration der Dickdarmschleimhaut nachwies. Die dünnen Gedärme waren von geruchlosem Gase stark ausgedehnt, welches keine Spur von Schwefelwasserstoff enthielt; in der grauen, schleimigen, schwach sauer reagirenden Flüssigkeit, welche dieselben erfüllte waren nur wenige Reste vegetabilischer Nahrungsmittel nachweisbar. 338 Planer. Die Gase des Yerdaming'ssehlauche.s A. Analyse des Gases aus dem Magen. Beob. Vol. Temp. Dr"C'' "' Red. Vol. 1 Meier Ang. Gas im Absorptionsrohre III . feucht 142-4 4*1 0-7025 97-70 Nach Absorption der Kohlensäure . trocken 99-14 4-6 0-6631 64-65 des Sauerstoffes 98-31 5-1 0-6631 64-29 C08 uud O freies Gas im Eud. I . . feucht 163-28 3-9 0-2537 39-45 Nach Zusatz von Luft — 407-86 5-4 0-4980 196-51 Nach der Verpuffung 379-08 48 0-4670 171-59 Nach Einführung einer Kalikugel . trocken 375-3 5-0 0*4665 171*56 Die Analyse ergibt für: 97-70 Vol. 100 Vol. Kohlensäure 33-05 „ .... 33-83 „ Wasserstoff 26-95 „ .... 27-58 „ Stickstoff 37-34 „ .... 38-22 .. Sauerstoff (0- 36) Spuren . . . (0 37) Spuren Ang. Gas im Absorptionsrohre III Nach Absorption der Kohlensäure „ „ des Sauerstoffes COa und O freies Gas im Eud. I Nach Zusatz von Sauerstoff . . • Nach Luftzusatz Nach der Verpuffung B. Analvsedes Gases aus dem Dickdarme. (Geruchlos, ohne Spur von Schwefelwasserstoff.) Beob. Vol. T p. feucht 102*33 6-0 0-6939 trocken 69*1 5*0 0-6608 — 69-2 3-8 feucht 151-48 3*7 215-09 3-4 449-3 3-9 trocken 448*37 3'1 Druck in Meter 0*6610 0*2511 0*3172 0-5492 0*5488 Die Analyse ergibt für: Kohlensäure Stickstoff 68-78 Vol. 23 • 94 „ 44-84 .. 100 Vol. 34-80 .. 65*20 „ Red. Vol. 68-78 44-84 45 • 1 1 36-64 6614 240-60 240-79 Übersichtliche Zusammenstellung dieser Analysen. Magen Gas ai s dem Dünndarm Gas aus dem Dickdarm in 100 Vol. C02 ii N co2 " N C02 N 1 11 21 34 7 '27 72 38 16 4 80 30 35 69 65 und ilire Beziehungen zum Blute. 339 Nach diesen Analysen bestand der Gasinhalt des Verdauungs- schlauches dieser Leichen auch nur aus jenen Gasen, welche sich im Darmcanale der Hunde nach vegetabilischer Nahrung entwickeln, und aus Stickstoff, dein Reste eingebrachter Luft, deren Sauerstoff bereits völlig verschwunden war. Das im Magen vorgefundene Gas- gemenge bestand sowie das im Dünndarme aus Kohlensäure .Wasser- stoff und Stickstoff; ob die Kohlensäure und Wasserstoff liefernde Gäliiung des Mageninhaltes schon im Leben begonnen hatte, ist natürlich aus den vorliegenden Daien nicht zu beantworten. Bei Eintritt des Dünndarminhaltes in den Dickdarm scheint auch im menschlichen Darmcanal das Materiale zu der Kohlensäure und Wasserstoff liefernden chemischen Umsetzung erschöpft zu sein und es wird daher im Dickdarme des Menschen auch nur mehr Kohlen- säure gebildet. Da die Individuen, derenLeicheu mir das Materiale zu diesen beiden Analysen lieferten, vermuthlich vor ihrem Tode keine Fleischnahrung zu sich nahmen, wurde im Dickdarmgase derselben auch kein Schwefelwasserstoff gefunden. Da fernere Untersuchungen des Magen- und Dünndaringases von Leichen dem Bekannte;) nichts Neues hinzugefügt hätten, wandte ich meine Bemühungen nun ausschliesslich den Gasen des Dick- darmes zu , um über den fraglichen Kohlenwasserstoff, welcher in den Analysen von Chevreuil, Chevillot und Marchaud regel- mässig gefunden worden sein soll, Gewissheit zu erlangen. Zahl- reiche Analysen von Gasen aus dem Dickdarme von Leichen ergaben stets nur so wie die beiden angeführten Kohlensäure und Stickstoff mit oder ohne Spuren von Schwefelwasserstoff als die Bestandtheile des Gasgemisches. IX. Versuch. Erst gegen Abschluss meiner Untersuchungen obducirte ich eine Leiche, bei der sich eine, lange Zeit bestehende Strictur in der S roman. Schlinge durch ein vernarbendes tuberculöses Geschwür vorfand. Das darüber liegende Stück des Colon descendens war in seiner Muskelhaut bedeutend hypertrophirt, der ganze Dickdarm und das unterste Stück des Dünndarmes erweitert und mit einer grossen Menge, von Gasblasen durchsetzter Fäcalflössigkeit gefüllt. Die Darmschlingen waren noch überdies durch schiefergrau gefärbtes von Tuberkelknoten durchsetztes Bindegewebe vielfältig unter ein- SiUb. d. mathem.-naturw. Cl. XLU. Bd. Nr. 24. 24 )^40 Pinner. Die (i:isc des Verdauungsschlauches ander verwachsen, wodurch ein /weites beträchtliches Hinderniss der Fortbewegung der Darmcontenta gegeben war. Dünn- und Dick- darm enthielten eine grosse Menge stinkenden, feuchtes Bleipapier leicht bräunenden Gases. Die eigentliche Todesursache lag in der Erweichung einer Hemisphäre des grossen Gehirnes rings um ein käsig metamorphosirtes Neugebilde, woraus zu entnehmen war, dass der Kranke schon viele Tage vor dein Eintritte des Todes in sopo- rösem Zustande gelegen sein mag. Ein Theil des Dünn- und Dick- darmgases wurde sogleich nach Eröffnung der Hauchhöhle mit (\w erforderlichen Vorsicht zur Analyse entfernt. A, Analyst' des Gases aus dem Dünndärme. (Stinkend, Bleipapier nur ganz schwach bräunend.) i> i i i t Druck in D ,. . IJi-uli. \ol. Trimi. „ , Reil. >ul. ' Meter Ang. Gas im Absorptionsrohre IV . feucht 157-25 Ml 0-7237 107-87 Nach Absorption der Kohlensäure . (rocken 113-40 10-8 0-6697 73-06 des Sauerstoffes . 113-2 10-4 06645 72-46 C08 und 0 freies Gas im Eud. II . feucht 133-34 11-3 02092 2551 Nach Zusatz von Sauerstoff . . . 176-53 121 0-2507 40-60 .. Luft 362-42 114 0-4381148-92 .. der Verpuffung 334-96 10-9 0-4092 128-67 .. Einführung einer Kalikugel . trocken 329-48 11 -3 0-4060 128-46 Die Berechnung der Analyse ergibt für: 107 -87 Vol. 100 Vol. Kohlensäure . ... 34*81 32-27 „ Wasserstoff 3S • ;»:» 35*55 .. Stickstoff 3401 ., .... 31-63 .. Schwefelwasserstoff Spuren Spuren Sauerstoff 0-6?? 0-55?? „ II. Analyse des Gases aus dem Dickdarme. (Stinkend, Bleipapier schwärzend.) ii i v i ro. Druck in „ , v , Beob. > Ol. I i'iiiii. ., Red. Vol. r Meter Ang. Vol. im Absorptionsrolire IV . feucht 157*35 6*6 0-7261 110-43 Nach Absorption des Schwefel- wasserstoffes 156-35 5-4 0-7266 110*38 Nach Absorption der Kohlensäure . trocken 110-0 6-2 0-6760 72-71 „ Sauerstoffes . 106-5 4-9 0 6661 69-69 C08 und 0 freies Gas im Eud II . . feucht 182-16 5*5 0*2647 46-06 Nach Zusatz von Luft 346-1 5-6 0-4289 143-15 and ihre Beziehungen zum Blute. IJ41 Beob. Vol. Temp. "','"',k '" Red. Vol. 1 Meter Nach der Verpuffung (ohne Zusatz von Knallgas) i) 318-78 ii-7 0-4048 lti4--.it; Einführung einer Kalikugel . trocken 307-69 7-0 0-3830 114-90 Zusatz von Luft 347-9 Ü-'> 0-4198 142-82 nochmaliger Verpuffung . . 347-4 6-7 0-4193 142-36 Zusatz von Wasserstoff . . . 389-2 8-0 0-4Ö98 173-86 der Verpuffung 360-97 6-8 0-4346 153-0 Ans den durch die Analyse im Eudiometer erhaltenen Werthen : Contraction: 18-89 Gebildete Kohlensäure: 9-3ii Verbrauchter Wasserstoff: 19-27 berech, sich 9 -4 Eud. Vol. Grubengas (C2H4) so dass das analysirte Gas folgende Zusammensetzung hat: in 110-43 Vol. in 100 Vol. Kohlensäure .... 37-67 „ .... 34-19 „ Grubengas 14-22 „ .... 12-88 „ Stickstoff 55 52 „ .... 50-20 „ Schwefelwasserstoff . Spur .... Spur Sauerstoff 3-02 ,, .... 2-73 .. (von zufällig beigemischter Luft herrührend). Die zahlreichen Analysen von Gas aus dem Dickdarme mensch- licher Leichen und von Hunden, welche ich durchführte, ohne auch nur eine Spur eines Kohlenwasserstoffes zu finden, und derUmstand, dass ich bei den vorgenommenen Gährungsversuchen mit Fäcal- stoffen aus dem Dickdarme von Hunden weder nach Fleisch- noch vegetabilischer Nahrung, seihst nach dreiwöchentlichem Stehen derselben an einem erwärmten Orte auch nicht die geringste Menge eines solchen Gases entdeckte, brachte mich bereits zu der Meinung dass sich im Darmcanale überhaupt kein Kohlenwasserstoff erzeuge. Namentlich wurde ich aber in dieser Meinung durch ein später anzuführendes Experiment (15) bestärkt, wo ich den Mastdarm ') Die wiederholt getäuschte Erwartung, bei meinen Analysen von Dickdarmes einen Kohlenwasserstoff zu linden, verleitete mich dazu, den Zusatz von Sauerstoff vor der Verpuffung zu unterlassen, so dass nur zufällig der Sauerstoff der zugesetzten Luft, ge- rade noch zu einer vollständigen Verbrennung des vorhandenen Grubengases zurei- cheud war. Um mich abervon der vollständigen Verbrennung desselben zu überzeugen, setzte ich noch Luft zu und verpuffte das tiasgemenge mit Hilfe von Knallgas nochmals. 24 34-i Planer. Die Gase des Verdauungsschlauches eines lebenden Hundes unterband und bei der zwölf Tage darnach vorgenommenen Untersuchung noch keine Spur eines solchen Gases nachweisen konnte. Erst die eben mitgetheilte Analyse bewies mir, dass sich unter gewissen Umständen auch ein gasförmiger Kohlen- wasserstoff im Darmcanale erzeugen könne, und gab mir zugleich auch Gelegenheit denselben als Grubengas, C8H4, zu bestimmen. Es scheint jedoch, nach allen mitgetheilten Versuchen zu schliessen, ein sehr langer Aufenthalt der Fäcalstoffe im Darmcanale zur Bildung dieses Gases erforderlich zu sein, wie dies in diesem Falle nach dem Obductionsbefunde der Fall war, so dass sich dieses Gas bei normaler Thätigkeit des Darmes kaum in irgend nennensw erther Menge in demselben bilden dürfte. X. Versuch. Um jedoch darüber doch zu einer bestimmteren Ansicht zu gelangen und damit auch einen vollständigeren Überblick über die Gasentwickelung im menschlichen Darmcanale zu gewinnen, unter- suchte ich noch die aus frischen menschlichen. Fäcalstoffen nach gemischter Nahrung unter einer Glocke bei Abschluss von Luft sich entwickelnden Gase. Die Gusentwickelung ging in den ersten acht- undvierzig Stunden sehr lebhaft vor sich, wurde dann allmählich schwächer und endlich nach Verlauf von drei Tagen ganz unmerklich. Am zweiten, achten und vierzehnten Tage wurde Gas aus der Glocke zum Behufe einer Analyse herausgenommen. Bei der Analyse des am zweiten Tage herausgenommenen Gases unterliess ich den Zusatz eines andern Gases vor Absorption der Kohlensäure; das Gas wurde durch die eingebrachte Kalikugel bis auf einen kaum bemerkbaren Rückstand absorbirt, so dass keine Ablesung mehr möglich war. A. Analyse des nach acht Tagen aus der Glocke genommenen Gases. (Stinkend, Bleipapier schwach bräunend.) D L \r I rn Druck iu D , ,r , Ueuh. Vol. Temp. „. , Red. Vol. 1 Meter Ang. Gas im Absorptionsrohre IV . feucht 108-2 21-9 0-6636 60-52 Nach Zusatz von Luft — 122-1 21-6 0-6779 74-47 Nach Absorption der Kohlensäure . trocken 19-69 20-2 0-5768 10-57 CD8 freies Gas im Eud. II .... feucht 6604 20-8 0-1450 7-777 Nach der Verpuffung — 61-69 20-5 0-1452 7-302 Nach Einführung einer Kalikugel . trocken 55-50 21-7 0-1411 7-25 und ihre Beziehungen zum Blute. 343 Aus den erhaltenen Zahlen berechnet sich die Zusammen- setzung dieses Gasgemenges für 64-5 2 Vol. Kohlensäure 63-90 „ Wasserstoff 0-38 „ Grubengas 0-06 „ Schwefelwasserstoff . Spuren „ Stick- und Sauerstoff . 0-18 „ 100 Vol. 99 04 „ 0-59 „ o-io „ Spuren „ 0-27 „ B. 4nalvse des nach vierzehn Tagen aus der Glocke genommenen Gases. ( Blei|>apier leicht bräunend.) Beob. Vol. Ten,!.. D™*£ ,n ReH. Vol. Ang. Gas im Absorptionsrohre III . feucht 137*6 22-3 0-7098 8? • ?:i Nach Zusatz von Luft 15.")-2 22-3 07274 1013 Nach Absorption der Kohlensäure . trocken 23-98 22- f 0*5980 14-37 LuftimEud. II feucht 1321 22-2 0-2110 23-33 Nach Zusatz des C02 freien Gases . 133-7 22-7 02171 24-63 Nach der Verpuffung 130-1 22-0 0-2133 23-34 Nach Einfühlung einer Kalikugel . (rocken 121 -4 22*0 02049 23-02 Die Analyse ergibt für 100 Volumina dieses Gases: 99-29 Vol. Kohlensäure. 0-23 „ Wasserstoff, 0*18 „ Grubengas, Spuren von Schwefelwasserstoff, 0-28 Vol. Stick- und Sauerstoff. Nach diesen beiden Analysen bestand das aus den Fäcalstoffen entwickelte Gas aus Kohlensäure, dem nur Spuren von Wasserstoff. Grubengas und Schwefelwasserstoff heigemischt waren. Der Gehalt an Grubengas berechnete sich für 100 Volumina nach achttägigem Stehen der Fäces auf 0-l Volumina, nach vierzehntägigem auf ungefähr 0-2 Volumina. Mari sieht hieraus und aus den vorher angeführten Analysen der Darmgase von Leichen, dass Grubengas im Normalzustände jedenfalls höchstens nur in Spuren im Darm- canale entwickelt und nur bei sehr langem Aufenthalle der'Fäces im Darme in grösserer Menge gebildet werde, wie es in dem Versuche IX in Folge der lange bestandenen Darmstrictur und der Verwachsung der Gedärme unter einander der Fall gewesen war. 344 '' ' :i " '' ''• '''H <';,sl' ''|,s Verdauungsschlauches l);i es mir aber bei Hunden nie gelang, auch nur eine Spur dieses Gases nachzuweisen, so dürfte vielleicht hierin der einzige Unterschied in der im Darmcanale stattfindenden Gasentwickelung /wischen Fleischfressern und dem auch für die Verdauung vegetabili- scher Nahrung eingerichteten Darmcanale i\os Menschen bestehen, wornach zu vermuthen wäre, dass im Darmschlauche pflanzenfres- sender Thiere Grubengas in grösserer Menge gebildet werde. Da ich im Laufe meiner Untersuchung davon unterrichtet wurde, dass Untersuchungen über die Darmgase von Wiederkäuern bereits von verlässlicher Hand in Angriff genommen wurden, unterliess ich es. diese zur Vervollständigung meiner Arbeit erforderlichen Analysen selbst vorzunehmen. Den Werth der Analysen Yalentin's von Darmgasen der Pferde '), die einen Kohlenwasserstoffgehalt von 4 — 11 Proc. ergaben, bin ich nicht im Stande zu beurtheilen, da mir die angewandte Untersuchungsmethode unbekannt ist; den Ana- lysen Pflüger's -) von Darmgasen bei Wiederkäuern, nach welchen eine grosse Menge von Kohlenoxydgas gefunden worden sein soll, ist jedoch sicher gar keine Bedeutung beizulegen. Hl. Nachdem durch diese Versuche ein Überblick über die Gasent- wickelung im Darmcanale von Fleischfressern und Menschen für die beiden Hauptgruppen von Nahrungsmitteln gewonnen war, suchte ich die in der Wechselwirkung zwistdien (\en Mut- und Darm- gasen begründeten Veränderungen der quantitativen Verhältnisse der letzteren durch einige Versuche zu verfolgen, die ich trotz ihrer Unvollständigkeit hier anschliesse, da in dieser Richtung noch gar keine directen Versuche vorliegen. Vor der Austeilung jedes dahin gerichteten Experimentes hielt ich es jedoch für nothwendig, die mit den physikalischen Gesetzen nicht in Einklang zu bringende Beobachtung Magendie's und Girardin's3) von Gassecretion aus dem Blute in leere, unter- bundene Darmschlingen zu widerlegen, da bei Bestätigung dieser Beobachtung jeder aus Experimenten am lebenden Thiere ziehbare ') Moleschott, Physiologie dei Nahrungsmittel 1860. | B e ritel i u 8, i lieraie. ;l Recherch. physiol, sur les Gas intest, Paris, 1824. und ihre Beziehungen zum Blute. 154-«) Schluss über die Diffusionsverhältnisse der Darmgase unsicher gewesen wäre. Namentlich musste mich der Umstand, dass diese Beobachtung von Frerichs ') bestätigt, ja seihst in Fick's Com- pendium der Physiologie8) noch als unbezweifelt, wenn auch räthsel- haft erwähnt wird, zur Wiederholung i\ei> Versuches anregen. XI. Versuch. Da sich hei Fleischnahrung im Dünndärme von Hunden nur eine ganz unbedeutende Menge von Gas entwickelt, reichte ich einem Hunde durch einige Tage ausschliesslich Fleisch, eröffnete 10 Stun- den nach der letzten Mahlzeit die Bauchhöhle, wobei sich im Dünn- darme gar kein Gas vorfand, reinigte eine 10" lange, nach oben hin abgebundene Darmschlinge durch wiederholtes Einspritzen von lauem Wasser vollständig von ihrem Inhalte, streifte das eingespritzte Wasser wieder aus, unterband dieselbe dann auch nach unten und vereinigle die kleine Bauchwunde. Zwei Stunden darauf wurde der Hund getödtet. Bei Eröffnung der Bauchhöhle fand sich die unter- bundene Darmschlinge ausgedehnt, prall gespannt, durchscheinend, so dass sie ganz das Aussehen hatte, als wäre sie mit Gas gefüllt. Beim Ausdrücken des Inhaltes der Darmschlinge in ein mit Queck- silber gelulltes Glasgefäss stieg jedoch auch nicht die kleinste Gas- blase auf, hingegen erwies sich das Darmstück mit röthlich gelbem, gallertigen Schleime gefüllt, wodurch das durchscheinende Aus- sehen desselben bedingt war. Das mit diesem Schleime gefüllte Glasrohr wurde an einen warmen Ort gestellt, am andern Tage fand sich in demselben schon Gas vor, welches aus Kohlensäure mit Spuren von Schwefelwasserstoff bestand. Da dieser Versuch zur Erklärung der Beobachtung Magen dies vollständig genügt, hielt ich eine Wiederholung desselben für über- flüssig. Entweder dürfte bei dem Versuche Magendie's der Inhalt der Darmschlinge nicht vollständig entleert gewesen sein (Frerichs gibt nur an, dieselbe durch Ausstrcifen zwischen den Fingern ent- leert zu haben), in welchem Falle die Gasentwickelung aus der che- mischen Umsetzung der Beste des Inhaltes zu erklären ist, oder dem Versuche wurde eine solche Zeitausdehnung gegeben, dass bereits l) Wag iic p 's Handwörterbuch der Physiologie. -) Fick's Compendium der Physiologie 1859. pag. 399, 346 l>l aner. D . . ■ , ■ sschlauehes Gasentwickelung aus dem in die Darmseidinge abgesonderten Schleime eingetreten war, wenn nicht etwa gar das durchseheinende Aussehen der unterbundenen Darmscblinge zu einer Täuschung Veranlassung gab. Nachdem diese angebliche Gassecretion aus dem Blute in den leeren Darm widerleg! war, veranstaltete ich einige Versuche, um Anhaltspunkte zur ungefähren Beurtheilung der Schnelligkeit der Diffusion zwischen den Darm- und Blutgasen zu gewinnen und weiterhin die etwaige Nachweisbarkeit von Gasen , welche aus dem Darme in das Blut aufgenommen wurden, in diesem zu constatiren. XII. Versuch. Zu erstgenanntem Zwecke füllte ich eine leere, durch Aus- spritzen mit Wasser vollständig gereinigte, an beiden Enden abge- bundene, 1' lange Dünndarmschlinge eines Tags zuvor mit Fleisch gefütterten Hundes ungefähr zur Hälfte mit Luft, tödtete denselben 1 y2 Stunde darauf und unterzog das in der Darmschlinge befindliche Gas einer Analyse. Beob. Vol. Temp. I)',ue,k ,n Red. Vol. r Meier An«. Gas im Ahsorptionsrohre I . . feucht 92"5 7-6 0-6219 Ü.Vili Nach Absorption der Kohlensäure . trocken 80-9 7-6 0-6207 48-86 des Sauerstoffes . — 76-3 8-5 0-6116 40-38 Die Analyse ergab mithin in 5526 Volumina des Gases: Kohlensäure 6-41 Vol. Sauerstoff 5*48 „ Stickstoff 43-37 „ Da dem gefundenen Stickstoff-Volumen zur Zusammensetzung atmosphärischer Luft 115 Sauerstoff entsprechen , so verschwanden während der Dauer meines Versuches, vorausgesetzt, dass kein Stick- stoff in das Blut übertrat, 6-02 Volumina Sauerstoff, Mährend die gleiche Menge, und zwar 6-4 Volumina Kohlensäure, aus dem Blute in den Darm gelangte. XIII. Versuch. Ein auf die gleiche Weise angestellter Versuch, bei welchem eine 1' lange Dünndarmschlinge mit Wasserstoff gefüllt wurde, und ihre Beziehungen zum Blute. u4 7 ergab nach 1 '/3 stündiger Dauer des Versuches durch die Analyse des eingeschlossenen Gases auf 10 Volumina noch vorhandenen Wasser- stoffes ungefähr 2-5 Volumina Kohlensäure. Bei der Eröffnung der Bauchhöhle fand sich die nach der Füllung ziemlich gespannte Darm- schlinge so zusammengefallen, dass augenscheinlich auf eine beträcht- liche Volumsabnahme des eingeschlossenen Gases zu schliessen war. Die Analyse desselben ergab folgende Werthe: ■> i i. ■ n. Druck in „ . . . Itiub. Vol. Teiiii«. „ . Ht-d. Vol. 1 Meter Ang. Gas im Absorptionsrohre IV . feuchl 29-84 7-6 0-5788 16-58 Nach Zusatz von Wasserstoff . . . 4989 8-7 0-51)87 28-54 Nach Absorption der Kohlensäure . trocken 44 92 7-6 0-6043 26-41 des Sauerstoffes . — 44-4 8-5 05995 2581 COa und 0 freies Gas im Eud. II . feucht 112-98 92 0-1881 19-61 Nach Luftzusatz — 336-77 96 0-4124 131 -27 Nach der Verpuffung — 29795 8-4 0-3739 10595 Die analysirten 1 ' A. Analyse des durch Auskochen des arteriellen Blutes ohne Säurezusati erhaltenen Gases. (Bleipapier intensh hräuneud.) Beob. V„l. Temp. ^ter" Red' Ul An ■ Gas im Absorptionsrohre 1 feucht 70-47 5-4 0*6284 42-96 Nach Absorption des Schwefelwas- serstoffes 70 -37 7-2 0-6293 42-62 Nach Zusatz von Luft 99-74 62 06626 6393 Nach Absorption der COa .... trocken 37-9 7-2 0-6124 ::i:i:i des Ätherdampfes - 55-2(5 tW> 0-6098 32-97 C02 freies Gas im Eud. ] .... feucht llti-2 41 0-2064 2293 Nach der Verpuffung 116-54 5-3 0-2059 22-78 Die analysirten 42-96 Volumina enthielten daher: Kohlensäure 29-38 Sauerstoff und Stickstoff . . . . 12-0 Aetherdampf 1-58 Schwefelwasserstoff Spuren (0*3 Vol.) Wasserstoff Spuren ? It. Aualvse des durch Auskochen des arteriellen Blutes mit Säuren erhaltenen («ases. (Bleipapier stark bräunend.) n i \ i t Druck in ... ... Beob. Vol. remp >]etei. Med Vol. Ang. Vol. im Absorptionsrohre V . feucht 21*0 7-2 it-5635 11 ' 37 Nach Luftzusatz - 33 !l 66 0-5789 1892 Nach Absorption des Schwefelwas- serstoffes trocken 32-1 5-3 0-5820 18-33 Nach Absorption der Kohlensäure . — 14*04 :>'•;> 0*5550 763 11-37 Volumina dieses Gases enthalten: 10-77 Vol. Kohlensäure. ()•(» .. Schwefelwasserstoff. ('. Analvse des durch Auskochen des venösen Blutes ohne Säuren erhalteneu Gases ( Bleipapier stai k bräunend. I i> i v i , Druck in ., . . . Beob \oI. leinp. Mgter Red. Vol. Ang. Gas im Absorptionsrohre 111 . feucht 70-0 6-6 06418 4330 Nach Absorption des Schwefelwas- serstoffes trocken ti'.l-l 72 0-6339 42 • (i!t Nach Zusatz von Luft 90-5 6-1 06560 58-07 Nach Absorption der Kohlensäure . 44-24 6-0 0 • 608t» 26-36 des Ätherdampfes 4103 40 (t-(i:i7 2493 C02 freies Gas im Eud. I .... feucht 103 5ö 4*6 01981 19-91 Nach der Verpuffung — 105-55 5-8 01978 19-73 3;>0 Planer. Die finse des Verdauungsschlauches Die analysirten 43*36 Volumina enthalten mithin: Kohlensaure 26-36 Stick- und Sauerstoff 14-70 Ätherdampf 1-41 Schwefelwasserstofl 0-67 Wasserstoff Spuren ? I);t die Menge des durch Auskochen des venösen Blnles mit Säure erhaltenen Gases zu gering war, um eine Analyse desselben vornehmen zu können, begnügte ich mich mit der qualitativen Nach- weisung durch die starke Reaction auf feuchtes mit Bleizuckerlösung getränktes Papier. Nach dem Ergebniss dieser Analysen konnte der aus dem Darme in das Blut aufgenommene Wasserstoff in diesem nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden. Die Bestimmung des Schwefel- wasserstoffes im Blute ergab hingegen, für 100 Theile berechnet, allerdings nicht unbedeutende Mengen dieses Gases; im venösen Blute betrug der Schwefelwasserstoff 1-5 Procent, im arteriellen 0-8 Procent der durch Auskochen ohne Säurezusatz austreibbaren Gase; der Schwefelwasserstoffgehalt des durch Auskochen des arteriellen Blutes mit Säure erhaltenen Gases würde, auf 100 Theile berechnet, sogar 4*8 Procent betragen. Da jedoch bei der geringen Menge des Gases, welches zur Analyse verwendet werden kennte, die durch den Versuch wirklich erhaltene Menge von Schwefel- wasserstoff die Grenze der Beobachtungsfehler nicht weit übersteigt, so würden diese Bestimmungen demungeachtet auch Zweifel über die Anwesenheit dieses Gases lassen, wenn dieselbe nicht durch die intensive Reaction auf Bleipapier unzweifelhaft festgestellt wäre. Nachdem durch diesen Versuch nebst Schwefel Verbindungen auch absorbirter Schwefelwasserstoff im Blute, und zwar sogar noch im arteriellen Blute nachgewiesen wurde, ist zu entnehmen, dass dieses Gas nur allmählich aus dem Blute durch Bildung von Schwefel- verbindungen oder sonstige Zersetzungen verschwinde, worin auch die Erklärung der bald vorübergehenden Wirkung dieses Gases bei Aufnahme desselben in das Blut zu suchen ist. und ihre Beziehung ei> zum Blutp. 351 XV. Versuch. Um endlich schliesslich zu bestimmen, oh sich hei länger andauernder Retention der Fäcal stoffe im Darme von Hunden auch andere Gase als die im Normalzustände gefundenen, namentlich Grubengas entwickle, um anderseits die Veränderungen in den Volumsverhältnissen der Darmgase unter diesen Umständen zu prüfen und den Übergang derselben in das Blut durch Untersuchung der Gase des letzteren nachzuweisen, unterband ich einem Hunde den Mastdarm und beabsichtigte bei Eintritt lebensgefährlicher Symptome eine Untersuchung der Blut- und weiterhin der Darmgase vor- zunehmen. Da der Hund am siebenten Tage noch ziemlich bei Kräf- ten war, bestimmte ich den folgenden Tag zur Ausführung des Versuches, jedoch verschied derselbe eben als ich mich dazu anschickte. Um den Versuch nicht nutzlos bis zu diesem Punkte geführt zu haben, unterband ich alsogleich die grossen Gefäss- stämme des Herzens und füllte das darin enthaltene Blut mittelst eines Trichterrohres in eine mit ausgekochtem destillirten Wasser gefüllte Retorte, setzte einige Weinsäure-Krystalle zu und kochte die Gase des gesammelten Blutes aus. Die geringe Menge des erhaltenen Gases schwärzte Bleipapier intensiv und hatte deutlich den ekelhaften Geruch des Fäcalgases bei Fleiscbnahrung. Als Gegen- versuch liess ich die Leiche eines Hundes bei einer Temperatur von 18 Grad durch drei Tage liegen und verfuhr in meiner Prüfung auf einen etwaigen Gehalt des Blutes an Schwefelwasserstoff oder Schwefelverbindungen ganz in gleicher Weise, wobei sich jedoch keine Spur des genannten Gases nach« eisen liess. Der Darmcanal des Hundes, an welchem ich die Unterbindung vorgenommen hatte, war in seiner Continuität noch ganz erhalten, stark ausgedehnt, von gleich beschaffener stinkender Fäcalflüssig- keit erfüllt. Der Dünn- und Dickdarm enthielt eine höchst geringe (etwa 10 C. Cent, betragende) Menge von Gas, während im Magen eine viel grössere Menge angesammelt war; ersteres enthielt keine Spur von Schwefelwasserstoff, während letzteres Bleipapier leicht bräunte. '$ 5 -» Planer. Die Gase dea Verdauungsschlauches k. knalyse des im Magen vorgefundenen Oases. (Stinkend. Bleipapier bräunend.) ■ > i vi t Druck in „ . .. . Ii.cil). \nl. lrllil). ,, , Itt-cl. >ui. ' Meter Ang. Gas im Absorptionsrohre IV . feuchi 89-18 12*6 0*6473 54*25 Nach Absorption des Schwefelwas- serstoffes — 89-18 12 ä 0-6468 54-23 Nach Absorption der Kohlensäure . trocken 56-27 13*0 0-6146 33-01 .. Die Ergebnisse dieses Versuches bestätigen einerseits die voraus- zusehenden Veränderungen in den quantitativen Verhältnissen der Darmgase bei längerem Verweilen derselben in der Darmhöhle, ander- seits /.eigen dieselben, dass auch unter diesen abnormen Verhältnissen hei Retention der Facalstoffe nur die im Normalzustande im Darm- canale von Hunden sich bildenden Gase nachgewiesen werden konnten. und ihre Beziehungen zum Flinte. öiiii Vorerst fallt die geringe, ungefähr 10 ('. Cent, betragei le absolute Menge des im ganzen DarmcanaJe vorgefundenen Gases auf. während doch nach den Resultaten der vorigen Versuche eine bedeu- tende Menge von Gas entwickelt worden sein musste, da der Hund täglich eine nicht unbeträchtliche Menge von Nahrungsmitteln ( Fleisch, Brot, Hülsenfrüchtenbrei) zu sieh nahm und dem entsprechend sieh auch eine grosse Quantität vonFäcalstoifenin derLeiche vorfand. Dass eine beträchtliche Gasentwicklung stattgefunden hatte, bewies auch die Aufgetriebenheit des Unterleibes und der tympanitischePercussionston desselben, welche sieh später allmählich verloren. Dass das gebildete Gas aber durch Diffusion in das Blut gelangte und nicht durch den Magen und die Speiseröhre entwich, dafür spricht nebst dem Um- stände, diiss der Hund während der Dauer des Versuches nie erbrach, das Volumverhältniss der im Magen vorgefundenen Gase. Eine Be- trachtung desselben zeigt nämlich auch hier das bei den früheren Ver- suchen wählend der Gasentwickelung nachgewiesene Verhältniss der Kohlensäure zum Wasserstoffe und Stickstoffe i), welches bei einem stattgefundenen Zurücktreten von Gasen aus dem Darme in den Magen nolh wendig eine beträchtliche Abänderung erfahren hätte. Vergleicht man die Zusammensetzung i\as im Magen vorgefun- denen Gases mit jenem des Darmes 3), in welchem die Gasentwick- lung aus dem Darminhalte bereits aufgehört hatte, daher die aus der Diffusion resultirenden Veränderungen der Volumsverhältnisse des eingeschlossenen Gases hier deutlich hervortreten, so findet Gefundener Verschwundener 0 Gefunden Berechnete Stickstoff H CO; CO.. 29-33 7-66 3-56 21-2 22-4 nie gefundene Kohlensäure ist auch in diesem Falle gleich dem doppelten Volumen des verschwundenen Sauerstoffes mehr dem doppelten Volumen des gefundenen Wasserstoffes. Das Gas a. d.. Magen bestand i. 100 V. Harme „ „ [00 ... Kuhlen- \V;isn.- r Stoff Schwe- re I w :i s - serstoff Sauer- stoff :;<» 04 il :; Spuren 2;; ?;; 000 354 Planer. Die Gase d.-s Verdaiiungssehlauehes etc. man, dass in diesem sämmtlicher Wasserstoff und Schwefelwasser- stoff bereits völlig verschwunden war und der Kohlensäuregehalt im Verhältniss zum Stickstoffe bedeutend abgenommen habe. Zur Beurtheilung des letzteren Verhältnisses braucht nur auf- merksam gemacht zu weiden auf die Reiehlichkeit der Kohlensäure- entwickelung bei der Fäcalgährung, welche sich aus den vorigen Versuchen ergab und auf die geringe absolute Quantität des im Darme vorgefundenen Gases, woraus zu folgern ist, dass das relative Überwiegen des Stickstoffes in demselben nicht durch Einbringung einer grösseren Menge atmosphärischer Luft bedingt sein konnte. Das Ergebniss dieses Versuches steht daher, so weit dies eben nach dem Misslingen der Untersuchung der Blutgase noch möglich war, ganz in Übereinstimmung mit dem bei Retention der Darmgase im Ver- dauungscanale vorauszusehenden Resultate, dass nämlich der Wasser- stoff und Schwefelwasserstoff gänzlich verschwinden und der Kohlen- säuregebalt im Verhältniss zum Stickstoffe so lange abnehmen müsse, bis endlich eine Ausgleichung des Spannungsunterschiedes zwischen dem Kohlensäuregehalte (\es Darmgases und des Blutes erfolgt ist. Zugleich findet in dem Resultate dieses Versuches d;is Ergeb- niss meiner Analysen von Dickdarmgasen aus menschlichen Leichen, welche stets einen überwiegenden Stickstoffgehalt und vergleichungs- weise nur geringe Mengen Kohlensäure ergaben, bei Berücksichti- gung dessen, dass in den angeführten Fällen keine Fäcalstoffe im Dickdarme vorgefunden wurden, mithin schon einige Zeit keine Gasentwickelung in demselben stattgefunden hatte, genügende Erklä- rung, und die Richtigkeit der häufig bezweifelten Beobachtung ver- lässlicher Kliniker, dass beträchtliche Gasanhäufungen im Darme verschwanden, ohne dass ein Abgang von Gasen durch eine der bei- den Mündungen desselben bemerkbar war, ihre Bestätigung. Durch diese Versuche wurde ein vollständiger Überblick der Ver- hältnisse derGasentwickelung im Darmcanale beiMenschen und Fleisch- fressern sowohl in qualitativer als quantitativer Beziehung erreicht und nebsfbei einige Anhaltspunkte zur Beurtheilung des Verhaltens der Gase des Darmes zu den Blutgasen gewonnen. Eine Feststellum; der hierbei sich geltend machenden Diffusionsgesetze, so wie die Be- stimmung der chemischen Processe, welche der Gasentwickelung zu Grunde liegen, muss künftigen Untersuchungen vorbehalten bleiben. Reu ss. Beiträge zur Kenntniss der tertiären Foriuniniferen-Faiina. OOO Beiträge zur Kenntniss der tertiären Foraminiferen-Fauna. Von dem w. M. Prof. Dr. A. E. Reoss. (Mit 2 Tafeln.) (Vorgelegt in der Sitzung vom 11. October 1860.) I. Die Foraminiferen des Crag's von Antwerpen. Das Material, das der Untersuchung zu Grunde gelegt wurde, verdanke ich der gefalligen Mittheilung theils des Herrn Dr. Hörn es, Vorstandes des k. k. Hof-Mineralien-Cabinets, theils des Herrn Berg- rathes Franz Ritter von Hauer. Der Schlämmrückstand besteht aus einem ziemlich feinen Sande, der aus durchscheinenden gelblu-h- weissen gerundeten Quarzkörnchen und sehr zahlreichen schwarz- grünen Glaukonitkörnern zusammengesetzt ist, welche keine Spur organischer Gestaltung zeigen. Ausserdem liessen sich ziemlich reichliche calcinirte Molluskenschalen, Bruchstücke von Bryozoen und einzelne Foraminiferen darin unterscheiden. Auf letztere allein beschränkte sich meine Untersuchung. Ich gebe vorerst ein Ver- zeichniss der aufgefundenen Arten. Dieselben waren folgende: A. Moiiomera. 1. Lagena acicula n. sp. — (T. 1 , F. 1). — Gehäuse lang- spindelförmig; der mittlere Theil schlank, beinahe cylindrisch, mit fast parallelen Seiten, nach unten sich ziemlich rasch scharf konisch zuspitzend, oben sich langsam zur dünnen Röhre verschmälernd., die bald halb so lang ist als der dickere Mitteltheil. Die grösste Dicke liegt unterhalb der Mitte des Gehäuses. Die Schale glatt, glänzend, beinahe durchsichtig. Im Umriss ähnelt die Species sehr der an den schottischen Küsten lebenden Lagena vulgaris rar. gracilis Williams, (on the rec. british foram. pag. 7, T. i, F. 13), Sitzb. d. mathem.-naturw. Cl. XLH. Bd. Nr. 24. 2o Job l\ e u s s. unterscheidet sich .»her durch den Maugel der Rippe». - Sehr sel- ten. Schon früher hatte ich diese Species, nur mit kürzerem Ge- häuse, im Salzthone von Wieliczka aufgefunden. B. Polymer a. a. Rhabdoidea. 2. Dentalina Konincki n. sp. (T. I, F. 3). — iSehr schwach gebogen und ziemlich dick, sich nach abwärts nur langsam und wenig verdünnend, und zuletzt sich rasch zur kurzen Stachelspitze zusammenziehend. 8—9 Kammern, von denen nur die oberen durch schwache Einschnürungen von einander getrennt sind. Die unteren sind breiter als hoch; hei den oberen findet das Gegentheil Statt. Alle sind nur wenig gewölbt. Die letzte schief-eiförmige Kammer verschmälert sich allmählich zur kurzen excentrischen Spitze. Die Oberfläche der Schale ist mit gedrängten, sehr feinen Längsslreifen bedeckt, doch findet man auch Exemplare, die nur auf den ersten 1—2 Kammern diese Streifung darbieten oder auch eine durchaus glatte Schale besitzen, in den übrigen Merkmalen aber mit den gestreiften Formen vollkommen übereinstimmen. — Sehr selten. 3. Dentalina peregrina n. sp. (T. 1, F. 6). — Eine sehr eigentümliche Form. Das lange schlanke, beinahe gar nicht gebo- gene Gehäuse hat nur vier Kammern, die aber in Gestalt und Grösse von einander sehr abweichen. Die unterste ist dünn und lang-spin- delförmig und verdünnt sich nach abwärts allmählich zur scharfen Spitze. Sie nimmt mehr als zwei Fünftheile der Länge des ganzen Gehäuses ein. Darüber folgen drei viel kürzere Kammern von rhom- bisch-elliptischem Umrisse, der bei der untersten schmal, hei den zwei übrigen breiter ist. Sie sind durch tiefe und breite Einschnü- rungen von einander und von der ersten Kammer gesondert. Die letzte endigt oben in eine nicht lange, beinahe centrale cylindrische Röhre. Die Schalenoberfläche ist glatt. — Sehr selten. 4. Mir liegen noch zwei Exemplare einer dritten Species von Dentalina vor. Das eine derselben ist offenbar monströs, denn die Embryonalkammer ist unregelmässig zusammengedrückt, fast knollen- förmig und viel breiter als die nachfolgenden. Diese sind schlank, wenig gewölbt, höher gewölbt und durch breite, aber seichte Ein- schnürungen gesondert. Die letzle Kammer ist nicht erhalten. Das Beiträge zur Kenntm'ss der tertiären Foraminiferen-Fauna. 357 zweite Exemplar ist noch fragmentärer, denn ihm fehlen auch noch die ersten zwei Kammern. Eine nähere Bestimmung der Species, welche unter die glatten Formen gehört, ist daher unmöglich. 5. Frondicularia Dumontaiia n. sp. (T. 1 , F. 7). — Lang- gezogen - trapezoidal, am unteren Ende mit kurzer Staehelspitze, ohen sich rasch zur stumpfen Spitze zusammenziehend. Die grösste Breite des Gehäuses liegt hoch oben am Anfange des obersten Vier- theils. 8 schmale stark bogenförmige Kammern mit sehr schmalen und seichten Nathfurchen. Die erste Kammer breit-elliptisch, ge- wölbt, mit sehr feinen Längsrippchen, die sich oben nur sehr wenig über die Grenzen dieser Kammer hinaus verlängern, unten mit kurzem Centralstachel. Der obere Rand der letzten Kammer abge- stutzt und mit einer schmalen Längsfurehe versehen. Die Seiten- ränder etwas verdünnt, besonders da, wo sie die erste Kammer umgeben. Die Mündung gestrahlt. — Sehr selten. b. Cristellaridea. 6. Robulina sp. Ich habe nur ein Exemplar vor mir. Das seit- lich zusammengedrückte Gehäuse ist in der Mitte stark gewölbt, aber ohne Nabelscheibe, mit schmalgetlügeltem Kiel am Umfange und sechs gebogenen Kammern. Ich wage keine nähere Bestimmung dieser indifferenten Species. c. Nonioninidea. 7. Nonionina Boueana d'Orb. (d'Oibigny foram. foss. du bass. tert. de Vienne pag. 108, T. o, F. 11, 12). Sehr gemein. Die zahl- reichen Exemplare bieten aber sehr wesentliche Verschiedenheiten dar. Die Gestalt wechselt von der ovalen bis zur beinahe kreis- runden; die Kammern sind bald weniger bald mehr gebogen und, diesem entsprechend, durch seichtere oder tiefere Näthe geschieden. Im ersteren Falle ist kein Nabel vorhanden, im letzteren ist er, wenn auch enge, doch deutlich. Kurz man kann eine vollkommene Über- gangsreihe von N. Boueana zu N. communis d'Orb. (1. c. p. 108, T. 5, F. 7, 8) zusammenstellen. N. Boueana ist in den mioeänen und pliucänen Tertiärschichten sehr verbreitet. Ich kenne dieselbe von Nussdorf, Möllersdorf, Grinzing, Enzersdorf; Rudelsdorf (Böh- men); Wieliezka (Galizien); Rohitsch (Steiermark); Krapina, Töplitz (Croatien); Sebranitz, Kinitz, Boskowitz und v. a.D. in Mähreu; 358 R e u s s. Miechowitz, Mikultschitz (Ober-Schlesieu); Astrupp, Castellarquato. N. communis scheint nicht ganz so verbreitet zu sein. Ausser vielen der vorgenannten Orte fand ich sie bei Coroncina, Bordeaux und in den Oligocänschichten von Cassel. Sie lebt überdies im mittellän- dischen Meere. 8. Nonioniua sp. Mit der vorigen Species kömmt noch eine andere vor mit gerundetem Rücken, engem Nabel, sehr feinen linea- ren Näthen und zart punktirter Oberfläche der Schale. Sie stimmt in den vorzüglichsten Charakteren mit der weit verbreiteten tertiären N. Soldanii d*Orb. (I. c. p. 109, T. 5, F. 15, 10) überein, ist jedoch mehr zusammengedrückt, viel weniger bauchig. Ob sie den- noch damit identisch sei, vermag ich bei der sehr geringen Anzahl der vorliegenden Exemplare nicht zu entscheiden. d. Polystomellidea. 9. Polystoniella iuflata n. sp. (T. 1, F. 10).— Sie ist durch das nur wenig von den Seiten zusammengedrückte, mitunter fast kugelig gewölbte Gehäuse ausgezeichnet. Der Kücken ist stumpfwinklig; bei den älteren Umgängen liegt auf der Mitte derselben ein kaum merk- barer fadenförmiger Kiel; in der zweiten Hälfte des letzten Um- ganges verschwindet er beinahe ganz und der Rücken erscheint zuweilen vollkommen breit-gerundet. Der Nabel seicht und enge. Neun Radialreihen von schmalen, nicht sehr langen Grübchen, deren zwölf bis sechzehn in einer Reihe stehen. Die radialen Furchen, in welchen sie liegen, sind sehr seicht und nur am Rande des Gehäuses, der dadurch schwach gebogen wird, deutlicher und breiter. Überdies ist die gesaminte Schaienoberfläehe mit sehr feinen Poren bedeckt, die nur bei stärkerer Vergrösserung sichtbar werden. Die Mund- fläche der letzten Kammer breit- halbmondförmig gewölbt, ohne grössere Mündungen. — Ziemlich häutig. e. Rotalidea. 10. Kotalia Brongninrti d'Orb. (1. c. p. 158, T. 8, F. 22—24). Sehr selten. -Auch bei Raden, Nussdorf, Grinzing, Enzersdorf (Wiener Recken); bei Kiuitz. Boskowitz, Forstendorf unweit Cerna- hora (Mähren); Miechowitz (Ober - Schlesien) ; Siena, Castellar- quato. Lebend im adriatischen Meere. Sie geht auch bis in den Meeressand von Cassel herab. Reitrii^p zur Kenntniss der tertiären Foraminiferen-Fauna. 359 11. Rotalia Kalembergensis d'Orb. (I. e. p. 151, T. 7, F. 19 Ms 21). — Sehr selten. Jedoch erscheint die Nabelseite gleichmäs- siger gewölbt, am Hände nicht so deutlich deprimirt. Bei Nussdorf (Wien); Kinitz, Jaromeric (Mähren); St. Nicolai (Steiermark). 12. Rotalia orbicularis d'Orb. (Gyroidina orbicularis d'Orb. annal. des s. nat. 1826, VII. p. 278. Modeies Nr. 13). — Sehr selten. Die vorliegenden Exemplare sind auf der Nabelseite flacher als die typische Form aus dem adriatischen Meere. Ich halte R. Du- templei d'Orb. (foram. du bass. tert. de Vienne. p. 157. T. 8, F. 19 — 21) für nicht specilisch verschieden von R. orbicularis, da sich allmähliche Übergänge nachweisen lassen, von letzterer mit flach aber gleichförmig gewölbter Spiralfliiche bis zu der echten R. Dutemplei, bei der die Spiralfläclie an der Peripherie nieder- gedrückt, beinahe eben ist und sich nur in der Mitte knopfförmig erhebt. 13. Rotalia tenuimargo n. sp. (T. 1, F. 11). — Gemein. Kreis- rund, linsenförmig, mit dünnem, scharfgekieltem, sehr schwach gelapptem Rande. Die Nabelseite gewölbt, mitunter selbst hoch- gewölbt, sich kuppeiförmig erhebend, mit kaum vertieftem Nabel und sechs etwas schiefen Kammern, die dem äusseren Rande zunächst niedergedrückt sind und durch sehr schmale, wenig vertiefte Näthe geschieden werden. Die weniger stark gewölbte Spiralseite zeigt drei Umgänge, die gleich den sechs stark gebogenen, dicht an einander schliessen- den Kammern des letzten Umganges nur durch bei stärkerer Ver- grösserung erkennbare lineare Näthe gesondert sind. Auf den inne- ren zwei Umgängen ist eine solche Abtheilung äusserlich gar nicht wahrnehmbar. Die Mündung der letzten Kammer eine halbmond- förmige Spalte am inneren Rande derselben zunächst über (lern peripherischen Kielrande. In ihrer Nachbarschaft ist gewöhnlich auch die Schale des vorletzten Umganges etwas eingedrückt. Mit- unter hat die Mundspalte eine schräge oder selbst quere Stellung. Die Schalenoberfläche sehr fein porös. 14. Truncatulina varians n. sp. (T. 2, F. 12). — Diese häutig vorkommende Species wechselt im Umrisse und in der Form der Kammern ungemein. Bald ist sie fasl regelmassig kreisförmig; bald wird sie durch die vorwiegende Entwickelung einzelner Kammern mehr oder weniger unregelmässig gestaltet. Die Nabelseite gewölbt 300 " mit meisl engem, Kleinlich tiefemNabel und sieben gewölbten, durch tiefe Näthe gesonderten dreieckigen Kammern. Die Spiralseite flach, seltener seicht, concav oder sein- wenig convex. Die wenig schielen Kammern sind nur am letzten Umgange erkennbar und nur die letz- ten bisweilen schwach convex. Die Näthe schmal und seicht. Der Rand des Gehäuses scharfwinklig. Die Mündung oberhalb des Randes liegend und sich als schmale Spalte auf der Spiralseite am inneren Rande des Umganges fortsetzend. Die Schalenoberfläche stark porös. 15. Rosalina sp. ähnlich der /?. Parkinsoniana d'Orb. (in Ramon de la Sagra bist, de l'Jle de Cuba p. 99, T. 4, F. 23 — 27), jedoch ohne Nabelscheibe. Zu einer schärferen Bestimmung sind die vorliegenden Exemplare nicht hinreichend erhalten. f. Polymorphinidea. 16. Bulimina scabriusenla n. sp. (T. 2, F. 13). — Ähnlich der B. elongata d'Orb. (I. c p. 187, T. 11, F. 19, 20) und vielleicht trotz der abweichenden Sculpturverhältnisse nicht davon zu trennen. Verlängert, schlank, sich nach abwärts nur langsam und wenig ver- schmälernd und stumpf endigend. Die gewölbten und durch schmale aber tiefe Näthe getrennten Kammern stehen je drei in vier Spiralen Umgängen. Die letzte grösste Kammer trägt die schmale, etwas gebogene Mundungsspalte. Die Schalenoberfläche ist mit entfernten sehr feinen, nur bei starker Vergrößerung wahrnehmbaren läng- lichen Rauhigkeiten bedeckt. — Selten. 17. filobulina toberculata d'Orb. (I. c. p. 230, T. 13, F. 21,22). Sehr selten. Auch bei Raden (Wien) ; Kostel (Mähren); Wur- zing (Steiermark); Passau (Baiern): Castellarquato ; auf der Insel Rhodus. 18. Globolina gibba d'Orb. (I. c. p. 227, T. 13, F. 13. 14).- Selten. Auch hei Nussdorf, Raden, Enzersdorf (Wiener Recken): im Linzer Recken ; Raitz, Pametic (Mähren); Wieliczka; Astrupp; Siena, Castellarquato; auf der Insel Rhodus. Lebend im adriatischen und mittelländischen Meere. Geht auch bis in die Oligocänschichten von Cassel und Hermsdorf hinab. 19. (ilobolina minnta Rom. (Reuss in Denkschr. d. Wiener Akad. I. p. 377. T. 48. F. 8). - - Nicht selten. Auch hei Grinzing unweit Wien; Wurzing, Freibicbl (Steiermark) ; Castellarquato. In den Oligocänschichten von Cassel. Beiträge zor K *- 1 1 1 1 1 u r - • der tertiären Foraminiferen-Fauna. 3 t) 1 20. filobulina inaeqnalis Reuss (Denkschr. d. Wiener Akad. I. p. 377, T. 48, F. 9). — Sehr selten. Die Bestimmung ist unsicher. Die Gehäuse sind kleiner als anderwärts und auf einer Seife stärker gewölbt als auf der andern. Findet sich auch in den Miocänschich- ten von Grinzing und Enzersdorf bei Wien; vonWurzing, Freibichl (Steiermark): Wieliczka; Dingden (Westphalen). 21. Guttulina problcma d'Orb. (1. c. p. 224, T. 12, F. 26 bis 28). — Sehr selten. In den Miocän- und Pliocänschichten weit verbreitet, hei Nussdorf, Möllersdorf, Grinzing (Wiener Becken) ; Hausbrunn (Mähren); Wurzing (Steiermark); im bernsteinführen- den Sande von Lemberg (Galizien); bei Miechowitz (Ober-Schle- sien); Siena, Castellarquato; doch auch in oligocänen Gebilden hei Cassel und Luifhorst. Lebend im adriatischen Meere. 22. Guttulina austriaca d'Orb. (I. c. p. 223, T. 12, F. 23 bis 25). — Sehr selten. Obwohl diese Species in ihren extremen Formen sehr verschieden erscheint von den typischen Formen von G. problema , und letztere auch gewöhnlich eine bedeutendere Grösse zeigt, so hege ich doch den Verdacht, dass beide Arten nicht specifisch von einander verschieden sind, denn die Länge und die Zuspitzung der Gehäuse, so wie die Wölbung der Kammern sind grossem Wechsel unterworfen. Überdies kommen Mittelformen vor, bei denen man sich in Verlegenheit befindet, ob man sie einer oder der andern Species zurechnen solle. G. austriaca (and ich auch in den miocänen Schichten von Nussdorf, Baden, Möllersdorf, Grinzing (Wiener Becken); von Baitz und Porstendorf bei Trübau und hei Cernahora (Mähren); von Wieliczka ; Miechowitz (Ober-Schlesien); Castellarquato. 23. (iuüulina semiplana Beuss (Zeitschr. d. deutsch, geol. Ges. 1851, I. p. 82, 83, T. 6, F. 48). — Selten. Zuerst in den Oligocänschichten gefunden, und zwar im Septarienthone von Herms- dorf, Stettin und Görzig, und im Sande von Cassel, Luithorst und Freden; doch ist sie auch in miocänen Gebilden verbreitet. Ich kenne sie von Wieliczka; Baitz, Sebranitz, Kinitz, Boskowitz, Pame- titz (Mähren); von Hühnerfelde bei Minden und von Landwehrhagen zwischen Minden und Cassel. 24. Polymorpbina subteres n. sp. (T. 2, F. 14). — Nicht gar selten. Verlängert, beinahe walzenförmig, unten stumpf, oben kurz zugespitzt. 6 — 8 kaum gewölbte, sich schuppenförmig deckende 362 Heus s. Kammern, welche in zwei alternirenden und zugleich spiral gedreh- ten Reihen angeordnet sind. Die Näthe linear, kaum vertieft, beson- ders zwischen den unteren Kammern. Die runde terminale Mündung gestrahlt; die Schalenoberfläche glatt, glänzend. Öfters wird das Gehäuse aber unregelmässig, etwas zusammengedrückt oder auch knotig. Dann stehen die Kammern im Anfangstheile des Gehäuses gewöhnlich spiral und treten stärker und in grösserer Anzahl hervor. 25. Polymorphina snbnodosa n. sp. (T. 2, F. 15). — Sehr sel- ten. Oblong, in der ganzen Höhe gleich breit, beinahe walzig, durch seichte Natheinschnürungen etwas knotig. 7 massig gewölbte, fast regelmässig zweireihig alternirende Kammern. Die untersten Näthe sind nur durch Linien angedeutet. Das untere Ende des Gehäuses stumpf; die letzte Kammer mit sehr kurzer und dicker Centralspitze und gestrahlter, runder Mündung. Die Schale glatt, glasig glänzend. Die Species unterscheidet sich von P. subteres Rss., der sie sehr nahe steht, durch geringere Anzahl und Länge und abweichende Form der Kammern. Ob sie mit P.obscura oder P.teretkiscula Rom. (Leonh. u. Bronn's Jahrbuch 1838, T. 3, F. 23 u. 24) überein- stimme, vermag ich wegen Mangels an Originalexemplaren dieser Arten nicht zu entscheiden. Die I. c. gebotenen Abbildungen reichen zur Vergleichung nicht hin. 26. Tirgulina pertosa n. sp. (T. 2, F. 16). — Nicht selten. Das Gehäuse istverlängert-eiförmig oder breit-lanzettförmig, schwach zusammengedrückt, oben stumpf, am unteren Ende scharf zugespitzt. Jederseits 4 — 5 massig gewölbte, alternirende und zugleich in einer spiralen Linie angeordnete Kammern. Die ersten, die Spitze des Gehäuses zusammensetzenden sind sehr klein; die folgenden neh- men rasch an Grösse zu. Die schmalen, aber deutlich vertieften Näthe tragen je eine Reihe gedrängter, in querer Richtung etwas verlängerter Poren. Die Oberfläche der Kammern selbst ist glatt und glänzend. Die Mündung eine ziemlich lange Spalte, die an der der vorletzten Kammer zugewandten Seite der letzten Kammer herab- läuft. g. Textilaridea. 27. Textilaria labiata n. sp. (T. 2, F. 17). - - Selten. Keil- förmig, oben stumpf, am unteren Ende zugespitzt. Die Seitenränder der jüngsten Kammern stumpf, der älteren dagegen ziemlich Beitrage zur Kenntnis« der tertiären Foraminiferen-Fauna. 363 scharfwinklig. Jederseits 7 — 8 niedrige, etwas schräge, dicht an einander schliessende Kammern, die nur durch undeutliche Näthe geschieden werden. Die Mündung eine wenig gehogene schmale Querspalte, nicht weit vom inneren Rande der letzten Kammer abstehend und von einer sehr schmalen und niedrigen lippenartigen Erhabenheit umgeben. Die Schaleiioberfläche mit sehr feinen Rauhig- keiten bedeckt. — Die Untersuchung der Fossilreste des Ciag's von Antwerpen, welchen Dumont seinem Systeme sealdisien zurechnet, hat darge- than, dass derselbe den obertertiären plioeänen Gebilden angehört und dem englischen Crag und den Subapenninenschichten Ober-Ita- liens zu parallelisiren sei. Die Foraminiferen desselben waren bisher nicht untersucht worden. Die auf den vorangehenden Seiten gege- bene Liste weist 27 Arten auf, womit jedoch ihre Gesammtanzahl gewiss nicht abgeschlossen ist. Von denselben sind vier Arten gegen Seltenheit und Unvollkommenheit der vorliegenden Exem- plare nur der Gattung nach erkannt worden. Es bleiben daher nur 23 vollkommen bestimmte Arten übrig. Sechs derselben sind mir aus anderen Tertiärgebilden nicht bekannt geworden; acht Arten wurden anderwärts nur in mioeänen Schichten, eben so viele in t mioeänen und plioeänen Schichten zugleich gefunden. Fünf der letzteren Species leben jetzt noch in Meeren der gemässigten Zone. Ohne Zweifel wird sich in Zukunft, wenn man eine umfassendere Kenntniss der plioeänen Foraminiferen erlangt haben wird, noch eine grössere Übereinstimmung der Antwerpener Foraminiferen mit den plioeänen herausstellen. Fünf Species gehen endlich bis in die Oli- goeänschichten hinab, und zwar Globulina gibba d'Orb., Gl. minuta Rom. und Guttulina semiplana häufig, dagegen Nonionina Boueana d'Orb. und Rotalia Brongniarti d'Orb. nur selten. Die häutigsten Arten des Oag's von Antwerpen sind Nonionina Boueanad'Q r b., Polys/<)tiw//a inflata n. sp., Rotalia tenuimargo n. sp. und Truncatulina varia n. sp. , denen als eine sehr eigentümliche Form die ebenfalls nicht seltene Virgulina pertusa n. sp. hinzu- gefügt werden kann. Unter denselben scheint nun Rotalia tenui- margo n. sp. den Antwerpener Tertiärgebilden eigenthümlich zuzu- kommen. Als besonders auffallende Formen desselben müssen noch Dentalina Konincki n. sp., D. pevegrina n. sp., Frondicularia Dumontana n. sp. und Textilaria labiata genannt werden. 364 I! e U 8 8. II. Die Foraminiferen von Dingden in Westphalen. Die Tertiä schichten von Dingden hei Bocholt in Westphalen gehören nach Beyrich's Untersuchungen über die darin eingebet- teten Molluskenreste der miocänen Gruppe an und fallen daher irn Allgemeinen in dieselbe Bildungsepoche mit den Gebilden des Wiener Beckens. Herr Dr. Hos i us halte schon vor längerer Zeit die Güle, die von ihm daraus gesammelten Foraminiferen auf die liberalste \\ eise zur Untersuchung mitzutheilen. Die Resultate dieser durch Umstände verspäteten Untersuchung lege ich nun hier vor. Ich gebe hier ein vollständiges Verzeichniss der erhaltenen Foraminiferen- arten. Diese sind : a. Rhabdoidea. i. Nodosaria cannaeformis n. sp. (T. 1, F. 2). — Es liegen nur sehr seltene Bruchstücke von 2—3'" Länge vor, an denen weder die embryonale noch die letzte Kammer sichtbar ist. Es lässt sich jedoch daraus schliessen, dass das Gehäuse lang, beinahe cy lind ri seh gewesen sein müsse und sich abwärts nur sehr allmählich verschmä- lert habe. Die Kammern sind vollkommen walzenförmig oder nur sehr schwach zusammengedrückt, wodurch ihr Querschnitt sodann breit elliptisch wird. Die Höhe der jüngeren Kammern übertrifft dreimal die Dicke, während die älteren viel niedriger sind , immer aber höher als dick bleiben. Die jüngeren Kammern werden durch niedrige, aber sehr deutlich gerundete ringförmige Erhabenheiten geschieden, gleichsam gegliedert, die bei den älteren Kammern all- mählich undeutlicher werden und endlich verschwinden. Die Schalen- oberfläche ist mit feinen ungleichen kreisförmigen Anwachslinien bedeckt. 2. Dentalina arouata n. sp. (T. 1. F. 5), - Diese sehr sel- tene Species fällt schon bei flüchtigem Anblicke durch die starke bogenförmige Krümmung des Gehäuses, das sich nach abwärts nur langsam und wenig verdünnt und sich zuletzt rasch zur kurzen Sta- chelspitze zusammenzieht, auf. Es ist von den Seiten nur sehr wenig zusammengedrückt. II — 12 Kammern, etwas schräge, breiter als hoch, von denen nur die oberen durch deutliche, aber seichte und schmale Näthe äusserlich geschieden sind. Die Embryonalkammer übertrifft die ^nächstfolgenden an Dicke nicht; die letzte zieht sich Beitrüge tau Kennlnias Her tertiären Foramiiiiferen-Fanna. 365 in eine kurze rückenständige Spitze zusammen, welche die gestrahlte Mündung trägt. Di«' Oherfläche des Gehäuses bedecken zahlreiche und sehr feine Längsrippchen, die sich am oberen Ende der Kam- mern oftmals gabelig spalten, um sich am unteren Ende wieder zu vereinigen. Nur die zunächst dein Rücken und Bauche des Gehäuses liegenden laufen einfach und der Krümmung desselben parallel bis zum unteren Ende herab; die zwischenliegenden sind etwas schräge gegen den Bauchrand gerichtet und endigen, ehe sie das untere Ende des Gehäuses ganz erreichen. 3. Dentalina microptycha n. sp. (T. 1 . V. 4). Sie steht zwar sehr vielen anderen gestreiften Arten der Gattung Dentalina, besonders der D. Koninchi aus dem Crag von Antwerpen nahe, unterscheidet sich jedoch von denselben nicht unwesentlich. Das Gehäuse ist schwach gebogen und verdünnt sich nach abwärts in eine Spitze, ohne jedoch in einen Stachel zu endigen. 10 — 12 Kam- mern, die nach oben regelmässig an Dicke und Höhe zunehmen. Die letzte ist höher als breit, auf der Bauchseite gewölbt und endet an der Rückenseite in eine kurze Spitze, welche die runde Mündung traut. Die jüngeren Kammern sind durch schmale, aber sehr deut- liche Näthe geschieden, während die ältesten äusserlich gar keine bestimmten Grenzen wahrnehmen lassen. Sehr feine Längsfällchen, deren Zahl sich nach aufwärts immer vermehrt, bedecken die ganze Oberfläche des Gehäuses. — Sehr selten. 4. Frondirularia Hosiasi n. sp. (T. 1, F. 8, 9). — Verkehrt eiförmig oder rhomboidal mit abgerundeten Seitenwinkeln, in der Mitte und im unteren Theile etwas dicker, nach oben und gegen die Seitenränder hin sich etwas verdünnend: an beiden Enden stumpf zugespitzt. Der obere Hand abgestutzt, die Seitenränder stumpf zugeschärft , nur im untersten Theile mit einer schärferen Leiste. 8 — 9 schmale winklig-bogenförmige Kammern , von denen nur die obersten durch seichte und schmale, aber deutliche Näthe gesondert sind. Die Begrenzung der ältesten verräth sich nur durch die durch- scheinenden Scheidewände. Die Embryonalkammer massig gewölbt, elliptisch, ohne Stachelspitze. Auf beiden Seiten des Gehäuses be- merkt mau 1 — 8 sehr schmale, niedrige, aber ziemlich scharfe Längsrippchen, von denen die mittleren fast gerade, die seitlichen schwach gebogen sind mit auswärts gerichteter Convexität. Die dem mittelsten zunächst gelegenen verbinden sich oft mit demselben. 360 Rens s. Alle wechseln aber .«ehr in ihrer Länge. Bald sind sie nur auf die ersten Kammern beschränkt und reichen nicht bis zur Hälfte des Gehäuses empor; bald lassen sie dagegen nur die letzten zwei oder gar nur die letzte Kammer frei. Sehr selten. b. Cristellaridea. 5. Cristellaria Akneriana Rss. — Marginulina variabüis Neu- geboren (Verhdlg. des siebenbürg. Ver. f. Naturwiss. 1850. p. 133, T. 5, F. 10—14). — M. Akneriana Neug. (I. c. p. 133, T. 5, F. 15, 16). - - M. ereeta Neug. (I. c. p. 135, T. 5, F. 18). Auch M. carinata Neug. (I. c. p. 134, T. 5, F. IT) ist wohl nur ein zusammengedrücktes Exemplar derselhen Species. — M. varia- bilis Neug. (Denksch. d. Wiener Akad. d. Wiss. XII. p. 104). — M. carinata Neug. (I. c. p 104). Wenn man auch Marginulina als eine selhstständige Gattung bei- zubehalten geneigt wäre, müsste doch die in Rede stehende Species zu Cristellaria gezogen werden, weil die ersten vier Kammern einen vollkommenen Spiralumgang bilden. Die Übereinstimmung in derGe- sammtphysiognomie mit Marginulina liefert nur einen neuen Reweis Air die Unhaltbarkeit dieser Gattung. Sie ist bei Dingden sehr sel- ten, dagegen kömmt sie im Tegel von Lapugy in Siebenbürgen häutig vor. (5. Cristellaria sp. Unbestimmbare seltene Rruchstücke. 7. Robnlina cnltrata d'Orb. (1. c. p. 96, T. 4, F. 10 — 13). — Sehr selten. Auch bei Baden. Nussdorf (im Wiener Recken); in der Umgegend von Linz; Sebranitz, Roskowitz, Porstendorf bei Cerna- hora (Mähren); St. Ägydi (Steiermark); Üdenburg (Ungarn); Mie- chowitz (Ober-Sohlesien); Lapugy (Siebenbürgen); Coroncina bei Siena. Lebend im adriatischen Meere. Übrigens ist It. eultrata d'Orb. von/?, similis d'Orb. (I. c. p. 98, T. 4, F. 14, 15), in welche sie allmählich übergeht, als Species kaum zu trennen. c. Nonioninidea. 8. Nonionina Itoucana d'Orb. — Häufig, so wie im Crag von Antwerpen. Weitere Fundorte sind weiter vorne pag. 357 angegeben. !». Nonionina Soldanü d'Orb. (I. c. p. 109, T. 5, F. 15, 16). ■ — Sehr selten. Sie ist in den Mioeänscbicbten sehr verbreitet; die Beiträge zur Keontniss der tertiären Foraminiferen-Fauna. 3Ö7 mir speciell bekannt gewordenen Fundorte sind angeführt in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie (29. Bd., p. 210, Nr. 9), doch geht sie auch, wiewohl selten, in die Oligocängehilde herab, /.. B. bei Cassel. Überdies lebt sie im adria tischen Meere. d. Polystomellidea. 10. Polystomella inilata Bss. (siehe pag. 358). — Gemein, so wie im Crag von Antwerpen. e. Rotalidea. 11. Rotalia orbicalaris d'Orb. (siehe pag. 359). — Selten. 12. Rotalia Ingeriana d'Örb. (I. c. p. 157, T. 8, F. 16 — 18). — Sehr selten. Scheint übrigens weit verbreitet zu sein. Ich kenne sie von Baden, Möllersdorf und Grinzing im Wiener Becken; von Wieliczka (Galizien); Lapugy (Siebenbürgen); Polsica (Krain); Sebranitz, Türnau, Kinitz, Jaromeritz, Porstendorf (Maliren) ; doch findet sie sich auch, wenn auch weit seltener, in den oligocänen Sep- tarienthonen, z. B. von Hermsdorf, Freienwalde, Walle bei Celle. 13. Truncatuliua varians Bss. (siehe pag. 359). — Nicht selten. Im Crag von Antwerpen gemein. f. üvellidea. 14. Clavolioa comuionis d'Orb. (I. c. p. 196, T. 12, F. 1, 2). — Gemein. Eine weit verbreitete miocäne und pliocäne Species. Ich fand sie bei Nussdorf, Baden, Möllersdorf bei Wien; bei Orlau (Mahren); Wieliczka (Galizien); St. Ägydi, Spielfeld, im Leiters- berger Tunnel (Steiermark); Ödenburg (Ungarn); Lapugy (Sie- benbürgen); Miechowitz (Ober-Schlesien); bei Astrupp; Castellar- quato. Sie lebt überdies im adriatischen und mittelländischen Meere. Die Exemplare von Dingden sind lang, nach unten verdünnt, mit sehr zahlreichen niedrigen Kammern. Der spirale Theil ist klein, nur sehr wenig verdickt. g. Polymorphinidea. 15. Buliniina scabriuscula Bss. (siehe pag. 360). - - Nicht selten. Im Crag von Antwerpen gemein. 16. (iloltulina gibba d'Orb. (siehe pag. 360). — Sehr selten. 17. trlobuliaa iuaeqaalisBss. (siehe pag. 361). —Sehr selten. 368 R e u s s 18. Guttulina problema d'O r b. (siehe pag. 361). Sehr selten. 19. Guttulina semiplana Bss. (siehe pag. 361). Sehr selten. 20. Guttulina communis d'Orb. (1. c. p. 224, T. 13, F. 6—8). — Sehr selten. Auch bei Nussdorf, Grinzing, Enzersdorf im Wiener Becken; bei Coroncina. Lebend im adriatischen Meere. 21. Sphaeroidina austriaca d'Orb. (I. c. p. 284, T. 20, F. 19 bis 21). — Sehr selten. Sonst sehr verbreitet; bei Baden, Möllers- dorf, Nussdorf, Grinzing (Wiener Becken); Sebranitz, Dirnonitz, Raitz, Kinitz, Boskowitz, Porstendorf, Orlau (Mähren); St. Ägydi und im Leitersberger Tunnel (Steiermark) ; Wieliczka (Galizien); La- pugy (Siebenbürgen); im Linzer Becken; bei Buchleiten (Baiein); Miechowitz (Ober-Schlesien); Siena. Endlich auch in den Oligocän- schiehlen von Cassel. 22. Virgulina pertusa Bss. (siebe pag. 362). — Nicht gar selten. h. Textilaridea. 23. Tcxtilaria carinata d'Orb. (I. c. p. 247, T. 14, F. 32- 34). — Gemein. Eine der verbreitetsten miocänen und pliocänen Formen. Zahlreiche Fundorte derselben sind von mir an einem andern Orte (Sitzungsber. d. Wiener Akad. d. Wiss. Bd. 39, p. 213, Nr. 30) angeführt. Sie reicht jedoch auch bis in die oligocänen Gebilde hinab. 24. Textilaria sp. Ein einziges Exemplar, im Habitus und in der Form der Kammern sehr ähnlich der T. articulata d"Orb. (I. c. p. 250, T. IS, F. 16 -18), aber nicht so scharfrandig. Die letzte Kammer scheint keinen Querspalt am inneren Bande zu tragen, son- dern eine kleine runde Öffnung am abgerundeten Scheitel. i. Miliolidea. 25. duinqueloculina tenuisCziz. (Reuss, Denkschr. d. Wiener Akad. d. Wiss. 1. p. 385, T. 50, F. 8). - - Sehr selten. Auch bei Baden, Möllersdorf, Grinzing im Wiener Becken; im Salzthone von Wieliczka: sehr selten auch im oligocänen Septarienthone von Hermsdorf. Unter den in der vorangehenden Liste aufgezählten 25 Forami- n if er en arten von Dingden belinden sich zwei, welche nicht näher bestimmt werden konnten. Von den übrigbleibenden 23 Species sind Beiträge zur Kenntuiss der tertiären Foraminiferen-Fauna. 369 vier, nämlich Nodosaria cannaeformis , Dentalina arcuata und microptycha und Frondicularia Hosiusi bisher an anderen Orten nicht gefunden worden, so dass nur 19 Arten zur Yergleiehung übrig bleiben. Unter denselben habe ich l>is jetzt nur vier Species: Poly- stomella inflata, Truncatulina varians, Bulimina scabriuscula, Vir- gulina pertusa im Wiener Becken nicht angetroffen, welches also 15 Arten (beinahe 70 Proc.) mit Dingden gemeinschaftlich hat. Acht Arten kehren auch in den oligocänen Schichten von Hermsdorf, Cassel, Freden u. s. \v. wieder. Auffallend ist die grosse Überein- stimmung mit Antwerpen, nicht so sehr in der Zahl der Arten (9 Species), als in ihrer Beschaffenheit. Unter den gemeinschaft- lichen Arten befinden sich gerade die häufigsten und am meisten in die Augen fallenden, und zwar gerade die oben erwähnten, dem Wiener Becken fremd gebliebenen Species. Besonders Polystomella inflata, Bulimina scabriuscula und Virgulina pertusa zeichnen sich darunter aus. Die grösstelndividuenanzahl bieten Nonionina Buueuna d'Orb., Polystomella inflata m., Truncatulina varians m., Clavu- lina communis d'Orb. und Texlilaria carinata d'Orb. dar. Berücksichtigt man dagegen die Familien, denen die einzelnen Fornminiferenspecies von Dingden angehören, so behaupten die Polymorphinideen mit 7 Arten den ersten Platz. Ihnen folgen die Bhabdoideen mit 4 Arten, die Cristellarideen und Rotalideen mit je 3 Arten, die Nonioninideen , Uvelüdeen und Textilarideen mit je 2 Arten. Nur eine einzige Art liefern die Polystomellideen und Miliolideen. Besonders hervorgehoben muss die sehr geringe Anzahl der letztgenannten werden, denn auch die Quinqueloculina tenuis Cziz. tritt nur in sehr vereinzelten Exemplaren auf, während sie doch in vielen anderen Miocänschichten eine grosse Fülle an For- men und Individuen entfalten. 370 R e u s s. Beiträge zur Keoutniss der tertiären Foramioiferen-Fauna. Erklärung- der Abbildungen. Tafel I. Fig. 1. Lageiia acicula Rss. „ 2. Nodosaria cannaeformis. Zwei Bruchstücke. ,, 3. Dentalina Konincki Rss. „ 4. „ microptyeha Rss. „ 5. „ arcuata Rss. b ein Bruchstück starker vergrössert. „ 6. „ pereyrina Rss. 7. Frondicularia Dumontana Rss. ö Flächenansicht, b Seitenansicht. „ 8,9. „ Hosiusi Rss. a Flächenansicht, 6 Seitenansicht. .. 10. Polystomella infiata Rss. « Seitenansicht, b Bauchansicht. „ 11. Rotalia (enuimargo Rss. a Spiral-, b Nabel-, c Mundungsansicht. Tafel II. Fig. 12. Truncalulina varians Rss. a Spiral-, /; Nabel-, c Seitenansicht. „ 13. Bulimina scabriuscula. a Rücken-, b Mündungsansicht. .. 14. Polymorphina subteres Rss. a vonlere, b hintere, c obere Ansicht. „ 1!). „ subnodosa Rss. „ 16. Virgulina pertusu R s s. a Mündungs-, 5 Rückenansicht. „ 17. Textilaria labiata Rss. « vordere, 6 seitliche, <:• obere Ansicht. Alle Figuren sind stark vergrössert. Ilciils. Beilrätfe /.tu Kenn tnil's der Ici-Ii/hth l'Wa fcrrn t'auna 3 7 * m 8 a, iii1.'" /. /,'if/e/ia fiririiin /l.r.r . 3. Drritatitui hont'iehi //s.r •j D. arcuata. ßss . 7. /■'roriilirn/iir, ii Dumonta/ra /<'<• fO. /J,i/t/s'o/iir//'i . tata Rst ?. .Yrii/usii in riiiifiin inj r /Isjr. '/. /J rnicroptjfcfw Hss . 6 // //i >i/n/i /,'..-•■ &, .9 Fr. //nsiii.vi /f.r.r //. Rola/l'a /< flu i •in tiri/i' //.r.r SiUuagsli (I k Akad .1 Vi rnatli natura Gl. XI. II liil N« Hr-iifs. Beiträge nur Kennlnifs der tertiären Foxaminifexeii Fauna. Taf.H. , , . .. , ;J;' /3 J /.' rruncatuKna variems Mss /j BaUmim scairiurctrta äs*. /6. rtrguiina, per&usa fis* . // Textjloria. ;„,,., t„ H*s . Sii7,unp"sb d k Akad d W math naturw CL XI, II Rd N»24, 18 60. Weis s. Über die [Jahn der Ariadne. 371 Über die Bahn der Ariadne. Von Dr. Edinuud Weiss, Assistenten der k. k. Sternwarte. (Vorgelegt durch das wirkl. .Mitglied Herrn Director v. L i Uro w in der Sitzung vom 3. November 1860.) Im Anschlüsse an meine früheren Bearbeitungen der Ariadne (Sitzungsberichte der k. Akademie XXXI, 68 und XXXVIII, 365) theile ich hier in den Hauptzügen jene Rechnungen mit, welche ich jetzt unternommen habe, um die Auffindung derselben bei der Ende des Jahres 1861 bevorstehenden Opposition zu erleichtern. In der eben verflossenen Opposition wurde der Planet etwa einen Monat hindurch, und zwar am öftesten in Wien, theils am Meri- diankreise, grösstenteils aber am neu aufgestellten Refractor beob- achtet. Diese Beobachtungen in Verbindung mit den in Greenwich und Königsberg angestellten gaben mir ein hinreichendes Material zur Bahnverbesserung an die Hand. Um dieselbe auszuführen, verglich ich zuerst die Beobachtungen mit der in den Sitzungsberichten, Bd. XXXVIII, pag. 372 publicirten Ephemeride, wobei sich folgende Differenzen zeigten. Nr. Datum (in mittl. Berl. Zeit) Beobachtungsort Beobacht — Rechn. Ja AS / 1 1860, Februar 17-38 Wien —19 = 26 + 2' 7r0 1 2 » » 24-39 » 19-67 . \ 3 ?> n 25-45 n 19-59 100 1 4 n » 25-48 n 19-45 5-8 / 5 « » 25-51 n 20-26 10-2 \ 6 v >, 26-50 „ 20-02 10-9 1 7 " » 27-46 Königsberg 19-75 9-0 / 8 r> » 27-54 Greenwich 20-00 7-6 f 9 » n 29-42 Wien 19-59 10-6 10 y> » 29-54 Greenwich -20-05 +2' 5-7 Sitzb. (1. mathem.-natunv. fjl. XLII. Bd. Nr. 24. 26 372 Weis s. Nr. (in m Datum ttl. Berl. Zeit) Beoliachtungsort Beubacht . — Rechu. Ju AD II 1860 März 2-53 Greenwich -19'92 + 2' 9r7 1 12 „ „ 5-52 .. 19-90 6-9 l 13 » „ 10-33 Wien 19-89 9-4 l 14 „ „ 10-34 „ 19 82 12-5 ]15 _ „ 11-39 „ 19-67 13-5 y i6 ?> „ 11-40 „ 19-43 7-9 H\17 . 1241 „ 19-61 5-9 ]18 • 12-45 » 19-66 12-2 Il9 „ 13-45 » 1915 6-5 /20 „ „ 13-46 „ 19-56 11-5 f 21 „ „ 17-43 ,, 1905 7-6 V 22 • „ 21-38 Königsberg —19-21 +2 3-4 Ich theilte dieselben auf die ersichtlich gemachte Art in 2 Grup- pen, obwohl die Zwischenzeit so kurz, und der Gang der Fehler so gering ist, dass sie in einen Normalort hätten zusammengezogen werden dürfen, wenn ich nicht befürchtet hätte, dadurch das bei der Rectascension zur Zeit der Opposition (29. Februar) deutlich sicht- bare Fehlermaximum zu verwischen. Aus diesen Abweichungen erhielt ich für jede der beiden Grup- pen für das Mittel der Zeiten als Correctionen der Epheineride fol- gende Grössen : Datum Ja J'< 1860, Februar 25-87 — 19' 764 + 2' 8 "53 „ März 11-91 - 19-572 + 2 892 Der Gang der Fehler ist sehr gering und auch das Mitlei der Zeit benachbarten Tagesanfängen sehr nahe: man kann daher ohne einen erheblichen Fehler zu begehen, diese Correctionen der Eplie- meride als für Februar 260 und März 12-0 geltend annehmen. Bringt man sie also an die Angaben der Epheineride an, so erhält man folgende zwei Normalorte 1860, Februar 260 .. März 12- 0 162° 35' 34r34 158 42 24-HO + 1° 4'17?51 + 2 32 1574 welche sich auf das scheinbare Aquinoclium des daneben stehenden Tages beziehen. Über die BüIiii r Ariadne. 373 I in diese Normalorte mit den aus den früheren Oppositionen erhaltenen verbinden zu können, wurde der Betrag der Heduction auf das mittlere Aquinoctium 18Ö7-0, nämlich: mitll. — schein]). Ort. Ja äi 1860, Februar 260 - 2' 38?51 + 1' 3r79 „ März 12-0 - 2 40-95 + i 2-45 und jener der Störungen durch Jupiter und Saturn: Datum ellipt. — gest. Ort. 1860, Februar 26-0 + 7' 47r95 — 3' 42r48 „ März 12-0 +7 46-86 — 3 45-69 angebracht, wodurch man zu folgenden (elliptischen) Normalorten, die sich auf das mittlere Aquinoctium 18S7-0 beziehen, gelangt: 1860, Februar 26-0 162° 40' 43r78 + 1° l'38?82 „ März 12-0 158 47 2991 + 2 29 3250 Die Coordinaten in Bezug auf Äquator verwandelte ich nun in Länge und Breite, was mich schliesslich zu folgenden Positionen führte: A ß_ 163° 38' 21 r0 ^0 „| 1 O Ol 26v0 139 27 58-2 — 5 58 6-3 1860, Februar 26-0 „ März 12 0 Aus diesen beiden Normalorten wollte ich anfangs mit Hinzu- ziehung aller aus den früheren 2 Oppositionen gebildeten Normalorte durch Anwendung der Differentialformeln mit Hilfe der Methode der kleinsten Quadrate eine Verbesserung vornehmen; allein mehrere Gründe bewogen mich, von diesem Vorhaben abzustehen. Denn um die durch dieses Verfahren erreichbare Genauigkeit wirklich zu erzielen, hätte ich vor allem die Zahl der Normalorte der ersten Erscheinung dadurch verringern müssen, dass ich alle Beobachtun- gen mit einer nach den letzten Elementen berechneten Ephemeride verglichen hätte: einerseits, um die Güte der Normalorte durch Zusammenfassen von mehr Beobachtungen als bei der ersten Bech- 26* 374 Weiss. nung möglich war, zu erhöhen, und dadurch derjenigen, welche die aus den folgenden Oppositionen gebildeten besitzen, äquivalent zu machen; anderseits, um der ersten Opposition durch die Zahl der Normalorte kein zu grosses Übergewicht zu verschaffen. Ausserdem hätte ich wegen der bedeutenden Annäherung an Jupiter im Jahre 1850 und dem derselben entsprechenden Anwachsen der Störungen dieselben mit den verbesserten Elementen nochmals vom Anfange an nachrechnen und die von Mars hinzufügen müssen, welche bei der kleinen Halbaxe Ariadne's nicht unerheblich sein dürften. Da mir jedoch die Zeit mangelte dies auszuführen, beschloss ich für die bevorstehende Erscheinung die Elemente nur desshalb zu ver- bessern, um die leichte Auffindung des Planeten hei der kommenden Opposition zu ermöglichen, und die Ephemeride zur bequemen Bildung von Normal orten verwendbar zu machen. Ich nahm daher aus jeder der drei Oppositionen einen Normalort, und legte durch die folgenden drei auf das mittlere Äquinoctium 1857-0 sich beziehenden (elliptischen) Positionen nach der Methode von Gauss eine Bahn: I. 1857, April 17-0 206° 19' 16r9 - 5° 47' 28"3 II. 1858, November 16 0 52 23 43 7 +3 3 91 III. 1860, März 120 159 27 58-2 — 5 58 63 Die Rechnung führte mich zum folgenden Elementensysteme : Epoche 1857, April 170 mittl. Berl. Zeit. M = 306° 49' 55r62 ü = 277 13 11-8 s .. . ß = 26i 32 52-7 ' '^T' i= 3 27 38-6 S 18yr'°

0 59 58 57 56 55 54 54 5:5 53 53 53 53 53 53 54 54 55 5li 57 9 58 59 0 2 10 32 ^> in AR. am 7. Oct. 6h Helligkeit 1-02 Grösse 10-0. 34'°8. 378 Weiss. Über die Bahn der Ariadne. Schliesslich füge ich zur Erleichterung der Reduction der Ver- gleichsterne vom mittleren auf den scheinbaren Ort des Jahres 1861 eine kleine Tafel hinzu, in welcher die Differenz AR (77 — *+ Ja) in Zeitminuten und deren Theilen, die Differenz Decl. (PI — *-|--tö) hingegen in Theilen eines Grades auszudrücken ist. Die Zeichen Au. und Ad sollen den Fehler der Ephemeride im Sinne: Beoh. — Rech, vorstellen. Datum Reduction in Rectascension 1861, Sept. 19-5 +4* 526+0 '001 .AR(P/- * + Ja) —0*011. DI. (PI- ' +M) „ 23-5 +4-579+0-000 -0010 „ 27-5 +4-622-0-000 —0-010 „ Octbr. 1-5 +4-656—0-001 —0009 „ 5-5 +4-680—0-001 -0-009 „ 9-5 +4-695—0-002 —0-008 „ 13-5 +4-701-0-002 —0008 „ 17-5 +4-701—0-003 —0-007 „ 21-5 +4-693—0-003 -0-006 „ 25-5 +4-679—0-004 —0-006 Datum lieiluction in Declination 186t, Sept. 19-5 +27r15+0r04 . AR (PI- * +Ja) +0?15 . Dl.(P/=> + AS) „ 23-5 +27-80+0-04 +0-12 „ 27-5 +28-41+0-04 +0-09 +0-06 +0-03 —0-00 — 003 -0-07 —010 —012 etbi '. 1 5 +28-97+0' 03 n 5- 5 +29-47+0- 03 » 9 5 + 29-89+0- 03 » 13 ■5 + 30-24+0' 03 » 17 •5 + 30-52+0 03 n 21 •5 + 30-72+0 02 n 25 ■5 + 30-86+0 02 SITZUNGSBERICHTE KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. MATHEMATISCH - NATURWISSENSCHAFTLICHE CLASSE. XLH. BAND. ^ SITZUNG VOM 8. NOVEMBER 1860. N° 25. 27 370 XXV. SITZUNG AM 8. NOVEMBER 18G0. Der Secretär theilt mit, dass für die am 27. October 1859 zur Säcular-Feier von Schiller's Geburtstag von beiden Classen der Akademie ausgeschriebene Preisaufgabe, für welche der Termin der Einsendung mit 10. November 1. J. erlischt, bisher eine Preisschrift eingelaufen ist, und die am 5. November 1. J. erfolgte Absendung einer zweiten von Cöln angekündigt wurde *). Derselbe legt die von der Buchhandlung K. Gerold's Sohn übermittelte 1. und 2. Lieferung der „Göthe-Gallerie, Göthe's Frauengestalten nach Handzeichnungen von Wilhelm von Kaul- bach" zur Ansicht vor. Herr Dr. Kitzinger übergibt einen Bericht über „die Ausbeute der österreichischen Naturforscher an Saugethieren und Reptilien Mährend der Weltumsegelung Sr. Majestät Fregatte Novara*. Herr Director von Littro w überreicht eine von Herrn A. Mur- mann, Assistenten an der hiesigen Sternwarte, durchgeführte Arbeit: „Über die Bahn der Europa". Prot. Schrott er legt „nachträgliche Bemerkungen zu seiner Mittheilung über den Flussspath von Wölsendorf" vor. An Druckschriften wurden vorgelegt: Academy, American, of Arts and Sciences, Memoirs. New Series. Vol. VII. Cambridge and Boston, 1860; 4°- Akademie der Wissenschaften, königl. bayer. zu München, Sitzungsberichte, 1860. Heft I. München, 1860; 8Ü ' ') Seit dieser Zeit sind, vor Ahlauf des gestellten Termins, noch zwei andere Preis- aufgaben eingelaufen , über die in der nächsten Sitzung das Nähere mitgetheilt werden wird. 27* 380 Annales des universites de Belgique. Annees 1856 et 1857 (15me et 16me annee). Bruxelles, 1859; So- Archiv für die Holländischen Beiträge zur Natur- und Heilkunde. IUI. II, Heft 3. Utrecht, 1860; 8°« Association, The American — , for the Advancoinent of Science. Thirteenth Meeting, held at Springfield, Massachusetts, August 1859. Cambridge, 1860; So- Astronomische Nachrichten, Nr. 1281. Altona, 1860; 4n- Aust ria, XII. Jahrgang, XLV. Heft. Wien, 1860; So- Brevoort, James Carson, Notes on some figures of Japanese Fish taken from recent Specimens by the Artists of the U. S. Japan Expedition. 4°- Cosmos. IXme Annee, 17e Volume, 18e Livraison. Paris, 1860; 8°- Ferrei, W., The Motions of Fluids and Solids relative to the Earth's Surface ; comprising Applications to the Winds and the Currents of the Ocean. (Taken from the first and second Volumes of the Mathematical Monthly.) New York, 1860; 4o- Gesellschaft der Wissenschaften, Oberlausitzische, Neues Lau- sitzisches Magazin. XXXVII. Band. Mit 3 Tabellen. Görlitz, 1860; 8o- — der Wissenschaften, königlich böhmische, in Prag, Sitzungs- berichte. Jahrgang 1860, Jänner bis Juni. Prag, 1860; 8°- Lüttich, Universität, Reouverture solenneile des cours. Annee 1857 — 1858, 1858 — 1859, 1859—1860. Liege, 1857, 1858, 1859; So- Mi tt heil ungen aus J. Perthes' geographischer Anstalt. Heft X. Gotha, 1860; 4»- Morren, Edouard, Dissertation sur les feuilles vertes et colorees envisagees specialement au point de vue des rapports de la chlorophylle et de l'erythrophylle. (Aus den Schriften der Universität Gent.) Gand, 1858; 8°- Poirier, Et., De la Pyoemie ou infection purulente, envisagee specialement au point de vue de 1'anatoinie pathologique. (Aus den Schriften der Universität Gent.) Gand, 1857; 8C> Rocznik, ('es. Kröl. Towarzystwa Naukowego Krakowskiego z r. L860. Poczet trzeci. Tom IV. (Ogölnego zbioru XXVII.) W Krakovvie, 1860; 8°- 381 Situation de V enseignement superieur donne aux frais de ['Etat. Rapport triennal präsente an x chambres legislatives par M. le Ministre de l'interieur. Annees 1S5U, 1854 et 1 8oö. Bruxelles, 1858; kl. 4»- Societe" d'emulation d'Abbeville, Memoires, 1844 — 1857 (Trois Yoliui.es.) Ahbeville, 1849, 1852. 1857; 8°- Society, Royal Asiatic of Great Britain and Ireland, The Journal of the — . Vol. XVIII. Part I. London, 1860; So- Society. American Philosophical, Transactions of the — . Vol. XI. New Series, Part III. Philadelphia, 1860; 4°- — Proceedings. Vol. VII, Nr. 63. January — June, 1860; 8»- — Laws and Regulations of the American Philosophical Society. Together with the Charter of the Society and a List of its Members. Philadelphia, 1860; So- Wochenblatt der k. k. Steiermark. Land wirthscbafts-Gesellscbaft. Redigirt von Dr. Franz X. Hlubek. X. Jahrgang, Nr. 1. Graz, 1860; 4o- 383 MITTIIf ILUXGFA UND ABHANDLUNGEN. Die Ausbeule der österreichischen Naturforscher an Säuge- thieren um! Reptilien während der Weltumsegelung Sr. Majestät Fregatte Novara. Von Dr. L. J. Fitz ins er. Bei dem werkthätigen Antheile , welchen die kaiserliche Aka- demie der Wissenschaften und insbesondere die mathematisch-natur- wissenschaftliche Classe an der ersten österreichischen Erdumsegelung genommen , dürfte es der geehrten Classe nur willkommen sein, nach und nach übersichtliche Darstellungen über die naturhistorische Ausbeute auf dieser Weltfahrt zu erhalten. In die wissenschaftliche Sichtung und Determinirung des gesammelten Materials haben sich bekanntlich mehrere Fachmänner getheilt, und schon vor einigen Monaten hat Herr Professor Dr. Rudolph Kner der Classe eine all- gemeine Übersicht über die ichthyologischen Sammlungen, die auf dieser Reise zu Stande gebracht wurden, gegeben. Mir ist die ehren- volle Aufforderung zu Theil geworden, die wissenschaftliche Bear- beitung der Säugethiere und Reptilien der Novara - Expedition zu übernehmen, welch' erstere ich gemeinschaftlich mit meinem Freunde und Collegen, Herrn Custos-Adjuncten Johann Zelebor zur Aus- führung zu bringen gedenke. Nachdem ich das gesammte vorhandene Material dieser beiden Thierclassen bereits vollständig gesichtet. sämmtliche Arten determinirt und die Reptilien auch in geeigneten Clascylindern und Pocalen aufgestellt habe, bin ich nunmehr in der Lage, der geehrten Classe eine genaue Aufzählung der gesammelten Arten vorlegen zu können. Von Säugethieren sind es 176 verschiedene Arten, welche von dieser Expedition stammen, und theils lebend mitgebracht wurden, 3N4 Fitzinger. Die ausbeute der österreichischen Naturforscher theils durch Bälge und Spiritus-Exemplare oder durch Skelete und einzelne Theile, wie Schädel, Homer, Geweihe u. s. w. repräsen- tirt sind. Hiervon entfallen auf die Affen (Anthropomorphij 16, auf die Halbaffen (Hemipitheci) 2. auf dieFlatterthiere^CAiropfeW} 41, auf die Raubthiere (Rapacia) 30, auf die Beutelthiere (Marsupia- lia ) 14, unf* die Nagethiere (Rodentia) 39, auf die Zahnarmen Thiere (Edentata) 5, auf die Vielhufer (Pachydermata) 5, auf die Zwei- hufer (RundnantiaJ 23 Arten und auf dieWalthiere (Cetacea) 1 Art. 5 Arten wurden lebend mitgebracht, 82 sind in Balgen, 87 in Spiritus vorhanden; 20 Arten sind durch Skelete und 38 durch Schädel, Hörner, Geweihe oder andere einzelne Theile repräsentirt. Nach Fundorten vertheilt , lieferten Dalmatien 1, Spanien 1, Madeira I, das Cap der guten Hoffnung 25, St. Paul 1, die Nico- baren 8, Sumatra 9, Java 39, Borneo 3, Celebes 3, Ceylon 10, Timor 1. Manila 8. Lübeck 1, die Molukken 1, Madras und Vorder- indien überhaupt 10, Singapore 1, Shanghai und Hongkong 5, Pata- gonien 1, Chili 25, Brasilien 5, Neu-Granada und Ecuador 3, Nica- ragua 1 , Canada 1, Neu-Holland 21, Neu-Seeland 1, die Marianen 2 und Taiti 2 Arten. Die scheinbar höhere Artenzahl, welche sich nach dieser Ver- theilung ergibt, rührt von dem Vorkommen einer und derselben Art an verschiedenen der aufgeführten Fundorte her. Es dürfte vielleicht auffallen, dass hier Fundorte erscheinen, welche die Reisenden auf ihrer Fahrt gar nicht berührt haben. Dies wird jedoch dadurch erklärlich, dass nicht alle Gegenstände, welche die Novara von ihrer Weltfahrt mitgebracht, von den Naturforschern die sie begleiteten selbst gesammelt wurden , sondern dass ein nicht unbeträchtlicher Theil davon in Geschenken besteht, die ihnen an verschiedenen Landungspunkten und namentlich in der Capstadt, in Madras, ßatavia, Sidney und Valparaiso von Instituten und einzelnen Wissenschafts- freunden zu Theil wurden. Ungeachtet die Fregatte, mit Ausnahme der Insel St. Paul, der nicobarischen und Stuarts-Inseln , durchaus mir solche Gegen- den berührt hat, welche seither vielfach von Naturforschern besucht und durchforscht wurden sind, so gelang es unseren Reisenden doch, manche mich unbeschriebene Art von Säugethieren sowohl, als auch Reptilien zu bringen. Die meisten derselben gehören zwar an Säugethieren und Iteptilien während der Weltumsegelung etc. 38o allerdings den oben genannten Inseln an, doch stammen einige auch von anderen und sogar von solchen Ländern, von denen man ver- muthen sollte, dass sie in Bezug auf die Thierformen höherstehender (lassen bereits vollständig ausgebeutet seien. Namentlich gilt «lies alier von Brasilien, und was am auffallendsten ist, von der nächsten Nähe von Rio Janeiro, von woher einige Arten von Reptilien stammen, die bis jetzt allen übrigen Naturforschern, welche diese Gegend zu besuchen Gelegenheit hatten, entgangen sirvd. Unter den Säugethieren sind es 11 noch unbeschriebene Arten, welche von den Naturforschern der Novara - Expedition von ihrer Reise zurückgebracht worden sind, und zwar 7 Flatterthiere, 3Nage- tbiere und 1 Scharrthier; nämlich Pteropus nicobarieus, Pachysoma giganteum, Paclnjsoma Scherzeri und Vesperugo nicobarieus von den Nicobaren , Vesperugo philippinensis von Manila, Nycticejus sinensis von Hongkong , Phgllorliina taitiensis von Taiti , Mus Novarae und Mus Palmarum von den Nicobaren, Mus taitiensis von Taiti, und Cryptophractus brevirostris von Chili. Die 5 lebend mitgebrachten Arten von Säugethieren , welche für die kaiserliche Menagerie zu Schönbrunn bestimmt waren , sind der gemeine Makako (Cercoeebus Cynomolgus Geoffr.J von Java, in zwei jungen Exemplaren, der Hauben-Makako (Cercoeebus pi- leaius Fitz.J von Ceylon, der gemeine Magot (Inuus ecaudatus Geoffr.^ aus Spanien, ein junges Männchen und Weibchen, der weissmähnige Löwenaffe (Leontocebus Oedipus VVagn.^ von Nica- ragua, und der magellanische Fuchs (Vulpes magellanica Gray aus Patagonien, in zwei jungen Exemplaren. Von dieser Reise stammt auch ein capischer Schakal (Cttuis mesomelas Scbreb.J, den der Herr Freiherr von Walterskirchen lebend vom Cap der guten Hoff- nung mitbrachte und der kaiserlichen Menagerie zu Schönbrunn zum Geschenke machte, und ein Männchen des chinesischen Hundes (Cttnis domesticus sinensis Fitz.^. das Herr Custos-Adjunet Zele- bor als Privateigenthum lebend von Hongkong brachte. Die bei weitem grössere Mehrzahl von Säugethieren rührt von Herrn Zelebor her, dem die Einsammlung der Säugethiere und Vögel auf dieser Reise vorzugsweise zugewiesen war , während v. Frauenfeld hauptsächlich die Berücksichtigung der übrigen Thierclassen in'sAuge fasste. Denn von den 176 Säugethierarten wur- den l',iS von Herrn Zelebor, 37 von Frauenfeld mitgebracht. 38t) Fi I '• i n g e r. Die Ausbeute der österreichischen Naturforscher 21 Arten Indien diese beiden Sammler mit einander gemein, daher auf Herrn Zelebor 137, auf v. Frauenfeld 16 Arten entfallen, in denen sie sich nicht wechselweise begegneten. 3 Arten rühren von Herrn Dr. v. II ochste Her her, von denen zwei von ihm nur allein gegammelt wurden, während die dritte Art auch von Herrn Zelebor gebracht wurde. Die Zahl der Reptilien-Arten, welche von den österreichischen Naturforschern auf ihrer Reise um die Erde eingesammelt wurden, ist verhältnissmassig sehr beträchtlich , indem dieselbe im Ganzen 290 Arien beträgt. Unter denselben befinden sich 1I> Baumkletterer (Dendrobatae) , 13 Erdläufer (HumivagaeJ , 19 Wandkletterer (AscalabotaeJ, 12 Saurer (SauriJ, 36 Halb-Saurer (Hemisauri), 107 Schlangen (Ophidia) , 7 Landschildkröten (Tylopoda) , 12 Flussschildkröten fSteganopodä) , C6 Frösche (Batrachia) und 3 Panzer-Lurche (Loricata). ' Davon sind 281 Arten in Spiritus aufbewahrt, 20 im ausge- stopften Zustande vorhanden, 3 sind durch Skelete, 2 durch Schädel repräsentirt und von 2 Arten wurden auch die Eier mitgebracht. Nach einer Zusammenstellung nach den verschiedenen Kundorten entfallen — vorausgesetzt, dass die Fundorte durchaus richtig ange- geben sind — auf Spanien 6, Madeira 2. das Cap der guten Hoffnung 49, die Nicobaren 12, Java 65, Borneo 1, Celebes 1, Ceylon 10, Manila 6, Madras und Vorder-lndien überhaupt 32, Singapore 4, Malacca 1, Shanghai und Hongkong 14, Chili 15, Brasilien 39, Ecuador 1, Neu-Holland 46, Van Diemens-Land l,die Carolinen 1, die Stuarts-Inseln 2, Neu-Seeland 9, und auf Taiti 6 Arten. Die Bemerkung, welche schon bei den Säugethieren rücksichtlich gewisser, von den österreichischen Naturforschern nicht besuchten Fundorte gemacht wurde, findet auch bei den Reptilien ihre volle Anwendung. Weit zahlreicher als die Ausbeute an neu entdeckten Arten von Säugethieren , ist die an bisher noch nicht beschriebenen oder in den europäischen Sammlungen noch nicht bekannt ge- wesenen Reptilien , indem nicht weniger als 25 verschiedene Arten von den österreichischen Naturforschern auf ihrer Welt- fahrt entdeckt wurden. Darunter befinden sich 2 Baumkletterer, 2 Wandkletterer, 3 Halb-Saurer, 8 Schlangen und 10 Frösche. Diese neuen, bisher noch unbeschriebenen Arten sind folgende: an Säugethieren und Reptilien während der Weltumsegelung etc. 387 Coryphophylax Maximiliani und Pseudocalotes Arckiducissae *) viiii den Nicobaren, Dactylocnemis Wüllerstorfii von Neu - Seeland, Dactyloperus Pomareae von Taiti, Pentheres Frauenfeldii von den Stuarts - Inseln, Lampropholis Novarae von Taiti, Lampropholis macrotis und Rhinophidion nicobaricum von den Nicobaren, Ihp- tagerrhon bivittatum von Madras? Phenacophis Zelebori von Chili, Psammophidion Smithii vom Cap, Tragophis javanicus von Java, Eudipsas fasciolata von Neu-Holland? Leptaspis inornata von Neu- Holland, Bothrophis labialis von den Nicobaren, Hydrostentor pantherinus von Hongkong , Eupsophus fuliginosus von Brasilien, Leiopelma Hochstetteri von Neu -Seeland, Phyllobates fuscigula und Phyllobates glandulosus von Brasilien, ß^/o maculiventris und Z?»/ü sinicus von Shanghai, Docidophryne spinipes von den Nico- Laren, §captophryne labyrinthica von Hongkong und Adenomer a marmot'ata von Brasilien. Wie bei den Säugethieren die Zahl der Arten in der Ausbeute des Herrn Zelebor die grössere war, so stellt sich dieselbe bei den Reptilien in jener des Herrn v. Frauenfeld als bedeutend über- wiegend dar. Denn von den 290 Arten, welche auf dieser Reise ein- gesammelt wurden, entfallen auf Fra uenfeld 223, auf Zelebor 160, von denen 95 beide Sammler mit einander gemein haben, daher sich in der Frauen fei d'schen Ausbeute 128, in der Zelebor'schen 65 Arten befinden, die ihren Sammlungen eigentümlich sind. Herr Dr. v. Hochstetter, welcher die Expedition als Geolog begleitete und daher das Fach der Zoologie nur nebenbei berück- sichtigen konnte, wenn sich eben Gelegenheit dazu bot, hat 9 Arten von Reptilien, die grösstenteils von Neu-Seeland stammen, mitge- bracht, von denen 2 seiner Sammlung allein eigentümlich sind, während er 4 mit Fra uenfeld und 3 mit diesem und Zelebor gemein hat. Die Zahl der mitgebrachten Individuen ist bei beiden Thier- classen sehr beträchtlich, wiewohl ein grosser Theil von Arten nur durch ein einziges Exemplar vertreten ist. Von Säugethieren sind 440 Individuen theils in Bälgen, theils in Spiritus -Exemplaren als wohlerhalten zur Aufstellung geeignet befunden worden. Die Z;ih' *) Zu Ehren Ihrer k. k. Hoheiten des Herrn Erzherzogs I" e r d i n ■■> n il M axi mil i ;i n und der Frau Erzherzoginn Charlotl e benannt, 38$ Kitzinger. Die ausbeute der österreichischen Naturforscher der Skclete beträgt 27. jene der Schädel 32, und die der einzelnen Theile 20. Von Reptilien sind 1420 Individuen tlieils in Spiritus -Exem- plaren . theils im ausgestopften Zustande aufgestellt und eben so 4 Skeletp. 2 Schädel und 2 Eier. ausserdem ist aber noch eine nicht ganz geringe Anzahl von Reptilien, welche ihrer schlechten Erhaltung wegen nicht aufgestellt werden konnten , vorhanden, die theilweise zum Skeletiren noch brauchbar sind. Schon aus dieser zilTermässigen Darstellung geht hervor, dass die Ausheilte aus den beiden genannten Thierclassen eine bedeutende sei. was um so mehr Anerkennung verdient und überraschen muss, als die beiden Naturforscher Georg von Frauenfeld und Johann Zelebor, welche den zoologischen Theil der Aufgabe bei jener wissenschaftlichen Expedition zu vertreten hatten, während der langen Dauer der Heise eine verbältnissmässig nur sehr kurze Zeit auf den verschiedenen Landlingspunkten zubringen konnten. Säugethiere. Mammalia. Höhere Säugethiere. Primates. Affen. Anthropomorphi. Orang- Affen. Siiniae. Simia Wurmbii Fisch. (Pongo Wurmbii Kühl.) Borneo. Syndactylus Siamang Boitard. (Simia syndaetyla Raffles.) Sumatra. Nasalis larvatus Geo ffr. (Simia nasica Audeb.) Borneo. Semnopithecu8 Maurus llorsf. (Simia maura Sehr eb.) Java. Semnopithecus leueoprymnus Des mar. (Cercopilhecus [?J leuco- prymnus 0 tto.) Ceylon. Cercocebus Cynomolgus Geo ffr. (Simia Cynomolgus Linne.) Java. an Säugethieren und Reptilien während der Weltumsegelung etc. 389 Cercocebus carbonarius Less. (Macacus carbonariua Fr. Cuv. Geoffr.) Nicobaren. Cercocebus aureus Less. (Macacus aureus Isid. Geoffr.) Singapore, Shanghai. Cercocebus philippinensis Fitz. (Macacus philippinensis Isid. Geoffr.) Manila. Cercocebus pileatus Fitz. (Sirnia pileata Shaw.) Ceylon. Macacus nemestrinus D e s ni a r. (Sirnia nemestrina Li n n e.) Sumatra. I/iuus ecaudatus Geoffr. (Sirnia Inuus Linne.) Spanien. Cynopithecus niger Isid. Geoffr. (Cynocephalus uiger Desmar.) Celebcs. CijHocepkalus ursinus Schinz. (Sirnia ursina Penn an t.) Cap. Klammeraffen. Atelae. Nyctiptthecus vociferans Spix. (Nyctipithecus lemurinus Isid. Geoffr.) Neu-Granada. Rralleuaffen oder Sahuis. Hapalae. Leontocobus Oedipus Wagn. (Sirnia Oedipus Linne.) Nicaragua. Halbaffen oder Äffer. Hemipitheci. Makis. Leuiures. Stenops (jracilis 111 ig. (Loris gracilis Geoffr.) Ceylon. Nycticebus javanicus Geoffr. Jaia. Flatterthiere. Chiropteri. Flughunde. Cynopterl. Pteropus edulis Geoffr. (Pteropus javanicus Horsf.) Manila. Pteropus fu/wreus Temminck. Sumatra. Pteropus jubat us Eschholtz (Pteropus pyrrhocephalus Meyen.) Manila. Pteropus nicobaricus Fitz. Zel. Nicobaren. Pteropus poliocephalus T e in in i n c k. Neu-Holland. Xantharpyia LeschenaultiiG ray. (Pteropus LeschenaultüDesm a r.) Ceylon. *J90 Fi t zinge r. Die Ausbente der österreichischen Naturforscher Pachysoma giganteum Fitz. Zel. Nicobaren. Pachysoma Scherzeri Fitz. Zel. Nicobaren. Pachysoma Htthaecheilum Geoffr. (Pteropus titthaecheilus Temm.) Java, Ceylon. Macroglossus minimus Geoffr. (Pteropus minimus Geoffr.) Java. Fledermäuse. Vespertiliones- Taphozous saccolaimus Temminck. (Taphozous crassus Blyth.) Java. Taphozous melanopogon T e m in i n c k. Ceylon. Taphozous philippjnensis W a t erh. Manila. Mystacina tuberculata. Gray. (Vespertilio tubereulatus Forst.) Neuseeland. Nyctinomus dilatatus Horsf. (Dysopes dilatatus Temm.) Java. Nyctinomus tenuis Horsf. (Dysopes tennis Temm.) Java. Nyctinomus gracilis Wagn. (Dysopes gracilis Na tt.) Chili. Nyctinomus Naso Wagn. (Dysopes nasutus Temm.) Chili. Vespertilio papillosus T e m m in ck. Java. Nyctophylax tralatitius Fitz. (Vespertilio tralatitius Temm.) Java. Vespenis Eorsfieldii Fitz. (Vespertilio Horsfieldii Temm.) Java. Vesperugo Leisleri \\ e y s. B 1 a s. (Vespertilio Leisleri K u h I.) Dalmatien. Vesperugo paehypus Fitz. (Vespertilio paehypus Temm.) Java. Vesperugo imbricatus Keys. Blas. (Vespertilio imbricatus Horsf.) Java. Vesperugo braehypterus Keys. Blas. (Vespertilio braehypterus Temm.) Java. Vesperugo nicobaricus Fitz. Zel. Nicobaren. Vesperugo philippinensis Fitz. Zel. Manila. Vesperugo platycephalus Wagn. (Vespertilio platycephalusTemm. ) Cap. Nycticejus Temminckii F i s c h. (Vespertilio Temminckii Horsf.) Java. Nycticejus Belangeri T e m m i n c k. (Vespertilio Belangen Isid. Geoffr.) Madras, Shanghai. Nycticejus sinensis Fitz. Zel. Hongkong. Nycticejus varius S c li i n z. Chili. an Säugethieren und Reptilien während der Weltumsegelung' etc. 301 Nycticejus lilossevillei Ger vai s. (Vespertilio ßlossevillei Less.) Ecuador. Nycticejus IjunariensisTem minck. (Vespertilio bonariensis Less.) Ecuador. Blattnasen. Pbjllostoinata. Megaderma Lyra Geoffr. (Megaderraa carnatica Elliot.) Madras. Rhinopoma Hardwickii ß 1 y t h. Madras. Nycteris capensis S m i t h. Cap. Kammnasen. Rhinolophi. Phyllorhina nobilis. Wagn. (Rhinolophus nobilis. Horsf.) Java. Phyllorhina Templetonii Fitz. (Hipposideros Templetonii Ke- laert.) Ceylon. Phyllorhina taitiensis Fitz. Zel. Taiti. Rhinolophus capensis. Lichtenst. Cap. Krallenthiere. Unguiculata. Raubthiere. Rapacia. Hunde. Canes. Canis dukhunensis S y k e s. ladras. Canis mesomelas S c h r e b e r . f ap. Vulpes Azarae Fisch. (Canis Azarae N e u w.) Chili. Vulpes magellanica Gray. (Canis magellanicus Gray.) Patagonien. Katzen. Feles. Felis concolor L i n n e. Chili. Felis Tigris Linne. Java. Felis variegata Wagn. (Felis Pardus. Temm.) Java. Felis minuta T e in in i n c k. ( Felis javanensis H o r s f. ) Java. Catus Pajeros Wagn. (Felis Pajeros Des mar.) Chili. Zibettkiere oder Viverren. Yiverrae. Viverra Zibetha Linne. Java, Manila. Viverra indica Geoffr. (Viverra Rasse Horsf.) Java. r$92 Fitz ioger. Die ausbeute der österreichischen Naturforscher Herpestes pattidus Wagn. (Herpestes griseus Ogilby.) Madras. Herpestes pulverulentus Wagn. Cap- Herpestes javanicus De sm ar. (Ichneumon javanicus Geoffr.) Java. Marder. Mustelae. Mydaus meliceps Fr. Cuv. Geoff. (Mephitis javanensis. Des mar.) Java. Thiosmus chilensis Lichteast. (Mephitis chilensis Liehtenst.) Chili. Thiosmus patagonicus. Liehtenst. (Mephitis patagonica Lieh- tenst.) Chili. Galictis vittata Bell. (Viverra vittata Schreb.) Chili. Rhabdogale mustelina Wagn. (Mustela Zorilla C u v.) Cap. Bären. Irsi. Helarctos malayanus Horsf. (Ursus malayanus Raff 1 es.) Indien. Procyon cancrivorus 1 1 1 i g. Chili. Spitzmäuse. Sorices. Cladobcttes nicobaricus Fitz. Zel. Nicobaren. Cladobates ferrugineus F r. Cuv. Geoffr. Java. Cladobates javanicus L e s s. Java. Pachyura coerulescens Wagn. (Sorex eoerulescens Shaw.) Madras. Pachyura myosuros Wagn. (Sorex myosuros 1' all.) Madras. Crocidura soccatu Wagn. (Sorex soccatus Hoclgs.) Hongkong. Crocidura Newera W a g n. (Sorex Newera Kel a er t.) Java. Myosorex varius Gray. (Sorex varius Isid. Geoffr.) Cap. Maulwürfe. Talpae. Chrysocltloris indurata Wagn. (Talpa inaurata Schreb.) Cap. Beutelthiere. Marsupiala. ßaubbeutelthiere oder Beuteliuarder, Dasyurl. Dasyurus Maugei Geoffr. Ncu-Holland. Basyurus viverrinus Geoffr. Neu-Ilolland. an Säugethieren und Reptilien während der Weltumsegelung etc. 303 Phascogale penicillata Temminck. (Didelphis penicillata Shaw.) Neu-llolland. Klelferbeufellhieie oder Phalanger. Plialangistae. Ceonyx ursinus Temminck. (Phalangista ursina Temm.) Celebcs. Phalangista vulpina Desm. (Didelphis vulpinaShaw.) Neu-Hollaud. Pseudochirus Cookti Ogilby. (Phalangista Cookii Cuv.) Neu-Holland. Petaurista taguanoides I) e s m ;i r. (Petaurus taguanoides Des m a r. ) Neu-Holland. Belideus flaviventer Waterh, (Petaurista flaviventer Des mar.) Neu-Hollaud. Belideus breviceps Waterh. (Petaurus breviceps Waterh.) Neu-llolland. Phascolarctos cinereus Fisch. (Lipurus cinereus Gold f.) Neu-llolland. Springbeutelthiere oder Beiitclhasen. Halinaturi. Onychogalea frenata Gray. (Macropus fraenatus Gould.) Neu-Holland. Halmaturus ruficollis Gold f. (Kangurus ruficollis Desmar.) Neu- Holland. Halmaturus Thetidis F r. C u v.G e o ffr. (Macropus Eugenii W a t er h.) Neu-llolland. Petrogale penicillata Gould. (Macropus penicillatus Ben nett.) Neu-Holland. Nagethiere oder Nager. Rodentia. Eichhörner. Sciuri. Pteromys nitidus Geoffr. Java. Funambulus hypoleucus Less. (Sciurus hypoleucus Horsf.) Sumatra. Funambulus ephippium Fitz. (Sciurus ephippium Müller.) ßornco. Funambulus Uafflesii Fitz. (Sciurus Rafflesii Vig. Horsf.) Sumatra. Funambulus nigrovittatus Less. (Sciurus nigrovittatus , Horsf.) Java. Funambulus Plantani L e s s. (Sciurus Plantani Horsf.) Java. Funambulus Palmaruin Less. (Sciurus Palmarum Briss.) Ceylon. Sitzb. d. mathem.-naturw. Cl. XLII. Bd. Nr. 25. 2S 304 Kitzinger. Die Atisbeute der österreichischen Naturforscher Erdgräber oder Warfinäuse. Georliychi. Georhychus capensis [llig. (Mus capensis Pall.) Cap. Bathyergus maritimus Des mar. (Mus maritimus Linne.) Cap. Mäuse. Hures. Mus Perchal S h a w. Madras. Mus setifer Horsf. Java, flau i lu. Mus decumanus Pallas. Cap, Java, Cbili. Mus alexandrinus Geoffr. (Mus tectorum Sa vi.) Manila, Neu- Holland. Chili. Mus Novarae Fitz. Zel. Nicobaren. Mus Rattus Linne. Cap, St. Paul, flarianen. Mus Palmarum Fitz. Zel. Nicobaren. Mus fuscipcs Waterh. Neu-Holland. Mus Musculus Linne. Brasilien, Cap, Chili. Mus Lundii Fitz. (Mus Musculus ? Lund.) Brasilien. Mus taitiensis Fitz. Zel. Taiti. Mus vitiatus Wagn. (Mus lineatus Fr. Cuv.) Cap. Euryotis irrorata Lichterist. (Otoinys bisulcatus Fr. Cuv.) Cap. Phyllotis Darwinii Waterh. (Mus Darwinii Waterh.) Chili. Habrothria? longipiUs Waterh. (Mus longipilis Waterh.) Chili. Calomys lonyicaudatus Waterh. (Mus longieaudatus Ben nett.) Chili. Hesperomys laticeps Wagn. (Mus laticeps Lund.) Brasilien. Hydromys chrysogaster Geoffr. Neu- Holland. Hydromys leucogaster Geoffr. (Meriones apicalis Kühl.) Neu-Holland. Chinrhilleii oder Hasenmäuse. Erioiuyes. Lagidium pallipes Wagn. (Lagotis pallipes Bennett.) Chili. Schrot mause. Psamuiorvdae. Octadon Cumingii Ben nett. (Dendrobius Degus Meyen.) Cbili. Octodon Bridgesii Waterh. Chili. Octodon gliroides Gerv. D'Orb. Chili. P8ammorycte8 noctivagus Poeppig. (Poephagomya aterFi*. Cuv.) Chili. \Tyopotamu8 Coypus Cuv. (Mus Coypus Moli na.) Chili. an Säugethieren und Reptilien während der Weltumsegelung etc. 30«) Ferkeliiascn oder Bufp fötler. Caviae. Cavia Aperea Er x leb. (Cavia Cobaya Des mar.) Brasilien. Hasen. Lepores. Lepus macrotus Hodgs. Shanghai. Lepus nigricollis Fr. Cuv. Java. Lepus ochropus Wagn. (Lepus capensis Sehreb.) Cap. Lepus Cuniculus Linne. Madeira. Zahnarme Thiere. Edentata. Scharrthiere. Effodientia. Giirtelthiere. Dasjpodes. Eupliraclus villosus Wagn. (Dasypus villosus Desmar.) Chili. Cryptophractus brevirostris Fitz. Z e I. Chili. Ameisenfresser. Mjrmeeopliagac. Uroleptes bivittatus Wagl. (Myrmecophaga bivittata Geoffr.) Brasilien. Cloaken- oder Gabelthiere. Monotremata, Ameisenigel. Tachyglossi. Tachyglossus Hystrix Wagn. (Echidna Hystrix Geoffr.) Neo-Holland. Schnabelthiere. Ornithorhvnchi. Ornithorhynchus brevirostris Ogilby. Nen-Holland. Hufthiere. Ungulata. Vielhufer oder Dickhäuter. Pachydermata. Plumpe Thiere oder Flusspferde. Hippopolami. Rhinoceros javanicus Fr. Cuv. Geoffr. (Hliinoceros soudaicus C u v.) Java. Rkinochoerus malayanus Wagl. (Tapirus Malayanus Hors f.) Sumatra. 28* ^()6 Kitzinger. Die Ausbeute der österreichischen Naturforscher Nagelhafer oder Klippschliefer. Djraces. Ilyra.v capemis Schreb. Cap. Borstenthlere oder Schweine. Sues. Sus verrucosus H o i e. Java. Porcus Babirussa Wagl. (Sus Babyrussa Linne.) Celcbes. Zweihufer oder Wiederkäuer. Ruminantia. Rameele. t'anieli. Lama Huanaco Less. (Anchenia Huanaca Harn. Smith.) Chili. Moschustliieie. Moschi. Meminna indica Gray. (Moschus Meminna Schreb.) Ceylon. Tragulus Kanchil Gray. (Moschus Kauchil Raffles.) Java. Ilirsche. Cervi. Cervus strongyloceros Schreb. (Cervus canadensis Schreb.) Canada. Busa equina Harn. Smith. (Cervus equinus Cuv.) Sumatra. Rusa Kuh fit Wagn. (Cervus Kuhlii S. Müll.) Lübeck. Busa mariana Harn. Smith. (Cervus marianus Des mar.) Maria neu. Busa Hippelaphus Harn. Smith. (Cervus Hippelaphus Cuv.) Java. Busa moluccensis Wagn. (Cervus moiuccensis Quoy Gaim.) lolakken. Busa Peronii Harn. Smith. (Cervus Peronii Cuv.) Tiuior. Axis maculata Gray. (Cervus Axis Erxleb.) Indien. Prox Muntjac S u n d e v a 1 1. ( Cervus Muntjac Z i in m e r m.) Java. Antilopen. Anlilopae. Antidorcas Euchore Sundevall. (Antilope Euchore Forst.) Cap. Sylvicapra mergens Sundevall. (Antilope mergens Blainv.) Cap. Calotraguß melanotis Sundevall. (Antilope melanotis Forst.) Cap. Pediotragus Tragulus Fitz. (Antilope Tragulus Forst.) Cap. Bedanca Capreolus Wagn. (Antilope Capreolus Lichtenst.) Cap. Redunca Eleotragus Wagn. (Antilope Eleotragus Schreb.) Cap. Capricornis sumatrensis Gray. (Antilope Sumatrensis Shaw.) Sumatra. an Säugelhieren nnd Reptilien während der Weltumsegelung etc. 39T Anoa depressicomis Harn. Smith. (Antilope depressicornis Harn. Smith.) Ceylon. Damalis albifrons Gray (Antilope albifrons Harris.) Cap. Rinder oder Ochsen. Bovcs. Bubalus Kerabau Mus. Lugd. Java. Bos Bauten ff Raffles. (Bos sondaicus S. Müll.) Java. See-Säugethiere. Pinnata. Walthiere oder Wale. Cetacea. Delphine. Delnhini. Delphinus Pseudodelphis Wiegm. \tn Holland. Reptilien. Reptilia. ßreitzüngler. Amblyglossae. Baumkletterer. Dendrobatae. R a n d z ä h n e r. Acrodontes, Scheidenzüngler Rhiptoglossae. H e I ru - € h a in ä I e o n e. Chainaeleontes. Chamaeleon coromandelicus Fitz. (Chamaeleo Zebra Bory. — Chamaeleo vulgaris, Var. B. Dum. Bibr.) Madras. Bradypodion pumilum Fitz. (Chamaeleo pumilusDaud. — Cha- maeleo pumilus Dum. Bibr.) Cap. Dickzüngler oder Galeoten. Pachyglossae. Kanfen-Galeoleii. Gonvocenhali. Gonyocephalus tigrinusK^w^. (Agama tigrina Merr. — Lophyrus tigrinus Dum. Bibr.) Java. Coryphophylax Maximiliani Fitz. Nicobaren. 398 Fitzinger, Die Ausbeute der österreichischen Naturforscher Kropf-Galeoten. (alolac. Bronchocela gutturosa Kaup. ( Agama gutturosa Merr. — Bron- chocela jubata Dum. Bibr.) Java. Bronchocela intermedia Berth. Java. Pseudocalotes Archiducissae Fitz. Nicobaren. Calotes Ophiomachus Merr. (Agama Ophiomachus Merr. — Calotes Ophiomachus D um. ß i b r.) Madras, Ceylon. Calotes Tiedemanni Fitz. (Agama Tiedemanni Kühl. — Calotes versicolor Dum. Bibr.) Madras. Calotes Bouxii Dum. Bibr. Madras. ( 'alotes mystaceus Dum. B i b r. Madras. Kehl-Galeotvn. Si'iniophori. Semiophorus pondicerianus Wagl. (Sitaua ponticeriana. Cuv. — Sitana ponticeriana. Dum. Bibr.) Madras. ( 'hlamydosaurus Kingii Gray. (Chlamydosaurus Kingii D u m. B i b r.) Neu-Holland. Kamiii-Galcoleii. Lophurae. Istiurus Lesueurii Dum. Bibr. (Lophura Lesueurii Gray.) Neu-flolland. Flatter-Oaleoten oder Drachen. Draconcs. Diaro viridis Da ud. (Draco Daudinii Dum. Bibr.) Singapore, Java. Erdläufer. Humivagae. Blaftzälincr oder Agamcii. Prospliyodontes. Kiel - Aganien. Heterotropides. Tropidurus torquatus Neuw. (Ecphymotes torquatus Dum. Bibr.) Brasilien. Trapidurus microlepidotus Fitz. (Agama nigricollis Spix. — Ecphy- motes torquatus Dum. Bibr.) Brasilien. Raiili-.Agameii. Stelrolepldes. Ptychodeira Wiegmanni Dum. Bibr. (Ptygodera Wiegmannii Dum. B i 1) r. ) Chili. an SäugethiereD und Keptihcu während der Weltumsegelung etc. 399 Ptychodeira Fitzingeri Dum. ßibr. (Ptygodera Fitzingerii Dum. Bibr.) Chili. Liolaemus olioaceus Wiegm. (Leiodera Chilensis, Var. A. Dum. ßibr.) Chili. Liolaemus chilensis Wiegm. (Leiodera Chilensis, Var. B. Dum. Bibr.) Chili. Liolaemus Gravenhorstii Fitz. (Leiodera Gravenhorstii G r a y.) Chili. Liolaemus mosaicus Fitz. (Proctotretus mosaicus Hombr. Jacq.) Chili. Festzäluier oder Harclime. Eniphyodoiites. Wüsten-Hardune, Trapcli. Phrynopsis atra Fitz. (Agama atra Daud. — Agama atra Dum. Bibr.) Cap. Trapelus hispidus Kaup. (Lacerta bispida Liane. — Agama spi- nosa Dum. Bibr.) Cap. Doni-Hardiiiu'. Stellioncs. Amphibolurus muricatus W a g 1. (Lacerta muricata W h i t e. — Gram- matopbora muricata Du in. Bibr.) Neo-Holland. Grammatophora barbata Dum. Bibr. (Agama barbata. Cuv.) Neo-Holland. Panzer-flarduiu'. loloches. Moloch horridus Gray. Neo-Holland. Wandkletterer. Ascalabotae. Erd-GcckoiH'ti. Slenodadyli. Phyllurus platurus Cuv. (Lacerta platura White. — Gymuodactyliis phyllurus. Dum. Bibr.) Neu-Holland. Bauin-Geckonen. Pijndaclvli. Phyllodactylus porphyreus Wiegm. (Gekko porphyreus Daud. — Phyllodactylus porphyreus Dum. Bibr.) Cap. Phyllodactylus ornatus Fitz. (Diplodactylus ornatus Gray.) Neu-Holland. 400 Fitzinger. Die ausbeute der österreichischen Naturforscher Steiu-Geckonen. Plaljdaclvli. Hoplodactylus pacificusF i l /. (Naultiuus pacificus G r a y-) Neu-Seelan«l. Hoplodactylus Grayi Fitz. (Naultinus Grayii Bell.) Neu-Seelaud. Hoplodactylus elegans Fitz. (Naultinus elegansGray.) Neo-Seeland. Hoplodactylus punctatus Fitz. (Naultinus punctatus Gray.) Neu-Sceland. Ptychozoon homalocephalum Kühl. (Lacerta homalocephala Cre- veldt. — Platydactylus homalocephalus Dum. Bibr.) Mcobaren, Java. Platydactylus guttatus C uv. (Lacerta guttata Her in. — Platydacty- lus guttatus Dum. Bibr.) Java. Haus-Geckonen. Beinidactjli. Dactylocnemis Wüllerstorfii Fitz. Neo-Seeland. Perodactylus oualensis Fitz. (Hemidactylus oualensis D um. Bibr.) Taiti. Dactyloperus Pumarede Fitz. Taiti. Peropus mutilatus Wiegm. (Hemidactylus mutilatus Wie gm. — Hemidactylus mutilatus Dum. Bibr.) .Manila. Cosymbotus platyurus Fitz. (Stellio platyurus Schneid. — Hemi- dactylus marginatus Dum. Bibr.) Java. Tachybates triedrus Fitz. (Gekko triedrus Daud. — Hemidactylus triedrus Dum. Bibr.) Madras. Ceylon. Tachybates armatus Fitz. (Gekko armatus Neuw. — Hemidacty- lus Mabouia Dum. Bibr.) Brasilien. Tachybates tuberculosus F itz. (Gekko tuberculosus Daud. — Hemi- dactylus maculatus. Dum. Bibr.) Java. PnoSpus javanicus Fitz. (Hemidactylus javanicus Cuv. — Hemi- dactylus frenatus Dum. Bibr.) Madras, Java, Manila. Ceylon, Singapore. Eurhous Leschenaultii Fitz. (Hemidactylus Leschenaultii Dum. B ib r.) Madras, Ceylon. an Säugethieren and Reptilien während der Weltumsegelung etc. 401 SchmalzüDgler. Leptoglossae. Saurer. Sauri. Derhzähner. Pleodontes. Scheidenzüngler oder Varane. Thecoglossae. Warn-Yarane. Puljdaedali. Bydrosaurus variegatus Wagl. (Lacerta varia Shaw. — Varauus yarius Dum. Bibr.) Nen-Holland. Hydrosaurus bivittatusW agl. (Tnpinambis bivitf atus Kühl. — Vara- uus bivittatus Dum. Bibr.) Java, Ceylon. Polydaedalus capensis W a g I. (Lacerta capensis Spar m. — Varanus niloticus Dum. B ib r.) Cap. Polydaedalus cepedeanus Fitz. (Tnpinambis cepedeanus Dautl. — Varauus Bengalensis Dum. Bibr.) Madras. Holilzähner. Coelodontes. Eidechsen. Teleoblepharae. Flur - Eidechsen. Lacerlae. Heliophilus tessellatus Fitz. (Lacerta tessellata Smith. — Lacerta tessellata Du m. B ibr.) fap. Alsodromus maderensis Fitz. (Lacerta maderensis Fitz. — Lacerta Dugesii Dum. Bibr.) Madeira. Chrysolampnts ocellatus Fitz. (Lacerta ocellata Daud. — -Lacerta ocellata Dum. Bibr.) Spanien. Renn-Eiderhsen. Tachjscelidcs. ( fenodactylus vulgaris Fit/. (Acanthodactylus vulgaris Dum. B i b r.) Spanien. Echsen. Peroblepharae. Schilder-Echsen. Tachjdroiui. Tackydromus quadrilineatus Dan d. (Tachytiromus sexlineatus. D u m. Bibr.) Java. 402 F i t z i n g e r. Die Ausbeute der österreichischen Naturforscher Schoppen-Echsen. Psainmodroini. Psammodromus hispanicus Fitz. (Lacerta Edwardsiana Duges. — Psammodromus Edwardsii Dum. Bibr.) Spanien. Schlndel-Erhspii. INainimiri. Psammuros algirus Wag 1. (Lacerta algira. Linne. — Tropidosaura Algira Dum. Bibr.) Spanien. Thermophilus capensis Fitz. (Algira capensis Smitb. -- Tropido- saura Capensis Dum. Bibr.) fap. Halb-Saurer. Hemisauri. Wirtel- Schleichen oder Cha leiden. Cjclosauri. SchindelChalciden. Chamaesauri. Stiiuiuiel-Chalclden. Cricochalcidac. Chamaesaura anguinea Schneid. (Chamaesaura anguina D u m. B i b r.) fap FaltenChalciden. Ptychopleurae. Gürtel-Chalciden. Cordyli. Zonurus niger F i t z. (Cordylus niger C u v. — Zonurus griseus, Var. B. Dum. Bibr.) fap. Zonurus dorsalis Fitz. (Cordylus dorsalis Cuv. — Zonurus griseus, Var. C. Dum. Bibr.) Cap. RingelChalciden oder Schleichen. Annulati. Doppel-Schleichen. Ainphlsbaenae. Cephalopeltis Hemprichii Wieg m. (Amphisbaena scutigera. H e m |>. — Lepidosternon scutigerum Dum. Bibr.) Brasilien. Schuppen-Schleichen od. Scinke. Lepidosomata. Echsen - Scinke. Saurophthalmi. Kiel-Sclnke. Kutropides. Entropia mutiifa&ciata V itz. ( Scincua niultifasciatus Kühl. — Eupre- p«s Sebae, Var. C. D. Dum. Bibr.) Mcobarcn, Java. an Säugethieren und Reptilien wahrend der Weltumsegelung etc. 403 Liotropis Ernesti F itz. (Scincus sub< arinatus Bo i e. -- Psaminite de Van Ernest Coct. — Euprepes Ernestii Dum. Bibr.) Nicobaren, Java. Trachylep is Sm il ////Fitz. C ap . Trachylepis Bibronii Fitz. (Rachite de Bibron Coct. — Euprepes Bibronii Dum. Bibr.) Cap. (Kvytropis trilineata Fitz. (Scincus trilineatus Schneid. — Eupre- pes Merremii. Dum. B i b r.) fap. Tropidolepisma Eingii Gray. (Psaminite de Dumeril Coct. — Tro- pidoiepisma Dumerilii, Var. B. Dum. Bibr.) Neo-Holland. Glanz-Scinkc. Etiprepac. Penthcres Frauenfeldii Fitz. Stuarts-Inseln. Eusoma Lessonii Fitz. (Tiliqua Lessonii Coct. — Eumeces Lesso- nii Dum. Bibr.) Carolinen, Taiti. Euprepis Spixii Fitz. (Tiliqua Spixii. Coct. — Eumeces Spixii. Dum. Bibr.) Brasilien. Euprepis elegans Fitz. (Mabouya elegans Gray.) Madras. Liopholis taeniolata Fitz. (Lacerta taeniolata White. — Lygosoma taeniolata Dum. Bibr.) Nen-Holland. Liopholis moniligera Fitz. (Scincus Moniliger VTalenc. — Lygo- soma Mouiligera Dum. Bibr.) Nen-Holland. Lampropholis Moco Fitz. (Tiliqua Moco Gray. — Mocoa Zelandica Gray.) Neo-Seeland. Lampropholis Smithii Fitz. (Mocoa Smithii Gray.) Neo-Seeland. Lampropholis Novarae Fitz. Taiti. Lampropholis macrotis Fitz. Nicobaren. Eulamprus erucatus Fitz. (Scincus erucatus Peron. — Lygosoma erucafa Dum. Bibr.) Neo-Holland. Eulamprus QuoyiF'itz. (Keneux de Quoy Coct. — Lygosoma Quoyi, Var. Dum. Bibr.) Nen-Holland. Eulamprus ornatus Fitz. (Ilinulia ornata Gray.) Neu-Seeland. Lampropholis Guichenoti Fitz. (Lygosoma Guichenoti Dum. Bil»r.) Neo-Holland. Eulepis Duperreyi Fitz. (Tiliqua de Duperrey Coct. — Lygosoma Duperreyii D um. Bibr.) Neo-Hollaod. 404 f i t z i n g e r. Die Ausbeute der österreichischen Naturforscher Walzen-Scinke. Euiiiecae. Trachysuurua rugosns G r a y. (Scincus pachyurus P e r o n. — Trachy- saurus rugosus Dum. Bibr.) Neo-Holland. Cyclodomorphus Casuarinae Fitz. (Keneux de la Casuarina Co ct. Cyclodus Casuarinae Dum. Bibr.) »n-Holland. Cyclodus scincoides W a gl. (Lacerta scincoides \V h i te. — Cyclodus Boddaerti Dum. Bibr.) Nen-IIolland. Lygo8oma serpens Gray. (Lacerta serpefts Bloch. — Lygosoma bracbypoda Dum. Bibr.) Java. Cormodactylus aequalis Fitz. (Siaphus equalis Gray. — Hemiergis Decresiensis? Dum. Bibr.) Neu-Üollaiid. Leptosom a Bougainvillei. F" i t z . (Tiliqua de Bougainville Co ct. — Lygosoma Bougainvillii Dum. Bibr.) Ncji-Holland. Eugongyhis elongatus Fitz. (Scincus elongatus Boie. — Fumeces Oppelii Dum. Bibr.) Stuarts-Iaseln. Pygodactylus Gronovii Fitz. (Ophiodes striatus Dum. Bibr.) Brasilien. Rüssel-Scinke. Acunliae. Acontias Meleagris Cuv. (Anguis Meleagris Linne. — Acontias Meleagris D um. B i b r. ) Cap. Schlangen-Scinke. Ophiophthalmi. Krelslled-Scinke- t'rjptnblepharides. Cryptoblepharis Peronii Co ct. (Cryptoblepbaris de Peron Co ct. — Ablepharus Peronii, Var. A. Dum. Bibr.) Taiti. Schwiinin-Sniiki'. Pvgopodes. Pygopus lepidopusMerr. (Bipede lepidopode Lac 6p. — Hysteropus novae Hollandiae Dum. Bibr.) Neo-Holland. Schlangen. Ophidia. Echsen - Schlangen. Sauropliidia. Bllnd-Schlangen. Tvphlopb.es, Typhlina lineata Wagl. (Typhlops lineatus. Boie. — Pilidion linea- tum Dum. B ibr. ) Java. an Säugethieren und Reptilien während der Weltumsegelung etc. 405 Rhinophidion nicobaricum Fitz. fiicobaren. Gerrhopilus ater Fitz. (Typhlops ater Schleg. — Typhlops ater I) um. B ibr.) Java. Typhlops Diardii Dum. Bibr. (Typhlops Diardii Schleg.) Madras. Typhlops australis Gray. (Anilins australis Gray.) Neu-Holland. Leptotyphlops nigricans Fitz. (Typhlops nigricans Schleg. — Stenostoma nigricans Dum. Bibr.) Cap. Roll-Schlangen. Cvlindrophes. Cylindropkis resplendens Wagl. (Anguis ruffa Laur. — Cylindro- phis rufa Dum. Bibr.) Java. Schling-Schlangen. Pvthonopb.es. Constrictor Schneiden Wagl. (Python Schneideri Merr. — Python reticulatus Dum. Bibr.) Java. Astrophis Tigris Fitz. (Python Tigris Daud. — Python molurus Dum. Bibr.) Java. Python variegatus F itz. (Morelia variegataGray.)Yan Diemens-Land, Python Peronii Cu\. (Morelia punctata Gray. — Morelia argus Dum. Bibr.) Neu-Holland. Halb - Schlangen. Hemionhidia. Rund-Schlangen. Brach yophes. Heptagerrhon bivittatum Fitz. Madras. Calamaria Linnaei B oi e. (Coluber Calamarius L i n n e. — Calamaria Linnaei, Var. A. Dum. Bibr.) Java. Calamaria lineata Fitz. (Calamaria Linnaei, Var. E. Dum. Bibr.) Java. Calamaria hybrida Fitz. (Calamaria versicolor Dum. Bibr.) Java. Calamaria lumbrieoideaB oi e. (Calamaria lumbricoidea Dum. Bibr.) Java. Sumpf-Schlangen, Prlophes. Eelicops schistosus Fitz. (Coluber schistosus Daud. Tropidono- tus schistosus Dum. Bibr.) Madras. Helicops flaviventris Fitz. (Coluber flavus Mus. Berol. — Tropi- donotus schistosus Dum. Bibr.) Madras. 406 Fitzinger. Die Ausbeute der österreichischen Naturforscher Hypsiscopus plumbcus F i t z. (Homalopsis plumbea B o i e. — Eurostns plumbeus Dum. Bibr.) Java. Hypsirhina ASr Wag]. (Coluber Aer Oppel. — Hypsirhina enhydris Dum. B i br.) Java. Hypsirhina Dussumieri Fitz. (Eurostus Dussumieri Dum. Bibr.) Hongkong. Homalopsis monilis Kühl. (Coluber monilis Li nne. — Homalopsis buccatus Dum. Bibr.) Java. Cerberus Rüsseln Cuv. (Homalopsis obtusatus Reinw. — Cerberus boaeformis Dum. Bibr.) Madras, Java, Singapore. Schwiunn-Schlangen. Nrdopbes. Chersydrus fasciatus C u v. (Hydius granulatus S c b n e i d. — Chersy- drus fasciatus Dum. Bibr.) Manila. Matter - Selilangen oder Gattern. Teleophiflia. Glanz-Nattern. Lamprophes. Oligodon bitorquatus B o i e. (Oligodon sub-quadratum I) u ra. B i b r.) Java. Homalosoma arctiventre Wagl. (Coluber aretiventris Daud. — Homalosoma lutrix Dum. Bibr.) fap. Lamprophis Aurora Fitz. (Coluber Aurora Li nne. — Lampro- phis aurora Dum. Bibr.) Cap. Iridophis inornatus Fitz. (Lamprophis inornatus Dum. Bibr.) Cap. Ophites subcinctus Wagl. (Coluber subcinctus Reinw. — Ophites subcinctus Dum. Bibr.) Java. Lycodon capucimis B o i e. (Lycodon aulicum, Yar. C. Dum. Bibr.) Madras, Java. Pseudaspis cana Fitz. (Coluber cauus. Linne. — Coronella cana Dum. Bibr.) Cap. Enpeltis pulchra Fitz. (Amplorhinus multimaculatus Smith. — Dipsas Smithi Dum. Bibr.) Cap. Gongylosoma baliodeira Fitz. (Coronella baliodeira Boie. — Ablabes baliodeirus Dum. Bibr.) Java. an SSngethieren und Reptilien während der Weltumsegelung etc. 40 i Hain-Nattern. Alsophes. Phenacophis Zelebori Fitz. Chili. Zacholomorphus chilensis Fitz. (Coronella chilensis. Seh leg. — Dipsas Chilensis Dum. Bibr.) Chili. Zacholomorphus brevicaudatus Fitz. (Dipsas Chilensis Dum. Bibr.) Chili. Opheomorphus poecilogyrus Fitz. (Coluber poecilogyrus Neuw.— Liophis Merremii Dum. Bibr.) Brasilieu. Liophis Reginas Wagl. (Coluber Beginae Linne. — Liophis reginae Dum. Bibr.) Brasilieu. Pseudopkis Schottii Fitz. (Coluber Schottii Fitz. — Dryophylax Schottii Dum. Bibr.) Brasilieu. Pmmmophylax rhombeatus Fitz. (Coluber rhombeatus Linne. — Dipsas rhombeata Dum. Bibr.) Cap. Orophis Chamissonis Fitz. (Coluber Chamissonis Hempr. — Dro- micus Temminckii Dum. Bibr.) Chili. Psammophis crueifer Boie. (Coluber crueifer Daud. — Psam- mophis crueifer Dum. Bibr.) Cap. Psammoph idio n Sm ith //Fitz. Cap. Coelognathus rndiatus F i t z. (Coluber radiatus. Bein w. — Compso- soma radiatum Dum. Bibr.) Java. Compsosoma melanurum Dum. Bibr. (Coluber melanurus Oppel.) Java. Baum-Nattern. Dendrophes. Gonyosoma viride Wagl, (Coluber oxyeephalus Beinw. — Gonyo- soma oxyeephalum, Var. 1. Dum. Bibr.) Java. Philodvyas Olfersii Wagl. (Coluber Olfersii Hempr. — Dryo- phylax Olfersii Dum. Bibr.) Brasilieu. Ptyas Korros Fitz. (Coluber Korros Beinw. — Coryphodon Korros Dum. Bibr.) java. Ptyas Blumenbachii Fitz. (Coluber Blumenbachii Merr. — Cory- phodon ßlumenbachii Dum. Bibr.) Java, Hongkong. DryomedusaJardinil Fitz. (Buceplralus Jardini Smith. — Buce- phalus Typus, Var. A. Dum. Bibr.) Cap. Dendrophilus uatalensls Fitz. (Pliilothamnus Natalcnsis Smith. — Leptophis Chenonii Dum. Bibr.) Cap. Fitzinge r. Die Ausbeute der österreichischen Naturforscher Chrysopelea octolineata Fitz. (Dendrophis octo - Iineata Dum. B i b r.) Java. Dendrophis pictus Boie. (Coluber pictus Gmel. — Dendrophis picta Dum. Bihr.) Java. Tragops prasinus Wagl. (Dryophis prasinus Reinw. — Tragops prasinus Dum. Bihr.) Java. Tragops xanthozonius Wagl. (Dryophis xanthozonius Boie. — Tragops*xanthozonius Dum. Bihr.) Java. Tragophis javanicus Fitz. Java. Herpetotragus Russelii Fitz. (Dryinus nasutus Merr. — Dryophis uasuta Boie. ■ — Dryinus nasutus Dum. Bihr.) Madras. Herpetotragus pavoninus F i t z. (Coluber paveninus C u v. — Dryophis pavonina Boie. — Dryinus nasutus Dum. Bihr.) Java. Herpetotragus Boiei Fitz. (Dryinus nasutus Dum. Bibr.) Java. Kopf-Nattern. Cephalophes. Lycodonomorphus rufulus Fitz. (Coluber rufulus Lichte nst. — Ablahes rufula Dum Bihr.) Cap. Crotaphopeltis ruf'escens Fitz. (Coluber rufesceas Gmel. — Heter- urus ruf'escens Dum. Bihr.) Cap. Dryophylax Nattereri Wzg\. (Coluber Nattereri Mi kau. — Dipsas Nattereri Dum. Bibr.) Brasilien. Cephalophis multimaculatus Fitz. (Dipsas multimaculata Reinw. — Dipsas multimaculata Dum. Bibr.) Java. Eudipsas fasciolata Fitz. Neu-IIolland X Pholidolaemus gracilis Fitz. (Coluber gracilis Hempr. — Dipsa- domorus Indicus Dum. Bibr.) Brasilieu. Haut-Nattern. Deruiatophes. Natrix Piscator Merr. (Hydrus Piscator Schneid. — Tropidonotus quincunciatus, Var. B. Dum. Bibr.) Madras. Natrix palustris IV! err. (Hydrus palustris Seh n ei d. — Tropidonotus quincunciatus, Var. B. Dum. Bibr.) Madras. Natrix funebris Fitz. (Coluber funebris Oppel. — Tropidonotus quincunciatus, Var. A. Dum Bihr.) Madras. Natrix lacrimans Fitz. (Coluber lacrimalis Oppel. — Tropi- donotus quincunciatus, Var. A. Dum. Bibr.) Java. Natrix melanozosta Fitz. (Coluber melanozostus Gravenh. - Tropidonotus quincunciatus, Var. C. Dum. Bibr.) Java. an Säugethieren und Reptilien während der Weltumsegelung etc. 400 Tropidonotus vittatus ßoie. (Coluber vittatus Linne. — Tropi- donotus vittatus Dum. Bibr.) Java. Steirophis Chrysargus Fitz. (Tropidonotus chrysargus Kühl. — Amphiesma Chrysargum Dum. Bibr.) Java. Steirophis trianguligerus Fitz. (Coluber trianguligerus Rein vv. — Tropidonotus trianguligerus Dum. Bibr.) Java. Rhabdophis subminiatus Fitz. (Coluber subminiatus Reinw. — Amphiesma subminiatum Dum. Bibr.) Java. Dasypeltis scabra Wagl. (Coluber scaber Linne. — Rachiodon Scaber Dum. Bibr.) Cap. Ophis decorus Fitz. (Coluber decorus Gravenh. — Xenodon rhabdocephalus Dum. Bibr.) Brasilien. Ophis Maximiliani Fitz. (Coluber rhabdocephalus Neuw. — Xenodon rhabdocephalus Dum. Bibr.) Brasilien. Gift-Schlangen. Clialinopliidia. Scc-Sclilangon. Hjdrophos. Pelaniys bicolor Wagl. (Hydrus bicolor Sehneid. — Pelamis bicolor Daud. — Pelamis bicolor Dum. Bibr.) Neu-Holland, Taiti. Pelumydoidis major Fitz. (Hydrus major Shaw. — Hydrophis pelamidoides Seh leg. — Hydrophis pelamidoides Dum. Bibr.) Madras, Singapore. Pelamydoidis annulata Fitz. (Hydrophis annulata Fisch. — Hydrophis pelamidoides. Var. annulata. Fisch.) Manila. Neu- Bolland. Platurus fasciatns Latr. (Hydrus colubrinus Schneid. — Pla- turus fasciatns Dum. Bibr.) Nicobaren, JNalacca, Neu-Holland. Erii-Srblangpii. Geophcs. Pseudelaps furcatus Fitz. (Elaps furcatus Schneid. — Elaps furcatus Dum. Bibr.) Java. Homoroselaps Hygieae Jan. (Coluber lacteus Linne. — Coluber Hygeiae Shaw. — Elaps Hygiae Dum. Bibr.) Cap. Elaps coraUinus Neuwied. (Elaps Corallinus Dum.' Bibr.) Brasilien. Elaps decoratns Jan. Brasilien. Sitzb. d. mathem.-naturw. Cl. XLII. Bd. Nr. 2H. 29 410 Fitzinge r. Ausbeute der österreichischen Naturforscher Homaloselaps occipitalis Jan. (Klaps occipitalis Dum. Bibr.) Neo-Holland. Euprepiosoma textilis Fitz. (Furina textilis Dura. Bibr.) Neu- Holland. Pseudechis porphyrica Wagl. (Coluber porphyriacus Shaw. — Trimeresurns porphyreus Dum. Bibr.) Neo-Holland. Hoplocephalm Cuvieri Fitz. (Trimeresurns porphyreus D u m. B i b r. — Alecto Gouldii Gray.) Neo-Hollaud. Hoplocephalm coronatus Fitz. (Elaps coronatus Seh leg1. — Alecto Coronata Dum. Bibr.) Neo-Holland. Hoplocephalm labialis Fitz. (Alecto labialis Jan.) Neo-Holland. Hemiaspis signata Fitz. (Alecto signata Jan.) Neo-Hollaod. Aspidoclonion Schneidert Fitz. (Bungarus Ferrum-equinum Kühl. — Bungarus annularis Dum. Bibr.) Java. Aspidoclonion semifasciatum Wagl. (Bungarus semifasciatus 0 p p e 1. — Bungarus semifasciatus Dum. Bibr.) Java. Schild-Schlangen. Aspidophes. Brachysoma Diadema Fitz. (Calamaria Diadema Schleg. — Furina Diadema Dum. Bibr.) Nea-Holland. Aspidomorphus Psammophis Fitz. (Klaps Psammophis Schleg. — Pseudelaps psammophidius Dum. Bibr.) Neo-Hollaod. Leptaspis inornata Fitz. Neo-Hollaod. Causus rhombeatus Wagl. (Sepedon rhomheata Lichten st. — Causus rhombeatus Dum. Bibr.) Cap. Sepedon Hacmachates Merr. (Coluber Haemachala Lacep. — Sepedon Haemachates Dum. Bibr.) Cap. Aspis Naja Wagl. (Coluber Naja Linne. — Naja Tripudians I) um. Bibr.) Madras. Aspis larvata Fitz. (Naja larvata Schleg. — Naja Tripudians, Var. D um. Bibr.) Hongkong. Otter-Schlangen. Chersophes. Acanthophis cerastinns D a u d. (Acanthophis cerastinus D u m. B i b r.) Neu-Holland. Echidna arietans Merr. (Echidna arietans Dum. Bibr.) Cap. Echidna Atropos M er r. (Coluber Atropos Linne. — Kchidna atro- pos Dum. Bib r.) Cap. «n SSiigethleren und Rp|)lilien während der Welltmisesjelung etc. 4-1 Chersophis elegans Fitz. (Vipera elegans Daud. — Echidna elegans Dum. Bibr.) Madras. Gruben-Schlangen. Botbropb.es. Bothrophis viridis Fitz. (Vipera viridis Daud. — Bothrops viridis Dum. Bibr.) Mcobaren, Madras, Java. Hongkong. Bothrophis labialis Fitz. Mcobarcn. Schildkröten. Testudinata. Land-Schildkröten. Tylopoda. Erd-Scbildkrü'ten. Testudlnes. Chersina angulata Gray. (Testudo angulata Schweigg. — Testudo angulata Dum. Bibr.) Cap. Chelonoidis Boiei Fitz. (Testudo Boiei Wagl. — Testudo car- bonaria Dum. Bibr.) Brasilien. Geochelone pardalis Fitz. (Testudo Pardalis Bell. — Testudo Pardalis D um. Bibr.) Cap. Geochelone stellata Fitz. (Testudo stellata Schweigg. — Testudo Aclinodes Dum. Bibr.) Madras. Psammobates geometricus Fit z. (Testudo geometrica Linne. — Testudo geometrica Dum. Bibr.) Cap. Psammobates radiatus F itz. (Testudo radiata Shaw. — Testudo Badiata D u m. B i b r.) Cap. Homopus areolatus Dum. Bibr. (Testudo areolata Tluinb.) Cap. Fluss-Schildkröten. Steganopoda. Schnabel-Schildkröten. Rost rata. Suinpf-Srhildk röten. Emvdes. Pyxidemys trifasciata Fitz. (Sternothaerus ti ifaseiatus Bell. — Cistudo Trifasciata Dum. Bibr.) Shaughai. Clemmys lutaria Fitz. (Emys lutaria Schweigg. — Emys Sigriz. Dum. Bibr.) Spanien. Clemmys crassicollis Fitz. (Emys erassicollis Bell. — Emys Cras- sicollis Dum. Bibr.) 29* 4-12 Fi t B i nger. Di6 Ausbeute der österreichischen Naturforscher Clemmys Hermanni Fitz. (Emys Hermanni Schwei gg.) Ceylon. Clemmys Reevesii Fitz. (Emys Beevesii Gray. — Emys Reevesii Dum. Bibr.) Shanghai. Schlamm-Schildkröten. Hjdraspldes. Podocnemis Tracaxa Wagl. (Emys Tracaxa Spix. — Podocnemis Dumeriliana Dum. Bibr.) Brasilien. Pelomedusa galeata Wagl. (Testudo galeata Schöpf. — Pentonyx Capensis Dum. Bibr.) Cap. Hydraspis longicollis Bell. (Testudo longicollis Shaw. — Chelo- dina Novae-Hollandiae Dum. Bibr.) Vq- Holland. Kiefer-Schildkröten, jflandibulata. Frosch-Schildkröten. Cheljdcs. Chelys fimbriata Dum. (Testudo fimbriata Schneid. — Chelys Matamata Dum. Bibr.) Brasilien. IJupeii-Schildkröteu. Lahiata. Klauen-Schildkröten. Trionyches. Trionyx granosus Schwei gg. — (Testudo granosa Schöpf. — Cryptopus Granosus Dum. Bibr.) Madras. Potamochelys javanica Fitz. (Trionyx javanicus Geoffr. — Gymnopus Javanicus Dum. Bibr.) Java. Pelodiscns sinensis Fitz. (Trionyx perocellatus Cantor. — Tyrse perocellata Gray.) Shanghai, Hongkong. Doppelathmer. Dipnoa. Frösche. Batrachia. Baum- »ilcr Laubfrösche. Hypsibatae. Klellcr-Laiibfrösrhe. Hjlac. Phyllomedusa Boiei Fitz. (Phyllomedusa bicolor Dum. Bibr.) Brasilien. Phyllobivs albomarginalns Fitz. (Hyla albomarginata Spix. — Hyla albomarginata Dum. Bibr.) Brasilien. all Siiugethieren und Keplilien während der Weltumsegelung etc. 413 Phyllobius exanthematicus Fitz. (Hyla exauthematiea Fitz.) Brasilien. Acrodytes venulosux Fitz. (Hyla veuulosa Daud. — Hyla veuulosa Dum. Bibr.) Brasilien. Calamites cyaneus Fitz. (Hyla cyanea Cuv. — Hyla cyauea Dum. Bibr.) .Neu -Ho IIa ml. Dendroliyas Peronii Tschudi. (Hyla Peronii Dum. Bibr.) Nen-Holland. Dendrohyas rubra Tschudi. (Hyla rubra Latr. — Hyla rubra Dum. Bibr.) Brasilien. Euscelis Lessonii Fitz. (Hyla oculata Peron. — Hyla Lesueurii Dum. Bibr.) Neu-Holland. Rhacophorus Reinwardtii Boie. (Hyla Beiuwardtii Sc bieg. — Bbacophorus Heiuwardtii Dum. Bibr.) Java. Eucnemis Horstockii Tschudi (Hyla Horstockii Sc bieg. — Eucuemis Horstookii Dum. Bibr.) Cap. Schwluiiu-Laiibfrösche. Limiiod^tae. Auletris jacksoniensis Fitz. (Kaua caerulea White. — Hyla Jack- soniensis Dum. Bibr.) Neu-Holland. Limnodytes chalconotus Dum. Bibr. (Hyla chalconota Schleg. — Polypedates chalconotus Tscb.) Java. Limnodytes erythraeus Dum. Bibr. (Hyla erythraea Schleg. — Hylarana erythraea Tsch.) Java. Limnodytes celebensis Fitz. (Hyla celebensis Schleg.) Celebes. Euhyas Gravenhorstii Fitz. (Hylodes Gravenhorstii Fitz.) Brasilien. Lithodytes lateristrigus Fitz. (Hyla lateristriga Spix.) Brasilien. Wasser- oder eigentliche Frösche. Hydroiiectac. Kletter-Frösche. Pelobii. Pelobius Freycineti Fitz. (Litoria Freycineti Dum. Bibr.) Ken-Holland. Ololygon abbreviatus Fitz. (Hyla abbreviata Spix.) Brasilien. Schwiuiiu-Frösche. Ranae. Pelophylax hispanicus Fitz. (Bana hispanica Fitz. — Bana viridis, Var. D. Dum. Bibr.) Madeira. Spanien, 414 Fitzinger. Die Ausbeute der österreichischen Naturforscher Euphlycth Leschenaultii Fitz. (Rana Lescbenaultii Dum. Bibr.) Madras. Phrynoderma cutiporum Fitz (Rana cutipora Dum. Bibr.) Madras, Ceylon. Hydrostentor pantherinus F i t z. Hongkong. Hydrophylax malabaricus Kitz. (Rana malabarica Tscb. — Rana Malabarica Dum. Bibr.) Hongkong. Rana macrodonku\\\. (Rana macrodon Dum. Bibr.) Java, Ceylon. Rana cancrivora Kühl. (Rana tigrina Dum. Bibr.) Java, Manila. Rana Brama Less. (Rana tigrina Dum. Bibr.) Madras. Rana rugulosa Wiegm. (Rana tigrina Dum. Bibr.) Shanghai, Hongkong. Rana fuscigula. Dum. Bib. Cap. Strongylopns Delalandii Filz. (Rana Delalanciii Dum. Bibr.) Cap. Stronyylopus fasciatus Tschudi (Rana fasciata ßoie. — Baua tasciata Dum. 15 i l> i*. ) Cap. Stronyylopus oxyrhynchus Fitz. (Bana oxyrhynchus Sundeva II.) Cap. Cystiynathus pachypus Wagl. (Baua pachypus Spix. — Cysti- gnathus pachypus Dum. Bibr.) Brasilien. Limnodynastes Peronii Fitz. (Cystignathus Peronii Dum. Bibr.) Neu-llolland. Eupsophus fuliginosus Fitz. Brasilien. Pleurodema Bibronii'Y scbudi (Cystignathus Bibroni Du m. Bibr.) Chili. Leiopelma Hochstetteri Fitz. Neu-Seeland. Srharr-Frösche. Alclopodes. Rhinoderma Dancinii Dum. Bibr. Chili. Laiadfrüsehe oder Kröten, < iiersobalae. Kletter- Kröten. Phyllobatae. Crossodactylus Gaudichaudii Dum. Bibr. Brasilien. Phyllobates fuscigula Fitz. Brasilien. Phyllobates glandülosus Fitz. Brasilien. an Säugethieren und Reptilien während der Weltumsegelung etc. 4 1 »> Si-hwiinni-hrtiteii. Aljlae. Calyptocephalus Gayi Dum. Bibr. (Peltocephalus Quoyi. Tsch.) Chili. Pyxicephalus adspersus Tschud i (Pyxicephalus adspersus I) u m. Bibr.) Cap. Pyxicephalus Delalatidii Tschudi (Pyxicephalus Delalandii Dum. Bibr.) Cap. Stombus granosus Fitz. (Ceratophrys granosa Cuv. — Ceratophrys Boiei Dum. Bibr.) Brasilien. Scharr-Kröten. Itufotics. Phrynoidis asper. Fitz. (Bufo asper Kühl. — Bufo asper Dum. Bibr.) Java. Bufo maculiventris Fitz. Shanghai. Bufo sinicus Fitz. Shanghai. Bufo pantherinus Boie. (Bufo pantherinus Dum. Bibr.) Cap. Bufo vertebralis S m i t li. Cap. Docidophryne icterica Fitz. (Bufo ictericus Spix. — Bufo agua, Var. C. Dum. Bibr.) Brasilien. Docidophryne Lazarus Fitz. (Bufo Lazarus. Spix. — Bufo agua, Var. A. Dum. Bibr.) Brasilien. Docidophryne Isos. Fitz. (Bufo isos Less. — Bufo isos Dura. Bibr.) Madras. Docidophryne melanosticta Fitz. (Bufo melauostictus Schneid. — Bufo scaber Dum. Bibr.) Madras, Java, Ceylon, Shanghai. Docidophryne spinipes Fitz. Nieobaren. Docidophryne biporcata Fitz. (Bufo biporcatus Kühl. — Bufo biporcatus Dum. Bibr.) Java. Otolophus cinctus Fitz. (Bufo cinctus Neuw. — Bufo agua, Var. A. Du in. B ihr.) Brasilien. Chaunus globulosus Wagl. (Bufo globulosus Spix). Brasilien. Phryne chilensis Fitz. (Bufo spinulosus W i e g rn. — Bufo cbi- lensis D u m. B i b r.) Chili. Phryne rubropunctata Fitz. (Bufo rubro-punctatus Gay.) Chili. Müh!- Kröten. Boinliilatores. Pseudophryne australis Fitz. (Bombinator australis Gray. — Phryniscus australis Dum. Bibr.) Neu-Bolland. 416 Fitzinge r. Die Ausbeute der österreichischen Naturforscher elc. Erdfrösche oder Unken. Geodytae. Schwiiiiiu-Unken. Pseudae. Brachycephalus ephippium Fitz. (Bufo ephippium S p i x. — Brachycephalus ephippium D u in. B i b r.) Brasilien. Scharr-l iikcn. Gastrophrynae. Hyperodon marmoratus Fitz. (Uperodon mannoratus Dum. Bibr.) Ceylon. Plectropus pictus Dum. ß i b r. Manila. Scaptophryne labyrinthica Fitz. Hongkong. Adenomer a marmorata Fitz. Brasilien. Wühl-Unken. Xenopodes. Xenopus Boiei Wagl. (Dactylethra laevis Cuv. — Dactylethra Capensis Dum. Bibr.) Cap. Wurzelzähner. Rhizodonta. Panzer - Lurche. Loricata. Krokodile. Crocodill. Ramphostoma Schlegelii Fitz. (Crocodilus [Gavialis] Schlegelii. S. Müll.) Borneo. Crocodilus biscutatusCuv. (Crocodilus acutusDum. Bibr.) Ecuador. Crocodilus biporcatus Cuv. (Crocodilus biporcatus Dum. Bibr.) Nicobaren, Java- Wiesner. Untersuchungen Ober den Bogenwertta der Blattbasen. 4 1 i Untersuchungen über den Bogenwerth der Blattbasen. Von Dr. Julius Wiesner. (Mit 1 Tafel.) (Vorgetragen in der Sitzung vom 18. October 1860.) In einer kleinen Reihe , das Stellungsverhältniss der Blätter betreffender Abhandlungen J) , welche ich der hochverehrten Classe der kaiserlichen Akademie vorzulegen die Ehre hatte, fand ich Gele- genheit, nachzuweisen, dass die Bögen, welche die Laub-, Neben- und Kotyledonarblätter mit ihren Basen am Stamme einnehmen, bestimmte Werthe besitzen ; durch fortgesetzte Untersuchungen wurde ich in den Stand gesetzt darzulegen, dass auch die der Blüthe im weitesten Sinne des Wortes angehörenden Blattorgane mit ihren Basen einen durch Beobachtung zu ermittelnden Bogen an der Pflan- zenaxe einnehmen, der sich als Function der Blätterdivergenz darstellt. Während bei den im Eingange genannten Blattorganen die hori- zontale Entfernung der Neben- und charakteristischen Riefen zur Feststellung des Bogenwerthes benützt wurden, musste bei Ermittlung des Bogenwerthes der Blüthenblätter eine Constructionsmethode in Anwendung gebracht werden. Als Grundlage der abstracten Con- struction wurde die den Stelluugsreihen entnommene Divergenz ge- wählt, ferner die Annahme gemacht, dass bei constanter Divergenz der Blätter einer und derselben Aggregation auch die Blattbasen unter einander gleiche Bogenwerthe besitzen. Denkt man sich jedes Blatt eines abgeschlossenen Cyklus blos durch einen Punkt an der Axe bestimmt, so ist klar, dass alle Blätter desselben vollständig sichtbar sind; denkt man sich ferner die Blattbasen von ihren Insertionsorten aus gleichmässig wachsend, bis i) Siehe: Untersuchungen über die Lage der charakteristischen Riefen. SiJzungsb. H. mathem.-naturw. Classe d. kais. Akad. d. Wissensch. Bd. XXXVII, S. 704. Die Gesetze der Riefentheilung. Sitzungsb. Bd. XXXVIII, S. 831. Beobachtungen über Stellungs- verhältnisse der Nebenblätter. Sitzungsb. XLI. Bd., S. 225. 41 S e s ii e r, der Rogen jedes Blattes der einfachen Wirteldivergenz — dem Win- kel zweier horizontal am wenigsten entfernten Blätter eines Cyklus — gleich ist, so werden immer noch die Basen sämmtlicher Blätter sichtbar sein und in ihrer Vereinigung sich zu einem vollständig ab- geschlossenen Kreise summiren. Lässt man aber die Blattbasen über den Werth der einfachen Wirteldivergenz hinaus wachsen, so wird die Zahl der ungedeckt bleibenden Blätter immer kleiner, bis sie endlich gleich Eins *) wird, wenn man den Blattbogen, einen Voll- kreis betragend, annimmt. Bestimmt man die Zahl <\ev Blätter mit vollständig ungedeckten Basen eines genau bekannten Cyklus und beobachtet die Zahl der ungedeckt bleibenden aber mit den Blatträndern sieh berührenden, also gerade an einander stossenden Blätter; berücksichtigt ferner die Zahl der isolirt stehenden, und wenn dies allein nicht ausreicht, auch noch die Anzahl der zwischen zwei isolirten Blättern sich befindenden Insertionspunkte gedeckter Blätter, wir wollen sie kurzweg Zwischen- blätter nennen , so ist man entschieden im Stande, den Bogenwerth der Blattbasen anzugeben. Theilt man einen Kreis zum Beispiele nach — , also in 21 gleiche Theile, und lässt zwischen den Punkten 0, 1 , 2 stets 8 Ab- stände liegen, so kann man in diesem bildlich dargestellten Blattcyklus die einzelnen Bogenwerthe einführen. Man trägt so lange in's Schema die Blattbogen ein, bis man zu einem Punkte gelangt, dessen Bogen durch einen schon construirten gedeckt erscheinen würde. Auf diese Weise lernt man die Anzahl ungedeckter Blätter (besser gesagt Blätter mit vollständig ungedeckten Blattbasen) eines bestimmten Blattcyklus kennen, welche einem genau angebbaren Bogenwerthe entspricht, und erhält zu gleicher Zeit eine Vorstellung von der Vertheilung dieser Blätter. Nimmt man, um bei dem gewählten Bei- o spiele der — Stellung zu bleiben, den Bogen der successiven Blätter gleich— an (siehe Fig. 1), so findet man 8 ungedeckte Blätter, von denen 6 paarweise stehen, tangirende Blätter, und 2 isolirt gestellt 3 sind. Gibt man hingegen jedem Blatte den Bogen — (siehe Fig. 2), 41 so bleiben blos 5 Blätter ungedeckt, von welchen blos eines isolirt steht, die anderen sich aber paarweise berühren. Wählt man I) An den Zwiebeln . n e 2. Der Bogen der Blattbasis ist gleich der drei- fachen W i r t e 1 d i v e r g e n z des herrschenden Stellungs- verhältnisses. (Bei — = — ; hei — = — . v 13 13 21 21 12 3 5 ) wenn m|>l,ra^2; mithin für 3 5 ' 8 ' 13 m + n Divergenz Zahl der Bl iitter mit ungedeckten Basen der Blätter Tangirende Blätter Isolirte Blätter Summe 1 1 3 2 1 5 3 8" 2.1 0 2 5 13 2.1 1 3 8 21 2.2 3 5 13 34 2.3 2 8 21 55 2.5 3 13 34 89 2.8 5 21 m 2(2«-3»j) 5 m — 3 n n — m m + n 3. Der Bogen der Blattbasis gleich der vierfachen Wirteldivergenz. ,~ . 5 4 .„..„2358 m 13 13 J 5 ' 8 ' 13 21 m +i Divergenz der Blätter Zahl der sämmtlich isolirten unbedeckten Blätter Zahl der Zwischen blattet- (siehe Fig. 3) 2 3 1 1 0 3.1 Untersuchungen über den Bogenwerth der Blatthasen. 421 Divergenz Zahl der Zahl der der sämmtlich isolirten Zwischenblatter Blätter unbedeckten Blatter (siehe Fig. 3) 5 13 8 21 2 3.1 3 3.2 13 34 5 3.3 21 55 8 3.5 34 89 13 3.8 m 2 m — n 3 (2« -3m) m + n 4. Der Bogen der Blattbasis ist gleich der fünf- fachen Wirteldivergenz des herrschenden Stellungs- verhältnisses. 5 . .). Giltig für m^2, n^3, mithin bei 2 3 5 m 5 8 13 m-\-n (Bei - = v 21 21 Divergenz Zahl der Blätter mit ungedeckten Basen der Blätter Tangirende Blätter Isolirte Blätter Summe 2 ¥ 3 ¥ 5 13 8 21 13 34 21 55 34 89 m 2.1 2.1 2.2 2.3 2.5 2(5m-8w) 0 1 1 2 3 5 n — 8 m 1 1 2 3 5 8 13 2 m — n m + n 422 \V i e 8 n e r. S. Der Bogen d er B 1 a t tbasis ist gleich der sechs- o d e r s i e b e n f a c h e n Wirtel divergenz des herrschenden Stellungsverhältnisses. 3 5 8 m Gilt fürwf^3, «5:5, mithin fiii 8 ' 13 ' 21 m + n Divergenz der Blätter Zahl der unbedeckten stets isolirten Blätter Zahl der Zwischenblätter 3 ~8~ 5 13 1 1 + 6.0 1 0 +6.1 8 21 2 1 + 6.1 13 34 3 1 + 6.2 21 55 34 89 5 2 + 6.3 8 3 + 6.5 55 144 13 5 + 6.8 m 2 ?i — 3m 5 n — 8m + 6(5m— 3«) m + n Beträft der Bogen der Blattbasis das sechs- oder siebenfache der Wirteldivergenz, so zeigen sich gleiche Zahlen der ungedeckten und Zwischenblätter. Die beiden Fälle unterscheiden sich aber da- durch von einander, dass bei der sechsfachen Wirteldivergenz des Blattbngens die Grenzpunkte der Blattbasen blos in Blattinsertions- ebenen liegen, bei dem siebenfachen Werthe des Blattbogens zwi- schen zweien der genannten Ebenen eingeschaltet sind. Untersuchungen über den ßoj»i>n\verth der Blaltbasen. 423 6. Der Bogen der Blattbasis ist der achtfachen Wirtel divergenz des herrschenden S tellungsver hält- niss es gleich. Giltig für m^Z, w^5. Divergenz Zahl der Blatter mit ungedeckten Basen der Blätter Tangirende Isolirte Blätter Blätter 1 Summe 3 1 8 5 1 13 8 21 2.1 0 2 13 34 2.1 1 3 21 52 2.2 1 5 34 89 2.3 2 8 55 144 2.5 3 13 in (25» — 8m) 13 in — 8» 2n -3m m + n 7. Der Bogen der Blatt ha sis ist gleich der neun- fachen Wirteldivergenz, welche sich auf das herr- schende Stellung sverhältniss bezieht. Giltig für m 5: 5, w=s:8. Divergenz der Blätter Zahl der unbedeckten stets isolirten Blätter Zahl der Zwischenblätter 5 13 8 21 13 34 1 1 2 4.1 + 12.0 4.0 -f 12.1 4.1 + 12.1 424 W i e s n p Divergenz des Blattes Zahl der imhedeckten stets isolirten Blätter Zahl der Zwischenhlätter 21 55 34 89 55 144 rh 3 5 8 Sm-3n 4.1 + 12.2 4.2 + 12-3 4.3 + 12.5 4(13m-8n)-r-12(5n-8m) m + n 8. Der Bogen der Blattbasis ist der zehn- oder eil f- fach en Wirteldivergenz des herrschenden Stell ungs- verhältnisses äqual. Gilt für m^5, w^8. Divergenz der Blätter Zahl der unbedeckten stets isolirten Blätter Zahl der Zwischenblätter 5 ?3 1 2.1 + 10.0 8 21 1 2.0 + 10.1 13 34 2 2.1 + 10.1 21 55 3 2.1 + 10.2 34 89 55 144 5 2.2 + 10.3 8 2.3 + 10.5 m 5 m — 3 n 2(13w -8m) + 10(5w- -8m) m + n Die Zahl der stets isolirten unbedeckten Blätter so wie die Zahl der Zwischenblätter sind in beiden Fällen gleich, nur liegen die Grenzpunkte der Blattbasen bei der zehnfachen Wirteldivergenz in, bei der eilffachen hingegen zwischen Blatt-Insertionsebenen. Untersuchungen über den Bogenwertb der Blattbasen. 425 9. Der Bogen der Blattbasis gleicht der zwölf- fachen Wirteldivergenz des herrschenden S t e 1 1 u n g s- ve rhu ltnisses. Gilt für m^o, ?i^S. Divergenz Zahl der Zahl der der Blätter unbedeckten stets isolirten Blätter Zwischen!) lütter 5 13 1 8-0 8 2t 1 8-1 13 34 2 8-1 21 55 3 8-2 34 89 5 8.3 55 144 8 8-5 m 5 m — 3 n 8 (5m — 8m) m + n 10. Der Bogen der BJattbasis ist der dreizehn- fachen W i r t e 1 d i v e r g e n z des herrschenden S t e 1 1 n n g s- v e rhä ltnisses gleich. Gilt für w>:5, w>:8. Divergenz Zulil der Blätter mit unbedeckten Basen der Blätter Taugiiende Blätter Isolirte Blätter Summe 5 13 8 2~T 13 34 21 55 2.1 2.1 0 1 1 1 2 3 Sitzb d. mathem.-natuiw. Cl. XLII li o K Q der Stellungsreihe (z. H. 2 , 3.5, 8 in den Formeln — , — . — , — "), ö V 34 34 34 347 so kommen, wenn die Anzahl der unbedeckten Blätter überhaupt grösser als 1 ist, sowohl isolirte als paarweise tangirende unbedeckte Blätter vor. In diesem Falle bietet die Ermittlung des Bogenwerthes der Blattbasis keine Schwierigkeit, und ist, soferne die Blätterdiver- genz richtig bestimmt ist, zweifellos. Wenn der Factor der einfachen Wirteldivergenz kein Glied der Stellungsreihe ist (z. B. 4, 6, 7, 9 4 6 7 9 bei den Bogen — , — , — , — ), so kommen blos isolirte unbedeckte ö 34 36 32 347 Blätter im Cyklus vor. II. Betrachtung des Bogenwerthes der Blattbasen bei wirteliger Stellung der Blätter. Bei Untersuchung dieses Falles kommen hier blos Aggregationen von Blättern in Betracht, deren seeundäre Spiralen gemeinsame Factoren besitzen, also blos durch Insertionen echter Quirle bestimmt sind. Die Bestimmung der Bogenwerthe aus der Zahl unbedeckter. tangirender oder isolirter Blätter ist bei der Wirtel Stellung st» ein- Untersuchungen über den ßofrenwerth der Blattbasen. r>: fach und einleuchtend, dass die Anführung einiger Fälle schon hin- reichen dürfte, ein Verständniss der ganzen Sache herbeizuführen. Bei gleichgestellten Wirtein, die man durch — allgemein aus- 111 drücken kann, ist die Zahl der ungedeckten Blätter stets gleich m. Gehören die Blätter gleichgestellter Wirtel der Axe gleichsam nur mit einem Punkte an, wie dies bei vielen Staubblättern bemerkbar ist, so stehen sämmtliche Blätter des Cyklus isolirt, und der Bogen der Blattbasis kann durch — ausgedrückt werden. Tangiren die Blätter des genannten Cyklus, so ist der Bogen der Blattbasis der einfachen Wirteldivergenz des herrschenden Stellungsverhältnisses gleich und muss durch — bezeichnet werden. 1 A 1 A Bei — fSymbol für — (— )oder — ; —() oder — . . . . I sind 2 m L J 2 V 4 ' 4 3 V ü ' 6 J folgende Fälle für den Bogenwerth unterseheidbar Anzahl der ungedeckten Blätter eines Cyklus Gegenseitige Lage der Blätter Bogenwerth der ßlattliasis 0 1J 2 m isolirt 2 m 2) 2/// tangirend 1 2 m 3) in tangirend 2 %m Bei - — zeigen sich folgende Fälle: 3 //( t) 3 m 2) 3 m 3) m 4) m isolirt tangirend isolirt tangirend 2 /// 1 2m 2 2 m 3 2 m 30' 428 W i e s n e r. B e o I) a c li t ii 11 *>• e n. Beobachtete Pflanze Beobachtete Pflanzentheile Bogen der ßlattbnsen Agapantltus umbellatm. .. Daphtie mezereum L Primula officinalis Jaeq. Allitim porrum L Anagallis officinalis L. . . Campanula trachelium L. Convolvulus arvensis L. . . Daphne mezereum L Euphorbia helioscopia L. . Malva rotundifolia Pisum sativum L Staubbläüei Primula officinalis Jacq. . . Agapanthus umbellatus Aster chinensis L (Blumenblätter) ( Staubblätter [ (Blumenblätter) ( Staubblätter j Fruchtblätter Staubblätter Blumenblätter Perigonblätter Hüllkelch (Peryclinium) Aussenkelch (Epicalix) Fruchtblatt Staubblätter Blumenblätter » Untere Blätter desHüllkelches 6 6 4 0 8 8 1 0 0 5 6 1 7 '> 6 5 1 J ') ¥ 1 l 5 5 1 i 5 5 1 1 5 S~ 1 1 4 4 1 1 5 5 1 1 3 3 1 1 Ts) 1 1 1 To*> 10 1 1 5 5 3 2 6 6 8 13 2 2 .77 und 77 — und — 21 3421 34 ') Beide Cyklen bilden gleich gestellte Wirte). a) Die neun verwachsenen und das eine freie Staubblatt der Erbsen bliithe besitzen gleiche ßogenwerthe der Basen; das freie Staubblatt liegt in der Ebene des Frucht- blattes, aber um 180» entfernt. Das Fruchtblatt rouss, Analogie halber, als ein Blatt 0 i mit der Divergenz -|-=— angesehen werden, da nach den bis jetzl angestellten Untersuchungen bei einwirteliger Fnichtlage stets nur die einfache Wirtel- divergenz den ßogenwertfa der Blattbasis angibt. Untersuchungen über den Bogenwerth der Blatthasen. 429 Beobachtete Pflanze Beobaclitete Pflan/.entheile Aster ehinensis L ( 'alendula officinalis L Crepis foetida L Cichorium intybus L Delphinium grandiflorum . . . Lilium candidum L Pisum sativum L Podospernnim Jacquinianum j Koch ) Sinapis arvensis L Scabiosa arvensis L Tragopogon major Jacq. ... „ pratensis L. . . . Chrysanthemum annuum . . . Sonchus arvensis L Carduus acanthoides L Centaurea jacea L „ scabiosa I Cirsium canum M. Bieb [Mittlere Blätter des Hüll- \ kelches Hüllkelch Oberer Hüllkelch Kelchblätter Blumenblätter ( Kelch- und ) (Blumenblätter) Hüllkelch Staubblätter Hüllkelch 8 13 — und — 21 34 13 34 21 3 ¥ 2 ¥ 3 ~6~ 5 10 3 13 5 13 3 21 8 21 13 34 8 2t 13 34 34 89 3 A 3 — und — 21 34 2 34 2 2l 0 2 5 2 T 2 10 2 8~ 2 13 2 13 2) 2 ~8 3 3 21 ö 34 5 21 4) b* 34 5 89 1) Siehe Fig. 1. 2) Siehe Fig. 5. 3) Siehe Fig. 2. •*) Siehe Fig. 4. 430 W i e s n e r. Beobachtete Pflanze Reo nachtete Pflanze nt heile Divergenz, Divergenz der der Rlätter j Rlatthasen Helianthus annuus L. . Plantago lanceolata L Centaurea cyanus. L. . Plantago lanceolata L Hüllkelch Bracteen der Blüthe Hüllkelch Braclecn der Bliithe 21 55 8 21 13 34 13 34 55 l) 5 21 8 34 13 34 1) Siehe Fig. 6. Die bis jetzt angestellten Beobachtungen, bei welchen eine klare Ermittlung der Divergenz und der ungedeckten Biälter er- möglicht war, lehren: dass der Bogen werth der Blattbasen gleich ist der einfachen VV i r t e I d i v e r g e n z m u 1 1 i j> I i c i r t mit Gliedern aus der Stell ungs reihe. Erklärung der Figuren. Fig. 1. Schematische Darstellung der ungedeckten Blatter des Hüllkelches von 8 Crepin foetida L., deren Divergenz gleich r — , und hei welchen der 2 "*' Bogenwertli der Basis gleich ■ — ist. 13, 0, 8 ist der Bogen des Blattes 0; 16, 3, 11 der Bogen des Blattes 3; 19, 6, 14 der Bogen des Blat- tes 6, u.s. w. 0, 1, 2 .... 7 sind die Insertionen der ungedeckten Blätter. 0 und 5, 6 und 1, 7 und 2 sind die 3 Paare der ungedeckten tangi- renden, 3 und 4 die beiden ungedeckten isolirten Blätter des Cyklus. Fig. 2. Schematische Darstellung der ungedeckten Blätter des Hüllkelches von 8 Chrysanthemum annuum, deren Divergenz gleich r — , und bei welchem der Bogenwerth der Blattbasis gleich — ist. ai)/>, S3e, di f. . . . sind die Bögen, welche die Blätter 0,3, 1 . . . . einnehmen ; 0, 1 .... 4 die Insertionen ungedeckter Blätter ; 0 und 3, 1 und 4 sind die Paare un- gedeckter tangire nd er Blätter; 2 das ungedeckte i s olir te Blatt. Fig.. 3. Schematische -Darstellung der ungedeckten Blätter einer Aggregation, 8 in welcher die Divergenz gleich r und der Bogenwertli der Blattbasis 4 -1 gleich — ist. (Noch nicht beobachteter Fall.) 0, 1, 2 die ungedeckten sSmmtlich isolirten Blätter 5, 0, 16; 6, 1, 17 und 7, 2, 18 sind die Bögen der Blätter 0, 1 , 2; 3, 1 1 , 19 sind die Zwischenblätter zwischen 0 und 1 ; 4, 12, 20 die Zwischenblätter zwischen 1 und 2. Wiesner, Untersuchungen iiber den Bo^enwerth ii<-i" Blattbasen ■ - Sitz.Tin^sli.l.k.Akad.O'HLaäLnaluiTr.l i M.H.M.i \' '.> L860 Untersuchungen über t-n Rogenwerth Her l'.l.iitl. 4»"5 1 Fig. 4. Schema dos Hüllkelches von Centaurea jacea L. Divergenz der Blätter 8 gleich r — . Der Bogen der Blattbasis gleicht der fünffachen Wirtel- divergenz , beträgt mithin — . 0, 1.2 sind die Insertionen der drei ungedeckten Blätter, von denen 0 und 2 tangirend und 1 isolirt gelagert sind; aOb, d\f und cla sind die Bögen, welche die Blätter 0, i. 2 einnehmen. Fig. S. Schema des Hüllkelches von Traqopogon major Jacq. Die Divergenz der 5 Blätter ist gleich /• — ; der Bogen der Blattbasis gleicht der doppelten Wirteldivergenz. 0, 1, 2. 3 und 4 sind die ungedeckten Blätter des Cyklus. 0 und 3, 1 und 4 sind die Paare ungedeckter tangirender Blätter: 2 ist das ungedeckte isolirt e Blatt, o, 0, 8 ist der Bogen des Blattes 0; a, 2, b jener des Blattes 2. Fig. 6. Schematische Darstellung der ungedeckten Blätter des Hüllkelches von 21 Helianthus annuus L., deren Divergenz gleich — , und wo der Bogen der Blattbasis gleich der fünffachen Wirteldivergenz, mitbin gleich 7- ist. 0, 1 , 2 .... »d sind die Insertionen der auf einander folgenden Blätter des Cyklus. von denen blos die Blätter 0, 1, 2 .... 7 ungedeckte Basen besitzen. Die Basen der ungedeckten Blätter 0 und 5, 1 und 6, 2 und 7 sind paarweise tangirend, die der Blätter 3 und 4 hingegen iso- lirt. aOb, c3d, eßf sind die Bögen, welche die Blätter 0, 3, 6. . . . an der Axe einnehmen. 432 M ii r in r n ii. Über die Bah n d e r E u ropa. Von August IHurmann, Vssisteoten der k. k. Sternwarte zu Wien. (Von Herrn Director v. Littrow vorgelegt in der Sitzung vom 8. November 1860.) (Fortsetzung.) Die in den Sitzungsberichten Bd. XXXVIII, S. 826 mitgethcilte Ephemeride der Europa für deren Opposition im Jahre 1860 wich von den Beobachtungen in folgender Weise ab: 1860, mittlere Zeit Berlin Beobachtungsort iu A. R. um in Deol. um Juli 15-53 Berlin + 2' 29v4 + 0' 13?0 15-55 » 2 25 • 4 13-6 16-44 Wien 2 30-9 12-7 16-51 Berlin 2 29-7 11-7 17-45 Wien 2 30-4 12-7 21-57 Berlin 2 35-4 9-6 23-48 n 2 28-5 9-8 25-47 n 2 31 -3 10-8 26-51 ?j 2 29-8 10-3 August 5-45 » 2 25-9 5-5 „ 6-45 » -f 2 27-2 + 0 6-3 Die Correction der Ephemeride für das Mittel der Zeiten wird somit: in A. R. + 2' 29!45 + 0' 1üv55 Diese Grössen um den Betrag der Störungen durch Jupiter und Saturn seit 1858-0 vermindert geben den folgenden Normalort XI : 1860, Juli 22-95 soheinb. \. II. 303° 16' 33f91 srheinb. Decl. 18° 16' 28; l'Tber die Bahn der Buropa. 433 oder in Lange und Breite bezogen auf das mittlere Äquinoctium 1858-0: Geoc. Länge Geoc. Breite XI. 1860, Juli 2295 301° 22' 24"98 + 1° 37' 34r78 Es schien mir rathsam, für die zur Nachrechnung der speciellen Störungen zu verwendenden Elemente noch die ?ierte Opposition zu verwenden, daher ich denn die nachfolgende Verbesserung der Elemente nur zu dem Zwecke vornahm, um eine zur Auffindung des Planeten sowie zur Bildung von Normalorten der Opposition 1861 bequeme Ephemeride zu erhalten. Das aus den beiden äussersten Normalorten 1 (I. c. p. 823) und XI und den zugehörigen ungestörten Distanzen des Planeten von der Erde gerechnete Elementensystem: Epoche 1858-0, 0h Berlin. M = 34° 13' 58r21 tz = 102 9 25-49 > ß = 129 57 20-33 ( mittl. Äquin. 1858 0 i = 7 24 42-70 j

0'3122 die so geänderten Elemente geben die folgenden Abweichungen in A. R. I. — 0'09 + 0-00 V. — 1603 + 3-33 VII. — 16-83 — 0-29 VIII. — 3' 11-63 + 46-35 X. — 2 53-70 + 46-80 XI. + 0-12 4- 0-05 Hieraus ergeben sich als wahrscheinlichste Änderungen der Logarithmen der Distanzen des Planeten von der Erde: für den Normalort I : - 0-0000796 „ „ „ XI : — 0-0002885 Die unter dieser Annahme gerechneten Elemente: Epoche 1858-0, 0U Berlin M = 34° 25' 54r18 «Ttf = 101 54 57-20 \ ., , , . ß = 129 57 16-47 i m,*-iq™n" i = 7 24 40-35

15 36 -43 IS 6-39 14 35-38 14 3-42 46 41-0 52 32-9 -1 58 27-6 —2 4 24-9 1» 0 0 0 490174 490035 489895 489756 0 0 0 0 335454 334120 332832 331592 17 18 I'-» 20 13 30-53 12 56-74 12 22-07 11 46-57 10 24 4 16 25-8 22 28-9 28 33-4 0 0 0 0 489616 489477 489337 489198 0 0 0 0 330400 329257 :;'iS163 3'i7121 21 22 l 23 24 II 10-26 in 3317 9 55-33 1 9 16-79 34 39-0 40 45-3 46 52-0 —2 52 58-8 0 0 0 1) 489058 } SSO 18 488779 488639 0 0 0 0 326130 325191 324305 323475 Über die Bahn der Europa. 437 1861 Scheinbarer g-pocentrischer Ort Rectaseension Declination Septem». 25 26 27 28 Octo 29 30 her 1 s 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 2b 26 27 28 29 20 31 8m37'57 7 57-73 7 17-29 6 3629 5 54-79 5 12-82 4 30-43 3 47-66 4 .)/ 2 21 1 37 0 53 1 0 9 0 59 25 58 41 57 57 57 13 56 30 55 46 55 3 54 19 53 37 52 54 52 12 51 30 50 49 50 8 49 28 48 49 48 10 47 32 46 54 46 17 45 42 45 6 44 32 21 61 83 91 92 90 89 96 14 4!) 06 02 51 38 70 4!) 81 69 16 28 09 62 91 00 94 73 0 43 59-44 -2°59' 3 :; n n io- 17 19 23 21 29 21 35 18- 41 13 47 4- 52 52- 58 30- -4 4 16' 9 51 15 21 20 45- 26 5- 31 1* 36 2c 41 25 46 19 51 5- -4 55 44- 5 0 16- 4 40- 8 56- 13 3 17 20 52 24 34- 28 6- 31 29' 34 43- 37 47- 40 41' 43 2; 46 ()• -5 48 24-6 Log1, der Entfernung; von der Sonne '•'3 0- 1 0- ■0 o- •7 0- •6 0- •4 0- •8 0- •3 o- •6 o- •4 0- •3 o- •0 o- •0 o- •1 0- •8 o- •0 o- •2 0- -2 0- •6 o- 2 0- •7 o- •9 o- •5 0- •3 o- 0 o- •5 o- •4 0- • 7 0- 1 o- ■ 5 0- - 5 o- •2 0- • 2 0- •5 0- •9 0- ■3 o- 488498 488358 488218 488077 487937 487797 487657 487516 487 37 3 487238 487093 486953 486812 486672 486531 486390 486249 486109 485968 485827 485686 485545 485404 4.S5263 485122 484981 484840 484699 484557 484416 484276 484134 483993 483851 48371 1 483570 0-483428 von der Krde 322698 321977 321312 320707 320158 319666 319236 318862 318551 318297 318104 317972 317899 317887 317933 318042 318210 31843t» 318724 319068 319471 319932 320449 321024 321654 322339 323079 323873 324721 325620 326570 327571 328624 329725 330872 332067 333306 Opposition 1861 : October 5, 21''50m15' Lichtstärke : 1 -05 438 M ii i' in n n n. Über die Bahn der Europa. Jahres-Ephemeride der Europa. 1861, Scheinbarer geucentiischer Ort Log. der h utfernung- 0h m. Z. Be •lin nectascenaion Ordination vcin der Suune vun iler Erde Jänner 0 21h14'"21s 17° 43!4 0-5208 0-6093 » 10 21 27 39 16 50-0 05199 0-6170 » 20 21 41 12 15 52-0 0-5190 0-6229 „ 30 21 04 34 14 49-S 0-5180 0-6270 Februar 9 22 8 42 13 442 0-5170 0-6295 » 19 22 22 30 12 35-9 0-5160 0-6302 März 1 22 36 16 11 25-4 0-5150 0-6294 „ 11 22 ü) :;:; 10 13-6 0-5139 0-6268 „ 21 - 23 3 26 9 1-2 0 5128 0-6226 „ 31 23 16 45 7 49-0 0-5117 0-6167 April 10 23 29 51 6 37-8 0-5106 0-6093 20 23 42 39 5 28-7 0-5094 0-6001 „ 30 23 55 7 4 22-2 0-5083 0-5895 Mai 10 0 7 11 3 19-3 0-5070 0-5771 „ 20 0 18 47 2 21 0 0-5058 0-5632 „ 30 0 29 50 1 28-2 0 5046 0-5478 Juni 9 0 40 13 0 41-9 0-5034 0-5308 „ 19 0 49 49 — 0 3-2 0-5021 0-5123 29 0 38 29 r o 27-0 0-5008 0-4925 Juli i) 1 0 4 0 47-7 0-4995 0-4715 „ 19 1 12 21 0 57-4 0-4982 0-4497 „ 29 1 16 69 0 55-4 0-4968 0 • 427 1 August 8 1 20 14 0 41-0 0-4955 0-4046 „ 18 1 21 23 -f 0 13-8 0-4941 0-3827 j? '28 1 20 32 — 0 23 • 6 0-4928 0-3624 September 7 1 17 39 1 15-7 0-4913 0-3446 „ 17 1 12 54 2 13-5 0-4899 0-3307 „ 27 1 6 39 3 1 4 • :; 0-4886 0-3218 October 7 0 59 32 4 12-9 0-4872 0-3184 » 17 0 52 17 5 3 3 0-4857 0-3211 » 27 0 45 42 5 40-6 0-4844 0-3293 November 6 0 40 26 6 1-8 0-4829 0-3424 » 10 0 36 60 6 5-7 0-4815 0-3591 » 26 0 35 37 5 52-8 0-4801 0-3784 Deeember 6 0 36 23 5 24-3 0-4787 0-3990 „ 16 0 39 13 4 42-2 0-4773 0-4201 „ 26 0 43 55 3 48-8 0-4759 0-4411 M 36 0 50 21 — 2 46-0 0-4745 0-4613 Waltenhofen. Über «II«- Sh- richtung in Nebenschliessnngen etc 4«J9 Über die Stromrichtung in Nebenschliessungen zusammen- gesetzter Ketten. Von Dr. Adalbcrt Edlem von Waltenhofen, k. k. Professor der Physik an der Universität zu Innsbruck. (Vorgelegt in der Sitzung vom 4. October 1860.) Iu Da nie ITs Abhandlungen „On vottaic combinations" findet sieb die erste auf den Gegenstand der vorliegenden Mittheilung bezügliche Beobachtung. Der genannte Physiker fand nämlich , dass die Richtung der abgeleiteten Ströme, welche er erhielt, indem er nach einander ein- zelne Elemente einer geschlossenen Säule mit Nebenschliessungen versah, nicht immer mit dem Hauptstrome übereinkam, sondern bald bei dieser, bald bei jener Zelle entgegengesetzt lief; ja, eine und dieselbe Zelle lieferte ihm einen Zweigstrom der einen oder der andern Richtung, je nachdem der Widerstand im Schliessungsbogen der Säule kleiner oder grösser war. Übrigens Hess Daniell diese Erscheinung unerklärt; die theoretische Beleuchtung derselben hat Poggendorff im 55. Bande seiner Annalen gegeben, und zwar auf Grundlage seiner Theorie der zusammengesetzten Ketten , mit welcher er bei Begründung der Compensationsmethode (1841) die Wissenschaft bereichert hatte. Ohne in eine Wiederholung der citirten Abhandlung einzu- gehen, will ich aus derselben nur so viel entnehmen, um zu, zeigen, in wie weit darin jene von Daniell beobachteten Erscheinungen erledigt sind, und inwiefern ich in diesem Aufsatze die Gesetze zu erweitern glaube, welche für die bei successiven Nebenschlies- 440 W alte n li o f e n. sungen einzelner Elemente auftretenden Zweigströme allgemeine Geltung haben. Denkt man sich n Elemente, welchen die elektromotorischen Kräfte t'i . c-z , e?, » • • • • <'„ und die wesentlichen Widerstände «i , n-, , n% , . . . . u„ zukommen, durch Vereinigung der gleichnamigen Elektromotoren zu einem einzigen Elemente verbunden und dieses durch einen Leiter vom Widerstände l geschlossen, bezeichnet man ferner die Stromstärke in l mit L und setzt man der Kürze wegen 1111 1 T + - + ■-■ + ■+...+-- r. sn gilt nach Po gg endo r ff die Gleichung / >'< <'■> en essentiell positive Functionen der vorhandenen Widerstände sind . Hieraus folgt, dass die besagten Theilströme niemals gleich gerich tet sein können, sondern, wenn sie nicht alle einzeln genom- men gleich Null sind, immer theils positiv, theils negativ (rückläufig) sein müssen. Zweitens. Wenn der Widerstand der von Element zu Element übertragenen Nebenschliessung nichl geändert wird und die Wider- stände der Elemente unter sich gleich sind, wird lyt — ( , = Cg = . . . (sti , über die Stromrichtung in Nebenschliessungen zusammengesetzter Kelten. 44»} folglich *t + *a + *s + •■•+*« — 0. In diesem Falle findet also der Gegensatz der Richtungen jenei Ströme in der Art Statt, dass ihre algebraische Summe Null ist. Drittens. Wenn die einzelnen Ketten gleiche Widerstände haben und der Widerstand der Nebenschliessung angeändert bleibt, findet auch noch dieRelation Statt, dass sich die Differenzen der Theil- ströme zu einander gerade verhalten wie die Differenzen der elektro- motorischen Kräfte von den betreffenden Elementen. Die Beweise dieser Sätze ergeben sich am einfachsten, wenn man die bei successiver Nebenschliessung abgezweigten Theilströme in der Art ermittelt, dass mau die von den einzelnen Stromquellen herrührenden, und nach den bekannten Gesetzen der linearen Strom- Verzweigung auf die angewendete Nebenschliessung entfallenden Componenten, nach Massgabe ihrer Richtungen algebraisch summirt. Es seien n Elemente, welchen der Reihe nach die Spannungen ex , e-z , -V 1 «, + / wovon auf (/, der Theil und auf / der Betrag- ii — (/(«, + /) - nt* (£ - *,") «, «i = (/ c«, + 0 - »r entfallt. ;) Das erste Element allein liefert für den ganzen Querschnitt seines ;ms nt und aus den Armen U — ut und l bestehend gedachten Schliessungskreises den Strom et «, (17 -«, + !) (l/-«,>/ ( (u, + o — »r «1 + wovon auf D — U. der Antheil Zt = i (.., + /) - «,2 und auf / der Antheil g|(P-"i) kommt Über die Stroinrichtiing in Nebenschi essungen zusammengesetzter Ketten. 44 t) folglich ist der gesuchte Theilstrom ut E — et U U («, + l) - w,2 J Ganz analog sind, wenn man sicli die Nehenschliessung nach und nach auf alle folgenden Elemente übertragen denkt, die entspre- chenden Theilströme u2 E — e2 V s2 U(uo + 0 - u,J n?> E — es U u„ E — en U Sz == ~zrz ^ - > • • • • S„ = Hätte man auch den Widerstand der Nebenschliessung von Element zu Element ungleich, z. B. der Reihe nach gehabt, so hätten sich die Nenner ü (tt, + .r, ) — ?/! 2 = £, U (u2 + x2) — w22 = C2 U(u3 -f #3) — uz2 = C3 U ("„ + O — uj = cn ergeben und man hätte ganz allgemein erhalten Cj Si = Vi E — e± ü C2 ss = n2 E — e2 U C3 s3 = w3 E — e3 U Cn sn = n„ E — e„U. i) Der andere Theil des Hauptstromes, nämlicli die innersten Element herrschende Strömung ist offenbar *J v («, + 0 - «r* Natürlich muss *! + a\ = Ifl + %t gleich dem ganzen Hauptstrome sein, wovon man sich durch Substitution der betreffenden Werthe leicht überzeugt. Man findet für jede Summe den Ausdruck E („, +Q-e, „, ü («, + 0 — uiä ' Waltenhofe n. Addirt man diese Gleichungen, so erhält man mit Berücksichti- gimg der Werthe von E und U: C\ st + Co s, + Ga *, + . . . -f Cn s„ = 0. Ans den früher angegebenen Werthen der Coefficienten ist leicht ersichtlich, dass dieselhen nothwendig immer positiv sind. Diese Gleichung zeigt daher dass die Theilströme, wenn sie nicht alle einzeln genommen gleich Null sind, niemals gleich gerichtet sein können. Denkt man sieh die Nebenschliessung constant = l und üherdies U\ = uz = . • • = u„ = 11, so werden Ct = Cz = Cs = = Cn = nu (u + 0 — u*, folglich «i + s2 -f- ^s -f- • • • -f- 8n = 0. Die numerischen Werthe der Theilströme sind in diesem Falle nach geschehener Abkürzung E — tief s, = s2 = (n — ') u + ii 1 E — ne* (n — 1) u + nl E — WS s3 = (m — 1) ?* -f- n/ E — ne„ (n — i) k + »/ Setzt man den gemeinschaftlichen Nenner = m und sucht die Differenzen «i — *a » *a — -s3 . »3 — «4 •••*» — i — *„ > so findet man dafür der Reihe nach die Werthe ('her die Stromrichtung in Nebenschliessungen /.us nenge lel iter Ketten. 447 // m m — (et —ez), (es — e3 ), (>3 — ek) . . . (en_i —en) l) ; eben so findet man allgemein, wenn a, ß, y , d beliebige Stellen- zeiger der aufeinander folgenden Elemente sind: 8ß - sa = (ea — eß) , sr — - es = — - (er — es) etc., m m folglich bei constanter Nebenschliessung also, und wenn die einzelnen Ele- mente gleiche Widerstände haben, ist die algebraische Summe der Theilströme Null, und ihre Differenzen verhalten sich zu einander wie die correspondirenden Differenzen der elektromotorischen Kräfte. Somit sind die oben aufgestellten drei Sätze bewiesen. Aber auch die in der citirten Abhandlung Poggendorffs bereits enthaltenen Folgerungen tliessen noch einfacher aus den Gleichungen », E — ex U Sj = u. s. w. Ich will hierauf nicht eingehen, sondern nur, um mögliche Zweifel auszuschliessen, das Nullwerden aller Theilströme noch etwas näher beleuchten. In jener Abhandlung ist dies für den Fall behauptet, dass „sämmtliche Ketten einander vollkommen gleich" sind. Soll diese Bedingung hinreichend allgemein sein, so muss unter der „Gleichheit" der Ketten die Gleichheit ihrer für den Schliessungs- widerstand Null geltenden Stromstärken verstanden werden. Jeder Theilstrom wird nämlich gleich Null, wenn in allen Ketten dasselbe ') Wenn daher bei gleichen Widerstünden die elektromotorischen Kräfte in arithme- tischer Reihe steigen, so müssen bei constanter Nebenschliessung die entsprechen- den Theilströme in einer arithmetischen Reihe lallen , deren Summe Null ist. So entsprechen sich z. ß. die Keinen 1. 2. 3, 4, 3, 6 und + 15. + 9, + 3,-3, —9, — 15, \ 4 wenn e> _ _ e% ' ■ fi - - JL U, li., U3 »,i V ist. B a I o g h. Das Jac o bson'sche Organ des Schafes. 449 Z)«s Jacobson sehe Orfjan des Schafes. Von Dr. foloman Balogh, Assistenten an dem physiologischen Institute der Pester Universität. (Mit \i Tafeln.) (Vorgelegt in der Sitzung vom 3. November 1860.) Einleitung. Der berühmte Däne Jacobson überreichte der französischen Akademie im Anfange dieses Jahrhunderts ein Werk unter dem Titel: Description anatomique d'un organe observe dam les Mammiferes, und beschrieb darin zum ersten Male das Organ, welches nach ihm genannt wird. Cuvier stattete darüber im Auftrage der Akademie einen Bericht ab, welcher in dem XVIII. Bunde (1811) der Atmales du Museum d'histoire naturelle pag. 412 — 424 erschien, und bestätigte das Vorkommen des von Jacobson entdeckten Organs bei den Säugethieren, aber in verschiedenen Graden der Entwicke- lung, indem dasselbe bei den Affen am wenigsten, bei den Fleisch- fressern mehr, und bei den Grasfressern am stärksten entwickelt ist. Bei den Cetaceen aber fehlt es nicht gänzlich, wie Cuvier meinte (I. c. S. 421), indem dasselbe bei dem Manatus besonders ent- wickeltist, wie das aus einer Anmerkung in Siebold und Stannius „Lehrbuch der vergleichenden Anatomie" 2. Abtheilung, 2. Heft, S. 399, ersehen werden kann. Cuvier's Rapport enthält blos makroskopische Details und physiologische Muthmassungen, wie auch die Abhandlungen von J. A. Reiffsteck (Dissertatio de stritetura organi olf actus mammalium nonnullorum, Tiibing. 1823, 4°, p. 27, mit Abbild, vom Schafe) und Rosen t ha 1 (Tiedemann und Treviranus: „Zeitschrift für Physiologie" Bd. 2, S. 289, Tab. XIV, Schaf), welche den Gegen- stand nicht um einen Schritt weiter führten. 450 B a I o g h. Mikroskopisches fand ich nur in Leydi g's „Lehrbuch der Histo- logie" S. 218 aufgezeichnet, in welchem er schreibt , dass die Olfac- toriusnerveu an der inneren, die Trigeminusröhren über an der unteren und äusseren Seite des Organs fortlaufen, und dass zahlreiche traubige Drüsen, zwischen welchen das Bindegewebe fest und derb ist, in der Schleimhaut des Jacobson'sehen Organs zu finden sind, und endlich, dass die enge Höhle desselben mit Flimmerepithelium aus- gekleidet ist. Ich untersuchte dieses Organ sowohl makroskopisch wie histo- logisch bereits bei mehreren bei uns einheimischen Säugern, und gebe hier dasjenige, was ich darüber bei dem Schafe gefunden habe. I. Von den Knochen. Von den Knochen möge in der Kürze nur Folgendes erwähnt werden: vorn das foramen incisivum ist von bedeutender Grösse; seine Länge 30 Millirn., seine grösste Breite in der Nähe seines Vor- derrandes 7 Millirn. Es sind hier und auch weiterhin die Grössen- verhältnisse auf ganz entwickelte Individuen bezogen. Der Boden der Nasenhöhle ist eng und furchenartig. Ich nenne denselben daher die Na sengrund für che (6 — 9 a'); sie nimmt von vorne nach hinten an Breite fortwährend zu und ihre Tiefe wird durch die Höhe der Gräte des Nasengrundes gegeben. An dem unteren Theile der knöcherigen Nasenscheidewand, und zwar vorne in den Gaumenfortsatz des os intcrmaxillare, hinten aber in den Vomer eingegraben ist die Jacobs on'sche Furche vor- handen (6—9 b'). Die Jaco bson'sche Furche ist während ihres Verlaufes in dem Gaumenfortsatze des osintermaxiUare gerade von vorne nach hinten gerichtet, dann aber biegt sich dieselbe etwas nac